Die Ketten meiner Oma | Der Ursprung

Die Ketten meiner Oma, Fotografie, 2014, (c) Doreen Trittel

Die Ketten meiner Oma, Fotografie, 2014, (c) Doreen Trittel

 

Nun möchte ich Dir die Bilder vorstellen, über die ich in den letzten Wochen schon mehrmals gesprochen und Ausschnitte gezeigt habe. Ich beginne mit dieser Fotografie aus dem Jahre 2014, doch der Ursprung geht weitere Jahre zurück… Schon Jahre bevor diese Fotografie gemacht und gepostet habe, hatte ich den Titel „Die Ketten meiner Oma“ im Sinn… Mehr zu dieser Geschichte kannst Du hier erfahren: Ketten – so und so…

 

Diese Beiträge sind bereits zu dieser Arbeit erschienen:
Als ich noch echt war… | Einladung
5 Annäherungen an die ‘neue Echtheit’
Ketten – so und so
48 h Neukölln – Mein Rückblick

Es werden folgen:
‚Die Ketten meiner Oma | Teil 1‘ und
‚Die Ketten meiner Oma | Teil 2‘.

Wir müssen das jetzt sofort lesen… – Interview

Wir müssen das jetzt sofort lesen… – Interview

Du kennst sicher das Erlebnis, von einem guten Buch vereinnahmt zu werden. Kennst Du auch die Momente, in denen Du gemeinsam mit einem Kind in einem Buch abtauchen kannst? Hast Du schon einmal die Momente erlebt, in denen Babys und Kleinkinder ein Buch entdecken? 

Der Eichhörnchenverlag entwickelt gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstler Bücher für Babys und Kleinkinder. Nina Schuchardt ist die Inhaberin und Geschäftsführerin des Verlages. Ich lernte die sympathische Kunsthistorikerin bei einem KunstSalon an Dienstag im Atelier der Künstlerin Susanne Haun persönlich kennen. Schnell war die Idee da, den Eichhörnchenverlag und Nina auch Euch vorzustellen. Denn mit ihrem Konzept bewegt sie sich bewusst abseits vorgegebener Lerninhalte. Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstler verschiedener Sparten entstehen so – auch für uns Erwachsene – faszinierende, zauberhafte und ungewöhnlich inspirierende Bilderbücher.

Vielen Dank, Nina, dass Du meinen Leser.innen und mir Einblicke in einige besondere und mitunter sogar wegweisende Momente gibst. 

Wenn ich heute in einer großen Buchhandlung vor den Regalen und Auslagen der Kinderbuchabteilung stehe, bin ich von dem riesigen Angebot oft überfordert. Wie war für Dich der Moment, als Du erkannt hast, dass da doch etwas fehlt und was war das?

Unglaubwürdig fühlte sich dieser Moment an.

Ich hatte das große Glück, in einer sehr buch- und kunstaffinen Familie aufzuwachsen. Kein Geburtstag, keine Weihnachtsfeier war komplett ohne Bücher, die besonders von meiner Mama – die ja auch selbst künstlerisch tätig ist -, von meiner Tante, meiner Oma und vielen anderen immer mit viel Bedacht und mit Blick auch für buchkünstlerische Details ausgesucht wurden. Das hat mich und mein Verständnis von der Vielfalt des (Kinder-)Buchangebots und dessen Schönheit nachhaltig geprägt. Insofern war ich, als sich mein Kind mit ca. 9 Monaten selbst zu einem Bücherwurm entwickelte, überrascht, dass ich relativ wenige Pappbücher fand, die diesem, meinem inneren Bild von unserer Bilderbuchlandschaft entsprachen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwerfallen würde, Pappbücher für Babys und Kleinkinder Bücher zu finden, die uns allen gefielen und unsere Bedürfnisse als buchaffine Familie befriedigten.

Als ich dann mit meiner Tochter in einer Ausstellung von Susanne Haun war und sehen konnte, dass es überhaupt nicht schwer war, Bilder zu finden, die uns allen etwas erzählten, etwas bedeuteten und wir darin abtauchen konnten, war das sehr schön und erleichternd. Ein richtiger Aha-Moment.

 

Vorlesen ist schön, Eichhörnchenverlag, (c) Nina Schuchardt

Vorlesen ist schön, Eichhörnchenverlag, (c) Nina Schuchardt

 

Das besondere an Deinen Büchern, finde ich, ist ja, dass sie nicht nur den ganz Kleinen sondern auch den Größeren und ganz Großen gefallen. Das ist wirklich selten der Fall bei Pappbüchern, da gebe ich Dir aus meiner Erfahrung als Mutter Recht.

Kannst Du das Gefühl beschreiben, dass Du in dem Moment hattest, als Du das erste Buch aus Deinem Verlag in den Händen gehalten hast?

Es gibt Fotos von diesem Moment, als ich die fertigen Landtiere zum ersten Mal meinem Kind vorlas. (Es war eine Vorablieferung der Druckerei von 20 Exemplaren, noch nicht die Lieferung der ganzen Auflage. Ich war auf ihre Ankunft nicht vorbereitet.) Auf diesen Fotos sieht man gut, was für ein Tag das war. Neben den großen Augen und dem ein oder anderen Lächeln und Lachen, sehen wir beide ziemlich zerzaust und müde aus. Mein Kind trägt noch die Regenjacke, mit der es kurz vorher draußen war, und ich hatte mich auch eher mit dem Gedanken „Hauptsache warm und gemütlich“ angezogen. Wir hocken auch ziemlich ungemütlich auf der Sofakante. Irgendwie ist dieses Bild aber auch ganz schön. Es gibt einige dieser „wir-sind-gerade-aus-dem-Bett-gefallen-und-müssen-das-jetzt-sofort-lesen-die-Zeit-reicht-nicht-einen-passenden-Platz-zu-suchen-Bilder“ von uns. Letztendlich sind das immer auch sehr intime Momente, in denen wir unsere gemeinsame Leidenschaft teilen.

Der eigentlich aufregende Moment, mit kaum erträglichem Vibrato in allen Gliedern voller Vorfreude und Anspannung, war aber die Lieferung der Aushänger*. Als diese ausgepackt waren, wusste ich, jetzt ist nichts mehr umkehrbar, aber es ist auch alles gut! Alle Farben stimmen, die Bilder sind scharf, die Texte sind gut positioniert, das Format fühlt sich richtig an und jede Seite ist eine in sich stimmige Einheit aus Bild und Poesie. Ich habe dann erst einmal passende Bilderrahmen für die Druckbögen gekauft.

* Anmerkung: „Unter Aushänger(n) versteht man in der Verlagsherstellung vom Buchbinder gefalzte, aber noch nicht (zusammen)gebundene Druckbogen für die Qualitätssicherung vor dem endgültigen Aufbinden eines Buchblocks. In der Herstellung werden Druckqualität und richtige Reihenfolge von Seiten und Falzbogen geprüft, um anschließend dem Buchbinder die Freigabe zur Fertigung des Buches zu erteilen (Bindefreigabe). Bei einer Reklamation anhand der Aushänger muss dann nicht das ganze Buch nachgedruckt werden, sondern nur der fehlerhafte Druckbogen…“ (Wikipedia, 25.6.2018)

 

Aufhänger zum Buch "Landtiere" im Eichhörnchenverlag, (c) Nina Schuchardt

Aufhänger zum Buch „Landtiere“ im Eichhörnchenverlag, (c) Nina Schuchardt

 

Kannst Du einen Moment beschreiben, der in Deiner Verlagsgeschichte der Schwierigste war? Und welcher Moment hat Dich am stärksten berührt?

Schwierig wird es für mich letztendlich immer dann, wenn es um Geld geht. Ich persönlich habe im Grunde kein Verhältnis zu Geld und halte das eigentlich für eine meiner sympathischeren Eigenschaften. Als Unternehmerin funktioniert das aber natürlich nicht. Ich bin zum Beispiel versucht mich zu ärgern, wenn ich gesagt bekomme, die Bücher seien zu teuer. Ich denke dann an die vielen Personen (die Künstler*innen, Autor*innen, meine wunderbare Grafikerin), die daran gearbeitet haben, das bisher alle für wenig Geld mit viel Liebe und Herzblut tun, die aber doch irgendwann etwas daran verdienen sollten. Wenn die Situation es zulässt, versuche ich dann zu erklären und aufzuschlüsseln, wie ich zum Beispiel die Berechnungen der Preise anstelle. Letztendlich ist die Einrichtung gewisser Transparenz die Aufgabe, die ich in solchen Situationen finde.

Auch ist es für mich weder schön, Menschen zu bitten, ihre wunderbare Arbeit umsonst und allein zum des Zeigen herzugeben, noch den Betrachter*innen, Leser*innen und etc erklären zu müssen, weshalb sie für ihr Kulturerlebnis auch zahlen müssen. Es ist ein Dilemma, dass ich auch aus meiner kuratorischen Tätigkeit kenne. Ich denke, unsere Künstler*innen und Kulturschaffenden sind zu wertvoll, als dass wir es uns leisten sollten, sie schlecht oder gar nicht zu bezahlen. Im Moment allerdings scheitere ich noch an diesem meinem eigenen Anspruch und das ist schwer. Ich weiß aber auch, der Eichhörnchenverlag ist gerade ein und ein halbes Jahr alt. Unser erstes Buch ist noch nicht einmal ein Jahr alt. Kaum ein Unternehmen macht nach so kurzer Zeit wirklich Gewinne und dieses Wissen ist sehr beruhigend und macht auch Mut.

Richtig schön und berührend ist es zu sehen und zu hören, welche Wege die Bücher dann nehmen, wenn sie unser Haus verlassen. Wenn ich ein Baby beobachten darf, dass sich vor den Monsterkinderbildern vor Lachen kringelt; wenn eine Kundin mir sagt, sie habe gar keine Kinder, aber das Buch sei so gut wie eine eigene kleine Galerie; wenn mir eine Ladenbesitzerin von den beiden Kindern erzählt, die die Bücher in ihrem Laden entdeckten und als Leseanfänger sofort und so sehr in ihnen versanken, dass sie sich die Bücher auch gleich zu Weihnachten wünschten,… dann geht mir das Herz auf!

Gerade die letzte Geschichte beschäftigt mich immer noch sehr, weil sie so viele Gedanken und Fragen für mich aufwirft. Zum einen zeigt sie mir, wie wundervoll vorurteilsfrei und unbelastet Kinder Dingen und Situationen begegnen können, indem sie zum Beispiel nicht annehmen, Pappbücher seien nur etwas für ganz kleine. Sie hat mir auch gezeigt, dass manche Leseanfänger die Landtiere besonders schätzen, weil sie durchweg in Großbuchstaben gesetzt sind – ein Aspekt, den ich zuvor überhaupt nicht bedacht hatte – dass die gleichen Leseanfänger sich bewundernswerter Weise mit der gleichen Selbstverständlichkeit, auch die durchaus eigenwilligen Darstellungen der Künstlerin Niki Amann in „Monsterkinder“ aneignen.

Die Anekdote hat für mich auch die Frage aufgeworfen, für wen ich mit dem Eichhörnchenverlag eigentlich Bücher mache und machen will. Inzwischen fällt mir die Antwort leicht: Für Babys und Kleinkinder und auch für alle anderen! Ich erlebe ständig, dass jeder Versuch, eine Zielgruppen zu definieren und Zielgruppen zu unterscheiden, scheitert, dass jedes unserer Bücher so facettenreich ist, dass es vielen Menschen viele Anknüpfungspunkte bietet und das ist wunderbar!

 

Die finanzielle Situation ist immer eine Herausforderung, gerade im kreativen Bereich. Ähnlich wie Du, bin ich auch hier auf meinem Weg, dies zu ändern. Ja, das braucht Ausdauer, Geduld und daneben die Bewältigung der Zweifel und Verunsicherungen. Hinter mir liegt ein Wochenende beim Kunstfestival 48-h-Neukölln in Berlin. Die berührenden Gespräche und Geschichten der Besucherinnen und Besucher geben auch mir die Bestätigung und Kraft für meine künstlerischen Arbeiten. Was wir auslösen und bewegen ist unbeschreiblich.

 

Bilderbücher aus dem Eichhörnchenverlag, (c) Nina Schuchardt

Bilderbücher aus dem Eichhörnchenverlag, (c) Nina Schuchardt

 

 

Es lohnt sich, durch die Website des Eichhörnchenverlags zu stöbern. Im Blog gibt Nina einen Blick hinter die Kulissen. Da habe ich als Leserin schon mitgefiebert, als sich einmal die Lieferung der Bücher verzögerte… Aktuell stellt Nina in einer Reihe Bilder vor, die es nicht in die Bücher geschafft haben, aber trotzdem wunderschön sind. Dabei erläutert sie auch die Überlegungen, weshalb das jeweilige Bild nicht mit ins Buch genommen wurde. Nun gehen sie als Postkarten in die Welt. In einem eigenen Shop kannst Du diese und die wunderschönen Bücher direkt erwerben. Frag auch mal ruhig in der Buchhandlung nach. Und wenn Du Dir selbst ein Bild machen und den Eichhörnchenverlag auch persönlich kennenlernen möchtest, hast Du hier die Gelegenheit:

Am 1. Juli 2018 ist der Eichhörnchenverlag mit einem Stand auf dem Berliner Bilderbuchfest am Helmholtzplatz (Helmholtzplatz, 10437 Berlin) vertreten. Wir erwarten euch dort in guter Gesellschaft und inmitten eines bunten Festprogramms für die ganze Familie unter anderem mit unseren drei bisher erschienenen Bücher (Landtiere, Monsterkinder und Die Geschichte von Tui-Tiu) sowie unserem niegelnagelneuem Postkartenprogramm zum Ansehen, Anfassen und Mitnehmen.

 

Nina Schuchardt, Gründerin und Inhaberin des Eichhörnchenverlags, (c) Nina Schuchardt

Nina Schuchardt, Gründerin und Inhaberin des Eichhörnchenverlags, (c) Nina Schuchardt

 

Herzlichen Dank, liebe Nina, dass Du uns einen so offenen und wiederum selbst Mutmachenden Einblick in Deinen Verlag gegeben hast. Ich wünsche Dir und allen Deinen kleinen und großen Leser.innen viele wunderbare, bereichernde Lesemomente.

4 minus 2 – Schritt für Schritt zu einer kleinen eigenen Collage

Heute nehme ich Dich mit auf einen meiner Wege, eine kleine Collage zu gestalten. Du brauchst nicht viel und es geht schnell. So einfach kommst Du ins kreative Tun. Auf geht’s!

4 Dinge

Du brauchst für eine Collage, wie ich sie heute mit Dir mache, folgende vier Materialien: 1 Schere, 1 Klebestift, 1 Blatt Papier und 1 Zeitschrift. Ich habe eine alte Zeitschrift genommen. Dafür eigenen sich aber auch kostenfreie Magazine, Werbeblättchen oder Flyer. Genauso ist es mit dem Papier, das die Grundlage bildet. Ich habe hier ein Kartonpapier in der Größe 10 x 15 cm. Du kannst aber auch größere, farbige Blätter nehmen. Schau Dich um, Du wirst viel entdecken und Deine Kreativität schon vor der eigentlichen Gestaltung finden. Nur zu. Alles ist möglich. Das ist das wunderbare an Collagen.

Nur perfekt bleibt außen vor, sonst fühlt sich die Kreativität vielleicht eingeschüchtert.

 

 

…minus 2

Weil alles möglich ist und die unglaubliche Vielfalt auch lähmend sein kann, verrate ich Dir bei dieser Gelegenheit auch, dass es nicht unbedingt die 4 genannten Materialien sein müssen. Es reichen im Grunde auch 2 Dinge, um eine Collage kreieren zu können. Auf die Schere kannst Du verzichten. Papier lässt sich reißen. Auch das weiße Blatt Papier, auf das Du die Collage kleben möchtest, brauchst Du nicht. Dies kann auch eine Seite aus der gleichen Zeitschrift sein. Hier wirst Du merken, Begrenzung macht kreativ und lässt Dich auf Ideen kommen. Die Kraft der minimalen Mittel fällt mir oft auf, wenn ich unterwegs bin. Da habe ich zwar Klebestift und Schere dabei, doch nach dem Papier schaue ich mich dann erst um. Da können schon mal Papiertüten, Prospekte oder kleine Broschüren herhalten.

 

 

Los geht’s!

Nun haben wir die vier Dinge vor uns liegen. Dann kann es losgehen: In der Zeitschrift blättern und schauen, was mich anspricht. Für mein Papier in der Größe eine Postkarte wähle ich zunächst einen Hintergrund, der die komplette Fläche bedeckt.

 

 

 

Dann bestreiche ich das weiße Blatt Papier mit dem Klebestift. Dieses dann – Achtung – auf die Rückseite des gewählten Hintergrundes aufkleben. Schön festdrücken und bis in die Ecken und Kanten fest streichen. Dann kommt die Schere zum Einsatz.

 

 

Na da haben wir ja schon mal ein Bild. Die Angst vorm weißen Blatt Papier kann uns jetzt nicht mehr behindern.

 

 

Mir gefallen jetzt die Holzleisten auf dem Bild nicht. Da schaue ich nun, was ich darüber legen könnte. Wieder blättern… Der blaue Himmel spricht mich an. Hier reiße ich das Papier jetzt.

 

 

Na, das wird doch schon was… Aber noch zu langweilig, finde ich.

 

 

Nun blättere ich wieder, stöbere in der Zeitschrift, schaue nach Details. Mir fällt die Frau ins Auge, die da gemütlich im Gras sitzt und in die Landschaft schaut. Sie fasziniert mich. 

 

 

Doch wo platziere ich sie nun auf meinem Bild? Ich probiere und probiere… und merke, dass sie irgendwie da nicht so hin passt. Es dauert einen Moment, bis ich dies zulasse und mich von mir wieder verabschiede.

 

 

Also weiter, wieder durch die Zeitschrift blättern, Ausschau halten… Da wird mein Blick von einem Sessel und einem Sofa aus einer Anzeige angezogen. Schwarz und weiß, sie stehen im Kontrast zu meinem Baum-Himmel-Bild. Das probiere ich und finde, das passt super.

 

 

Doch irgendwie braucht das Bild noch etwas… Da lacht mich der kleine Vogel an…

 

 

Ich schiebe die kleinen Elemente über die Collage. Als es sich gut anfühlt, klebe ich sie auf.

 

 

Fertig!

 

 

Da liegt sie nun vor mir, die kleine, neue Postkarten-Collage und das fühlt sich für mich jedesmal unglaublich gut, bereichert und beflügelt an. 

 

 

Nun Du…

Du kannst das.

Magst Du mir Deine Collage zeigen? Zeig sie gern in den Social Media Kanälen mit dem Hashtag #hehocra oder schicke sie mir per Mail (s. Impressum/ Datenschutz). Ich würde mich sehr freuen.

Wenn Du Fragen oder Anregungen hast, schreib sie mir gerne.

Beflügelte Grüße, Doreen

Vitrine der Fundstücke |1017

Vitrine der Fundstücke, by hehocra

 

Heute wird es mal wieder Zeit für meine Fundstücke. Fundstücke, das sind interessante Beiträge, die mir im Netz über den Weg geklickt sind, oder inspirierende Ereignisse, die ich Dir empfehlen möchte. Wenn Du spannende Tipps hast, die meine Leser.innen und mich interessieren können, dann immer her damit. Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Dankeschön.

 

Beginnen möchte ich gleich mit dem Link zu meinem Gastbeitrag bei der Künstlerin Sabine Küster: Stellt Euch doch mal vor – Gastauftritt IX. …wer nicht fragt, bleibt dumm. Ich habe ein paar Fragen beantwortet, zumindest habe ich es versucht.

Faktor X – Gibt es eine Erfolgsformel für Kunst? – ein Artikel, der versucht, eine Antwort zu finden. Ich habe ihn interessiert gelesen. Habe ich mir doch kürzlich auch Gedanken über den Erfolg gemacht: Wir wollen ihn alle, den Erfolg!

„One day young“ ist ein sehr berührender Bildband mit Fotografien von Jenny Lewis, die Frauen mit ihren sehr jungen, neugeborenen Kindern zu Hause porträtiert. Das Online-Fotomagazin Kwerfeldein hat die Fotografin interviewt. Das Buch wurde hier – Buchtipp – vorgestellt.

In einem Fernsehbeitrag der Sendung „KUNSCHT!“ mit Denis Scheck bin ich auf die schottische Künstlerin Georgia Russell aufmerksam geworden. Sie fertigt faszinierende Arbeiten aus Büchern, und das mit einem Skalpell. Eine irre Technik. Live sind die Werke sicher nochmal beeindruckender.  Hier geht’s zum Porträt in der Mediathek des SWR.

Aufgrund einer unerwarteten und überraschenden Entdeckung können wir heute Bilder betrachten, die vor Jahrzehnten von Ruth Wolf-Rehfeldt getippt wurden, ja, mit der Schreibmaschine: Typewritings. Der Artikel porträtiert die Scheibmaschinen-Künstlerin aus der DDR, deren Arbeiten in diesem Jahr auch auf der Documenta in Kassel zu sehen waren.

Zum Abschluss habe ich noch zwei Tipps für Berlin:

„Das Kunstwerk im Bilderbuch“ – Im Eichhörnchenverlag gestalten Künstler.innen Bücher für Babys und Kleinkinder. Susanne Haun hat den Anfang gemacht. Am 14.11.2017 präsentiert sie ihre Originale in einer Ausstellung und begrüßt Nina Alice Schuchardt vom Verlag zu ihrem 15. Salon. Du bist auch herzlich eingeladen. Ich werde den Salon besuchen und freue mich auf einen inspirierenden Abend.

In der Galerie „DasLabor“ in Berlin Neukölln sind noch bis zum 17. November 2017 Arbeiten der Künstlerin Aino Onia und π aka Peter Ehrentraut zusammen mit den Bilderni von Nicolas Nicopol zu sehen. Die Ausstellung trägt den Titel: modern talking. Aino Onia wird täglich von Montag bis Freitag von 13 bis 14 Uhr live an ihrem Projekt „My first Million“ weiterarbeiten. Unbedingte Empfehlung. Ich mag es sehr und bin immer wieder von der Idee, der täglichen und konsequenten Umsetzung und den Gedanken hinter dieser Arbeit beeindruckt. (Mit Aino Onia und Peter Ehrentraut bin ich in der Künstlergruppe „Kontrapunkt“.)

 

Hast Du anregende Tipps für mich? Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Ich freue mich.

Was vor Monaten seinen Anfang fand, wird…

…nun etwa ein Jahr später, am 6. Januar 2017 bei der Vernissage zur Ausstellung Mutabor das erste Mal öffentlich gezeigt. Zum Jahreswechsel von 2015 auf 2016 gestaltete ich das folgende Bild:

 

Typenschulbau, Serie, Bild 9 von 9

Serie „Typenschulbau“, Bild 3 von 9, Fotodruck auf Karton und Stickerei, 27 x 20 cm, 2016, (c) Doreen Trittel

 

Nachdem ich die Vorder-, die Rückseite und die anderen Seiten betrachtet hatte, überlegte, ob die Vorder- vielleicht zur Rückseite werden wird und ich mich dann so erinnerte… entspann sich die Idee, weitere Fotografien aus dieser Serie zu besticken.

 

Typenschulbau, Bild 9, (c) Doreen Trittel

Serie „Typenschulbau“, Bild 9 von 9, Fotodruck auf Karton und Stickerei, 27 x 20 cm, 2016, (c) Doreen Trittel

 

Im Laufe der folgenden Monate entstanden dann weitere Bilder, eine Serie bestehend aus insgesamt 9 bestickten Fotografien. Zwischendurch erinnerte ich mich an den Handarbeitsunterricht. Ein Jahr nach dem Anfang, stehen die Bilder nun gerahmt für die kommende Ausstellung Mutabor in Berlin bereit. Ich freue mich sehr, wie es sich entwickelt hat und dass nun die Zeit reif ist, diese Serie bzw. Teile davon öffentlich zu zeigen.

Doreen Trittel setzt sich in Collagen, Fotografien und Installationen immer wieder mit den Themen Erinnerung und Veränderung auseinander. Ein Schwerpunkt liegt in ihrer Herkunft. Doreen Trittel ist Deutsche mit ostdeutschem Migrationshintergrund.

In der Ausstellung präsentiert sie ihre Serie „Typenschulbau“. Das Werk umfasst Fotografien eines alten Schulgebäudes, die Doreen Trittel in Handarbeit bestickt hat. Wie neue Erfahrungen sich über unsere Erinnerungen legen, so legen sich die bunten Fäden über die Spuren der Vergangenheit und verändern sie.

Am kommenden Freitag geht es los: Vernissage am 6. Januar 2017, 19 Uhr, im ETBK Ausstellungsraum, Herrfurthstraße 29, 12049 Berlin.

 

Also, wenn Du magst, komm doch vorbei. Ich freue mich auf Deinen Besuch. Viele Grüße, Doreen

Teilen: Weihnachtspakete für Unbekannte

Dieser Text ist ein Gastbeitrag von der lieben Elke Tonscheidt, vom ohfamoos Blog:

Doreen und ich – ihre Düsseldorfer Blogger-Freundin – tauschen uns gern ab und zu aus. Auch wenn wir uns nur virtuell kennen, wir mögen uns. Und schließlich hat sie nicht nur einen Blog, sondern ein ganzes Atelier für Erinnerung und Veränderung dazu. Genau dort hinein passt mein aktuelles „Projekt“, das mit Erinnerung beginnt und hoffentlich ein bisschen mit hilft auch etwas zu verändern.

Konkret geht es um Weihnachten, Geschenke kaufen und Freude schenken. Als Eltern kleinerer Kinder hat man es da immer einfach. Ab einem gewissen Alter aber hört man sie immer öfter, unsere – ich meine das so neutral wie möglich – „Wohlstands-Frage“: Was schenke ich denn dem oder der, wo wir doch eigentlich schon alles haben? Das Netz ist voll davon: „Nie mehr langweilige Geschenke“, offeriert ein Geschenkeanbieter und ganze Horden tüchtiger Geschäftemacher überbieten sich mit Ideen. Sind wir alle unkreativ oder schlicht übersättigt?

Habt Ihr schon mal Glück geteilt?

Nein, ich werde hier jetzt nichts dazu schreiben, zu diesem Zwiespalt, dass manche Menschen meinen, wir hätten weder Platz noch Geld dafür, andere Menschen bei uns aufzunehmen. Das ist ein anderes Thema. Aber ich möchte Euch von einer Idee erzählen, die ich einfach kopiere dieses Jahr. Und vielleicht magst Du darüber nachdenken, im besten Fall sogar mit machen?

Über Kontakte zur Stadt Duisburg habe ich nämlich einen sehr guten Draht bekommen zu einer Initiative, die sich Wegweiser e.V. nennt. Ein Verein, der sich für Familien einsetzt, die schlechtere Startbedingungen haben als andere. Und sicher handelt es sich auch um Familien, die noch nicht „alles“ haben. Für 10 Familien, die der Verein uns nennt, packen eine Freundin und ich demnächst Pakete. Weihnachtspakete. Und bringen die in genau diese Familien hinein. Wir treffen aufeinander, ganz bewusst, und teilen etwas. Denn dass ich finanziell etwas mehr habe als andere, verdanke ich auch einer guten Portion Glück. Und Glück ist erfreulicherweise teilbar!

Anonym spenden, gut. Aber so geht es auch!

Meine Familie unterstützt das: Haben wir doch schon vor Jahren beschlossen, am kuriosen Weihnachtsgeschenke-Rummel nicht mehr teilzunehmen. Manchmal wichteln wir, manchmal gibt es gar nichts. Dieses Jahr aber lasse ich zudem einen alten Brauch aufleben, den meine Schwester und ich als Teenies gelernt haben: Wir beschenken die, die es nötiger haben. Nicht anonym per Spende, sondern von uns an Menschen, die gar nicht weit von uns weg wohnen. Mehr darüber erfahrt Ihr hier: Was schenke ich nur? So kannst Du schnell Gutes tun

Dass kann jeder tun! Deshalb habe ich Doreen davon erzählt. Ich vermute, dass sie das auch unterstützt. Und ich vermute, dass ich auf diese Weise Nachahmer finden kann. In Berlin oder sonst wo. In der Hoffnung, dass viele mit machen. Den Geschenkerausch sein lassen, aber die bedenken, die allein sind, mit einer Krankheit kämpfen oder warum auch immer nicht fröhlich sein können. Nicht umsonst hat Edeka gerade diesen neuen Spot vorgestellt, in dem ein alter Großvater darum kämpft nicht allein das Fest aller Feste zu feiern… Bringt aber alles nix, wenn man den Clip likt und weiter macht wie bisher. Genug Moralkeule?

Also: Macht mit. Wir können alle nicht alles tun, aber viele ein wenig. Deshalb freue ich mich, wenn Ihr Euch inspirieren lassen mögt.

8 Dinge, die man konkret tun kann um so eine Aktion bei sich vor Ort zu machen:

  • Überlegen, was willst Du wo tun (Ort aussuchen, z.B. in Berlin das Veedel).
  • Festlegen, wer helfen kann, die richtigen Adressen zu finden.
  • In Frage kommen z.B.: Kirchen, Leiter/innen Kitas, Jugendämter, örtlich bekannte Vereine, wie eben Wegweiser e.V.
  • Freunde fragen, ob sie mit machen. Zusammen macht es mehr Freude und man kann sich gegenseitig unterstützen.
  • Adressen sammeln.
  • Einkaufen.
  • Pakete packen.
  • Hin fahren, teilen.

Text: Elke Tonscheidt

Fotos: Doreen Trittel

Herzlichen Dank, liebe Elke, für Deine engagierten, sehr anregenden und vor allem Mut machenden Worte, die sicher nicht nur mich inspirieren.

Elkes Welt findet Ihr im ohfamoos Blog, den sie 2014 mit drei Frauen gründet. Schau doch mal hinüber, denn dort werden immer wieder spannenden Menschen und coole Projekte vorgestellt.