Beton und Kunst in London

Beton und Kunst in London

London ist ja immer eine Reise wert, aber nun um eine Erweiterung reicher. Jedes Mal, wenn ich die Gelegenheit habe, nach London kommen, besuche ich die Tate Modern Galerie an der Themse. Ich liebe diesen Ort, die Größe des Gebäudes und die Möglichkeiten in vielfältige und moderne Kunstansichten einzutauchen.

 

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

 

Schon im vergangenen Jahr, wurde die Tate Modern Galerie um einen neuerrichteten Anbau erweitert. Von dieser interessanten und puren Architektur habe ich von meiner letzten Reise vor ein paar Wochen einige fotografische Eindrücke mitgebracht.

 

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

Viel Raum, Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

 

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

Beton & Licht, Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

 

Selbst wenn Du Dich für Kunst nicht interessieren solltest, musst Du dieses Gebäude unbedingt besuchen. Der Ausblick von der Rundum-Terrasse in der 10. Etage ist einmalig und atemberaubend.

 

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

London, Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

 

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

Der Ausblick macht Freude, Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

 

Ich wusste gar nicht, dass Elton John ein begeisterter Sammler von Fotografie ist. Sein umfangreiches Archiv ist noch bis zum 21. Mai 2017 zu bestaunen und zu bewundern, „The Radical Eye: Modernist Photography from the Sir Elton John Collection„. Viele klassische Fotografien und Motive finden sich dort, die man kennt und an deren Klasse man sich nicht entziehen kann. Aber auch unbekannte Motive und Fotografien zeigen ein tiefgebendes Bild der Fotografie-Geschichte Anfang des 20. Jahrhunderts. (In der Ausstellung durfte man nicht fotografieren, so dass ich hiervon keine Eindrücke mitbringen konnte. Aber hier gibt es ein Video, wo man die Fotografien bei Elton John zu Hause sieht und er einige persönlich vorstellt.

 

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

Am Rande entdeckt in der Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

 

Nach dem Rundgang, treppauf und treppab, durch die Fotografie-Ausstellung und mit dem Fahrstuhl hoch und runter eine Pause mit Cappuccino, der zugegeben, leckerer aussah als er dann tatsächlich schmeckte.

 

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

Tate Modern Galerie London, Foto by hehocra

Bilder-Pingpong 02|17: Salve zum Gruß mit Zielscheiben

Bilder-Pingpong 02|17: Salve zum Gruß mit Zielscheiben

Das Impulsfoto für den Bilder-Pingpong im Februar kam von Ghislana und zeigt eine Bushaltestelle im Winter. Es liegt Schnee. Der Himmel ist grau. Im Hintergrund steht auf einer Häuserwand der Gruß SALVE.

Ich habe das Bild wieder in schwarz-weiß auf einem A4-Blatt Papier ausgedruckt. Da lag es dann auf meinem Arbeitstisch. Auch lagen dort ein paar Schnipsel, die ich gerade für eine andere Arbeit verwende. Es sind zerschnittene Zielscheiben, Zielscheiben, auf die man Schießen kann.

 

Salve zum Gruß mit Zielscheiben, Collage, (c) hehocra

Salve zum Gruß mit Zielscheiben, Collage, (c) hehocra

 

Im Nachhinein lese ich bei Wikipedia etwas über den Gruß SALVE und erfahre, dass es hier auch einen Bezug zum Schießen gibt:

Der lateinische Gruß salve bedeutet „Heil, Gesundheit, Ganzheit“, ist also ein Segensgruß, der direkte Unversehrtheit bedeutet und wünscht. / Aus dem Gruß entstand im 16. Jahrhundert das militärische Zeremoniell der Salve, des ehrenbezeigenden Grußes durch das Salutschießen. In Inschriften bei Hauseingängen, etwa auf Türschwellen war SALVE bis ins späte 19. Jahrhundert verbreitet, ebenso wie das griechische Pendant ΧΑΙΡΕ. In Italien grüßt man sich auch heute noch mit „salve“, in gleicher Verwendung ist auch das griechische Pendant, allem voran in der Pluralform χαιρετε (chairete). (Quelle: Wikipedia, 20.2.2017)

In meiner Kindheit habe ich Schießen gelernt. Irgendwie war das in dem System, in dem ich aufgewachsen bin normal, …genauso wie die Disziplinen „Handgrantenweitwurf“ und „Wurfgranatenweitwurf“ im Sportunterricht, …und auch Manöverübungen im Ferienlager: schießen, im Sand robben, über Sturmwände klettern… Damit beschäftige ich mich gerade und gestalte einige Arbeiten dazu, Collagen und verschiedene Installationen. Hier schon mal ein paar kleine Ausschnitte:

Work in progress, Ausschnitt 2, (c) hehocra

Work in progress, Ausschnitt 2, (c) hehocra

 

Work in progress, Ausschnitt 3, (c) hehocra

Work in progress, Ausschnitt 3, (c) hehocra

 

Work in progress, Ausschnitt 4, (c) hehocra

Work in progress, Ausschnitt 4, (c) hehocra

 

Nun bin ich aber gespannt, was die anderen Teilnehmer.innen aus dem Impulsbild bzw. dem Gruß SALVE gemacht haben. Die Ergebnisse gibt es heute bei Ghislana. Bitte hier entlang…

Der Bilder-Pingpong ist eine gemeinsame Aktion von Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe und Lucia vom Blog Schreibtischwelten. Du kannst gern mitmachen. Hier findest Du alle Informationen und bisherigen Runden.

Da fällt mir auf, dass ich seit April 2015 schon mit dabei bin. Wow, und noch länger gibt es diese inspirierende Aktion schon. Herzlichen Dank Euch beiden. Auch wenn mir oft nicht gleich etwas einfällt, so findet sich immer etwas, und dann zeigt sich etwas tiefliegendes, etwas für mich Klärendes und oft auch Hilfreiches.

Herzliche Grüße, Doreen

Stille und kraftvolle Wahrnehmung von Familie

Stille und kraftvolle Wahrnehmung von Familie

Quietude – so lautet der Titel der aktuellen Ausstellung von exp12Quietude bedeutet sowohl im Englischen als auch im Französischen Friede, Ruhe, Stille und bezieht sich auf den natürlichen Rückzug in der aktuellen Jahreszeit. Im Winter konzentriert sich das Leben auf das Innere, auf zu Hause.

Intim und sehr persönlich sind die Arbeiten der beiden niederländischen Künstlerinnen Eva Gjaltema und Sara Mei Herman. Diese zeigt der Zusammenschluss mehrerer Fotografinnen und Fotografen exp12 in ihren Projekträumen im Rahmen einer Ausstellung in Berlin Prenzlauer Berg. Ich war kürzlich dort und habe mir die Arbeiten angesehen.

 

"Julian und Jonathan" von Sarah Mei Herman in der Ausstellung "Quietude", Foto by hehocra

„Julian und Jonathan“ von Sarah Mei Herman in der Ausstellung „Quietude“, Foto by hehocra

 

Die Künstlerin Sarah Mei Herman zeigt in mehreren Fotografien den Wandel einer Familie. Hierfür hat sie mehrere Jahre ihren Stiefbruder und Vater porträtiert: „Julian und Jonathan“. Die einzelnen Fotografien sind für sich allein schon großartig und äußerst kraftvoll. Alle zusammen, als Serie haben mich im Herzen sehr berührt: der Lauf der Zeit, die Veränderung, vom Werden und Vergehen.

 

"Sehnzucht: The Remix" von Eva Gjaltema in der Ausstellung "Quietude", Foto by hehocra

„Sehnzucht“ von Eva Gjaltema in der Ausstellung „Quietude“, Foto by hehocra

 

Die Künstlerin Eva Gjaltema zeigt in ihren Polaroids und Fotocollagen die vielfältigen und oft widersprüchlichen Gefühle als Mutter. Auf der einen Seite die bedingungslose Liebe und auf der anderen Seite die große Sehnsucht heraus aus der Isolation und Ohnmacht. Die Arbeiten der Fotografien zeigen gleichzeitig ihren Weg der Entwicklung. Zunächst entstand die Serie „Sehnzucht“, die sich aus sehr emotionalen Polaroids zusammensetzt. Aus Kopien dieser Fotografien gestaltete Eva Gjaltema die Fotocollagen für ihre Arbeit mit dem Titel „Sehnzucht: The Remix“.

 

Ausstellung: 11. Februar – 4. März 2017
Öffnungszeiten: Sa 15 – 19 Uhr und nach Vereinbarung

Website von exp12
Website von Sarah Mei Hermann
Website von Eva Gjaltema

 

"Sehnzucht: The Remix" von Eva Gjaltema in der Ausstellung "Quietude", Foto by hehocra

„Sehnzucht: The Remix“ von Eva Gjaltema in der Ausstellung „Quietude“, Foto by hehocra

 

ps: Wenn Dir Evas Arbeiten bekannt vorkommen, dann hast Du sie vielleicht in unserer Gruppenausstellung Mutabor gesehen.

Künstlerinnen vor 150 Jahren – Wir können viel lernen.

Künstlerinnen vor 150 Jahren – Wir können viel lernen.

Kürzlich beschäftigte ich mich mal wieder mit der Frage, ob ich als Künstlerin auch Unternehmerin bin. Dass dem so ist, dass Künstlerinnen auch Unternehmerinnen sind, das haben bildende Künstlerinnen bereits im 19 Jahrhundert erkannt und sich in Netzwerken organisiert. 1867 wurde der Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. gegründet. Heute, im Jahr 2017 feiert der Verein sein 150 jähriges Jubiläum.

 

Anlässlich dieses Jahrestages startete der Verein eine vierteilige Ausstellungsreihe mit dem Titel „Fortsetzung folgt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen e.V.“ Noch bis zum 24. März 2017 kannst Du den ersten Teil mit Positionen von der Gründung bis 1945 in den großartigen Räumlichkeiten der Alexander und Renata Camaro Stiftung in der Potsdamer Straße, in Berlin besuchen.

 

Ich war dort und kann die Ausstellung unbedingt empfehlen. Nicht nur für Kunstinteressierte, sondern auch für zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen ist sie sehr sehenswert und inspirierend. Welch eine Kraft und Energie… Gerade wir Künstlerinnen können viel aus dem Leben und Werk der Künstlerinnen-Generationen vor uns lernen. Ich hatte die Ehre und das Vergnügen, in die Ausstellung durch eine Führung von Dr. Carola Muysers eintauchen zu können. Carola Muysers hat die Ausstellung neben Ute Gräfin von Hardenberg und Birgit Möeckel konzipiert und gemeinsam mit Birgit Möeckel auch kuratiert.

Dr. Carola Muysers in der Ausstellung des VdBK, Teil 1, (c) hehocra

Dr. Carola Muysers in der Ausstellung des VdBK Teil 1, (c) hehocra

 

Die Ausstellung ist sehr vielfältig und breit aufgestellt. Gleichzeitig hat man keineswegs das Gefühl, erdrückt zu werden. Eine bereichernde Welt tut sich auf. Die gezeigten Objekte und Bilder begleiten durch eine bewegende und historisch geprägte Kunstzeit. Gezeigt werden unter anderem Malerei, Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken, (Selbst-) Porträts, Sozialkritisches, Landschaften und Studien. Darunter sind große und bekannte Namen wie zum Beispiel Käthe Kollwitz, Hannah Höch oder Paula Modersohn-Becker. Darüber hinaus lohnt es sich aber, die Arbeiten und Biografien der zahlreichen anderen Künstlerinnen zu entdecken. Weiterhin empfehle ich die interessanten Veranstaltungen rund um die Ausstellungsreihe sowie die Website des Vereins, die sich mehr und mehr zu einem wissensreichen und tief gehenden Lexikon und Archiv entwickelt.

 

In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam für unsere Kunst einstehen! Lasst uns gemeinsam selbstbewusst unseren Weg gehen! Künstlerinnen, lasst uns Netzwerken!

Ich freue mich über Deinen Kommentar oder Deine Nachricht. Ich freue mich, wenn Du Dich mit mir via Facebook, Instagram oder Twitter vernetzt, und wir uns bei der nächsten Vernissage treffen oder gemeinsam eine Ausstellung besuchen.

 

Auf den ersten Teil der Ausstellung des Berliner Künstlerinnen e.V. folgenden Teil 2 – 4 „Fortsetzung jetzt!“ mit Positionen zur Gegenwart. Schon am 19. Februar geht es mit dem zweiten Teil weiter: In der Kommunalen Galerie Berlin, 19.02.-30.04.2017. Teil 3: In der Alten Feuerwache Projektraum, 08.09.-13.10.2017. Teil 4: In der Galerie Alte Kaserne, Zitadelle Spandau, 30.11.2017-02.04.2018.

 

Nicht nur daDa im Kopf sondern daDa nun auch in Berlin

Nicht nur daDa im Kopf sondern daDa nun auch in Berlin

Im vergangenen Jahr gastierte die Ausstellung „…mir ist so daDa im Kopf“ bereits in Köln, Bad Münstereifel-Effelsberg und Zürich. Nun ist sie endlich in Berlin, dem Ursprung dieses Projektes.

 

...daDa im Kopf - Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra

…daDa im Kopf – Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra

 

Alles begann mit einem Aufruf von Sabine Küster, der Initiatorin des fortlaufenden daDa-Mail Art Projekts, dem bereits mehrere hundert Künstlerinnen und Künstler national und international gefolgt sind. Auch ich steuerte eine Collage in Postkartengröße bei. Anlass ist das 100jährige Jubiläum von Dada / Dadaismus, der Kunstrichtung, die sich selbst nicht als solche bezeichnet.

 

...daDa im Kopf - Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra

…daDa im Kopf – Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra

 

Mit Neugier und Geduld kannst Du meinen Beitrag nun in der aktuellen Ausstellung entdecken. Ich habe mich besonders gefreut, viele der Collagen, die ich bereits aus dem Katalog zur Ausstellung kannte, nun live sehen und teilweise in den Händen halten zu können.

 

...daDa im Kopf - Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra

…daDa im Kopf – Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra

 

Alle Informationen und Öffnungszeiten findest Du auf der Website von Musentritt, hier.

„…mir ist so daDa im Kopf!“ Mail Art Ausstellung

in der kunst.remise, Berlin Charlotteburg

Ausstellungszeitraum: 10. bis 26. Februar 2017

Schreiblabor: 18. Februar von 15 bis 17 Uhr „Mein roter Faden im Leben ist hellgrün und auf Reisen“

Finissage: 26. Februar 2017 um 14 Uhr u.a. mit Krystiane Vajda (Performancekünstlerin) & Sabine Küster (Kuratorin/Autorin) im Dadaistischen Doppel-Selbstgespräch sowie den Gästen Thomas Noll (Musiker), Rebekka Uhlig (Stimm- & Performance-Künstlerin), DADANAUTIK (Poet).

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren: Dada – eine Postkarte gesellt sich zu anderen (meine Collage sowie mehr zum Jubiläum und zum Projekt) / Nicht nur daDa im Kopf sondern auch daDa in Köln (Ausstellung) / daDa im Kopf und daDa in Köln (Katalog zur Ausstellung)

ps: Ich blättere und lese gerade in diesen beiden Büchern über die Künstlerin Hannah Höch.

Büchertipps: Hannah Hochzeit, Foto by hehocra

Büchertipps: Hannah Hochzeit, Foto by hehocra

Für die Schönheit unserer Erde

Für die Schönheit unserer Erde

„LiveLife Berlin“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung in der Galerie Berlin-Baku in Berlin Schöneberg. Die Künstlerinnen und Künstler, sechs davon aus Aserbaidschan und drei aus Deutschland, möchten mit ihren Werken auf die Bedrohung unserer Natur aufmerksam machen und sich für deren Erhalt einsetzen.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, (c) hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, (c) hehocra

 

Ein großes Ziel, das mitunter an der Gewalt der Zerstörung der Natur durch uns Menschen unerreichbar scheint. Doch die Ausstellung zeigt, wie wichtig es ist, aktiv zu werden. Jeder Schritt, ob klein, ob groß zählt. Auf das Leben, die Liebe, die Menschlichkeit und das Gemeinsame, das Verbindende kommt es an.

Dies ist auch das Bestreben der Galeristin Parwane Ehrari. Ihr geht es nicht nur allein um den künstlerischen Austausch zwischen Aserbaidschan und Deutschland sondern vor allem um die Verbindung von Menschen und die Überwindung von Grenzen. Die Galerie feiert in diesem Jahr ihr 10jähriges Bestehen.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Die Ausstellung präsentiert Werke der Künstlerinnen und Künstler aus Aserbaidschan: Leyla Aliyeva, Maryam Alakbarli, Ragim Chopurov, Aylel Hedorva, Naila Sultan und die Künstlergruppe Oz Group unter der Leitung von Timur Ozdamirov. Die Ausstellung gastierte bereits in London und Paris. Nach Berlin wird sie in Moskau zu sehen sein. Für die Berliner Ausstellung wurden die deutschen Künstlerinnen Sabine Burmester und Sandra Hoyn sowie der deutsche Künstler Peter Lindenberg eingeladen. Kuratiert wurde die Ausstellung durch Hervé Mikaeloff. Ich hatte das Vergnügen, mich mit Sabine Burmeister und Peter Lindenberg über ihre Werke unterhalten zu können.

Gleich vorm und am Eingang werden die Besucher von Skulpturen, die teilweise auch als Sitzgelegenheit dienen, des Künstlers Peter Lindenberg begrüßt. Von ihm habe ich den Ausdruck sympathisches „Unkraut“ gelernt. So bezeichnet der Maler und Bildhauer die Kapuzinerkresse. In einem wunderbaren Licht zeigte sich auch sein „Grasgewitter“, in dem sogar das Zusammenspiel von uns Menschen erkennbar war. Spannungen, die auftreten, eine Struktur die ungeordnet scheint, aber sich dann doch findet, und die Statik, die alles aufrecht hält.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, „Grasgewitter“ von Peter Lindenberg, Foto by hehocra

 

Sabine Burmester erklärte mir ihre Arbeitsprozesse, die schon beim Finden verschiedenster Dinge und Gegenstände, oft auf Reisen, beginnen. Die Künstlerin steht in einem ständigen Dialog mit den Materialien. Meist weiß sie selbst nicht, was für ein Kunstwerk sich im Laufe des kreativen Prozesses entwickeln wird. Sehr berührend fand ich ihre Arbeit mit dem Titel „caput lampedusae“, das viele Köpfe von Menschen auf einem Bild und auf einem alten Stück Holz eines Schiffes/Bootes zeigt.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Im Rahmen der Ausstellung gibt es für Kinder von 7 – 8 Jahren einen kostenlosen Workshop. Durch Dimitra Zavakou, der Gründerin von little popup, und der Illustratorin Karin Lubenau erfahren die Kinder wie wichtig es ist, unsere Umwelt wahrzunehmen und zu fühlen, wie wichtig es für uns Menschen ist, eine Atempause einzulegen. Hierfür können sich die kleinen Besucherinnen und Besucher von der Ausstellung inspirieren lassen. Im Mittelpunkt steht dabei das Herzstück der Ausstellung: eine große Herzskulptur, in einer Kammer, deren Herzschlag zu hören und zu fühlen ist. Übrigens auch für uns Erwachsene eine sehr spürbare Installation.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Herz-Installation von Leyla Aliyeva, Foto by hehocra

 

Zum Teil wirkt die Ausstellung überladen, einzelne Werke verlieren im zu viel ihre Kraft. Doch wenn man es zulässt, hat man die Möglichkeit, in eine Welt mit vielen kleinen und großen, zarten und kraftvollen Werken eintauchen.

Ich spürte die Gefahr, dass wir Menschen in der Lage sind, die Welt, in der wir leben, zu zerstören. Gleichzeitig fühlte ich die Kraft unserer Herzen, unsere Umwelt und damit uns selbst bewahren und erhalten zu können. Es kommt auf jede und jeden Einzelnen, auf Dich und auf mich an. Lassen wir uns nicht entmutigen. Konzentrieren wir uns auf das, was wir leisten und erfüllen können. Lassen wir uns auf das ein, was uns verbindet.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Alle Informationen und Öffnungszeiten sind auf der Website der Galerie Berlin-Baku nachzulesen.

Vernissage: 12. Februar 2017, 12 bis 14 Uhr

Ausstellung: 14. Februar bis 15. März 2017

Kreatives Kunstangebot für Kinder am 12. März 2017, von 13 bis 15 Uhr

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Auf diese Ausstellung bin ich durch eine Einladung aus meinem Netzwerk aufmerksam geworden und ich freue mich, dass ich die Gelegenheit hatte, für mich viel Neues entdecken und interessante Menschen kennenlernen zu können.