Begegnungen er-fahren
Persönliche Geschichten bauen Vorurteile ab.
Im Gespräch mit Mina Esfandiari
Mina Esfandiari ist Fotografin, Grafikdesignerin und Autorin. Im Mittelpunkt stehen die Porträt-, Dokumentar- und Unternehmensfotografie. Eines ihrer konzeptionellen Projekte ist Ihre Reise auf dem Radweg der Deutschen Einheit von Bonn nach Berlin. Ich freue mich, dass ich Dir heute Minas Projekt vorstellen darf und das ganz pünktlich zum 3. Oktober 2020, dem 30. Jahrestag der Deutschen Einheit.
Vorab möchte ich noch kurz erwähnen, dass wir dieses Gespräch vor Corona aufgezeichnet haben. Da mussten wir uns noch keine Gedanken um den Abstand machen.
Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.
Wieso nicht einfach mal Deutschland mit dem Rad bereisen?
Kennst Du den Radweg Deutsche Einheit? Ich habe ihn durch das Projekt von Mina kennengelernt.
Der Radweg Deutsche Einheit ist ein touristischer Radfernweg, der auf einer Gesamtstrecke von rund 1.100 Kilometern von Bonn kommend durch sieben Bundesländer nach Berlin verläuft. Er verfolgt zum einen das Ziel, den Entwicklungsprozess und den Stand der Deutschen Einheit zu veranschaulichen. Neuartig ist das weitere Ziel, Radtourismus mit Angeboten digitaler Information zu versehen und eine Infrastruktur für Elektromobilität von Radfahrern zu errichten… Das Konzept für den Radweg wurde 2015 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Zusammenarbeit mit den Bundesländern aus Anlass des Jubiläumsjahrs 25 Jahre „Deutsche Einheit“ entwickelt. 2016 wurde der Weg ausgeschildert… (Wikipedia, September 2020)
Diesen Weg ist die Fotografin im August 2019 von Bonn nach Berlin gefahren, um sich mit diesem Teil der Deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. Mina selbst kommt aus Hamburg und hat westdeutsche und iranische Wurzeln. Den letzten widmete sie bereits vorherige Projekte. Beim Fall der Mauer war sie 4 Jahre alt. 30 Jahre später hat sie sich neugierig auf den Weg gemacht, um sich der „deutschen Seele“ zuzuwenden. Mina wollte Menschen zu begegnen, die an diesem Radweg wohnen. Sie hat sie porträtiert und nach ihren persönlichen Geschichten rund um die Deutsche Teilung, den Fall der Mauer und die Deutsche Einheit befragt.
Hinter den Kulissen
Was alles dazu gehört und was es zu organisieren galt, das verrät uns Mina mit einem offenen Einblick in dieses Projekt. Denn es war mehr als nur eine „einfache“ Radtour. Die Natur, die Menschen, Dankbarkeit und freies WLan spielen dabei eine große Rolle. Mina spricht von den Herausforderungen und der Freude des Radfahrens und eines solchen konzeptionellen Projekts.
Von Begegnungen, die verändern
Welche Geschichten und Porträts Mina von ihrer Reise mitgebracht hat, das erfahren wir in diesem Jahr. Denn am 3. Oktober 2020 erscheint Ihr Buch „Von B nach B. Begegnungen auf dem Radweg Deutsche Einheit“ bei capybarabooks. Zudem ist eine Ausstellung im bzw. durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geplant.
Nachtrag: Die Ausstellung im BMVI musste leider aufgrund der Corona-Maßnahmen abgesagt werden. Aber dafür kannst Du online mehr Einblicke bekommen. Bitte hier entlang…
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Mina uns so offene Einblicke in ihre Reise gegeben und mit uns ihre Erfahrungen geteilt hat. Ich wünsche Ihrer Ausstellung und ihrem Buch viele Interessenten, aus denen vielleicht neue Begegnungen miteinander entstehen werden. Ich bin dankbar für diesen wunderbaren Austausch und dafür, dass ich Mina begegnet bin. Danke auch an Heike Lachnit, Journalistin und Texterin www.hl-journal.de Denn sie hat mich auf das Projekt von Mina aufmerksam gemacht. UND Heikes Geschichte findest Du auch in diesem Buch und in der geplanten Ausstellung.
Die Reise ist zu Ende, aber weiter geht’s:
Mina Esfandiari
https://www.minaesfandiari.com
Radweg Deutsche Einheit
https://www.radweg-deutsche-einheit.de/home/
Video-Tagebuch auf der Seite des BMVI
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/von-bonn-nach-berlin.html
Verlag CAPYBARABOOKS
http://www.capybarabooks.com/buecher/reise/von-b-nach-b.html
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019 und der Fortführung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in 2020. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre -… Gespräche. Folgende Interviews sind bereits erschienen:
- Jessica Josiger ist ostdeutsch geprägt. Wie geht sie heute als Schamanin mit ihren Erfahrungen um?: Alles ist jetzt. Alles ist hier.
- Susanne Haun wächst in einem Dorf auf, das sich West-Berlin nannte: Die Veränderungen einer Stadt.
- Carla Pohl ist auf der Suche nach ihrem Platz und findet ihr Zuhause in den Zwischenwelten: Wo ist mein Platz?
- Über unsere Geschichtsbilder und darüber, diese zu hinterfragen, spreche ich mit Lucia Henke: Kampf um die Vergangenheit.
- Von ihren Erinnerungen an eine Ausreise berichtete Stefanie Sändig: Mehr als unsere Herkunft.
- Gisela Backe erzählt uns von ihren Erfahrungen mit verschiedenen Perspektiven: Schubladen, die nicht passen.
- Harald Polzin, Schauspieler und Trainer, spricht von seinen Erfahrungen als Bausoldat: Erleuchtung in der S-Bahn.
- Das erste Interview führte ich mit meiner Künstlerkollegin Sabine Küster: Der Osten, die bessere Welt.
Auch über das Jubiläumsjahr 30 Jahre Mauerfall hinaus sind die Erfahrungen, Gedanken und Erkenntnisse ein Erlebnis. Klick Dich doch mal durch. Voller Freude und Dankbarkeit schaue ich auf jede einzelne Begegnung zurück und danke jedem Impuls, den uns meine Gesprächspartner*innen geschenkt haben.