Kürzlich habe ich einen Text in den Tiefen meiner digitalen Ordner gesucht. Manchmal überkommt mich dann ein Gefühl der Überforderung ob der Masse von Material und Idee und Inspiration. Wenn etwas neues hinzukommt, passt es manchmal nicht ins alte System. Dann richte ich etwas ein und dann verstetigt sich ein Provisorium… Du kennst das sicher, wenn Du selbst kreativ tätig bist und unzählige Fotos, Texte und Ideen in Form von digitalen Dateien auf Deinem Speicher schlummern. (Wie hältst Du digital Ordnung? Wenn Du ein gutes System hast oder kennst, für Tipps bin ich sehr dankbar.)
Ob der vielen Sicherungskopien von Sicherungskopien, von Neuem, von Verändertem habe ich kürzlich den Entschluss gefasst: Ich muss mal meine sämtlichen Gedichte, die im Laufe der Zeit entstanden sind, ausdrucken lassen. Ich muss sie anfassen, fühlen, die Seiten umblättern und mit Notizen versehen können. Nun habe ich diese Stapel hier, die eine gänzlich andere Wirkung haben, aufgereiht.
Ich möchte jetzt hier keine Diskussion lostreten, die das Buch an sich verteidigen und das Digitale verteufeln soll. Nutze ich doch beides leidenschaftlich gern, je nachdem wofür und für was. Hier war mir der klassische Weg wichtig und führt mich vielleicht weiter in meinem kreativen Tun. Ich weiß noch nicht, wohin. Lasse ich mich überraschen und schaue mal, was daraus entstehen wird. Für heute habe ich folgende Zeilen aus dem Jahre 2007 ausgegraben:
aus der leere
Worte
von Händen
durch den Raum
getragen
durstig
in der Wüste
aus der Leere
gesprochen
auf der Suche
nach Leben
2017, © Doreen Trittel
Trackbacks/Pingbacks