Postkartengrüße aus… | Video-Reihe „Verbundene Spuren“ 3

Postkartengrüße aus… | Video-Reihe „Verbundene Spuren“ 3

Wenn sich Erinnerungen plötzlich verändern…

Wenn eine Information hinzukommt, die ganz neu für Dich ist und alles auf den Kopf stellt… Wenn diese Information schon immer um Dich war, aber Du sie erst jetzt sehen kannst…

Dann ist das heftig. Dann macht das etwas Tiefgreifendes mit Dir. Alles verändert sich. Überfordert Dich auch. Du fühlst Dich hilflos und möchtest nur noch weg…

Doch weglaufen bringt nichts.

Die Veränderungen kommen so oder so. Das Leben ist Veränderung, auch wenn wir es nicht immer wahrhaben wollen. Dass diese Veränderungen grundlegend für meinen Weg zu mir selbst sein würden, ja, das spürte ich damals schon. Trotzdem hat es mich umgehauen und ich wusste zwischendurch nicht, wie weiter…

‚Die Büchse der Pandora‘ öffnete sich für mich nicht mit einem Mal, aber es gab ein paar Schlüsselmomente, in denen mir die Tätigkeit meines Vaters bewusst wurde. Er war hauptamtlicher Mitarbeiter beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Plötzlich kam mir die Stasi mehrere Jahre nach dem Ende der DDR nah, ganz nah. Die Stasi, das waren für mich persönlich nicht mehr nur die Anderen…

Hier war es wieder die Kunst, die mir Halt gegeben hat, die mir ein Anker in all den wirbelnden Veränderungen war. Welche Rolle dabei alte Ost-Berliner Postkarten spielen, das erfährst Du in meiner heutigen Folge:

 


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In meiner heutigen Atelier-Post

…verrate ich Dir, wie mich die Wut dazu gebracht hat, tief gehende und kraftvolle Kunstwerken zu erschaffen, die ohne sie nie entstanden wären. Von der Wut zum Mut.

Über meine Atelier-Post schicke ich Dir zu jeder Folge Anregungen, wie Du selbst ins kreative Tun kommen kannst, wie Dir Deine Kreativität bei verschiedenen Themen der Auseinandersetzung helfen kann. Profitiere von meinem Wissen und vor allem meinen Erfahrungen in der kreativen Arbeit mit Prägungen und Erinnerungen. Die Veränderung beginnt bei uns selbst. Hier kannst Du mit dabei sein: Für die Atelier-Post eintragen.

Und weil es sehr persönliche Themen sind, die bei der kreativen Auseinandersetzung mit Prägungen zu Sprache kommen, habe ich für uns eine private Facebook-Gruppe eingerichtet. Dort können wir uns untereinander austauschen. Du kannst mir aber auch gern direkt eine Mail schreiben.

Ich freue mich auf Dich und Deine Sichtweisen.

Wo ist mein Platz? – Im Gespräch mit Carla Pohl

Wo ist mein Platz? – Im Gespräch mit Carla Pohl

Wo ist mein Platz?

In den Zwischenwelten zu Hause

Im Gespräch mit Carla Pohl

 

Carla Pohl ist freie Fotografin, spezialisiert auf Reportagen und Portraitfotografie. Dabei kommt es ihr darauf an, in Bildern Geschichten zu erzählen. Das macht sie digital und auch analog.

 


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Carla sagt von sich: „Ick komm’ aus’m Osten.“ Sie war 9 Jahre jung, als die Mauer fiel. Heute gehört sie zur dritten Generation Ost und beschäftigt sich in ihren Arbeiten auch mit der ostdeutschen Prägung. Dabei schaut sie auf das Verbindende.

Erinnerungsorte

Wir sprechen über Orte, die erinnern, über ihre Bedeutung, über Gefühle, die sie auslösen, und auch über den Verlust: „…dass Orte, DDR-Orte immer mehr verschwinden, platt gemacht werden, weil sich niemand dafür interessiert. Doch diese Orte gehören zu unserer Geschichte und zu unserer Identität auch…“

Erinnerungen und Perspektiven verändern sich

Carla erzählt uns von ihrer Sicht auf den Fall der Mauer, damals als Kind, heute als Erwachsene. Die große Orientierungslosigkeit in der Zeit danach hat auch sie wahrgenommen.

Die Zuordnung als „Ostbraut“ empfand sie zunächst als Beleidigung. Doch irgendetwas ist da… und Carla sieht sich heute selbstbewusst als „Ostfrau“. Wir sprechen über Feminismus und Gleichberechtigung.

 

"Lasst uns unsere individuelle Freiheit und unsere Gemeinschaft miteinander leben.",Zitat von Carla Pohl, 2019, by Doreen Trittel

„Lasst uns unsere individuelle Freiheit und unsere Gemeinschaft miteinander leben.“,Zitat von Carla Pohl, 2019, by Doreen Trittel

 

Es wäre doch wunderbar, wenn wir den Gemeinschaftsgedanken und die individuelle Freiheit miteinander vereinen können. Welch ein großes Potential an kreativer Freiheit dadurch entstehen würde…

Auf nach Nevada

Inwieweit wird die ostdeutsche Herkunft bei Carlas neuen Projekt in Nevada eine Rolle spielen? Darauf dürfen wir gespannt sein. Denn Carla plant eine Reise in die USA, nach Nevada, um dort Frauen für ihr aktuelles Fotoprojekt zu porträtieren:

Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft sowie Tierschutz werden im Zeitalter des Klimawandels immer wichtiger. In einer noch stark androzentrischen Gesellschaft, in der Frauen wenig Anerkennung erhalten und mehr Arbeit leisten müssen, um erfolgreich sein zu können, ist es an der Zeit, die Aufmerksamkeit auf Frauen in dem oben genannten Themenfeld zu lenken. Mit meinem Projekt will ich ihre Stärken in Berufen zeigen, die für Frauen untypisch scheinen. Das Weibliche wurde kulturgeschichtlich stets mit der Natur in Verbindung gebracht. Haben daher nicht gerade Frauen einen anderen Zugang und nachhaltigeren Umgang mit der Natur?

Geplant sind Porträts, die mit Doppelbelichtungen kombiniert werden. Dadurch entstehen poetische Spannungsbögen, welche die Vielfalt der Natur, Mutter Erde und ihre Kraft zeigt. Diese Bildkombinationen sollen perspektivisch auf der ganzen Welt entstehen, um ein anerkennendes und verbindendes Frauenbild in Zeiten der Umweltveränderung zu schaffen. Die Perspektive fängt jetzt an und bringt mich als Erstes nach Ely, Nevada (USA). In Ely werde ich Frauen porträtieren aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Wissenschaft (Great Basin National Park), Ranch (Cowgirl 😉 ), Jägerin, Eisenbahn, Kupfermiene sowie Native Americans (Shoshone tribe).

Das tolle daran ist auch, dass Du mit dabei sein kannst. Schau mal hier: Carla hat eine Crowdfundingkampagne gestartet und hält hierfür einige Überraschungen für Dich bereit: In erster Linie bin ich Mensch, die Kamele interessieren mich mehr.

 

Carla Pohl und Pferde

Carla Pohl mit Pferden, 2019, by Doreen Trittel

 

Unsere gemeinsame Ausstellung

Bevor sich Carla aber auf den Weg macht: Am 31. August 2019, um 14 Uhr eröffnen wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Offene Kirche Roddahn e. V. unsere Ausstellung “Verbundene Spuren” in der Dorfkirche Roddahn, Roddahner Dorfstraße 13, 16845 Neustadt (Dosse). Die Ausstellung lädt Dich ein, sich anlässlich dem 30. Jahr des Mauerfalls mit der eigenen Geschichte und dem Wandel zu beschäftigen. Sie ist bis zum 28. September 2019 (Finissage, 14 Uhr) zu sehen. Sei mit dabei, wir freuen uns auf Dich!

 

Carla Pohl und Doreen Trittel

Danke Carla Pohl. (c) Doreen Trittel

 

Herzlichen Dank

Ich freue mich sehr, dass Carla ihre Geschichte, ihre Gedanken und Erkenntnisse mit uns geteilt hat. Von Herzen: Dankeschön!

Gesprächsreihe

Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier. Folgende Interviews sind bereits erschienen:

Kunst kann Mauern verändern

Kunst kann Mauern verändern

Machtvoll stehen sie
Auf Grenzen, starr
Unbezwingbar, scheinbar
Erfühlen, erleben
Raus aus dem Gefängnis
Natürlich leben, lachen und lieben

(c) Doreen Trittel

 

Lieber glücklich ohne Mauern…

Über Mauern, DIE Mauer und insbesondere über unsere eigenen, unsere inneren Mauern habe ich im Rahmen der Blogreihe Lieber glücklich von A bis Z einen Gastbeitrag geschrieben:

Mauern sind massiv. Mauern trennen. Mauern begrenzen. …Im Zuge der friedlichen Revolution ist die Mauer am 9. November 1989 gefallen. Und wie ist es mit den Mauern im inneren der Menschen? …Unsere eigenen Mauern, die unser Selbst im Innern abgrenzen, haben viel mit Schweigen und Verdrängen, mit Rückzug und Sicherheit zu tun. Wir hatten einen Grund, sie zu errichten. …Eleni Iatridi, Spirit-Botschafterin, sagte in einem Interview einmal sehr heilend: „Umarme deine Mauern.“ Das ist der erste Schritt. Die Mauern wahrnehmen… Hier geht es zu meinem Gastbeitrag: Lieber glücklich ohne Mauern

 

Efeu und Fenster alt in sw im Hintergrund, bunte Mauer rechts und links, Hand im Seil hängend, Hundekissen darüber, Beine in gestreifter Strumpfhose

Hand schwer, Collage, Papier, 28 x 20 cm, 2015, (c) Doreen Trittel – Ein Tipp hierzu am Ende des Blogbeitrages im ps.

 

Ein berührender Gruß aus einer längst vergangenen Zeit

Es gibt viele interessante und spannende Bücher zur Mauer, insbesondere zur Berliner Mauer – mit alten Fotografien, teilweise in Gegenüberstellung zu heutigen Aufnahmen… Aber ich möchte Dir heute dieses einmalige Buch gern ans Herz legen. Denn es macht deutlich, wie Künstler*innen es schaffen, mit ihrer Kunst DIE Mauer zu umarmen. Das Buch zeigt Fotografien der Kunst auf der Berliner Mauer. Künstlerinnen und Künstler waren auf West-Berliner Seite kreativ und haben das Grau der Mauer mit Farben und Bildern verändert.

Berliner Mauer.
Botschaften gegen das Grau

von Volker Noth, Grafiker und Fotograf
mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011
Hardcover
Seitenformat 21 x 14,8 cm, 88 Seiten
Selbstverlag, 2011

 

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau. von Volker Noth, mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011, Selbstverlag 2011, fotografiert von Doreen Trittel, 2019

 

„Der weiße Strich“

Aber da war auch jemand und malte eine weiße Linie, die sich durch viele Kunstwerke zog, und die die Betrachtung der zunächst Bilder störte… Doch dann stellte sich heraus, dass diese Linie einen tieferen Sinn hatte… So bildenden die Fotografien in diesem Buch nicht nur die Kunstwerke sondern auch eine Protestaktion ab. Diese kannst Du hier, bei Wikipedia nachlesen.

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

Durchblick

…Doch wenn wir erst einmal auch nur einen kleinen Blick durch die Mauern bekommen haben, dann erreicht uns die Ahnung, welch freies und leichtes Leben sich dahinter verbergen kann,… Zitat aus meinem Gastbeitrag. hier kannst Du weiterlesen: Lieber glücklich ohne Mauern

Durchblick… Eine Ahnung bekommen, für das, was hinter der Mauer verbirgt und sein kann… Dies wird durch das letzte Bild im Buch im Gegensatz zu den anderen Aufnahmen, die die Kunst im Mittelpunkt haben, mehr als deutlich. Denn hier tritt die Mauer und damit auch das Kunstwerk, das auf ihr entstand, in den Hintergrund, der Blick geht in die Freiheit…

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

Kunst transformiert

Und weil ich dieses Buch so besonders finde und Volker Noth nicht nur in seiner Arbeit und seinem kreativen Tun persönlich sehr schätze, war ich mit seinem Buch im Juni an der Berliner Mauer Gedenkstätte Bernauer Straße. Dieses Buch direkt an der Berliner Mauer zu fotografieren, war für mich ein faszinierendes Erlebnis. Es zeigt die Veränderung, die Transformation… Die Kunst von damals war ein Stück davon… Von West-Berliner Seite konnte man direkt an die Mauer herantreten. Künstlerinnen und Künstler haben diese genutzt, um das Grau der Mauer mit ihren Farbein, mit ihrer Kreativität zu verändern. Im Buch „Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau“ zeigt sich die Kraft der Kunst zu verändern… Dies berührt mich im Nachhinein und mit meinem Blick heute sehr.

 

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau von Volker Noth, Grafiker und Fotograf mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011 Hardcover Seitenformat 21 x 14,8 cm, 88 Seiten Selbstverlag, 2011

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau von Volker Noth, vor der Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, fotografiert von Doreen Trittel

 

Vorbei

Die Berliner Mauer ist Geschichte und damit auch ihre Kunst. Insofern ist dieses Buch nicht nur ein wichtiges Zeugnis unserer Stadt und deren Teilung, die man sich heute kaum noch vorstellen kann, sondern es zeigt auch was Kunst bewirken und wie Kunst verändern kann.  Danke, dass die Kunst mit den von Volker Noth in diesem Buch versammelten Fotografien weiterlebt und die Zeit überdauert.

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

***
ps: Die Collage „Hand schwer“ kannst Du Dir als Abzug nach Deinen Wünschen in meinem Shop bei Artflakes bestellen. Bitte hier entlang – von Postkarte über Poster bis hin zum Kunstdruck. In meinem Shop dort findest Du weitere Collagen und Fotografien. Viel Vergnügen beim Stöbern! Ansonsten kannst Du das Original selbstverständlich bei mir direkt erwerben. Schreibe mir hierzu eine kurze Mail: kontakt@hehocra.de

Das hier vorgestellte Buch ist in einer kleinen Auflage erschienen. Du kannst es direkt bei Herrn Volker Noth erwerben: Kontakt.

Ansonsten schau Dich gern auch in der Blogreihe – Lieber glücklich von A bis Z um. Die Beiträge erscheinen nach und nach. Bisher ist von mir auch ein Gastbeitrag mit dem Titel Lieber glücklich mit Deiner Collagen erschienen.

Kampf um die Vergangenheit – Im Gespräch mit Lucia Henke

Kampf um die Vergangenheit – Im Gespräch mit Lucia Henke

Kampf um die Vergangenheit – Die selbstreflektierende Pionierarbeit einer Historikerin

Im Gespräch mit Lucia Henke

 

Schreibtischwelten: Lucia Henke ist Kreative, Bloggerin, Lehrerin, Historikerin und schreibt gerade an ihrer Masterarbeit.

 


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Vom Mittelalter und dem drittgrößten Denkmal Deutschlands

Lucia Henke hat sich schon immer für Geschichte interessiert. 1989 war sie in der 8. Klasse und plötzlich gab es da einen Bruch… Dem geht sie heute nach. Lucia untersucht das sozialistische Geschichtsbild. Bei diesen Forschungen stellt sie fest, dass wir vieles als Fakten in unseren Köpfen haben, die eigentlich Konstruktionen sind. Diese Konstruktionen werden durch die jeweilige Gegenwart der Historiker wesentlich mitbestimmt. Im Mittelpunkt unseres Gespräches steht die Masterarbeit, die Lucia gerade schreibt. Darin möchte sie das Geschichtsbild über das Mittelalter untersuchen. Wie hat die DDR (Deutsche Demokratische Republik) das Mittelalter dargestellt, wie hat man in der DDR das Mittelalter vermittelt und über Herrscherpersönlichkeiten berichtet? Dabei fließen auch folgende Fragestellungen mit ein: Unter welchen Gesichtspunkten man in der DDR Geschichte geschrieben? Welchen Einfluss hatte der „Kampf um die Vergangenheit“ im Kalten Krieg?

Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit, also etwa die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. Sowohl der Beginn als auch das Ende des Mittelalters sind Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und werden recht unterschiedlich angesetzt. (Wikipedia, Juni 2019)

Dabei betrachtet sie nicht nur die Epoche sondern auch zwei ausgewählte Herrscherpersönlichkeiten Das sind:

Otto I. der Große (* 23. November 912; † 7. Mai 973 in Memleben) aus dem Geschlecht der Liudolfinger war ab 936 Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreiches (regnum francorum orientalium), ab 951 König von Italien und ab 962 römisch-deutscher Kaiser. (Wikipedia, Juni 2019)

und

Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für „Rotbart“) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III.Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. (Wikipedia, Juni 2019)

Barbarossa kennst Du vielleicht vom Kyffhäuserdenkmal in Thüringen:

Das Kyffhäuserdenkmal (auch Barbarossadenkmal) ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Kyffhäusergebirge im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen in der Gemarkung von Steinthaleben im thüringischen Kyffhäuserkreis. Das 81 m hohe Denkmal wurde 1890 bis 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet und ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands. (Wikipedia, Juni 2019)

Dort war ich als Kind (vor 1989) und später in den 90igern einmal. Es ist in seiner Größe schon sehr beeindruckend. Im Video zeigen wir Dir ein paar Fotos davon.

 

3 DDR-Postkarten vom Kyffhäuser mit Barbarossa-Denkmal

DDR-Postkarten vom Kyffhäuser, by Doreen Trittel

 

Aus der Oberlausitz unterwegs über Berlin

Ich freue mich, dass Lucias Wege ab und zu über Berlin führt und wir uns treffen können. Denn eigentlich kommt Lucia aus der Oberlausitz.

Die Oberlausitz… ist eine Region, die zu etwa 67 % zu Sachsen sowie 30 % zu Polen und 3 % zu Brandenburg gehört. In Sachsen umfasst die Oberlausitz in etwa die Landkreise Görlitz und Bautzen mit einer nördlichen Grenze zwischen Hoyerswerda und Lauta und in Brandenburg den südlichen Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz um die Stadt Ruhland sowie einige Orte östlich und südlich davon. Der seit 1945 polnische Teil der Oberlausitz zwischen den Flüssen Queis im Osten und der Lausitzer Neiße im Westen gehört administrativ zur Woiwodschaft Niederschlesien (polnisch Dolnośląskie); nur ein kleiner Zipfel um Łęknica (Lugknitz) gehört zusammen mit dem polnischen Teil der Niederlausitz zur Woiwodschaft Lebus. Im Süden entspricht die Grenze der Oberlausitz der sächsisch-tschechischen Grenze von Steinigtwolmsdorf im Westen bis nach Zittau und östlich davon der polnisch-tschechischen Grenze bis zur Tafelfichte. (Wikipedia, Juni 2019)

Diese Gegend gehörte früher zum Tal der Ahnungslosen. Darüber sprechen wir auch kurz:

Tal der Ahnungslosen war ein sarkastischer DDR-Ausdruck für Gebiete, in denen Westfernsehen und -UKW-Rundfunk nur schwer zu empfangen war. Konkret galt das für Greifswald und den Bezirk Dresden, in denen der Empfang nur mit großem Aufwand terrestrisch erfolgen konnte. (Wikipedia, Juni 2019)

 

Hinterfragen, immer wieder hinterfragen

Ich freue mich, dass Lucia uns von ihrer Arbeit und ihren ersten Erkenntnissen erzählt. Ich komme selbst wieder ins Nachdenken und hinterfragen: Nur weil ich etwas im Kopf habe und für selbstverständlich nehme, ist das kein Kriterium dafür, dass es auch richtig ist. Es darf und muss hinterfragt werden. Mir drängte sich im Gespräch dabei auch das Thema der Deutungshoheit über die Geschichte der DDR in den letzten 30 Jahren auf… Denn „in der Gegenwart wird um die Vergangenheit gekämpft. Wer stellt sie richtig dar?“… Ich bin gespannt, wie das einmal reflektiert werden wird.

  

„Hinterfragt die eigenen Geschichtsbilder.“ Zitat von Lucia Henke, 2019, by Doreen Trittel

„Hinterfragt die eigenen Geschichtsbilder.“ Zitat von Lucia Henke, 2019, by Doreen Trittel

 

Herzlichen Dank

Ich freue mich sehr, dass Lucia einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit, die noch am Entstehen ist, gegeben hat. Von Herzen: Dankeschön!

 

Selfie von Lucia Henke (rechts) und Doreen Trittel (links)

Danke Lucia Henke, (c) Doreen Trittel

 

Gesprächsreihe

Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier. Folgende Interviews sind bereits erschienen:

#interviews30Jmauerfall #gespräche30Jmauerfall #doreentrittel30Jmauerfall

Sei mit mir gespannt auf die folgende Geschichte und Impulse. Ich freue mich auf das folgende Interview.

 

Bunter Blumenstrauß vor einer Betonwand in der Boros Collection (private Sammlung in Berlin), fotografiert von Doreen Trittel

Blumen in der Boros Collection, by Doreen Trittel

 

ps:

Und weil ich es im Video erwähnt habe, möchte ich hier auch gern die Boros Collection verlinken. Das Interview mit Lucia führten wir neben dem ehemaligen Bunker in der Reinhardtstr. 20 in Berlin Mitte. Zufällig sahen wir die sonst verschlossenen Türen weit geöffnet. An diesem Tag konnten die Besucher*innen die Kunstsammlung eigenständig über die vielen verwinkelten Etagen entdecken, die sonst nur mit einer vorab gebuchten Führung zugänglich ist. Was für eine wunderbare Möglichkeit, die wir gern genutzt haben.

 

Doreen, du bist so mutig.

Selbstporträt, 2019 (c) Doreen Trittel

 

Doreen, du bist so mutig. Diesen Satz habe ich schon öfter gehört. Doch jedes Mal bin ich wieder erstaunt und frage mich: Bin ich das wirklich? Zweifel kommen auf. Mir fallen Dinge ein, die ich mich (noch) nicht traue, wo mit der Mut fehlt. Auch wenn ich auf meinen Weg zurückschaue, kommen mir Momente in den Sinn, in denen ich Angst hatte, richtig Angst. Momente, in denen mir die Wahrheit begegnete, in denen meine innere heile Welt zusammenbrach.

Mut & Freiheit

Ja, Freiheit, erfordert Mut. Die Freiheit, sich von der inneren heilen Welt zu verabschieden. Die Freiheit, sich auf den Weg zu sich selbst zu machen. Die Freiheit, in die Selbstverantwortung zu gehen. Die Freiheit, die Vielfalt der Wahrheiten zu betrachten. Die äußere und die innere Freiheit brauchen Mut.

 

Selbstporträt von Doreen Trittel mit Schmetterlingen auf einem Tuch im Hintergrund

Selbstporträt, 2015 (c) Doreen Trittel

 

Angst & Berufung

Was hatte ich für eine Angst, als das Thema Stasi etwa 25 Jahre nach dem Fall der Mauer in mein Leben kam. Vorher hatte ich die Tätigkeit meines Vaters beim Ministerium für Staatssicherheit erfolgreich verdrängt. Ich folgte dem Gehorsam, keine Fragen zu stellen. Ich saß in Vorträgen, habe Dokumentationen über die Stasi gesehen… Aber das hatte alles NICHTS mir zu tun. Doch dann war das Thema Stasi ganz nah und es wurde sehr persönlich für mich. Mit der Auseinandersetzung mit meiner Familiengeschichte kamen auch der Nationalsozialismus und der 2. Weltkrieg in mein persönliches Leben. Alles, was ich bisher darüber gelernt, gelesen, gesehen und gehört habe, berührte mich nun tief im Innersten. Plötzlich erkannte ich mich als Stasi-Kind und Kriegsenkelin.

Dass ich die Themen, die mit Erinnerungen und Veränderung zu tun haben, mit Hilfe meiner Kunst nach außen tragen werde und tatsächlich trage, daran hatte ich nie einen Zweifel. Etwas in mir sagte schon sehr früh: Das musst du tun! Das ist deine Aufgabe! Mein langjähriges Suchen, auch als Kreative, hatte an dieser Stelle ein Ende. Plötzlich lag die Antwort auf meiner Hand. ABER was hatte ich für eine Angst, als ich wusste, jetzt ist der Moment gekommen, öffentlich auch über meine Erfahrungen als Stasi-Kind zu sprechen. Durch diese Tür zu gehen, war sehr schmerzvoll, schonungslos, tränenreich und voller Erkenntnisse. Doch es gab kein zurück, nur ein nach vorn und, hey, ich habe es geschafft. Ich habe diese und viele andere Türen schon durchschritten. Diese Erfahrungen tragen mich.

 

Selbstporträt von Doreen Trittel mit Schmetterlingen auf einem Tuch im Hintergrund

Selbstporträt, 2015 (c) Doreen Trittel

 

Zweifel & Begegnungen

Aber wie oft begegnen mir Zweifel? Wie oft spüre ich die Wut, mich mit diesen Themen auseinander setzen zu müssen? Warum gerade ich?! Wer möchte das hören?! Wer möchte sich mit der Vergangenheit beschäftigen?! Wer kann es aushalten, dass ich versuche, dieses Schweigen zu brechen?! Wie oft begegnete ich den Grenzen anderer Menschen, auch engen Freunden? Das tut mit unter sehr weh. Ich habe gelernt zu erkennen, dass diese Grenze nichts mit mir zu tun hat. Und doch ist es immer wieder eine Herausforderung. Aber dann begegne ich Menschen, die mich in meinem Sein und Tun bestärken, die mir Mut machen, Menschen, die mich spiegeln, und voranbringen. Ich fühle mich von ihrer Wertschätzung, sei es durch kurze Kommentare oder durch intensive Gespräche, getragen. Ich sehe Menschen, die mutig ihren Weg gehen, die durch ihr Sein und Tun Mut machen.

 

Selbstporträt von Doreen Trittel , Lachen

Selbstporträt, 2019 (c) Doreen Trittel

 

Gemeinschaft & Offenheit

Mit #gemeinsamistdasneueEgo habe ich gemerkt, dass es noch viele andere Menschen gibt, denen es, egal welches Thema sie in die Welt tragen, ähnlich geht. Uns begegnen Zweifel, Unsicherheiten und Ängste, aber wir sind damit nicht allein. Früher konnte ich mich den Menschen nicht so tief öffnen und vor allem nicht, ungehemmt auf sie zu gehen. Heute weiß ich Menschen in meinem Netzwerk, in meinem Freundeskreis und in meiner Familie, denen ich ohne meinen Mut nie begegnet wäre, die ich ohne meinen Mut nie kennengelernt und in mein Leben gelassen hätte. Ich kann mir ein Leben ohne tiefe und wertschätzende Begegnungen, durch einen ehrlichen Austausch und einer liebevollen Unterstützung nicht mehr vorstellen. Es fühlt sich unglaublich gut an, Gemeinsamkeiten und Verbindendes zu entdecken, sich gegenseitig zu helfen, ohne sich selbst aufgeben zu müssen. Es fühlt sich unglaublich gut an, da zu sein und gesehen zu werden.

Wie geht es Dir damit?

Wo stehst Du gerade? Suchst Du etwas und weißt vielleicht nicht, wonach? Du bist unsicher und hast Zweifel, Deiner Mission zu folgen, der Welt Dein Thema in voller Blüte zu zeigen? Kannst Du Anregungen, Unterstützung und Zuversicht gebrauchen? Lass Dich von uns inspirieren und lass Dir von uns Mut machen. Denn ohne Dein Puzzleteil ist das Bild dieser Welt nicht vollständig.

Wir

Wir, das sind über 50 Referent*innen beim Online-Kongress #gemeinsamistdasneueEgo. Die Themen sind vielfältig: Kreativität, Spiritualität, Technik, Selbstvertrauen, Löwinnenkraft, Coaching, Familie, Business, Lebensfreude… Du kannst Dir Deinen eigenen Blumenstrauß zusammenstellen und konkrete Anregungen, viel Wissen, ehrliche Tipps, offene Erfahrungen und befreiende Erkenntnisse holen. Ich möchte Dir als Puzzleteil dieses Kongresses zeigen, wie Du mit Hilfe von Collagen innehalten und quer denken kannst. Die Veränderung beginnt bei Dir selbst.

Im Rahmen der Vorbereitungen habe ich mit einigen Referentinnen schon sprechen und mich mit ihnen austauschen können. Zwei Gespräche findest Du auf meinem YouTube Kanal.  Dort erfährst Du, was wir mit #gemeinsamistdasneueEgo verbinden und was wir uns für Dich wünschen. Ich erzähle Dir auch, woran ich als erstes Denken musste, als ich von #gemeinsamistdasneueEgo erfuhr.

Hier kannst Du Dir Deinen kostenfreien Zugang sichern: #gemeinsamistdasneueEgo Einfach auf den Link klicken und Du kommst zu weiteren Informationen, allen Referent*innen und zur Anmeldung.

Zu Deiner Info: Deine Teilnahme an der Interview-Woche des Online-Kongresses ist kostenlos. Solltest du später das Ticket für die Workshop-Woche mit über 50 Live-Workshops erwerben, werde ich am Verkaufspreis beteiligt. Dein Kaufpreis für das Workshop-Ticket ändert sich dadurch aber natürlich nicht.

 

Doreen Trittel beim Online-Kongress #gemeinsamistdasneueEgo

Doreen Trittel beim Online-Kongress #gemeinsamistdasneueEgo

 

mutig

Während ich jetzt die letzten Zeilen schreibe und ich gleich auf veröffentlichen klicke, spüre ich, wie sich die Angst anschleichen und die Zweifel ein Veto einlegen möchten… Ich atme noch einmal tief ein und aus, mache eine kurze Pause… Ich kenne diesen Moment und sage: Hallo. Meine Erfahrungen bestärken mich und mit dem Gedanken, mit dem Gefühl von #gemeinsamistdasneueEgo sage ich Ja zu Dir und meinem Puzzleteil für Dich. Ja, genau, für Dich. Und wenn das mutig ist, ja, dann bin ich mutig. Und Du bist es auch!

 

 

#gemeinsamistdasneueEgo Online-Kongress, 6. bis 17. Mai 2019

#gemeinsamistdasneueEgo Online-Kongress, 6. bis 17. Mai 2019

 

Wir alle sind mutig! – Dieser Blogbeitrag von mir könnte Dich auch interessieren.

Schubladen, die nicht passen – Im Gespräch mit Gisela Backe

Schubladen, die nicht passen – Im Gespräch mit Gisela Backe

 

Schubladen, die nicht passen – Erfahrungen mit Perspektiven

Im Gespräch: Gisela Backe

 

Powerfull Coaching For Free Minds: Als Coach bestärkt Gisela Backe Frauen, ihre Berufung zu finden und ihre schöpferische Kraft zu leben. Dies verbindet sie auch mit kreativen Sessions, in denen ihre Klientinnen Silber in Symbole verwandeln.

 


Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.

 

Gisela Backe hörte ich das erste Mal in einem Interview des eigenstimmig Podcast. Das war im vergangenen Jahr während einer Zugreise nach Bonn. Ich war von ihren Worten, wie sie den Prozess der Transformation im kreativen Tun beschreibt, berührt. Ich erkannte eigene kreative Prozesse und Veränderungen. Das musste ich ihr gleich schreiben und so kamen wir in Kontakt. Dabei tauschten wir uns auch über unsere jeweiligen Erfahrungen mit unserer ostdeutschen Herkunft aus. Ich freue mich, dass Gisela uns im Rahmen meiner Interview-Reihe zum 30. Jahrestag des Mauerfalls von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen erzählt.

In Ost und West verwurzelt

Gisela Backe kommt aus Dresden und war bei den Montagsdemonstrationen 1989 mit dabei. Später sind ihr das Ostdeutsche und das Deutsche sein im Ausland begegnet. Heute lebt Gisela seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Mannheim und ist hier zu Hause.

„Was ich nicht habe mit ihnen, ist eine gemeinsame Geschichte.“

Bunte Schubladen

Wir sprechen nicht nur über Schubladen und Vorurteile, sondern auch über Dialekte, Demonstrationen, Irritationen, Offenheit und Neugierde, über Einladungen und Begegnungen.

„Weil ich um meine Schubladen weiß, kann ich sie ganz weit öffnen.“

 

Offenheit, Zitat von Gisela Backe, 2019, by Doreen Trittel

 

Herzlichen Dank

Ich freue mich sehr, dass Gisela ihre Geschichte und Erkenntnisse mit uns geteilt hat. Von Herzen: Dankeschön!

 

Danke Gisela Backe, (c) Doreen Trittel

 

Gesprächsreihe

Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall – Video-Interviews. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier.

Folgende Interviews sind bereits erschienen:

#interviews30Jmauerfall #gespräche30Jmauerfall #doreentrittel30Jmauerfall

 

Sei mit mir gespannt auf die folgende Geschichte und Impulse. Ich freue mich auf das folgende Interview.