Bevor Fotoalben in den Müll landen, zerreiße ich sie lieber. Ja, Du liest richtig. Ich zerreiße alte Fotoalben. Aber warum?
Bei einer Aufräumaktion fielen mir alte Fotoalben die Hände und der Gedanke kam auf, dass ich sie nicht mehr brauche. Auch kann bzw. möchte ich sie später einmal nicht weitergeben. Ich bin kaum auf den Fotos abgebildet. Mehr sind da frühere Freunde zu sehen, die schon längst nichts mehr mit meinem heutigen Leben zu tun haben. Ja, ja, als ich noch jung war und das Leben vor mir lag. Da habe ich noch analog fotografiert und analoge Fotoalben gestaltet.
So kam mir die Idee für diese Arbeit. Ich habe begonnen, die Fotoalben zu zerreissen und Collagen daraus zu gestalten.
Diese Arbeit ist noch im Werden. Ich hatte sie vor einem Jahr begonnen. Seitdem ruht sie, weil sich andere Themen in den Vordergrund drängen.
Damit endet auch meine kleine Beitragsreihe über frühere Freundinnen und Freunde. Herzlichen Dank nochmals an Elke Tonscheidt von ohfamoos für den wunderbaren Auftakt, für ihre großartige Geschichte voller Leichtigkeit: Hommage an den Ex-Freund.
Weitere Beiträge zum Thema: Denke ich an frühere Freunde und Vor langer, langer Zeit… Die Geschichte dahinter.
Eine wunderbare Idee!
Dankeschön, liebe Ulli. Ich müsste sie nur mal fortführen… Ist leider bei meinen aktuellen Projekten etwas in den Hintergrund geraten.
Eine klasse Idee, Doreen, gefällt mir sehr gut. Aus der Not eine Tugend machen und noch dazu eine sehr gute.
Einen schönen Tag von Susanne
Herzlichen Dank, Susanne. In gewisser Weise hast Du mich dazu auch inspiriert bzw. Dein Gedanke, sich zu überlegen, was man wirklich aufheben und ggf. weitergeben möchte und was eben nicht. Daher lieben Dank für die Inspiration. Vieles habe ich auch schon aussortiert. Herzliche Grüße, Doreen
Gerne, Doreen, ich sortiere gerade parallel zu meinem Kram den Kram meiner Mutter und nehme mir immer wieder vor, das meinen Sohn nicht anzutun! Du weisst, ich berichtete schon so oft davon!
Um so mehr gefallen mir deine Collagen. Du hast Kunst aus deinen Erinnerungen gemacht.
Liebe Grüße von Susanne
Ja, mit diesen Gedanken habe ich kürzlich alte Briefe aussortiert. Meine Eltern räumen auch gerade und ich bekomme alte Familienunterlagen. Das große Räumen… 😉
Herzlichen Dank und viele liebe Grüße, Doreen
Oh nein, das kann ich noch nicht, die wenigen Fotoalben, die ich überhaupt habe… Eher ein paar Briefkartons mit Foto-Chaos. Aber das ist eine tolle Art der Erinnerung, Auseinandersetzung und Verarbeitung. Hast du nur hier keine Gesichter drauf oder prinzipiell nicht. Ich suche auf alten Fotos immer die Gesichter, das Wiedererkennen der alten Situation gelingt mir dann am ehesten. Und ja, dem Wiedererkennen bin ich immer auf der Spur… So habe ich neulich eine Doku im Kino angeschaut zu einem Reiseziel meiner Mutter vor 50 Jahren und konnte ihr so noch einmal in ihre Begeisterung anders folgen als früher als Kind… Liebe Grüße Ghislana
Auf dem Dachboden habe ich auch noch einige Kartons mit Fotos und Erinnerungsschnipseln, wie Eintrittskarten und mehr. Aber so manches hat mit mir heute nichts mehr zu tun. Es ist lange her und es kommt mir vor, wie aus einem anderen Leben. Daher werde ich es so nach und nach aussortieren bzw. verändern und verarbeiten. Die Gesichter habe ich bewusst weggelassen, schon allein wegen der Persönlichkeitsrechte. Aber auch, weil es eben frühere Freunde sind, deren Gesichter in meinen Erinnerungen mehr und mehr verblassen. Die frühere Freundschaft, das was uns einmal verband, das trage ich in meinem Herzen.
Das was Du von Deiner Mutter schreibst und Deinem Nachfühlen, finde ich sehr berührend. So geht es mir auch bei meinen Eltern und auch Großeltern. Vieles sehe und verstehe ich heute mehr, erkenne ich. Es lohnt sich, finde ich, sich darauf einzulassen.
Herzliche Grüße zu Dir und vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Alles Liebe, Doreen