von hehocra | Feb. 8, 2016 | Bücher |
Paula Modersohn-Becker wurde am 8. Februar 1876 geboren, heute vor 140 Jahren. Die Malerin gehörte der Worpsweder Künstlerkolonie an.
Ich muss zugeben, dass ich lange Zeit mit den Bildern von Paula Modersohn-Becker nicht so viel anfangen konnte. Dies zeigt sich für mich meist darin, dass ich mich nicht berührt fühle, mich darin nicht wieder finde oder keinen Anknüpfungspunkt habe.

Dies änderte sich, als ich die Ausstellung Sie.Selbst.Nackt. im Januar 2014 in Bremen besuchte. Hier erfuhr ich, dass die Malerin den ersten weiblichen Selbstakt in der Kunstgeschichte schuf. Das Cover des Ausstellungskataloges aus dem Hatje Cantz Verlag zeigt das Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag von 1906. Ausgehend von diesem Bild zeigte die Ausstellung verschiedene großartige Künstlerinnen, die sich im Selbstakt darstellten bzw. sich nackt inszenierten. Auch der weibliche Blick auf den eigenen schwangeren Körper wurde gezeigt. Mehrere Werke dieser Schau haben mich sehr bewegt, zum Beispiel von Yoko Ono (Cut Piece, 1965; Performance), Marina Abramovic (Imponderabilia, 1977; Performance), Annegret Soltau (Erwartung I-III, 1980-82; Triptychon, Fototableaus) oder Maria Lassnig (Zweifel, 2004/ 2005; Öl auf Leinwand). Doch vor allem hat mich der Mut jeder einzelnen Künstlerin, allen voran Paula Modersohn-Becker sehr beeindruckt. Dies war und ist eine für mich als Frau, Mutter und Künstlerin sehr prägende Ausstellung.
Darauf hin las ich das Buch Paula Modersohn-Becker. Eine Biographie mit Briefen von Marina Bohlmann-Modersohn. Diese Briefe haben mir das Leben, die Person und das Werk Paula Modersohn-Beckers sehr nahe gebracht. Insbesondere faszinierte mich ihr Ehrgeiz, ihr starker Wille zu malen und zu lernen. Ihr früher Tod mit einunddreißig Jahren hat mich sehr berührt und lässt die Frage offen: Mit welch einem unglaublichen Werk hätte sie die Welt noch bereichert.
von hehocra | Feb. 7, 2016 | Vielfalt |
Herrlich „verpeilte“ Gedanken, Ideen, Interpretationen… Eine wunderbare und interessante Vielfalt bei der „Gruppenausstellung: Verpeilt! 8 Künstler.innen erkunden das Thema Verpeilung“, 05.02. – 04.03. 2016, im Projektraum „Komet Nr. 29d“, Rigaer Str. 29d, 10247 Berlin (Friedrichshain), Öffnungszeiten: Mo-Mi 15-17:00 Uhr und Fr 15-17:00 Uhr sowie auf Anfrage.
Herzlichen Dank an Dr. Carola Muysers und Sandra Y. Müller für die inspirierende Idee und die Organisation dieser Ausstellung.
Ein paar fotografische Mini-Impressionen vom gestrigen Abend, bevor das große Opening begann (weitere Fotos, die ich von diesem Abend gemacht habe, findest Du auf der Veranstaltungsseite):



Bitte nicht verpeilen:
Artist Talk: 20.02.2016, 16:00 Uhr
Finissage: 04.03.2016, 19:00 Uhr
Künstler.innen:
Michael Hess, Möbelbauer (Artemobilis)
Maurus Knowles, Konzeptkünstler
Brandt Parker, Maler
Elzbieta della Rovere, Malerin
Renate Schweizer, Konzeptkünstlerin
Betty Stürmer, Medienkünstlerin
Matthias Taube, Konzeptkünstler
Doreen Trittel, Medienkünstlerin
Weitere Informationen und Bilder unter folgenden Links:
Veranstaltungsseite auf Facebook
Verpeilt! 8 Künstler.innen ergründen das Thema: Verpeilung. Vernissage heute, 05.02.2016. Teil 1 mit Bildstrecke
Verpeilt! 8 Künstler.innen ergründen das Thema: Verpeilung. 05.02.-04.03.2016. Teil 2 mit Bildstrecke
Verpeilter Blick – Worte und Satzfetzen von mir hier 😉


von hehocra | Feb. 3, 2016 | Fundstücke |
Ob Du Dich noch an die Reihe Netzfundstücke in meinem Blog erinnern kannst? Vielleicht nicht, die letzten hatte ich im Juni vergangenen Jahres gepostet. Aber das ist ja auch egal. Heute fange ich damit wieder an, für Dich hier monatlich meine interessanten Netzfundstücke zusammenzustellen.
Meine Netzfundstücke, das sind Entdeckungen aus den Weiten des Internets, die mich beeindruckt, berührt oder in anderer Weise interessiert haben, und die ich Dir gern empfehlen möchte. Los geht’s:

Die Künstlerin, Gesche Santen streift in Gedanken durch den Garten ihrer Oma und zaubert einen wunderschönen Aquarell-Strauß aus Erinnerungen. In mir steigen Erinnerungen aus dem Garten meiner Oma auf: Rosen, Erdbeeren, Spargel, ein großer Kirschbaum, dichte Brombeersträucher…
Wenn eine Beziehung zu Ende geht, ist das meist sehr schmerzvoll und der Verlust drängt sich in den Mittelpunkt. Erinnerungen, langsam wachsen die Erinnerungen an glückliche Tage… Trennung – diesem Prozess widmen sich Hanne Steen (Autorin) und Carla Richmond (Fotografin). Sie porträtieren Frauen im Hemd oder T-Shirt des Ex-Partners in dem Moment, in dem sie sich selbst im Spiegel sehen. Sehr berührende Fotografien: Der Soff, aus dem die Träume waren.
Das neue Jahr ist zwar schon über einen Monat alt bzw. noch jung, aber ich finde, mit solch einer zauberhaften Idee, kann man jederzeit beginnen: Schöne Erinnerungen in einem Glas sammeln und später das Glas leeren und in den schönen Erinnerungen genussvoll baden: Neujahrsglas.
Am Anfang steht ein Gedanke oder eine Erinnerung… Daraus entwickelt Luisa Hübner zauberhafte, schemenhafte Polaroids: Die Visualisierung von Erinnerungen.
Farbfotografien von 1913 und noch dazu so märchenhaft: Wunderschöne Bilder, die ein Vater von seiner Tochter 1913 machte.
Kein Fundstück aus dem Netz, aber ein Fundstück, dass ich Dir nicht vorenthalten möchte: Ich war kürzlich in Hamburg und habe die Fotografin und Filmemacherin Sarah Moon für mich entdeckt. Die Deichtorhallen zeigen noch bis zum 21. Februar 2016 ihr Gesamtwerk in der Retrospektive: Now and Then. Folgende Zitate habe ich mitgebracht, denn sie bringen das auf den Punkt, was mich an den Bildern und Filmen von Sarah Moon fasziniert: „…dem flüchtigen Augenblick, der Grenze zwischen werden und vergehen…“ und „…Bild, das einen dynamischen Augenblick umfasst, der ein Vorher und Nachher spüren lässt…“
Das waren meine Klicks und Tipps für heute. Die nächsten dann wieder im nächsten Monat. Wenn Dir etwas interessantes zum Thema Erinnerungen, spannende Projekte oder Berichte über den Weg laufen, dann immer her damit. Vielen Dank. Herzlichst, Doreen
von hehocra | Jan. 29, 2016 | Vielfalt |
„Verpeilter Blick“ – Dies wird eines meiner Bilder bei der „Gruppenausstellung: Verpeilt! 8 Künstler.innen ergründen das Thema Verpeilung“. Sie wird von Dr. Carola Muysers (Bees & Butterflies und Berlin Woman) und Sandra Y. Mueller kuratiert.

Lomografie, Fotografie, analog
Spontan habe ich dazu gerade folgende Worte und Satzfetzen aufgeschrieben, die ich gern mit Dir teilen möchte. Was fällt Dir ein, wenn Du an verpeilt oder Verpeilung denkst? Magst Du es mir verraten?
Verpeilt
verpeilt mein Blick
sehe ich den Weg
überhaupt nicht klar
verpeilt – unklar – verschwommen – unscharf
verpeilt halt
keine Frage
innehalten?
weitergehen? schwankend?
Mischen sich die Farben
verändert sich meine Sicht
neue Fragen
hinterfragen, immer wieder
Pausen drängen sich dazwischen
sonst droht
Verpeilung
verpeilt / verpeitl
oder einfach nur ein Tippfehler
ein Süßer
😉
Komm gut ins Wochenende, Doreen
von hehocra | Jan. 25, 2016 | Collagen |

Wer?
Wie?
Wo?
Was?
– Wasser? –
Warum?
Wozu?
…
.
wachsen

Die Worte entstanden aus dem Buchstaben W, der sich in die Collage drängte. Ich danke Euch, die Ihr mir auf Instagram Euer spontanes W-Wort mitgeteilt und damit bei der Entstehung dieser Zeilen mitgewirkt habt.
Dankeschön. Herzliche Grüße, Doreen


(c) hehocra
von hehocra | Jan. 21, 2016 | Vielfalt |
Heute, am 21. Januar ist der Weltknuddeltag. Wusstest Du das? Ich zunächst nicht. Aber dank Elke Tonscheidt vom wunderbaren ohfamoos Blog & Magazin, wissen wir das jetzt. Komm mit auf eine sehr entzückende Reise, von der Elke uns heute erzählt:
Was macht ein Stofftier beim Friseur?

Kinder haben Stofftiere – und Lieblingsstofftiere. Aber auch manche Menschen lieben ihren Teddy bis ins hohe Alter. Wer einen solchen Wegbegleiter mal verloren hat, weiß, worüber ich schreibe. Natürlich gibt es, wie immer, Schlimmeres. Doch lassen wir diese Phrase mal beiseite. Gerade heute, wo der Weltknuddeltag gefeiert wird.
Diese Geschichte handelt vom Stofftier Strubbeli, einem kleinen Luchs. Den mein Fünfjähriger bei einem gemeinsamen Ausflug verliert. Er parkt ihn auf einer Spielplatzbank. Als ich ihn da sitzen sehe, denke ich noch: Bloß nicht vergessen, bevor wir gleich weiter zum Kirchenkonzert von Oma ziehen.
Als ich wieder dran denke, essen wir zuhause, gut 50 Kilometer entfernt, zu Abend. Unser Sohn kaut fröhlich auf seiner Pizza Margarita und ich frage meinen Mann so nebensächlich und leise wie möglich: „Wo ist eigentlich der L.?“ Mein Mann guckt wie immer, wenn ich in Rätseln spreche. „Tier, Spielplatz“, setze ich nach. Eigentlich brauche ich in diesem Augenblick aber schon keine wirkliche Antwort mehr. Ich bin ziemlich sicher, dass wir den plüschigen Strubbeli gleich suchen und nicht finden werden…
Mist. Lieblingstier weg. Und gleich geht’s ins Bett, was sagen wir? Nach dem Zähneputzen höre ich aus dem Bad schon die obligatorische Frage: „Papaa, wo ist Strubbeli?“ Ich flöte aus der Küche: „Den hat Oma nach dem Konzert mit genommen.“ Unser Sohn ist 5, aber nicht doof, also antwortet er: „Wieso Oma? Strubbeli war doch gar nicht mit in der Kirche beim Singen…“
Parallel dazu kontaktiere ich unsere Freundin Caro in Hessen. Von dort haben wir den Luchs ins Rheinland importiert. Der Blick ins Netz hatte mir vorab schnell signalisiert: Es gibt viele Luchse, aber die wenigsten sehen unserem auch nur entfernt ähnlich. Und Oma kann zwar morgen auf dem Spielplatz nachschauen gehen, gefunden hat sie ihn damit noch lange nicht.
Caro versteht sofort, was ich meine. Sie chattet: „Ich kann mich in Euch hinein versetzen… ich habe als Kind auch ein innig-geliebtes Kuscheltier verloren.“ Und es kommt noch besser: Sie hat den gleichen noch mal, es gibt also Ersatz! Denn der Luchs war ein Werbegeschenk, das mehrfach zu ihr fand. Und die dreifache Mutter (2 Kinder, ein Hund ☺) hat gleich einen Vorschlag parat: „Du kannst sagen, Strubbeli ist uns besuchen gekommen! Ich kann Euch jeden Tag ein Foto schicken, damit er sieht, was er bei uns so alles anstellt…“ Zunächst hat es das Double, wie das Foto zeigt, zwischen zwei tierische Pfoten gezogen…

Knuddeln tut gut, tröstet ungemein. Ob mit Blick auf Zwei- oder Vierbeiner: Der Weltknuddeltag, der heute, am 21. Januar gefeiert wird, ist ein Tag, dem sich viele verbunden fühlen. Der Aktionstag, in engl. National Hug Day oder National Hugging Day, wurde erstmals am 21. Januar 1986 gefeiert, und kein Witz: In der amerikanischen Stadt Caro in Michigan. Seitdem ist er vielen nicht nur in den USA, auch in Kanada, England, Australien, Deutschland und Polen ein Begriff.
Der Weltknuddeltag soll laut Kleiner Kalender „daran erinnern, wie schön eine herzliche und liebevolle Umarmung sein kann. Freunde und Familienmitglieder sollen ermutigt werden, sich zu umarmen.“ Ende Januar ist als Termin gut gewählt: Weihnachten ist gerade rum und der Valentinstag kommt bald. Außerdem ist der oft kalte und dunkle Januar vielen Menschen ohnehin nicht der sympathischste. Knuddeln kann da sicher nicht schaden…
Hier die Foto-Story von Caro – sie hat Strubbeli wirklich fast überall mit hin genommen:

Strubbeli feiert den 4. Advent.

Nach seinem aufregenden Tag muss Strubbeli jetzt schön schlafen gehen

…und bald geht’s ab in den Skiurlaub!

Isst Stubbeli zu Hause auch gerne Müsli?

Wie ist das Wetter bei Euch? Hier regnet es…

Strubbeli ist heute mit zur Arbeit gefahren

…und nimmt am Unterricht teil!
Und das Ende? Trotz der genialen Fotos habe ich unserem Sohn diese Geschichte nicht erzählt. Denn Strubbeli wurde gefunden: Oma fand ihn triefnass auf der Parkbank, hat ihn gewaschen, gefönt und einem strahlenden Kind überreicht. Die Foto-Story war trotzdem richtig gut, vielen Dank, Caro!
Übrigens: Wer den Weltknuddeltag mit machen will, der sollte eins wissen: Laut dem Erfinder des Weltknuddeltags sollte niemand auf die Straße rennen und wildfremde Menschen umarmen… Dann vielleicht doch lieber den alten Teddy raus kramen und/oder in alten Erinnerungen versinken? ☺
Von Elke Tonscheidt
Ich freue mich sehr, dass Elke diese Geschichte und vor allem die Foto-Story ihrer Freundin mit uns hier teilt. Herzlichen Dank und eine innige Umarmung.
Ich erinnere mich an mein Lieblingskuscheltier, ein Häschen mit dem Namen Mucki. Meine Mutter musste ihn mir ein Mal ins Ferienlager hinterher schicken, weil ich ihn so sehr vermisste. Er kam dann in einem Schuhkarton umringt von Bonbons. Diesen Anblick und die Freude habe ich noch heute in meinen Erinnerungen.
Na, fällt Dir auch gleich eine eigene Geschichte mit einem Kuscheltier ein? Erzähle sie uns unten in den Kommentaren. Wir sind gespannt…
Und ich gehe jetzt mal meine Liebsten fragen, ob ich sie umarmen darf…
Viele Grüße, Doreen
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ps: Wenn Du mehr von Elke und ihren Kolleginnen lesen möchtest, dann schau doch hinüber zu ohfamoos. Dort werden immer wieder spannende Menschen und coole Projekte vorgestellt.