Ich dachte schon, diesen Monat müsste ich bei der Blog-Aktion von Lucia und Ghislana Bilder-Pingpong passen. Kaum Zeit… Keine Muße… Schon am vergangenen Dienstag sammelte Lucia alle Beiträge vom März in ihrem Blog Schreibtischwelten. Als ich diese neugierig und fasziniert betrachtete, pikste doch etwas in mir: Es kann doch nicht sein, Doreen, dass du diese Runde ausfallen lässt!
Dafür ist der Reiz, mich mit dem Ausgangsbild zu beschäftigen, doch viel zu groß. …und so kam es dann, dass mir eine kreative Umsetzung aus dem Jahre 2013 einfiel und eine daraus entwickelte Idee, die ich bisher nie umgesetzt hatte. Beginne ich dort, und zeige Dir, was ich in den letzten Tagen gestaltet habe:
Collage/ Papierschnipsel auf einem Passepartout geklebt (ganz analog)
Ansichten, Perspektiven
Blickwinkel, Sichtweisen
sie verändern sich, sie verschieben sich,
wenn ich es zulasse und erkenne,
dass ich immer mit meinem eigenen inneren Rahmen in die Welt schaue,
einem Rahmen mit meinen Erinnerungen, Erlebnissen, Erfahrungen,
bewusst und unbewusst, nie objektiv, aber
ich kann meinen Rahmen wahrnehmen,
ihn anschauen, ihn akzeptieren und versuchen,
unbrauchbares abzulösen oder ihn zu verändern,
dem Rahmen neue Farben und Bilder hinzufügen,
meine Sicht auf die Welt erweitern,
immer und immer wieder:
Weitsicht
Ich freue mich, dass ich diese Idee, die ich nun schon seit über zwei Jahren in mir trage, nun endlich umgesetzt bzw. fortgeführt habe. Hier noch zwei Ausschnitte aus dem work in progress:
Und nun das Bild aus dem Jahre 2013:
Ich arbeitete eine Zeit lang in einem Büro, dass einen größeren Fleck an der Wand hatte. Dort war Farbe abgeblättert. Mich störte es nicht, doch eine Kollegin meinte zu mir: „Doreen, Du bist doch Künstlerin. Willst Du nicht endlich mal Bilder über diese Stellen hängen?“ Dies wiederholte sie mehrmals und ich winkte mit einem „Ach was…“ jedes Mal ab… bis ich dann diieee Idee hatte: Ich nahm ein Passepartout, gab ihm den Titel „.perfekt.Punkt.“ und hängte es über diese Stelle, an der die Farbe abgeblättert war. Inzwischen liegt das Passepartout in einem Karton hier bei mir zu Hause und das Büro hat wohl einen neuen Anstrich bekommen bevor mein/e Nachmieter/in einzog. Wer weiß…
Aber zurück ins Heute: Dafür, dass ich wochenlang keinen Kopf für den Bilder-Pingpong hatte, sprudelte es in den letzten Tagen nur so aus mir heraus. Voller Freude und mit einem zufriedenen Lächeln grüße ich Dich. Danke fürs Schauen und Lesen. Der Link geht nun hinüber zur Sammlung bei Lucia.
Bilder und Worte (c) hehocra
P.S.: Dies war das Ausgangsbild von Lucia vom Blog Schreibtischwelten:
Du möchtest gern mitmachen? Hier gibt es alle Infos und einen Überblick über die vergangenen kreativen Monate.
Ja, das kenne ich auch, manchmal hat man so eine vage Idee, die man dann aber nicht weiter verfolgt. Irgendwas passt nicht. Und plötzlich gibt es eine Situation in der es einem wieder einfällt, und „es läuft“. Alles hat eben seine Zeit…:-)
Es ist eine sehr hilfreiche und sogar nötige Erkenntnis, dass jeder die Welt durch seinen „Rahmen“ sieht, und diese Sichtweise immer subjektiv ist. Es gibt gar keine objektive Sicht, genau so wenig wie es eine falsche oder eine richtige gibt. Wir sind nur so konditioniert immer noch Sichtweisen zu vertreten, die irgendwann mal irgendjemand aufgestellt hat, und die dann nie wieder in Frage gestellt werden. „Das und das ist so und so, das und das macht man so und so, bzw. so nicht.“ Ja, da kann es dann schon mal zu Diskussionen kommen, wie hier im März-Pingpong…:-)
Sonnige Grüße
Sabine
Liebe Sabine, ja, diese Gedanken gingen mir auch so durch den Kopf. Ich finde diese Erkenntnis, dass jeder seinen eigenen Rahmen, seine eigene Sichtweise, die von unterschiedlichen Erfahrungen und Erinnerungen geprägt ist, sehr heilsam. Aber gleichzeitig bin ich noch auf der Suche nach der Grenze: Wie weit kann unsere Toleranz gehen? Wo hört sie auf? Wie weit kann unser Verständnis gehen? Ja, die Diskussion im März-Pingpong… Ich hatte überlegt, etwas zu schreiben, habe es dann nicht getan. Führen meine Worte zum Nachdenken oder eher zu einer Abwehrreaktion? Ich kenne die Autorin nicht, habe als erstes diesen Beitrag gelesen. Steht es mir zu, mit meinem Rahmen zu bewerten? Ja. Aber auch diese Bewertung in diesem Zusammenhang zu äußern? Was ist richtig? Was ist falsch? Wo sind die Grenzen?… Darüber denke ich noch nach… Sonnige Grüße und alles Liebe, Doreen
Liebe Doreen,
Glückwunsch zum kreativen Schub! Wir dürfen uns am Ergebnis erfreuen. Den eigenen Rahmen zu gestalten, ist ein guter Gedanke. Ihn wahrnehmen, ihn akzeptieren und ihn formen. Sehr weise. Danke dafür. Dein Rahmen um den Fleck an der Wand ist herrlich. Perfekt. Punkt.
Herzliche Grüße von Lucia
Liebe Lucia, vielen Dank für Deine Worte. Dir danke ich für die Anregung 🙂 Herzliche Sonntagsgrüße, Doreen
Liebe Doreen, deine Betrachtungen und dein Rahmen sind ein sehr schöner Beitrag zu unserer Runde. Ich freue mich riesig, dass du es doch noch bereichert hast, das Pingpong-Spiel dieser Runde. Liebe Grüße Ghislana
Dankeschön, liebe Ghislana.
Ich merke gerade, ich hatte Deinen Namen versehentlich falsch geschrieben. Korrigiert. Entschuldige.
Herzliche Grüße, Doreen