sterben

ich frage sie

das ist ein hässliches Wort

Scheiße, das ist lustig

sagt sie

 

frei

fliegen die Gedanken

niemand sieht sie, Wolkentänzer

 

Collage, Ausschnitt, 2015, (c) hehocra

Collage, Ausschnitt, 2015, (c) hehocra

 

dafür bist du schon zu groß

das letzte Mal in meinem Leben

bittet die sechsjährige

Collage, Work in progress, 2015, (c) hehocra

Collage, Work in progress, 2015, (c) hehocra

 

Paradies-Gesänge

findest du langweilig

zu recht, lieber großes Theater

Sonnenregentage

neugierig in die Tiefen

federleicht im Augenblicksglück

auskosten

 

strickst du deinen Faden

der nicht erst in diesem Leben begann

der nicht in diesem Leben enden wird

geheimnisvoller Wimpernschlag

 

die Wundertüte

angesehen, aufräumen

bevor ich gehe

 

mutig ansehen

das Sterben

vertrauensvoll abtanzen

 

Geburt

 

Collage, Work in progress, 2015, (c) hehocra

Collage, Work in progress, 2015, (c) hehocra

 

Zeilen & Bilder (c) Doreen Trittel, hehocra

 

Diese Zeilen entstanden im Rahmen einer Aktion von Annegret und Petra in ihrem Totenhemd-Blog. Ziel ist es, „…leichter und offenherziger über das Thema ‚Sterben‘ zu reden.“ Die Aufgabe konzentrierte sich auf die lyrische Annäherung an das Sterben. Hierzu stand uns ein Wörter-Pool zur Verfügung, aus dem wir mindestens 1-3 Worte herausfischen konnten (bei mir sind es etwas mehr).

Was sich andere dazu haben einfallen lassen, wie sie über das Sterben poetisch reden, kannst Du im Totenhemd-Blog an jedem ungeraden Tag im März lesen. Dort wird dann auch zu den einzelnen Beiträgen verlinkt. Das lohnt sich wirklich. Die Vielfalt der Teilnehmenden und der Beiträge ist nicht nur beeindruckend, sondern auch sehr inspirierend. Bei Lucia vom Blog Schreibtischwelten habe ich zum Beispiel erfahren, was wir von Rumpelstilzchen lernen können: Kinderleicht.

In diesem Sinne, lasst uns auch über das Sterben reden. Herzliche Grüße, Doreen