Vor einigen Wochen berichtete Susanne Haun in ihrem Blog von ihren Erfahrungen zur Ausstellung/ zum Salon Wegschütten gemeinsam mit dem Künstler Jürgen Küster und der Kuratorin Cristina Wiedebusch. Der Titel des Salons lautete „Möglichkeiten der Präsentation von Kunst.“

Susanne machte die Erfahrung, dass Bilder, die ‚einfach nur‘ mit einer Klammer an der Wand angebracht sind, als nicht so wertig empfunden wurden, wie gerahmte Bilder. Eine interessante Beobachtung. Interessant, sich darüber Gedanken zu machen. Darauf hin schrieb ich die folgenden Zeilen als Kommentar:

…Ich greife auch gern auf Rahmungen zurück. Ich mag die Ergänzung, die Unterstützung und auch die Vervollkommnung sehr. Aber ich empfinde keinen Qualitätsverlust, wenn ich Bilder ohne Rahmen – auch in Museen – sehe. (Kentridges Bilder waren ja auch oft ohne Rahmen und aneinander an der Wand angebracht.) Es kommt für mich darauf an, dass es stimmig ist.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele Besucher es so empfinden, wie Du es beschrieben hast. Ich denke, das hat etwas mit vertrautem Sehen und Gewohntem zu tun. Ich mag mir zum Beispiel meist gern ein erworbenes Bild selbst rahmen (lassen).
Ich habe in einer Ausstellung mal den Großteil an die Wände geklebt (versteckt mit Masking Tape) oder Pappen auch mit Klammern (etwas größere als Eure) gehängt. Es waren aber keine Einzelbilder, sondern Stories: Fotografien und Papier mit Text. Auch mit Posterhängung (eine Leiste oben und eine unten) habe ich schon gearbeitet. Das fand ich für große Fotografien und auch für eine große Collage auf Karton sehr gut.
Aber Dein Bericht zeigt mir auch wieder, dass man nicht immer von sich ausgehen kann 😉

Zu Hause mag ich die Petersburger Hängung, obwohl ich sie noch nicht komplett umgesetzt habe, d.h. es ist noch Platz. Ich suche den Rahmen zum Bild aus und dann überlege ich mir, in welchem Raum ich es haben möchte. In der Küche ist es etwas anders, da passen die Rahmen in den Raum.

Ich mag Passepartout sehr, ganz klassisch. Aber das passt auch nicht zu jedem Bild. Bei meinen letzten Beiträgen für Gruppenausstellungen habe ich diese Präsentation gewählt. Ich mag sie bei Fotografien und dann meist mit einem weißen Rahmen, so dass die Fotografie voll zur Geltung kommt. Diese hänge ich gern frei ins Passepartout, d.h. zwischen Bild und Passepartout ist noch etwas Abstand. Das weicht von der üblichen Präsentation ab und macht es für mich nochmal ausdrucksstärker. So rahme ich auch oft Collagen. Außer sie haben durch das Papier, auf dem sie sind, schon eine Art Passepartout bzw. Rahmen…

…Nicht immer einfach und erfordert viele Überlegungen. Aber ich finde es sehr spannend, dieses Thema zu betrachten und sich darüber auszutauschen…

Als ich die Berlin Art Week besuchte, musste ich wieder an diese Überlegungen denken. Denn dort zeigten sich verschiedene Präsentationen der Werke.

S.M.S. (Shit Must Shop), Copley and Petrov vereinte gerahmte und mit Klammern angebrachte Bilder:

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Einige Künstler, darunter auch Sofie Thorsen, verwendeten direkt die Wand (hier rechts im Bild):

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Überraschend und beeindruckend fand ich die Verknüpfung von Vorhängen, unterschiedlichster Art und Anbringung, und einen Bauzaun mit gerahmten Fotografien:

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Aya Haidar präsentierte ihre Postkartenbilder in Drehständern, wie wir sie von Geschäften kennen. Jedoch hatte jede Postkarte ihr eigenes Fach, so dass auch die Rückseiten sichtbar waren:

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Wie empfindest Du Kunst bzw. Bilder in ihrer Präsentation? Magst Du es eher klassisch gerahmt, oder wirst Du gern von neuen Darstellungen überrascht?