Das Impulsfoto für den Bilder-Pingpong im Februar kam von Ghislana und zeigt eine Bushaltestelle im Winter. Es liegt Schnee. Der Himmel ist grau. Im Hintergrund steht auf einer Häuserwand der Gruß SALVE.
Ich habe das Bild wieder in schwarz-weiß auf einem A4-Blatt Papier ausgedruckt. Da lag es dann auf meinem Arbeitstisch. Auch lagen dort ein paar Schnipsel, die ich gerade für eine andere Arbeit verwende. Es sind zerschnittene Zielscheiben, Zielscheiben, auf die man Schießen kann.
Im Nachhinein lese ich bei Wikipedia etwas über den Gruß SALVE und erfahre, dass es hier auch einen Bezug zum Schießen gibt:
Der lateinische Gruß salve bedeutet „Heil, Gesundheit, Ganzheit“, ist also ein Segensgruß, der direkte Unversehrtheit bedeutet und wünscht. / Aus dem Gruß entstand im 16. Jahrhundert das militärische Zeremoniell der Salve, des ehrenbezeigenden Grußes durch das Salutschießen. In Inschriften bei Hauseingängen, etwa auf Türschwellen war SALVE bis ins späte 19. Jahrhundert verbreitet, ebenso wie das griechische Pendant ΧΑΙΡΕ. In Italien grüßt man sich auch heute noch mit „salve“, in gleicher Verwendung ist auch das griechische Pendant, allem voran in der Pluralform χαιρετε (chairete). (Quelle: Wikipedia, 20.2.2017)
In meiner Kindheit habe ich Schießen gelernt. Irgendwie war das in dem System, in dem ich aufgewachsen bin normal, …genauso wie die Disziplinen „Handgrantenweitwurf“ und „Wurfgranatenweitwurf“ im Sportunterricht, …und auch Manöverübungen im Ferienlager: schießen, im Sand robben, über Sturmwände klettern… Damit beschäftige ich mich gerade und gestalte einige Arbeiten dazu, Collagen und verschiedene Installationen. Hier schon mal ein paar kleine Ausschnitte:
Nun bin ich aber gespannt, was die anderen Teilnehmer.innen aus dem Impulsbild bzw. dem Gruß SALVE gemacht haben. Die Ergebnisse gibt es heute bei Ghislana. Bitte hier entlang…
Der Bilder-Pingpong ist eine gemeinsame Aktion von Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe und Lucia vom Blog Schreibtischwelten. Du kannst gern mitmachen. Hier findest Du alle Informationen und bisherigen Runden.
Da fällt mir auf, dass ich seit April 2015 schon mit dabei bin. Wow, und noch länger gibt es diese inspirierende Aktion schon. Herzlichen Dank Euch beiden. Auch wenn mir oft nicht gleich etwas einfällt, so findet sich immer etwas, und dann zeigt sich etwas tiefliegendes, etwas für mich Klärendes und oft auch Hilfreiches.
Herzliche Grüße, Doreen
Liebe Doreen,
Handgranatenwurf hatte ich auch im Sportunterricht.
Im Nachhinein ist das gruselig, aber das war zur Verteidigung des Friedens nötig, nicht wahr?
In deiner Umsetzung sehe ich einen Gruß als Zielscheibe und denke darüber nach, wie schnell etwas zur Zielscheibe werden kann, was eigentlich harmlos und alltäglich daher kommt.
Vielen Dank für Deine vielschichtige Umsetzung, die mich sicher noch eine Weile beschäftigen wird.
Herzliche Grüße von Lucia
Liebe Lucia, vielen Dank für Deine Sicht, Deine Fragen, die mich in der Betrachtung meiner Arbeit weiterbringen. „Wie schnell etwas zur Zielscheibe werden kann…“ Oh ja, und das beschäftigt mich.
Herzliche Grüße, Doreen
Liebe Doreen,
ich wußte gar nicht, dass man das Impulsfoto auch ausdrucken kann. Ich fotografiere es immer vom Bildschirm. Und weil ich – außer Kollagen – nichts anderes kann, muss ich mir immer einen Text dazu einfallen lassen.
Bei Wekipedia habe ich mir nur das rausgesucht, was mir gefiel. Das militärische Zeremoniell habe ich absichtlich weggelassen.
Merkwürdig, dass Dein Unterbewußtsein bei Salve an Zielscheiben denken mußte. Im Sport die Disziplinen ‚Handgranatenweitwurf und Wurfgranatenweitwurf‘ zu haben, ist schon gruselig. Mit so etwas sollten Kinder eigentlich nicht konfrontiert werden.
Es ist überhaupt interessant, wie unterschiedlich Menschen eine Situation wahrnehmen, was ihnen besonders auffällt. Eva und Jutta beschäftigten sich mit der Bushaltestelle. Dir stach das Wort SALVE ins Auge. Und ich machte mir Gedanken über den nicht vorhandenen Vorgarten und ‚verlegte‘ ihn einfach hinter das Haus.
Dieses Spiel bleibt spannend.
Liebe Grüße
Edith
Liebe Edith, ja, das war wieder sehr spannend. Und bei jedem neuen Impulsfoto immer sofort der Gedanke: Dazu fällt mir nun aber wirklich nichts ein! Und dann?: Doch. Wie immer 😉 Schon komisch, das Unterbewusstsein. Die Schnipsel rankten sich auch, ohne darüber nachzudenken, um das Wort. Ein Garten hat etwas schönes, heimeliges, beruhigendes. Ich muss die Fotos immer ausdrucken, sonst kann ich nichts bzw. kaum etwas anfangen. Ich arbeite da dann auch eher ‚analog‘ mit den Händen 😉 Eine Zeit lang war ich sogar im Copyshop, weil ich nur einen sw-Drucker habe. Aber mittlerweile drucke ich in sw und dann schaue ich, was so entsteht.
Herzlichen Dank für Deinen Besuch und Deine Zeilen. Liebe Grüße, Doreen
Die Salve und das Salve, jaaa, ich bin katholisch erzogen worden und kannte das Salve Regina, das ist ein Stundengebet der kath. Kirche.
An die Gewehr oder sonstige Salve habe ich tatsächlich nicht gedacht, habs nicht so mit Gewehren und ich glaube, ich wäre wohl zu doof um überhaupt so ein Teil füllen und abfeuern zu können.
Zielscheiben, jaaa, manchmal würde ich wirklich gerne aber nur in den Sand. :-))))
Lieben Gruß Eva
aber wenn Salven, dann nur auf die Bushaltestelle,. weil die wirklich so hässlich ist.
Liebe Eva, und ich kannte bisher das Salve Regina nicht. Habe ich gleich mal recherchiert. Danke für diese Horizonterweiterung.
Da gebe ich Dir Recht, Bushaltestellen kann man wahrlich schöner gestalten. Warum macht das keiner?
Liebe Grüße, Doreen
Zielscheibe und das Wort „Salve“ haben einen Bezug zueinander.
Beides zusammen ergibt ein stimmiges Bild.
LG Heidi
Dankeschön. Mir wurde das erst durch den Wikipedia Artikel klar 😉
Das war mit „der“ Salve gar nicht so bewusst… Das einzige Mal, das ich als Kind geschossen habe, war im Ferienlager, und ich habe sogar gut getroffen. Meine Schilderung dieses Erfolgserlebnisses zu Hause hatte dann allerdings einen „Anfall“ meines Vaters zur Folge und ich habe nie wieder ein Gewehr angerührt… Spannend deine Zusammenstellung und deine Assoziationen zum Impulsfoto. Danke fürs Mitspielen – Ghislana
Die Collage hatte ich schon fertig und dann habe ich den Bezug zur ‚Salve‘ erst gelesen. Das wusste ich vorher auch nicht. Ich hatte auch Spaß am Schießen und war ehrgeizig, wollte unbedingt treffen. Doch heute und mit dem Blick auf die Ideologie und den Zielen dahinter sehe ich das gänzlich anders. Damit arbeite ich gerade. Und so kam Dein Bild mit da hinein 😉 und ich habe wieder etwas gelernt. Herzlichen Dank, Doreen
…dann hast du gleich ein bisschen Vergangenheitsbewältigung daraus gemacht, liebe Doreen?
ich habe ein paar Gedanken gebraucht, um den Zusammenhang zu Zielscheibe her zu stellen, das ist mir so gar nicht geläufig…gefällt mir in deiner Collage aber gut,
liebe Grüße Birgitt
Liebe Birgitt, ja, ich arbeite gerade mit Zielscheiben und da „wanderten“ 😉 Ein paar Schnipsel auf das Impulsfoto von Ghislana.
Zielscheiben sollten, finde ich, auch nicht geläufig sein. Ich hätte es besser ausführen können. Sorry. Bedenke ich beim nächsten Mal. Wenn ich so im kreativen Tun über Wochen drin stecke… 😉
Herzliche Grüße, Doreen