Wir müssen uns an unsere Geschichte erinnern! Wir sind der Wandel!
Diese beiden Sätze habe ich in einer Dokumentation über das „junge, neue Amerika“ aufgeschnappt. Vor zwei Jahren haben wir das Ergebnis der 58. Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten erfahren und es war klar, die Welt wird sich verändern.
Heute vor 80 Jahren war die Reichspogromnacht. 1938 wurden organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden verübt. Diesen Jahrestag sehe ich als mahnende Erinnerung. Er ist ein Appel an unsere Verantwortung, für Menschlichkeit und Demokratie einzustehen.
Heute vor 29 Jahren fiel die Mauer. Zu dieser Zeit lebte ich als Teenager in Berlin Friedrichshain. Der Tag des Mauerfalls symbolisiert für mich persönlich auch den Beginn meines Weges der Veränderungen, den ich bisher Schritt für Schritt gegangen bin. Wir können so vieles aus der Vergangenheit lernen, wenn wir mutig genug sind, sie uns ohne Schönreden anzuschauen. Wir sind geprägt von unseren Familiengeschichten, von der Gesellschaft und von der Zeit in der wir leben. Sich dessen bewusst zu werden, kann Veränderungen in Gang setzen, die bei uns selbst beginnen.
Die Anderen: Wie leicht geht uns der Spruch: „Die Anderen“ über die Lippen… Abgrenzung. Ausgrenzung. Gehören wir dazu? Sind wir außen vor? Fühle ich mich besser, wenn ich andere ausgrenze, herabsetze, herabwürdige?
Vielfalt, Individualität und Gemeinschaft: Ich bin die Anderen. Die Anderen sind ich. Du bist die Anderen. Die Anderen sind du. Wir sind die Anderen. Die Anderen sind wir.
Wir sind die Anderen!
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Liebe Doreen,
mit großem Interesse habe ich wieder Deinen Beitrag gelesen. „Die Anderen“, da kommt mir spontan der Satz in den Sinn: „Schuld sind immer die Anderen.“ Sehr oft die Unfähigkeit Eigenverantwortung zu übernehmen. Ich sehe in diesem Wandel genau dies, Eigenverantwortung zu übernehmen, bereit zu sein sich im Anderen zu spiegeln, also auch mal die andere Seite zu sehen und wahrzunehmen. Ja, Du hast recht, in dem wir die uns umgebenden Menschen austauschen, sind wir /bin ich stehts der/die Andere(n).
Liebe Grüße aus Göttingen
Liebe Claudia, ja, das braucht es gerade jetzt dringend, Eigenverantwortung. Aber mir scheint, sie fällt vielen sehr schwer bzw. sie kennen sie gar nicht. Sich im anderen zu spiegeln… Ja. Danke. …und den Blick auf das lenken, was uns verbindet. Herzliche Grüße aus Berlin nach Göttingen, Doreen
Liebe Doreen,
es würde der Welt viel helfen, wenn sich jeder bewußt machen würde, dass wir ebenso die Anderen, eben aus anderer Sicht sind 🙂
Gehen wir über die deutsche Grenze, sind WIR sofort die Ausländer. Genauso hilflos und ohne Sprachkenntnis wie Andere in unserem Land.
Danke für diesen Beitrag und liebe Grüße von
Susanne
Liebe Susanne, so einfach, über die Grenze zu gehen und doch ist der Gedanke bei der Abgrenzung so fern… Dabei sind Perspektiv-Wechsel so bereichernd. Lieben Dank und herzliche Grüße, Doreen