Der Weg des Schmetterlings

Der Weg des Schmetterlings

 

vor dem fliegen

die augen schließen
sich aus dem kokon schälen
die kraft in sich spüren, vertrauen
im sonnenlicht baden,
damit die flügel trocknen

2016, (c) Doreen Trittel

 

Der Weg des Schmetterlings, Fotografien, Serie, Abzüge glänz je 31x31 cm, gerahmt, 2015 (c) Doreen Trittel

Der Weg des Schmetterlings, Fotografien, Serie, Abzüge glänz je 31×31 cm, gerahmt, 2015 (c) Doreen Trittel

 

Die Seele entwickelt sich durch eine tiefe innere Wandlung. Rückzug. Altes muss abgelegt werden, um Raum für das Neue zu schaffen. Das Leben ist Veränderung. Wie gehen wir mit tiefgreifenden Veränderungen um? Was machen wir, wenn wir unsere Identität verlieren, wenn wir das Gefühl haben, alles zerfällt?

Welchen Weg geht der Schmetterling? Welche Phasen muss er durchlaufen, um fliegen zu können? Kann sich der Schmetterling an sein Wesen als Raupe erinnern?

 

Der Weg des Schmetterlings, Fotografien, Serie, Detail, 2015 (c) Doreen Trittel

Der Weg des Schmetterlings, Fotografien, Serie, Detail, 2015 (c) Doreen Trittel

 

ps: „Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennen wir Schmetterling.“ (Lao Tse)

 

***

Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski.

Das Leben, ein Experiment

Das Leben, ein Experiment

Das größte Risiko

Das Leben – ein Experiment.
Es kann gut gehen oder missglücken.
Niemand weiß, wie es endet,
welche Nebenreaktionen auftreten.

Das Leben – ein Risiko.

Jeder muss es eingehen,
keine Alternativen.

Das Leben riskiert sich selbst.

1992, (c) Doreen Trittel

 

Zwei Welten, Collage, 1992, (c) Doreen Trittel

Zwei Welten, Collage, 1991, (c) Doreen Trittel

 

Dieses Gedicht und die Collage entstanden beide, als ich noch aufs Gymnasium ging. Das war 1990-92. Ich stand kurz vorm Abitur und schaute in eine Zukunft, die mir nicht zu behagen schien…

Für mich war es eine Zeit der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit, der vielen Eindrücke und Ratschläge von außen. Die zwei Welten spiegeln auf der einen Seite meine Erfahrungen auf Reisen nach Dänemark und Schweden während eines Schüleraustauschs. Auf der anderen Seite steht der Druck, in einer mir unbekannten Gesellschaft nicht untergehen zu dürfen und bestehen zu müssen.

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren: Der 3. Oktober 1990: Es war eine Zeit der Extreme.Schulfete war langweilig

 

***

Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski. Gleichzeitig ist er ein Teil meiner Aktionen rund um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall.

Sommer 1990 – die D-Mark und der Sternenhimmel

Sommer 1990 – die D-Mark und der Sternenhimmel

1990 der erste Sommer mit der D-Mark: Am 1. Juli wurde die D-Mark in der DDR eingeführt. Das war das Ende der Ost-Mark. Wieder bildeten sich lange Schlangen vor den Banken – aber dieses Mal in Ost-Berlin. Viele Konten und Sparbücher wurden neu eingerichtet. Denn der Umtauschkurs 1:1 war pro Person und Konto begrenzt.

Bevor ich nach Abschluss der 10. Klasse aufs Gymnasium ging, verbrachte ich den Sommer auf der Insel Rügen. Dort arbeitete ich in einem Ferienlager für Kinder aus Schwerin, der heutigen Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Ich putzte und half in der Küche. Ich verdiente mein erstes eigenes West-Geld. 

 

Lachende Seegurke, Taufurkunde vom Neptunfest, (c) privat

Lachende Seegurke, Taufurkunde vom Neptunfest, (c) privat

 

Es war im August 1990. Trotz Toiletten putzen und Geschirrberge spülen war es ein herrlicher Sommer. Die zehnte Klasse und die damit verbundenen Abschlussprüfungen lagen hinter mir. Ich war stolz auf mich, gerade in diesen unsicheren Zeiten. Der Sommer dagegen war unbeschwert. Beim Neptunfest wurde ich auf den Namen „Lachende Seegurke“ getauft. Nachts leuchtete der Sternenhimmel, mit anderen tauchte ich in seine endlosen Weiten ein, während wir auf einer Tischtennisplatte lagen. Bei einer Sternschnuppe wünschte ich mir eine schöne Abiturzeit mit neuen Freunden. Denn nach dem Sommer sollte ich ans Gymnasium wechseln. Die vorpredige Neugier erfüllte mich und ließ mich zuversichtlich in die Zukunft schauen.

 

Ostsee, analog, (c) Doreen Trittel

Ostsee, analog, (c) Doreen Trittel

 

***

Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski. Gleichzeitig ist er ein Teil meiner Aktionen rund um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall.

Schreiben, schreiben und nochmals schreiben

Schreiben, schreiben und nochmals schreiben

 

Schreib-Beginn

innehalten
zur Ruhe kommen
sich besinnen
dem Innersten zuwenden
die Welt vergessen
wie bei einem guten Roman
ganz bei sich sein
Schreibfreude
Mut & Neugier
sich selbst vertrauen
mit Selbstvertrauen

 

Schreib-Fluss

scheinbar wirr
dennoch schreiben, schreiben
die Worte lesen, ihnen nachfühlen
welche Zeilen ziehen den Blick auf sich?
ihnen nachforschen, schreiben
schreiben, was auch immer daraus entsteht
ein Gedicht, eine kurze Geschichte
oft liegen Tage, Wochen, sogar Jahre dazwischen
den Text aus der Schublade holen, spielen
suchen nach Fragen, sie stellen, Antworten finden
den eigenen Weg gehen

 

Collagen auf Seiten eines BGB-Kommentars, je 16x57 cm, 2016 (c) Doreen Trittel

Collagen auf Seiten eines BGB-Kommentars, je 16×24 cm, 2016 (c) Doreen Trittel

 

Schreib-Angst

von nagenden Gedanken geplant
sie verstoßen, nicht hören
nicht auf den Grund gehen
erst recht nicht schreiben, keine Ziele
dann stehen sie da, schwarz auf weiß
sind die Gefühle fixiert, verortet, ans Tageslicht gebracht
was holt der Stift hervor? Angst
Wunschtraum: weiß das Blatt, unschuldig, schneeweiß
doch die Worte fließen
der Stift gleitet
er schreibt und schreibt

 

Schreib-Ziel

schreiben allein
oder mit anderen
den roten Faden finden
der Poesie des Lebens folgen
bis auf den Grund des Meeres
Erinnerungen, Erfahrungen
ihnen die Hand reichen
begleitet vom Licht
aufsteigen federleicht
gewachsen
befreit

2007, (c) Doreen Trittel

 

Schreiben für…, Collage auf einer Seite eines BGB-Kommentars, 16x24cm, 2016, (c) Doreen Trittel

 

***

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski.

Der 14. Februar – Bergfest

Der 14. Februar ist für mich nicht der Valentinstag. Davon halte ich nichts. In diesem Jahr bedeutet der 14. Februar für mich, dass die Hälfte der Aktion 28 Tage Content geschafft ist. Ich hatte mir hierfür vorgenommen, jeden Tag einen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Den heutigen Tag möchte ich dafür nutzen, um kurz innezuhalten, diese Tage Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf die zweite Hälfte zu wagen.

 

Tulpen weiß, 2016, (c) Doreen Trittel

Tulpen weiß, 2016, (c) Doreen Trittel

 

Abgetaucht

Für die Beiträge in den letzten Tagen bin ich tief in mein Archiv abgetaucht, wörtlich – naja mitunter auch bildlich – gesprochen. Dort schlummern Textfragmente, Erinnerungsschnipsel, Ideen und Gedichte. Ich habe den Staub der Jahre von den Zeilen gewischt, hier und da etwas umformuliert bzw. einen neuen Kontext hergestellt.

Ausgelöst

Mit dabei waren Erinnerungen aus längst vergangenen Zeiten, die aber mit dem 30. Jahrestag des Mauerfalls wieder präsenter werden. Meine Erinnerungen waren Auslöser für die Auseinandersetzung in verschiedenen Installationen, Collagen, Texten und Fotografien.

Abgestaubt

Parallel dazu habe ich Gedichte aus einer anderen Zeit meines Lebens hervorgeholt. Diese Zeilen stammen aus einer Phase persönlicher Umbrüche. Sie haben mir damals große Zuversicht geschenkt. Dies möchte ich gern an Dich weitergeben.

Aufgetaucht

Ein paar Inhalte aus meinem Archiv habe ich noch. Diese folgen in den nächsten 14 Tagen. Ich werde die Mischung der Inhalte und der Beitragslängen beibehalten. Das ein oder andere Kunstwerk möchte noch vorgestellt bzw. seine Geschichte erzählen dürfen. Ebenso Bücher, die ich Dir empfehlen kann. Die Sammlung der Gedichte aus und für Umbruchsphasen möchte ich gern um weitere Zeilen erweitern. Da ich nach dieser Halbzeit etwas die Kraft verliere bzw. einen Durchhänger habe, widme ich mich auch dem Thema Schreiben. Aber keine Sorge. Solche Durststrecken gehören dazu. Ich kenne sie schon.

 

Tulpen weiß, 2016, (c) Doreen Trittel

Tulpen weiß, 2016, (c) Doreen Trittel

 

Dankesehr

Ich freue mich, dass Du mit dabei bist. Wenn Du wünsche für Blogbeiträge oder Fragen an mich hast, die Du mir gern stellen möchtest, dann schreibe mir doch einfach im Kommentar oder eine direkte Nachricht.

Ich freue mich, mit der Teilnahme an der Aktion von Anna Koschinski,Teil einer inhaltsreichen Gemeinschaft bin. Viele machen mit und entwickeln ihre eigenen Inhalte in unterschiedlichen Formaten.

 

Frühlingsgruß, 2016, (c) Doreen Trittel

Frühlingsgruß, 2016, (c) Doreen Trittel

 

Folgende Beiträge mit Texten, Installationen, Collagen und Fotografien sind bisher erschienen:

Schulfete war langweilig / Vor einem Jahr: 10.316 Tage / 3 Trompeterbücher mit 2 Widmungen / Sommer 1985 – Immer bereit! / Sommer 1989 – Menschen flüchten #30jahremauerfall

Im Meer der Schichten / Loslassen / Mich sehen / Verändertes Leben / Lang war die Nacht / annehmen / Zukunft #gedichte

Eine Reise: 28 Tage neue Inhalte – der Start

Zukunft

Zukunft

morgen ist die Zukunft
einen Schritt nach dem anderen
Worte der Verunsicherung

Fragezeichen
in welche Richtung?
mitten im Leben

leben, atmen, fühlen
Worte des Zweifelns

vertrauen
voller Zuversicht
die Augen schließen
den Gedanken entfliehen
in den Gefühlen schweben
die Flügel ausbreiten
in den Lüften gleiten
hoch oben mit
dem Wind im Sonnenschein
das Leben atmen
den liebevollen Stimmen
lauschen, sie hören, aufnehmen
ihnen vertrauen, sich selbst
wieder tanzen können

Fragezeichen

Ausrufezeichen
Freude-strahlend
Funken-sprühend

2007, (c) Doreen Trittel

 

Tulpe rot, 2016, (c) Doreen Trittel

Tulpe rot, 2016, (c) Doreen Trittel

 

***

Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski.