Die Zeit vor den Weihnachtsfeiertagen ist auch immer eine Zeit der vielen Spendenaufrufe und Hilfsaktionen. Auch wenn für uns die Hilfe für andere das ganze Jahr über wichtig ist, bekommt das Schenken, das Spenden gerade in dieser dunklen Jahreszeit nochmals eine besondere Bedeutung.
Die Ereignisse in diesem Jahr haben sehr deutlich gemacht, wie wichtig Hilfsbereitschaft und Mitgefühl sind. Die vielen Menschen, die hilfesuchend in unser Land kommen, die Anschläge in Paris und die politischen Entwicklungen, die Not und die Bedrohungen vieler Menschen bringen mich gerade jetzt wieder sehr stark zum Nachdenken… Ich weiß auch nicht, ob ich heute die richtigen Worte finde. Habe ich zunehmend das Gefühl, ich verstehe die Welt nicht mehr, und erstarre vor dem Schrecken, der in uns Menschen steckt. Ich zweifle und denke an Hoffnungslosigkeit… Erinnere ich mich daran, dass ich als Kind schon so manchen Schuhkarton mit liebevollen Kleinigkeiten gefüllt und verpackt habe, die dann im Namen der Solidarität in die Welt geschickt wurden.
Doch dann lese ich solche Beiträge, wie diesen von Elke Tonscheidt vom ohfamoos Blog, den sie mir freundlicherweise hier als Gastbeitrag zur Verfügung gestellt hat – Teilen: Weihnachtspakete für Unbekannte. Ihre Ideen, Ihre Worte, Ihre Taten machen mir Mut und geben mir, den Glauben an das Gute im Menschen wieder. Auch wenn ich vom Engagement in meiner Nachbarschaft höre und lese, bin ich berührt. Es reißt mich mit und ich konzentriere mich darauf, dass jeder etwas tun kann. Wenn jede, wenn jeder das tun, was ihnen möglich ist, wenn wir helfen, dort wo und wie wir können, dann können wir viel erreichen und viel verändern. Lassen wir uns von den Aktionen anderer inspirieren.
…Die Inhaberin vom Café Blena in meiner Nachbarschaft, in Berlin Charlottenburg, sammelte zum Beispiel kürzlich Winterjacken für Kinder in einem Flüchtlingsheim in Kreuzberg. Schon im Sommer fragte sie ihre Kundschaft, ob jemand Kinderfahrräder abzugeben hat. Eine Mutter aus der Kita unserer Tochter sammelt Spielzeug und Bastelmaterialien für Kinder eines Flüchtlingsheims. Die Initiative Charlottenburg hilft startete neben anderen Einrichtungen und Bündnissen in unserem Bezirk verschiedene Hilfsaktionen und Aufrufe. Menschen gehen durch die Straßen, stehen an zugigen Ecken und freuen sich über kleine Gaben. Bücher und Medien aller Art werden beim Kulturring Berlin gesammelt und weitergegeben. Pavel denkt in seinem Blog über Nächstenliebe nach und verschickt ein Weihnachtspaket ins Gefängnis. Es gibt sozial sehr engagierte Menschen, die selbst Unterstützung benötigen. Dies erfahren wir im Umfeld der Kita, auch im Krankenhaus und Pflegebereich…
Dies sind nur einige wenige Aktionen, die in unserem unmittelbaren Umfeld gestartet wurden und an denen wir uns beteiligt haben. Zahlreiche liebevoll zusammengestellte Kartons, Taschen und Tüten sind dabei schon zusammengekommen und herzerwärmende Kontakte entstanden. Es gibt viele Möglichkeiten, wo und wie wir helfen können. Wir müssen nur die Augen auf machen, aufmerksam sein. Elkes Zeilen haben mich dazu inspiriert, darüber zu schreiben. Reden. Weitertragen. Sich austauschen. So können wir uns informieren und zu weiterem anregen lassen.
Wir begegnen Menschen, die uns fremd sind, die wir nicht kennen, und mit einem Lächeln schaffen wir eine Brücke, rücken wir näher zusammen… Wenn wir unsere Kinder beobachten, wie ungezwungen sie miteinander in Kontakt kommen (wenn wir sie lassen), dann können wir viel von ihnen lernen. Lassen wir es zu…
Schritte, Taten die großes Bewirken können. Konzentrieren wir uns auf das, was wir tun können, was uns möglich ist, tauschen wir uns aus und lassen wir uns von anderen – wie zum Beispiel Elkes Weihnachtspakete – inspirieren. Reichen wir uns lächelnd die Hände. Helfen wir und machen wir Schenken wieder zu dem, was es ist: Aufmerksamkeit miteinander & füreinander.