Aus Bilder- und Papierschnipseln

„Collagentechnik: Bilder zaubern“ – unter diesem Titel widmete ich mich vor einigen Wochen an mehreren Abenden dem Gestalten von Collagen. Das erste Mal, dass ich einen Kurs dieser Art besuchte – und ich gleich zog mich die kreative Luft in ihren Bann. Rechts und links von mir, vor mir und hinter mir klebten und schnippelten und schoben und verwarfen und überdachten und suchten und lachten andere Teilnehmerinnen, die die gleiche Freude bei ihrem Tun hatten, wie ich. Volker Noth, der den Kurs gestaltete, ließ uns viel Raum für unsere Ideen, schaffte eine sehr angenehme Atmosphäre und gab uns hilfreiche Tipps und Anregungen. Dies und noch vieles andere schöne mehr konnte ich erfahren: Einfach machen. Das, was ich intuitiv tue, hat seine Berechtigung. Dass es wunderbar ist, sich mit anderen auszutauschen, gemeinsam an jeweils seinen Ideen zu arbeiten, den anderen anerkennend über die Schulter zu schauen, einen Raum mit Kreativität zu erfüllen, gemeinsam darin abzutauchen… Hier seht Ihr meine Bilder, die an diesen Abenden entstanden:

Einen guten Einstieg hatte ich, in dem ich mich auf die Vorlage konzentrierte, die jede Teilnehmerin bekam. Faszinierend war am Ende zu sehen, wie vielfältig die Ergebnisse waren. Jede hatte aus dem gleichen Ursprung ein völlig neues Bild geschaffen.

Wie unterschiedlich die Herangehensweisen und Ideen, wie inspirierend die jeweiligen Vorlieben und Sichtweisen waren.

Ich habe mich von den vorhandenen Materialien, Zeitschriften und Zeitungen, Broschüren und Schnipseln inspirieren lassen, ohne darüber nachzudenken, was ich mit den Bildern ausdrücken möchte.

Das, was ich aber – angeregt von meinem ersten Bild – doch bewusst einbaute, war in jeder Collage eine Schleife. Vielleicht in Gedanken an das bevorstehende Weihnachtsfest? Ich weiß es nicht. Mir war danach – Augenzwinkernd.

Nun aber tauche ich wieder ins Adventstreiben – das heißt bei mir: Den Alltag mit wärmenden Kerzenschein verzaubern, Tee- oder Ingwerwasser schlürfen, basteln, Handarbeiten, Plätzchen backen, Karten schreiben, Päckchen und Geschenke packen, auf Weihnachtsmärkte gehen. Ich hoffe, Ihr könnt diese magische Zeit auch genießen und lasst den Stress & Druck – von wo auch immer sie herkommen mögen – im Regen stehen.

 

Papiercollage, Sessel grün mit Schleife rosa

Made for you, Collage, Papier, 37 x 26 cm, 2014, (c) hehocra

Klarheit durch Unschärfe

Der gestrige Tag stand, wie auch schon der Tag zuvor, im Mittelpunkt der Unschärfe. Es war ein intensives Wochenende für mich, das einiges ausgelöst hat und auf verschiedenen Ebenen nachwirkt.

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Schon vor langer Zeit habe ich beim Durchklicken von einem Link zum nächsten (Ihr kennt das.) die Bilder von Susan Paufler entdeckt. Sie wirken auf mich tief gehend und vielschichtig. Auch ihr inspirierendes Kurs- und Coachingangebot fasziniert mich. Nun war es dann soweit, dass ich es auch organisiert bekommen habe, dass ich an einem ihrer Kurse teilnehmen konnte. Oder anders gesagt: Meine Zeit war reif dafür.

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Klarheit durch Unschärfe.

Was und wie viel sich durch Unschärfe klären und zeigen kann – wenn man es zulässt…

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…Unschärfe verlässt die Oberfläche und geht in die Tiefe.

Unscharf ist nicht gleich unscharf.

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Am Rande beobachtet: Den Kurs besuchten sowohl Frauen als auch Männer. Zu Beginn hielt sich das Verhältnis die Waage. Am Ende vom Kurs waren nur noch die Frauen anwesend und ein Mann.

Und diesem einen Mann rechne ich hoch an, dass er diesen tief gehenden Prozess respektvoll anerkannte und für sich selbst aber entschied, diesen nicht mitzumachen. Das hat mich sehr berührt. Berührt haben mich auch die Fotografien der anderen Teilnehmerinnen. Ich stellte erstaunt fest, wie viel Kreativität in uns Menschen steckt – vielfältig, vielschichtig – und wie wenig diese Fähigkeiten im Alltag unserer Gesellschaft Raum und Entfaltungsmöglichkeiten finden.

Und über das Kursthema hinaus hat mir das Wochenende für mich mal wieder gezeigt, dass es sich lohnt geduldig zu sein, einen Sinn in den Dingen, in den Geschehnissen zu akzeptieren, auch wenn ich ihn nicht immer gleich erkennen kann.

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Danke Susan und allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Unscharfe Betrachtung

Meine jüngsten Erinnerungen beziehen sich auf den heutigen Tag: Ich konzentrierte mich auf unscharfe Beobachtungen mit meiner Kamera.

Ich mag unscharfe Bilder sehr gern, wenn die Unschärfe für mich Emotionen transportiert und Raum für eigene Interpretationen lässt. Unschärfe als Stilmittel finde ich unglaublich spannend. Mal schauen, was draus noch entstehen wird. Hier ein paar Beispiele meines heutigen Übungsfeldes:

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– etwas vor das Objektiv halten; in diesem Fall eine Folie –

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– den Zoom vom Objektiv während der Belichtungszeit bewegen –

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– bewusst unscharf stellen und gleichzeitig die Kamera während der Belichtungszeit verwackeln –

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– bewusst unscharf stellen, d.h. ohne Fokus Arbeit –

Setzt Ihr die Unschärfe bewusst in Euren Bildern ein? Was möchtet Ihr damit ausdrücken? Welche Art der Unschärfe mögt Ihr besonders?

Ich schaue mal, wozu ich noch inspiriert werde und überlege mir dann, welche Unschärfe ich für welches Thema einsetzen möchte. Vielleicht kommt das aber auch beim Tun. Irgendwie ist das bei mir immer ein Mix aus allem und dann wird es doch irgendwie anders 😉

Ein großes Dankeschön

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Ihr Lieben, ich danke Euch für die Unterstützung und Eure vielen Rückmeldungen zu meinem spontanen Projekt, dem BH-Organizer. Darüber freue ich mich sehr.

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BH-Organizer

 

Creative Arte TV sucht/e nach kreativen Ideen, wie man einen BH (Büstenhalter) noch anders nutzen kann. Anlass ist eine Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation „Body Talks – 100 Jahre BH“. Der Aufruf läuft schon seit einiger Zeit. Ich widmete ihm nur am Rande Beachtung. Doch vor ein paar Tagen setzte sich doch eine Idee in mir fest, die danach schrie, umgesetzt zu werden. Und wem meine Idee und die Umsetzung gefallen: Bitte gebt mir Eure Stimme. Am 2. Dezember 2014 ist leider Schluss. Also schnell. Ich danke Euch. Merci.

Bitte hier abstimmen. 

(Nachtrag: Der Link ist nicht mehr aktuell. Der Wettbewerb ist nicht mehr auf der ArteCreative-Seite verfügbar. Die Preisträgerin präsentiert eine kreative BH-Kopfbedeckung.)

***

Und nun ein paar Worte und Bilder aus dem Entstehungsprozess: In den letzten zwei Tagen habe ich dann wie wild gewerkelt, Bilder im Kopf entstehen lassen, Notizen und Skizzen gemacht, gesammelt und genäht und gefüllt…

Zunächst habe ich BHs genommen, die schon lange aussortiert in einer meiner Schublade auf einen kreativen Einsatz warteten. (Welche Erinnerungen sie verbergen, überlasse ich Eurer Fantasie.) Dann habe ich gemessen und überlegt und bin zum Baumarkt. Dort habe ich ein Brett gekauft. Zum Glück musste ich nicht erklären, wofür ich es brauche. Obwohl, das hätte sicher für einige Erheiterung gesorgt. Na beim nächsten Mal.

Dann habe ich Stoffe ausgesucht: Lila, oder auch magenta genannt, und ein graues Braun für die Vorderseite, schwarz für die Rückseite und ein alter Vorhangstoff in Hellbeige zur inneren Verstärkung. Dann ging es ans Zuschneiden. Abmessen. Mit Stecknadeln fixieren und ab an die Nähmaschine. Zum Glück macht meine alte Veritas solche Spielchen mit.

Ich habe mich der Herausforderung gestellt und das erste Mal in meinem Leben solch einen Tacker verwendet. Im Büro für mich normal, aber Klammern in Holz reinwuchten? Ich habe gelernt und freue mich, dass es super geklappt hat. So konnte ich den Stoffüberzug am Brett wunderbar fixieren und nix verrutscht.

Spassig war dann das Befüllen des Organizers. Auch das Fotoshootings auf dem Dach hat Spass gemacht, aber ganz schön frostig war’s.

Da ich mit diesem Werk aussortierte BHs und einen alten Vorhangstoff recycelt habe, möchte ich dies hinüber zum Upcycling Dienstag Dezember 2014 schicken.

9. / 10. November 1989 – persönliche Erinnerung

Am 10. November war‘s. 1989, an einem Freitag. Am frühen Morgen kurz vor sieben Uhr traf ich mich mit meinen vier Schulfreundinnen wie jeden Dienstag und Freitag an der gleichen Straßen Ecke in unserem Kiez, in Berlin-Friedrichshain. Wir hatten in der nullten Stunde Französisch in einer anderen Schule. Französischlehrer waren knapp, so dass nicht jede Schule diesen Unterricht anbieten konnte.

So nach und nach kamen meine Schulfreundinnen und ich an unserem Treffpunkt zusammen. Eine Freundin kam aufgeregt und sagte: „Die Mauer ist gefallen.“ Am Abend zuvor, am 09. November 1989 wurden die Grenzen nach Westdeutschland geöffnet. Erst an diesem Morgen erfuhr ich davon. Ob ich in dem Moment, als ich diesen Satz vernommen hatte, aber nicht gleich glauben konnte, überhaupt ansatzweise ahnte, dass sich alles verändern würde, alles hinterfragt werden müsse?

Die Lehrerin erzählte ganz aufgeregt von ihrem nächtlichen Spaziergang über den Ku`damm. Ich hatte das Bild vor Augen. Sie mit ihrem Mann, bei ihm untergehakt schlendernd über eine breite Straße, die mit vielen Bäumen und einigen Straßenlaternen gesäumt ist – ähnlich der Straße Unter den Linden. Was ich noch nicht sah, waren die vielen Lichter der Leuchtreklamen, Geschäfte und Autos, die vielen Menschen, das emsige Treiben der Bewohner und der Besucher.

 

Fern liegt dieser Moment. Vergangen in meinen Erinnerungen. Ein Moment unter vielen. Ein Moment, dem eine Zeit des Umbruchs folgte. Eine Zeit der Veränderungen. Heute würde ich sagen, in diesem Moment, endete meine Kindheit. Ich war gerade sechzehn Jahre alt geworden.