von hehocra | Jul 28, 2016 | Collagen |
Kürzlich habe ich Dir von meinem Missgeschickt erzählt: Wie ich mal versehentlich eine Collage zerschnitten habe. Auf Anregung von Susanne habe ich die einzelnen Teile mal gemischt und zu drei neuen Bild-Varianten gelegt. Von der Anordnung des Randes konnte ich mich nach einigen Versuchen doch nicht lösen.
Ja, ich hätte eigentlich auch schon selbst drauf kommen können, die Pappen mal fröhlich zu mischen. Aber Du kennst das sicher auch, es gibt so Dinge, wo man sich selbst wunderbar im Weg stehen kann.
Was meinst Du? Welche von den folgenden Varianten sagt Dir am ehesten zu? 1, 2 oder 3?
1)
2)
3)
Hier nochmal der Ursprung vom letzten Beitrag:
Sonnige Grüße, Doreen
von hehocra | Jul 15, 2016 | Collagen |
Kürzlich hatte ich eine meiner Collagen in der Hand oder vielmehr die einzelnen Teile davon. Da fiel mir ein, dass ich Dir noch gar nicht von meinem Missgeschick erzählt habe.
Im September vergangenen Jahres stellte ich Dir eine neu gefertigte Collage vor: Auf Pappe. Ich habe darin versucht, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, was es heißt Halluzinationen zu haben. Eine mir sehr nahe stehende Person hatte diese Erfahrung gemacht, während sie langsam, über mehrere Tage aus einem künstlichen Koma erwachte. Ich begleitete sie dabei und ahnte nichts von den damit verbundenen Halluzinationen. Dies erfuhr ich erst später von ihr. Darauf hin entstand diese Collage.
Vier, fünf Monate später wollte ich ein paar Visitenkarten aus Pappe selbst gestalten. Es sollten kleine Unikate werden, weil ich gerade dabei war, mein Design und meine Website umzustellen und ich noch keine gedruckten Visitenkarten habe. Hierfür nahm ich ein paar Pappen zur Hand und zerschnitt sie, mit der weißen Seite oben. Dafür nahm ich meine Schneidemaschine zu Hilfe: ratsch und ratsch…
Dann legte ich die Stapel vor mir auf den Tisch, nahm eine Pappkarte nach der anderen und versah sie mit Fotoausschnitten, meinem Namen und meiner neuen Webadresse.
Irgendwann hielt ich eine Karte in der Hand, bei der sich auf der Rückseite ein Ausschnitt meiner Collage offenbarte… Schnappatmung. Schock. Meine Collage zerstört. Kaputt. Oh nein. Oh nein. Was habe ich getan?
Nachdem ich wieder zu meinem Atem fand, kam mir der Gedanke, dass das jetzt wohl irgendwie so sein musste und irgendwie auch zu etwas gut sein musste. Einen Moment später begann ich zu puzzeln…
…und ich muss gestehen, so fühlt sich das Bild für mich noch viel besser und stimmiger an. Dieses Missgeschick musste so sein. Ich selbst wäre niemals drauf gekommen, die Collage zu zerschneiden.
Ist Dir auch schon mal ein Missgeschick bei Deinem kreativen Tun passiert, was sich im Nachhinein als glücklicher Zufallstreffer herausstellte? Ich bin gespannt auf Deine Geschichte.
von hehocra | Apr 28, 2016 | Collagen, Fundstücke |
Dada/ Dadaismus – eine literarische und künstlerische Kunstrichtung, die an sich schon impliziert, nicht definiert zu werden. Wenn man doch einen Versuch unternimmt, so lässt sich Dada mit folgenden Worten kurz beschreiben:
Der Begriff Dada(ismus) steht im Sinne der Künstler für totalen Zweifel an allem, absoluten Individualismus und die Zerstörung von gefestigten Idealen und Normen. Man ersetzte die durch Disziplin und die gesellschaftliche Moral bestimmten künstlerischen Verfahren durch einfache, willkürliche, meist zufallsgesteuerte Aktionen in Bild und Wort. (Wikipedia)
Vor 100 Jahren fand der Dadaismus durch eine Gruppe von KünstlerInnen seinen Ursprung in der Schweiz: 1916. Dies habe ich bei Sabine Küster erfahren. Sabine ist Kuratorin und Autorin sowie Inhaberin von MusenTritt. Durch Zufall entdeckte ich zunächst ihre Facebookseite, anschließend stöberte ich auf ihrer Website, auf der sie viel Informatives und Wissenswertes rund um Dada veröffentlicht. Zudem engagiert sich Sabine mittels Ausschreibungen, Workshops, Performances und Projekten rund um das große Jubiläum.
In einem Projekt sammelt Sabine Küster selbst gestaltete Postkarten, die alle zusammen zum Beispiel in Wanderausstellungen gezeigt werden. Meine Postkarte ist inzwischen wohlbehalten angekommen Vielleicht magst Du Dich ja auch beteiligen? Sabine freut sich über weitere Postkarten. Oder kennst Du AusstellerInnen und VeranstalterInnen, die sich für dieses Projekt begeistern könnten? Aktuelle Termine findest Du auf Sabines Website. Wenn Du Zeit und Lust hast, dann schau doch mal vorbei. Sabine ist zum Beispiel in Zürich, Köln, Bad-Bad-Münstereifel-Effelsberg und Berlin unterwegs.
Ganz besonders habe ich mich gefreut, Sabine Küster bei der Ausstellungseröffnung „ona rabotajet. sie arbeitet.“ persönlich kennenzulernen und so, mehr von ihrer Arbeit zu erfahren. Am 5. Mai 2016 findet ein Workshop im Rahmen der Ausstellung im Projektraum 29d, in Berlin Friedrichshain statt. Ich bedaure sehr, dass ich selbst nicht dort sein kann, denn das Thema reizt mich sehr.
Im Kopf von Jelinek und Co: Sprachexperimente wagen auf der Suche nach Authentizität und Transparenz. Kraftvolle Worte finden für den eigenen Lebensweg. Den roten Faden im Leben sprachlich sichtbar werden lassen. Brüche und (Neu)Anfänge fragmentarisch verdichten…
Ich bin gespannt, was uns in den kommenden Monaten im Rahmen des 100jährigen Jubiläums erwarten wird…
Dada-faszinierte Grüße, Doreen
von hehocra | Apr 19, 2016 | Collagen |
Es war wieder so weit: Ein neues Ausgangsbild und fröhliches Kreativsein… 😉 Zwei Collagen sind entstanden. Zunächst habe ich den steinernen Jüngling aus einem schwarz-weiß-Ausdruck ausgeschnitten, andere Elemente hinzugefügt, gelegt und auf einem roten A5-Papier aufgeklebt. Beim zweiten Bild verwendete ich die Umrisse des jungen Mannes.
Dies war das Ausgangsbild:
Zwei Impressionen vom Work in progress:
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Ghislana sammelt in ihrem Blog Jahreszeitenbriefe die vielfältigen Interpretationen. Ich klicke ich mich gleich hinüber zu den anderen Beiträgen: Bitte hier entlang.
Was ist der Bilder-Pingpong? Dies erfährst Du hier. Mach doch mit. Lass Dich inspirieren.
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ps: An dieser Stelle schon einmal vorab der Hinweis, dass ich an einer neuen Webpräsenz bastle. Ich möchte gern meine Website und meinen Blog zusammenführen. Daher ist es hier im Moment etwas ruhiger. Wenn es soweit ist, teile ich das rechtzeitig mit.
von hehocra | Mrz 19, 2016 | Collagen |
Ich dachte schon, diesen Monat müsste ich bei der Blog-Aktion von Lucia und Ghislana Bilder-Pingpong passen. Kaum Zeit… Keine Muße… Schon am vergangenen Dienstag sammelte Lucia alle Beiträge vom März in ihrem Blog Schreibtischwelten. Als ich diese neugierig und fasziniert betrachtete, pikste doch etwas in mir: Es kann doch nicht sein, Doreen, dass du diese Runde ausfallen lässt!
Dafür ist der Reiz, mich mit dem Ausgangsbild zu beschäftigen, doch viel zu groß. …und so kam es dann, dass mir eine kreative Umsetzung aus dem Jahre 2013 einfiel und eine daraus entwickelte Idee, die ich bisher nie umgesetzt hatte. Beginne ich dort, und zeige Dir, was ich in den letzten Tagen gestaltet habe:
Collage/ Papierschnipsel auf einem Passepartout geklebt (ganz analog)
Ansichten, Perspektiven
Blickwinkel, Sichtweisen
sie verändern sich, sie verschieben sich,
wenn ich es zulasse und erkenne,
dass ich immer mit meinem eigenen inneren Rahmen in die Welt schaue,
einem Rahmen mit meinen Erinnerungen, Erlebnissen, Erfahrungen,
bewusst und unbewusst, nie objektiv, aber
ich kann meinen Rahmen wahrnehmen,
ihn anschauen, ihn akzeptieren und versuchen,
unbrauchbares abzulösen oder ihn zu verändern,
dem Rahmen neue Farben und Bilder hinzufügen,
meine Sicht auf die Welt erweitern,
immer und immer wieder:
Weitsicht
Ich freue mich, dass ich diese Idee, die ich nun schon seit über zwei Jahren in mir trage, nun endlich umgesetzt bzw. fortgeführt habe. Hier noch zwei Ausschnitte aus dem work in progress:
Und nun das Bild aus dem Jahre 2013:
Ich arbeitete eine Zeit lang in einem Büro, dass einen größeren Fleck an der Wand hatte. Dort war Farbe abgeblättert. Mich störte es nicht, doch eine Kollegin meinte zu mir: „Doreen, Du bist doch Künstlerin. Willst Du nicht endlich mal Bilder über diese Stellen hängen?“ Dies wiederholte sie mehrmals und ich winkte mit einem „Ach was…“ jedes Mal ab… bis ich dann diieee Idee hatte: Ich nahm ein Passepartout, gab ihm den Titel „.perfekt.Punkt.“ und hängte es über diese Stelle, an der die Farbe abgeblättert war. Inzwischen liegt das Passepartout in einem Karton hier bei mir zu Hause und das Büro hat wohl einen neuen Anstrich bekommen bevor mein/e Nachmieter/in einzog. Wer weiß…
Aber zurück ins Heute: Dafür, dass ich wochenlang keinen Kopf für den Bilder-Pingpong hatte, sprudelte es in den letzten Tagen nur so aus mir heraus. Voller Freude und mit einem zufriedenen Lächeln grüße ich Dich. Danke fürs Schauen und Lesen. Der Link geht nun hinüber zur Sammlung bei Lucia.
Bilder und Worte (c) hehocra
P.S.: Dies war das Ausgangsbild von Lucia vom Blog Schreibtischwelten:
Du möchtest gern mitmachen? Hier gibt es alle Infos und einen Überblick über die vergangenen kreativen Monate.
von hehocra | Mrz 18, 2016 | Collagen |
Man kann sich ja über rosa und blau streiten… Doch hast Du Dich schon einmal gefragt, woher das kommt, dass rosa bzw. rot den Mädchen und hellblau bzw. blau den Jungs zugeordnet wird?
Vor einigen Jahren hatte ich dazu eine interessante Unterhaltung mit einer befreundeten Kollegin. Ich weiß garnicht mehr, wie wir darauf gekommen sind. Schon während dieses Gesprächs hatte ich eine Bilderidee im Kopf, in dem die Farben und Worte vertauscht sind.
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Doch vor der Umsetzung dieser Idee begann ich zu recherchieren, denn früher war es genau anders herum: rosa für Jungs und blau für Mädchen. Das machte mich neugierig. Und tatsächlich: Auf alten Gemälden tragen die Jungs aus adligen Familien meist rot und die Mädchen blau. Die Kleidung des Jesuskindes ist rot und Maria ist auf den meisten Bildern in blau gekleidet. Rot galt über mehrere Jahrhunderte als männliche Farbe und war einst auch vorherrschend beim Militär, wenn man sich an die roten Uniformen erinnert. Kleinkinder trugen früher oft weiß, da die Wäsche sehr aufwändig gereinigt werden musste und es damals noch keine kochfesten Farben gab.
Im ersten Viertel des letzten Jahrhunderts änderte sich die Zuordnung von Farbe und Geschlecht. Es gab kochfeste Farben und die Waschmaschine wurde erfunden. Mit dem technischen Fortschritt änderte sich auch die bis dahin vorherrschende Militärfarbe. Soldaten mussten sich tarnen. So kam das Blau der Marine, die seiner Zeit sehr stark verehrt wurde, ins Bewusstsein, auch, dass Arbeiter blau gekleidet waren.
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In der Erinnerung an das Gespräch und diesen gewonnenen Erkenntnissen heraus fertigte ich diese beiden Materialmix-Collagen. Die auf Leinwand aufgenähten und teilweise geklebten Materialien haben ich aus verschiedenen Kistchen und Kästchen zusammengesucht. (Die Bilder sind jeweils 25 x 19 cm groß bzw. klein.)
Ob nun rosa oder hellblau, rot oder blau, irgendwie ist das doch völlig egal, denn „Blau ist grüner als gelb.“ (unbekannt) In diesem Sinne sende ich Dir farbenfrohe Grüße, Doreen