von hehocra | Feb 22, 2016 | Fundstücke, Vielfalt |
Warum nicht? Ich habe das noch nicht oft gemacht, aber das ein oder andere Mal, als ich im Urlaub noch eine Karte und Briefmarke übrig hatte, dann schrieb ich sie mir selbst. Hast Du Dir schon selbst Karten geschrieben?
Kürzlich entdeckte ich eine Idee von EchtPost, die dazu animierte, sich selbst Motivationskarten zu schreiben. Karten zur Motivation? Mmh. Irgendwie reizte es mich, ohne genau zu wissen, wie und wozu ich mich motivieren könnte. Aber ich habe einfach mal angefangen und mir die erste Karte geschrieben, die am nächsten Tag schon in meinem Briefkasten auf mich wartete.
Doch zunächst die Frage: Was ist EchtPost? Ich hatte von diesem Online-Dienst schon gehört, es aber selbst noch nie ausprobiert. Ich bin nämlich noch eine derjenigen, die Postkarten und manchmal auch Briefe mit der Hand schreibt. EchtPost greift einen Teil des alten Weges auf. Doch von vorn: Du suchst Dir auf der Seite eines der vielen schönen Motive aus. Dann schreibst Du jemandem eine Karte, bezahlst diese – aktuell 2,30 EUR – und schon geht die Karte auf die Reise bis sie im Briefkasten landet. Eine coole Idee. Wie schwer fällt es doch vielen, heutzutage noch einen Stift in die Hand zu nehmen, eine Briefmarke zu besorgen und einen Briefkasten zu suchen? Aber gleichzeitig: Wie schön ist es doch, eine richtige, echte Postkarte mit lieben Zeilen im Briefkasten vorzufinden?
Als Motiv wählte ich ein Design von Helen Hartwig (Studentenmotive Uni-Weimar); sehr naheliegend: Diese Karte soll dich motivieren 🙂 Und wer motiviert jetzt mich? :'(
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Bist Du jetzt neugierig, was ich mir geschrieben habe? Na gut, dann will ich es Dir gern zeigen:
Hallo Doreen, Deine erste Karte zur Motivation. Motivation wozu? Mmh… Lass es auf Dich zukommen. Schau, wozu Du Dich motiviert fühlen möchtest, wenn Du diese Karte in Deinem Briefkasten findest. / Ja, Du kannst Dich darauf freuen. Zeilen von Dir für Dich, von mir für mich, von mir für Dich. Fühle Dich umarmt und gedrückt. Du weißt, ich bin für Dich da, Du bist für Dich da, wir. / Herzliche Grüße, Deine Doreen / ps: Viel Spaß mit der Karte.
ps: Um den Dienst von EchtPost nutzen zu können, habe ich die Karten kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank dafür. Die obigen Zeilen geben ausschließlich meine Sicht wieder.
von hehocra | Feb 18, 2016 | Vielfalt |
Verpeilt! Dies ist das Thema der Gruppenausstellung, in der sich Künstler.innen der „Verpeilung“ widmen. Am kommenden Samstag, am 20.02.2016 findet um 16 Uhr der Artists Talk mit den Künstler.innen der Ausstellung statt: Es wird gelesen, Musik gemacht und besprochen, welche Chancen und Möglichkeiten die Verpeilung bietet. „Es gibt Coffee & Cake, come and join us“, schreibt die Galeristin und Kuratorin Dr. Carola Muysers auf der Veranstaltungsseite. Na wenn das nicht nach einer spannenden Einladung für einen gemütlichen und interessanten Nachmittag klingt. Wo? Im Projektraum „Komet Nr. 29d“, Rigaer Str. 29d, 10247 Berlin (Friedrichshain).
Falls Du, wie ich leider, nicht dabei sein kannst, magst Du mir in den Kommentaren schreiben, wie es sich für Dich anfühlt, wenn Du verpeilt bist? Oder was Dir ansonsten bei diesem Wort in den Sinn kommt? Verpeilt. Verpeilung. Wusstest Du, dass der Ursprung der Verpeilung aus der Seefahrt kommt?
Links:
Veranstaltungsseite mit Gedanken und Bildern, ersten Eindrücken und notwendigen Infos
Teil 1 mit Bildstrecke unter Berlin-WoMan
Teil 2 mit Bildstrecke unter Berlin-WoMan
Verpeilter Blick – Worte und Satzfetzen hier im Blog
von hehocra | Feb 16, 2016 | Blogaktionen, Collagen |
Fenster, Türen, alte Schriftzüge, kaum erkennbar… Als ich das Ausgangsbild von … für den Bilder-Pingpong in diesem Monat sah, hatte ich sofort die Idee, die Fenster und die Tür hinauszuschneiden. Das hatte ich bei dieser Blogaktion noch nie, dass ich gleich beim Betrachten des Ausgangsbildes eine Idee hatte. Doch das Erwachen kam dann, als ich alle Fenster als Schnipsel vor mir hatte und mir die Anordnungen alle nicht so gefielen. Ich immer wieder hin und her schob, wieder verwarf, neu legte…
Fenster und Türen alt, (c) Doreen Trittel
Eine Pause, etwas Abstand hilft mir meist in einer kreativen Sackgasse. So war es dann auch dieses Mal. Ich nahm ein leeres Notiz- bzw. Skizzenbuch aus meinem Schrank, das schon lange auf seinen Einsatz wartete. Dann widmete ich mich aufgrund der Seitengröße von ca. A5 den Fenstern und Türen einzeln… So richtig im Flow entstanden mehrere kleine Papiercollagen innerhalb einer Woche, immer mal wieder zwischendurch und am Abend…
Fenster und Türe alt, (c) Doreen Trittel
Während ich die Fenster und Türen hin und her schob und mir keine passende Idee kam, spürte ich, weshalb ich mich zunächst innerlich sperrte, mich mit den geschlossenen Fenstern und der geschlossenen Tür zu beschäftigen. Sie sind verschlossen. Sie sind alt. In dem Haus scheint niemand mehr zu wohnen oder zu arbeiten. Viele Geschichten voller Leben lassen sich erahnen. Schicksale? Kriege? Umbrüche? Beim Schreiben fiel mir auf: …erahnen… …Ahnen… Ich bin neugierig auf die Geschichten, doch gleichzeitig möchte ich die Tür nicht öffnen. Ich beschäftige mich viel mit Erinnerungen und meiner Familiengeschichte. Doch an dieser Stelle gehe ich nicht weiter. Ahne ich, dass ich dann abtauchen und mich verlieren würde. So lasse ich alles geschlossen und widme mich dem Prozess der Heilung, der Transformation. Nehme ich das, was ich zu tragen habe und lasse alles andere befreiend los. Ich bette die Fenster und die Türen in neue Bilder, in neue Konturen und Zusammenhänge, heutige Alltagsschnipsel aus Zeitschriften, Werbeblättchen, Geschenkpapieren, Zeitungen und Verpackungsmaterialien.
Dies war das Ausgangsbild von Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe:
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Alle anderen Beiträge kannst Du Dir im gleichen Blog ab heute anschauen: Bitte hier entlang. Ich bin schon ganz neugierig und klicke mich mal hinüber… (ps: Hier erfährst Du auch, wo dieses Haus steht…)
Du möchtest gern mitmachen? Hier gibt es alle Infos und einen Überblick über die vergangenen kreativen Monate.
von hehocra | Feb 8, 2016 | Bücher |
Paula Modersohn-Becker wurde am 8. Februar 1876 geboren, heute vor 140 Jahren. Die Malerin gehörte der Worpsweder Künstlerkolonie an.
Ich muss zugeben, dass ich lange Zeit mit den Bildern von Paula Modersohn-Becker nicht so viel anfangen konnte. Dies zeigt sich für mich meist darin, dass ich mich nicht berührt fühle, mich darin nicht wieder finde oder keinen Anknüpfungspunkt habe.
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Dies änderte sich, als ich die Ausstellung Sie.Selbst.Nackt. im Januar 2014 in Bremen besuchte. Hier erfuhr ich, dass die Malerin den ersten weiblichen Selbstakt in der Kunstgeschichte schuf. Das Cover des Ausstellungskataloges aus dem Hatje Cantz Verlag zeigt das Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag von 1906. Ausgehend von diesem Bild zeigte die Ausstellung verschiedene großartige Künstlerinnen, die sich im Selbstakt darstellten bzw. sich nackt inszenierten. Auch der weibliche Blick auf den eigenen schwangeren Körper wurde gezeigt. Mehrere Werke dieser Schau haben mich sehr bewegt, zum Beispiel von Yoko Ono (Cut Piece, 1965; Performance), Marina Abramovic (Imponderabilia, 1977; Performance), Annegret Soltau (Erwartung I-III, 1980-82; Triptychon, Fototableaus) oder Maria Lassnig (Zweifel, 2004/ 2005; Öl auf Leinwand). Doch vor allem hat mich der Mut jeder einzelnen Künstlerin, allen voran Paula Modersohn-Becker sehr beeindruckt. Dies war und ist eine für mich als Frau, Mutter und Künstlerin sehr prägende Ausstellung.
Darauf hin las ich das Buch Paula Modersohn-Becker. Eine Biographie mit Briefen von Marina Bohlmann-Modersohn. Diese Briefe haben mir das Leben, die Person und das Werk Paula Modersohn-Beckers sehr nahe gebracht. Insbesondere faszinierte mich ihr Ehrgeiz, ihr starker Wille zu malen und zu lernen. Ihr früher Tod mit einunddreißig Jahren hat mich sehr berührt und lässt die Frage offen: Mit welch einem unglaublichen Werk hätte sie die Welt noch bereichert.
von hehocra | Feb 7, 2016 | Vielfalt |
Herrlich „verpeilte“ Gedanken, Ideen, Interpretationen… Eine wunderbare und interessante Vielfalt bei der „Gruppenausstellung: Verpeilt! 8 Künstler.innen erkunden das Thema Verpeilung“, 05.02. – 04.03. 2016, im Projektraum „Komet Nr. 29d“, Rigaer Str. 29d, 10247 Berlin (Friedrichshain), Öffnungszeiten: Mo-Mi 15-17:00 Uhr und Fr 15-17:00 Uhr sowie auf Anfrage.
Herzlichen Dank an Dr. Carola Muysers und Sandra Y. Müller für die inspirierende Idee und die Organisation dieser Ausstellung.
Ein paar fotografische Mini-Impressionen vom gestrigen Abend, bevor das große Opening begann (weitere Fotos, die ich von diesem Abend gemacht habe, findest Du auf der Veranstaltungsseite):
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Bitte nicht verpeilen:
Artist Talk: 20.02.2016, 16:00 Uhr
Finissage: 04.03.2016, 19:00 Uhr
Künstler.innen:
Michael Hess, Möbelbauer (Artemobilis)
Maurus Knowles, Konzeptkünstler
Brandt Parker, Maler
Elzbieta della Rovere, Malerin
Renate Schweizer, Konzeptkünstlerin
Betty Stürmer, Medienkünstlerin
Matthias Taube, Konzeptkünstler
Doreen Trittel, Medienkünstlerin
Weitere Informationen und Bilder unter folgenden Links:
Veranstaltungsseite auf Facebook
Verpeilt! 8 Künstler.innen ergründen das Thema: Verpeilung. Vernissage heute, 05.02.2016. Teil 1 mit Bildstrecke
Verpeilt! 8 Künstler.innen ergründen das Thema: Verpeilung. 05.02.-04.03.2016. Teil 2 mit Bildstrecke
Verpeilter Blick – Worte und Satzfetzen von mir hier 😉
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von hehocra | Feb 3, 2016 | Fundstücke |
Ob Du Dich noch an die Reihe Netzfundstücke in meinem Blog erinnern kannst? Vielleicht nicht, die letzten hatte ich im Juni vergangenen Jahres gepostet. Aber das ist ja auch egal. Heute fange ich damit wieder an, für Dich hier monatlich meine interessanten Netzfundstücke zusammenzustellen.
Meine Netzfundstücke, das sind Entdeckungen aus den Weiten des Internets, die mich beeindruckt, berührt oder in anderer Weise interessiert haben, und die ich Dir gern empfehlen möchte. Los geht’s:
Die Künstlerin, Gesche Santen streift in Gedanken durch den Garten ihrer Oma und zaubert einen wunderschönen Aquarell-Strauß aus Erinnerungen. In mir steigen Erinnerungen aus dem Garten meiner Oma auf: Rosen, Erdbeeren, Spargel, ein großer Kirschbaum, dichte Brombeersträucher…
Wenn eine Beziehung zu Ende geht, ist das meist sehr schmerzvoll und der Verlust drängt sich in den Mittelpunkt. Erinnerungen, langsam wachsen die Erinnerungen an glückliche Tage… Trennung – diesem Prozess widmen sich Hanne Steen (Autorin) und Carla Richmond (Fotografin). Sie porträtieren Frauen im Hemd oder T-Shirt des Ex-Partners in dem Moment, in dem sie sich selbst im Spiegel sehen. Sehr berührende Fotografien: Der Soff, aus dem die Träume waren.
Das neue Jahr ist zwar schon über einen Monat alt bzw. noch jung, aber ich finde, mit solch einer zauberhaften Idee, kann man jederzeit beginnen: Schöne Erinnerungen in einem Glas sammeln und später das Glas leeren und in den schönen Erinnerungen genussvoll baden: Neujahrsglas.
Am Anfang steht ein Gedanke oder eine Erinnerung… Daraus entwickelt Luisa Hübner zauberhafte, schemenhafte Polaroids: Die Visualisierung von Erinnerungen.
Farbfotografien von 1913 und noch dazu so märchenhaft: Wunderschöne Bilder, die ein Vater von seiner Tochter 1913 machte.
Kein Fundstück aus dem Netz, aber ein Fundstück, dass ich Dir nicht vorenthalten möchte: Ich war kürzlich in Hamburg und habe die Fotografin und Filmemacherin Sarah Moon für mich entdeckt. Die Deichtorhallen zeigen noch bis zum 21. Februar 2016 ihr Gesamtwerk in der Retrospektive: Now and Then. Folgende Zitate habe ich mitgebracht, denn sie bringen das auf den Punkt, was mich an den Bildern und Filmen von Sarah Moon fasziniert: „…dem flüchtigen Augenblick, der Grenze zwischen werden und vergehen…“ und „…Bild, das einen dynamischen Augenblick umfasst, der ein Vorher und Nachher spüren lässt…“
Das waren meine Klicks und Tipps für heute. Die nächsten dann wieder im nächsten Monat. Wenn Dir etwas interessantes zum Thema Erinnerungen, spannende Projekte oder Berichte über den Weg laufen, dann immer her damit. Vielen Dank. Herzlichst, Doreen