unvergleichlich GEMEINSAM mit Taschentücher & Poesiealben

unvergleichlich GEMEINSAM mit Taschentücher & Poesiealben

Heute möchte ich Dir ein paar Einblicke in einzelne Elemente unserer Zusammenarbeit geben. Susanne Haun und ich haben in unserer Installation #unvergleichlichGEMEINSAM ein paar Gespräche geführt und uns einzelnen Bereichen, wie den Stofftaschentüchern oder den Poesiealben gewidmet.

Dieses Video veröffentlichen wir hiermit das erste Mal – anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen Einheit. (Hinweis: Wir haben dies im Zuge unserer Ausstellung 2018 aufgezeichnet. Das war noch lange vor Corona und wir mussten nicht auf den Abstand achten.) Darüber hinaus bekommst Du durch Zitate aus unserem gemeinsamen Arbeitspapier einen Blick hinter die Kulissen unserer künstlerischen Kooperation. Viel Vergnügen beim Eintauchen. Wir sind gespannt, welche Assoziationen Du dadurch bekommst.

 

Vielfalt

&

Verbindendes

…selbst die umhäkelten Spitzentücher haben wir gemeinsam…

 

Spitzentaschentuch, Element aus der Installation "Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen" von Susanne Haun und Doreen Trittel

Spitzentaschentuch, Element aus der Installation von Susanne Haun und Doreen Trittel (c)

 

Stofftaschentuch mit gehäkelter Spitze -> ist mir noch eingefallen, falls Du auch eines zufällig hast (muss aber nicht)

Ich benutze sie sogar noch, Doreen, meine Mama hat sie in ihrer Jugend umhäkelt und auch sie benutzte sie ein Leben lang, eine gute Idee.

Oh wie schön. Bei mir liegen sie im Schrank 😉

(aus dem gemeinsamen Arbeitspapier „unvergleichlich GEMEINSAM“ von Susanne Haun & Doreen Trittel, 2018)

 


Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.

 

Künstlerinnen & Zeitzeuginnen

Wir verflechten (verweben) unsere Gedanken und Erinnerungen miteinander und generieren so ein komplexes Bild, was (hoffentlich) zu einem Zeitzeugnis unseres Lebens bzw. unserer Sozialisierung wird. (aus dem gemeinsamen Arbeitspapier „unvergleichlich GEMEINSAM“ von Susanne Haun & Doreen Trittel, 2018)

 

unvergleichlich GEMEINSAM, Installation, gemeinsames Arbeitspapier von Susanne Haun und Doreen Trittel (c)

 

Das Trennende & das Gemeinsame

…Das Trennende kommt derzeit in den Medien deutlich zum Vorschein. Die Unterschiede. Das nicht Aufgearbeitete. Die Fehler der Vereinigung. In diesem Zusammenhang hatte ich den Gedanken, dass es gut ist, das Gemeinsame zu betrachten. Aber auch mit Blick auf die Zuwanderungen. Wir treffen auf Menschen aus fremden Kulturen. Oft sehen zunächst das Trennende, die Unterschiede. Aber es gibt vieles, was wir gemeinsam haben. Das schafft Verbindung, Beziehung, Empathie. …Das so als Gedanken am Rande.

Vom Kleinen zum Großen (o.ä., Sprichwort) – Veränderung beginnt bei uns selbst.

Ja, das ist wahr, und genau da haben viele Menschen Schwierigkeiten, sie suchen oft die Fehler bei anderen und nicht bei sich selber. Oh ja.

(aus dem gemeinsamen Arbeitspapier „unvergleichlich GEMEINSAM“ von Susanne Haun & Doreen Trittel, 2018)

 

Susanne Haun und Doreen Trittel im Gespräch (c)

 

Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen

Manche Kunstwerke erschließen sich heute nicht mehr durch den sinnlichen ersten Eindruck, sondern ergeben sich aus der Geschichte hinter dem Werk. So ist das „WER WIE WAS WARUM“ zu erarbeiten und ermöglicht dem Betrachter eine andere Tiefe der Wahrnehmung, nimmt ihn mit auf die Reise und vervollständigt das Werk mit den Geschichten des Rezipienten. (aus dem gemeinsamen Arbeitspapier „unvergleichlich GEMEINSAM“ von Susanne Haun & Doreen Trittel, 2018)

 

Foto (c) M. Fanke

Veränderung…

Das Beständige ist die Veränderung.

Wie gehen wir als Künstlerinnen mit der Veränderung um? Mit Erinnerungen? Mit Erinnerungsstücken?

Ohne Veränderungen würden wir uns nicht weiterentwickeln, das Trennen von Altem wohl bekannten ist manchmal schmerzhaft jedoch macht es Platz für Neues, Unbekanntes. Das Neue gehört zu uns Künstlerinnen.

(aus dem gemeinsamen Arbeitspapier „unvergleichlich GEMEINSAM“ von Susanne Haun & Doreen Trittel, 2018)

 

 

Morgen geht es

…weiter mit unseren Beiträgen über unser gemeinsames Projekt „unvergleichlich GEMEINSAM“. Klick dich auch gern hinüber zu Susanne in den Blog: Bitte hier entlang… Und schau Dich auch gern auf unserem Pinterest-Board unvergleichlich GEMEINSAM um, auf dem wir alle Beiträge nach und nach sammeln, auch die bereits vergangenen rund um den KunstSalon bei Susanne Haun im Atelier mit unserer Installation und den Collagen

Wir freuen uns, wenn Du mit dabei bist und Anknüpfungspunkte finden kannst. Eine herzliche Einladung von uns an Dich. 

 

Wir Frauen… | Verbundene Spuren Einblicke Teil 10

Wir Frauen… | Verbundene Spuren Einblicke Teil 10

Wir Frauen schauen auf ein Hier und Heute, das gewachsen ist aus einem Gestern, in dem uns Frauen oft genug das öffentliche Wort verboten wurde.

Wir wollen lernen, zu diesem Wort für uns und für andere zu finden. Deshalb müssen wir unser Geworden-Sein, unser So-Sein ergründen und uns untereinander verständigen.

Diese Zitate stammen aus dem Programmentwurf der Fraueninitiative Leipzig im neuen Forum vom 18.10.1989.

Von 1989 in die Zukunft

Diese Worte sind in diesem Jahr, 2019 in mein Leben gekommen und drücken das aus, was ich schon seit einigen Jahren selbst tue, versuche: schauen, ergründen, mein Wort finden, verbinden… Dabei kommen diese Zeilen aus dem Jahr 1989 und sind inzwischen schon 30 Jahre alt. Zunächst hatte ich sie kreativ in einer textilen Arbeit mit Taschentüchern verarbeitet:  „Frauen verändern…“. Diese Arbeit ist noch in der Frauenkultur Leipzig zu sehen. Dort hatte ich damit auch den 1. Platz beim Kunstwettbewerb „Frauen 1989 – Künstlerinnen* 2019“ belegt.  

Dann sagte mir meine Intuition

Diese Worte müssen auch in die Ausstellung „Verbundene Spuren“. So wurden sie zum Bestandteil unserer gemeinsamen Installation. Carla Pohl hat das Denkmal von beiden Seiten fotografiert und auf Leinwand ziehen lassen. Ich habe diese beschrieben, bestickt und mit verschiedenen Elementen versehen. Darum und um einige Ebenen mehr geht es in der heutigen Folge meiner Video-Reihe. 

 


Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.

 

In meiner heutigen Atelier-Post …

…geht es um die Angst, die Angst davor loszulegen, anzufangen, den ersten Schritt zu wagen. Über meine Atelier-Post schicke ich Dir zu jeder Folge Anregungen, wie Du selbst ins kreative Tun kommen kannst, wie Dir Deine Kreativität bei verschiedenen Themen der Auseinandersetzung helfen kann.

 

Gemeinsam Ängste überwinden

An dieser Stelle wünsche ich Dir ein wunderbares Wochenende. Ich melde mich am Montag mit der letzten Folge meiner Video-Reihe und meinem letzten E-Mail-Impuls wieder. Lass die Themen dieser Woche wirken. Ich freue mich auf den kommenden Mittwoch. Bist Du mit dabei?

Du hast das Gefühl, etwas steht Dir im Weg? Du hast eine Ahnung, dass da was altes sein könnte, das sich da bemerkbar macht. Aber Du weißt nicht, genau, was da ist oder sein könnte? 

Selbst gestaltete Collagen können Dir helfen, Deine Emotionen auszudrücken, Deine Ängste zu überwinden und Deinem Unbewusstem Ausdruck zu verleihen. Das geht mit einfachen und wenigen Hilfsmitteln. Komm ins Tun und nutze Deine kreativen Quellen, denn die Veränderung beginnt bei Dir selbst.

Lass uns gemeinsam kreativ werden. Lass uns gemeinsam hineinführen, was sich da zeigen will. 

 

am 27. November 2019, um 20.30 Uhr

Collagen-Online-Workshop

 

Am besten, Du meldest Dich direkt bei mir an. Alle Informationen und den Link zum Zoom-Raum versende ich per Mail. (Mehr Informationen zu diesem Anbieter findest Du in meiner Datenschutzerklärung.) Ich freue mich auf Dich.

 

Frauen verändern | 1. Platz beim Kunstwettbewerb

Frauen verändern | 1. Platz beim Kunstwettbewerb

Mit zwei Zitaten aus dem Programmentwurf der Fraueninitiative Leipzig im neuen Forum vom 18.10.1989 habe ich mich in meiner textilen Installation „Frauen verändern“ auseinandergesetzt. Und mit dieser Arbeit habe ich beim Kunstwettbewerb der Frauenkultur Leipzig den 1. Platz gewonnen.

Ich bin sehr berührt. Dankeschön an alle Künstlerinnen*, an alle Beteiligte und Organisatorinnen. Es ist mir eine große Ehre, Teil dieser inspirierenden, bewegenden und tief gehenden Ausstellung zu sein.

 

Frauen verändern, textile Installation, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

Frauen verändern, textile Installation, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

 

In meiner Arbeit habe ich mich mit folgenden Zitaten beschäftigt:

„Wir Frauen schauen auf ein Hier und Heute, das gewachsen ist aus einem Gestern, in dem uns Frauen oft genug das öffentliche Wort verboten wurde.“

„Wir wollen lernen, zu diesem Wort für uns und für andere zu finden. Deshalb müssen wir unser Geworden-Sein, unser So-Sein ergründen und uns untereinander verständigen.“

Die Frauenkultur Leipzig hatte im Vorfeld verschiedene Zitate auf Ihre Webseite zur Verfügung gestellt und Künstlerinnen* dazu aufgerufen, sich davon kreativ inspirieren zu lassen. Alle Künstlerinnen* konnten dann untereinander abstimmen und Punkte vergeben (ihr eigenes Werk ausgeschlossen).

Die beiden Zitate oben sprachen mich sofort an. Beinhalten sie auch mein Tun auf mehreren Ebenen. In der Betrachtung der Vergangenheit lerne ich, wie wir zu dem geworden sind, was wir heute sind, verändere ich und finde zu mit, meinem Ursprung, meinem Selbst und damit auch zu meinem Wort. Erinnern & verändern.

 

Frauen verändern, Detail, textile Installation, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

Frauen verändern, Detail, textile Installation, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

 

Frauen verändern, Detail, textile Installation, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

Frauen verändern, Detail, textile Installation, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

 

Ich habe den abwechslungsreichen Abend der Vernissage, die sich musikalisch und erinnernd über die 4 tollen Ausstellungsorte erstreckte, sehr genossen. Eine wunderbare Vielfalt und intensive Umsetzung. Die Ausstellung wurde durch Christine Rietzke und Dietlinde Starke eröffnet. Sie erinnerten sich an ihre Aktivitäten im Zuge der Frauenbewegungen in den Jahren 1989/ 1990 sowie den davon gebliebenen Initiativen. Die Frauenkultur Leipzig ist eine davon. Die Geschichten aus 1989 und deren unglaubliche Aktualität haben mich tief beeindruckt. Musikalisch wurde der Abend von Sylke Jilani, Akkordeon und Stefanie Koch, Klarinette sowie Ingeborg Freytag, Violine getragen.

 

Frauenkultur Leipzig, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

Christine Rietzke (li.) und Dietlinde Starke, Frauenkultur Leipzig, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

 

Frauen verändern, textile Installation, in der Frauenkultur Leipzig, 70x215 cm, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

Frauen verändern, textile Installation, in der Frauenkultur Leipzig, 70×215 cm, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

 

Die Ausstellung kannst Du vom 08.10. bis 02.12.2019 im Soziokulturellen Zentrum Frauenkultur Leipzig und in der Galerie Raum 16 (beide Windscheidstr. 51) sowie in der Feministischen Bibliothek MONAliesA und im Café HdD (beide im Haus der Demokratie | Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig) sehen.

Die Orte liegen nah beieinander. Schau gern vorbei, wenn Du in Leipzig bist. Künstlerinnen* haben sich in vielfältigen und großartigen Werken mit Zitaten aus Fraueninitiativen und -bewegungen aus den Jahren 1989/1990 kreativ auseinandergesetzt. Beeindruckend und auch erschreckend dabei ist, wie hoch aktuell diese Zitate heute, 30 Jahre später, sind.

 

Frauenkultur Leipzig, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

Frauenkultur Leipzig, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

 

Alle ensprechenden Informationen und auch Fotografien sowie alle beteiligten, großartigen Kunstwerke findest Du auf der Seite der Frauenkultur Leipzig hier. Dort kannst Du auch gern alle veröffentlichten Zitate nachlesen. Sie beschäftigen sich mit einer klaren Sicht auf die Realität oder mit der Suche nach neuen Wegen. Und sie sind, wie schon erwähnt, erschreckend aktuell.

 

Christine Rietzke (li.) & Doreen Trittel, Frauenkultur Leipzig, Foto (c) Christiane Eisler

Preisverleihung: Christine Rietzke (li.) und Doreen Trittel, Ausstellungseröffnung in der Frauenkultur in Leipzig “ Kunstwettbewerb Frauen 1989 – Künstlerinnen* 2019″, (c) Christiane Eisler / transit-Archiv

 

Der Abend hat mich darüber hinaus sehr inspiriert und mir bereichernde Einblicke geschenkt… Folgende Gedanken aus dem Abend habe ich Dir noch mitgebracht:

…mit tun
…mit verantwortlich sein
…mit gestalten
…mit bewegen

 

Die Gefühle von 1989 lassen sich kaum beschreiben…

Das war, als die Wende begann, und wir noch nicht wussten, dass das die Wende war.

Gremien, die zu besetzen waren… Wer Zeit hatte, ging hin…
Ich weiß gar nicht mehr, wie mich die Nachricht erreichte…

 

…etwas Neues finden
…neue Wege gehen
…etwas noch nicht da gewesenes

gemeinsam, menschlich, miteinander

 

Ausstellung "Kunstwettbewerb Frauen 1989-Frauen 2019" der Frauenkultur in Leipzig, 2019, Foto (c) Doreen Trittel, VG-Bild-Kunst

Ausstellung „Kunstwettbewerb Frauen 1989-Frauen 2019“ der Frauenkultur in Leipzig, 2019, Foto (c) Doreen Trittel, VG-Bild-Kunst

 

Mit folgenden Worten aus einer Rede von Christine Rietze, Frauenkultur Leipzig, möchte ich mich für heute verabschieden:

Kunst braucht Öffentlichkeit.
Öffentlichkeit braucht Kunst.
Kunst braucht Kunst von Frauen.

Der Abend der Ausstellungseröffnung klingt weiterhin wunderbar und tief erfüllt nach. Ich freue mich auf meine nächste Reise nach Leipzig.

Danke.

 

Frauen verändern, textile Installation, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

Frauen verändern, textile Installation, in der Frauenkultur Leipzig, 70×215 cm, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst

 

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Angaben zum Beitragsfoto: Preisträgerin Doreen Trittel, Ausstellungseröffnung in der Frauenkultur in Leipzig “ Kunstwettbewerb Frauen 1989 – Künstlerinnen* 2019″, (c) Christiane Eisler / transit-Archiv

 

Zufall ist Schicksal – oder – Schicksal ist Zufall

Zufall ist Schicksal – oder – Schicksal ist Zufall

      „Wer dreht eigentlich all diese Schicksalsräder? Bestimmt eine Leihfirma.“

Dieser Satz wurde mir im Januar diesen Jahres beim KunstSalon am Dienstag von Susanne Haun in die Hände gespielt. Er entstammt der Performance MUSE//MOIRA vom Performanceduo ‚Krysti Himmelfahrt & 1 Muse‘, mit der Sabine Küster das zweite Jahr der MUSENLAND Akademie für Biografisches & Kunst startete. Weitere Sätze findest Du hier, im Gastbeitrag von Sabine Küster: Kairos, Karma, Kismet – oder doch nur Zufall? Jedes Mal, wenn ich diesen Satz lese, er mir in den Sinn kommt, muss ich schmunzeln…

 

Zufall

Zeitlos fallen,

Unten oder oben?

Fliegen, kannst du das?

Alles da. Alles loslassen.

Licht aus. Licht an.

Leben, doch!

(c) Doreen Trittel

 

Schicksal und Zufall abwechselnd auf Pappe geschrieben, diese hängt am roten Faden

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel

 

„…das Glück sollte sich sanft verhalten, es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten…“

Kürzlich tanzte ich durch die Wohnung, als das Lied von Hildegard Kneef „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ erklang… Da gesellte sich zufällig das Schicksal mit hinzu…

 

Schicksal

Schreiben, schreiben

Chancen im Chaos erkennen

Halten, haltlos

Im Blick, was?

Chill doch mal!

Krieg dich ein!

Sagt, wer?

Allein oder gemeinsam?

Leben, miteinander

(c) Doreen Trittel

 

Zufall, Schicksal abwechselnd auf Pappe geschrieben, davor Tampons hängend

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel

 

Ist das Schicksal immer schwer? Ist die Fügung das leichte Gegenteil?

Fühlte es sich wie Schicksal an? Aber heute, mit einer neuen Perspektive: Es könnte auch eine Fügung gewesen sein… Aber kein Zufall…

 

Schicksal

So und so

Chancen bekommen

Halte ich (dich) mich

Im Innern leben das

Chaos & die Ordnung

Kinderlachen

Selbst bei uns

Alles ist miteinander verbunden

Liebe

(c) Doreen Trittel

 

Schicksal Zufall abwechselnd auf Pappe, Rückseite, mit rotem und blauen Faden

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel

 

Beeinflussen unsere Entscheidungen unser Schicksal oder den Zufall?

Wie oft fällt der Nebensatz: „…aber es gibt ja eigentlich keine Zufälle.“ Wenn es keine Zufälle mehr gibt, was dann? Ist der Zufall eine Erfindung des Menschen, um etwas unerklärlichem ein Wort zu geben, es damit zu etwas Erklärtem zu machen?

Zufall

Zauberworte sprechen wir

Unter uns in die Welt hinaus

Funken sprühen weit

Allumfassend umarmen wir

Laut & leise die

Liebe

(c) Doreen Trittel

 

mehrere Tampons vor einer Pappe hängend, auf der Pappe die Worte Schicksal Zufall

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, 2019, (c) Doreen Trittel

 

#SchicksalIstZufall

Die MUSENLAND Akademie für Biografisches & Kunst hat zu einer Blogparade aufgerufen – Ausschreibung: #SchicksalIstZufall.

Mir ging dieser Inspirationsfunken einige Zeit durch den Kopf. Ich habe ihn mit in meinen Alltag und auch mit auf Reisen genommen. Und wie die Inspirationsfunken so sind, sie sprühen Funken ohne Kontrolle, ohne Plan, ohne Richtung… So widme ich mich hier auf diese Art den Worten Schicksal und Zufall, Zufall und Schicksal…

Bis zum 31. Juli 2019 kannst Du auch noch mitmachen: mit einem eigenen Blogbeitrag oder einer Einsendung an die MUSENLAND Akademie… (siehe Link)

 

an einem roten Faden hängt eine Pappe mit den abwechselnden Worten Schicksal Zufall

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, 2019, (c) Doreen Trittel

 

Tampons?

Ja, das sind Tampons. Was es damit auf sich hat, das erzähle ich Dir lieber in meiner nächsten Atelier-Post 😉 Du kannst Dich auf der rechten Seite (mobil: weiter unten) dafür eintragen – oder direkt hinter diesem Link: Atelier-Post. Ich freue mich auf Dich.

Sommer 1985 – Immer bereit!

Sommer 1985 – Immer bereit!

Im Sommer 1985 war ich in der Pionierrepublik am Werbellinsee. Das war eine große Auszeichnung, daher traute ich mich niemandem zu erzählen, dass ich mich einfach gemeldet hatte, als eine Lehrerin in den Klassenraum der Russisch-AG (Arbeitsgemeinschaft) rief: Wer möchte…? Auch wenn mir das niemand glaubt… Egal.

 

…1949 beschloss der Ministerrat der DDR den Bau der Pionierrepublik… Die Pionierrepublik Wilhelm Pieck orientierte sich in ihrer Gestaltung weitgehend am sowjetischen Allunions-Pionierlager Artek auf der Krim. Nachdem sie in den Anfangsjahren als Erholungsstätte für Kriegswaisen fungierte, diente sie in den Folgejahren bis 1989 der politischen Erziehung von Mitgliedern der Pionier- und FDJ-Organisation der DDR.

Nach Erweiterungen und Umbauten hatte die Anlage 1989 eine Fläche von insgesamt 1,1 km². Zu den Einrichtungen auf dem Lagergelände gehörten eine Kinderkrippe, eine Polytechnische Oberschule, Sporthallen, Cafés und eine mongolische Jurte.

Die Gesamtzahl der Besucher der Pionierrepublik wird auf etwa 400.000 geschätzt. Ab 1961 wurden auch internationale Sommerlager gestaltet, an denen auch Kinder ausländischer sozialistischer und kommunistischer Jugendorganisationen, auch aus westlichen Ländern, teilnahmen… (Wikipedia)

 

Flyer auf Pappe, hängend

Sommer 1985, 1/2, 33 x 47 cm, 2012, (c) Doreen Trittel

 

Vor einigen Jahren habe ich diese Erfahrung zum Thema einer Installation gemacht. Sie beinhaltet den offiziellen Flyer und mein persönliches Tagebuch von damals.

Ja, meine Tage dort – es waren 6 Wochen – waren von Pionieraktivitäten geprägt: ständig das Halstuch tragen, zu besonderen Anlässen die komplette Pionierkleidung, Frühsport, Fahnenappelle, Wandzeitungen, Arbeiten in der Produktion, Kranzniederlegungen… Auf der anderen Seite erinnere ich mich an: Freunde, Nachtwanderung (eine erlaubte und eine nicht erlaubte), Eisessen, baden, Dampferfahrt, Feste, Theater und meinen ersten Kuss…

 

Tagebuch auf Pappe, hängend

Sommer 1985, 2/2, 33 x 47 cm, 2012, (c) Doreen Trittel

 

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Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski. Gleichzeitig ist er ein Teil meiner Aktionen rund um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall.

Schulfete war langweilig

Schulfete war langweilig

Als vor 30 Jahren die Mauer fiel, war ich gerade in der 10. Klasse. 1990 wechselte ich aufs Gymnasium, das ich zwei Jahre später abschloss. Wir waren damals der letzte Jahrgang, bei dem die Schule nach 12 Jahren endete. Nach uns wurde das 13. Schuljahr im Osten Deutschlands eingeführt.

Kürzlich habe ich diese Erinnerungsschnipsel aus alten Tagebüchern von mir gefunden:

07.02.1991 Heute war Schulfete. War langweilig.

30.05.1992: Die Schule liegt nun hinter mir. Gestern hatte ich die letzte Prüfung. Danach war ich total happy, dass es vorbei ist. Außerdem habe ich die Lehrer verblüfft und in Mathe (mündlich) eine 2 gemacht – ´ne 2!!

Dazu muss ich sagen, dass ich zuvor in der schriftlichen Prüfung Mathe durchgefallen war. Ja, das war nicht meine Stärke. Aber auch die Umstände machten diese Prüfungen nicht einfach. So stellte sich im Nachhinein erst heraus, dass ich garnicht die mündliche Prüfung in Biologie hätte machen müssen… Für Französisch gab es nur einen Leistungskurs bei dem ich schon von Anfang an nicht mithalten konnte… Die Lehrerinnen und Lehrer waren sehr verunsichert. Die Note 6 wurde eingeführt… Doch ich hab’s ja geschafft.

In einer anderen Notiz habe ich mit freudigen Ausrufezeichen festgehalten, dass der Samstagsunterricht am 10. Dezember 1989 – zumindest in der Schule, die ich zu dieser Zeit besuchte – abgeschafft wurde. Das ist eigentlich ein denkwürdiges Datum, doch in meinen Gedanken war es leider nicht mehr präsent. Ich bin froh, dass mich mein Jubel über ein Wochenende, bestehend aus vollen 48 Stunden, dazu veranlasste, diesen für viele Schüler historischen Tag festzuhalten. Wenn ich dies heutigen Schüler.innen erzähle, schütteln sie erstaunt den Kopf: Samstags zur Schule?!?

 

Diese Installation zeigt, in welcher Lebensphase ich mich damals, als die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen kamen, befand. Sie besteht aus meinem alten Hausaufgabenheft, Fotografien, Zeichnungen und Kopien aus einem Steckbriefbuch. 

Gesamtansicht, Erinnerungsstücke, 9. November 1989

9. November 1989, Installation, Detail, 85×65 cm, 2012, (c) Doreen Trittel

 

Collage mit Zeichnungen und Fotografien

9. November 1989, Installation, Detail, 2012, (c) Doreen Trittel

 

Schulheft

9. November 1989, Installation, Detail, 2012, (c) Doreen Trittel

 

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Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski. Gleichzeitig ist er ein Teil meiner Aktionen rund um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall.