traurig
liegen die frühen Stunden
in den Bäumen
stiefmütterlich gebettet
auf kahlen Armen
ist er mager geworden
der Vogelgesang
schreiten die Wege
menschenleer

am Morgen
nach dem Abschied
gleiten die Tropfen über
die welkende Rosenblüte
vor dem verlassenen Haus

in sich versunken
gehen die Gedanken
über das Laub
Hand in Hand
mit den Gefühlen
verweilen sie
in Erinnerungen
blicken sie (scheinbar) hilflos
in das Nichts dieses Tages

wollen sie
die heilenden Worte suchen
fühlen den starken Halt
die folgenden Schritte wagen
wachsen daran

glauben sie
an ein Licht in der Ferne
das dort für sie brennt

(c) hehocra

Diese Zeilen schrieb ich einst für jemanden vor vielen Jahren, als diese Person einen Abschied zu betrauern hatte… Jetzt ist dieser Jemand von uns gegangen und ich denke an die Zeilen von damals… Abschied… Lebe wohl…

Heute ist Herbstanfang. Irgendwie ist der Herbst auch immer ein Abschied. Der Sommer ist vorüber. Die Pflanzen welken. Die Tiere ziehen sich zurück. Auch wir Menschen kehren in uns, brauchen eine Decke, warme Socken und einen heißen Tee – ich zumindest.

In diesem Sinne, machen wir es uns gemütlich und geben uns dem Lauf des Lebens und der Jahreszeiten hin.