Angeregt durch die Bilder der Künstlerin Dagmar Richard (die ich hier gesehen habe) bin ich kürzlich mit einem anderen Blick durch Berlin gelaufen. Viele Straßen und Wege sind mir sehr vertraut. Die Sehenswürdigkeiten kenne ich. Berlin ist meine Heimat. So denke ich darüber nach, was es für eine Herausforderung ist, sich sehr gewohntem und vertrautem immer wieder neu zuzuwenden.
Dagmar Richard schafft auf eine für mich sehr faszinierende Art und mit unterschiedlichen Techniken, Landschaft neu zu sehen und darzustellen. Hierzu gab es auch in der Mai-Ausgabe des art Kunstmagazins einen interessanten Artikel: Landlust. Dann las ich diesen empfehlenswerten Beitrag Im Gespräch mit Rubi Lebovitch auf kwerfeldein. Er überzeichnet vertrautes in seiner Serie „Home sweet home“. Hierzu wurde er angeregt, als er durch seine Kinder mehr Zeit zu Hause verbrachte, ständig in der vertrauten Umgebung war.
Es gibt unzählige andere Beispiele. Die letztgenannte Serie führt mich zu dem Gedanken, dass ein Schlüssel darin liegt, sich in seiner kreativen Herangehensweise zu beschränken – auf eine Einstellung an der Kamera, auf ein Hilfsmittel oder Material, auf ein Format, auf eine Farbe, auf einen Blickwinkel, auf die Zeit oder den Ort. Für meine Berlin-Bilder hier habe ich einfach mal unscharf durch den Sucher geschaut. Demnächst gehe ich auf Reisen und werde für meine digitale Spiegelreflexkamera nur das Teleobjektiv mitnehmen. Ich bin schon jetzt gespannt, zu welchen Bilder mich dieser Ansatz bringen wird.
Es gibt viele kreative Wege und Möglichkeiten, Vertrautes neu zu sehen, zu betrachten und auszudrücken. Was hast Du schon ausprobiert?
Hallo Doreen,
danke für die für mich andere Sichtweise, eine Stadt zu erkunden.
Ich liebe es, beim täglichen Gang zur Strassenbahn, zum Supermarkt, zur Arbeit, nicht immer den gleichen Weg zu nehmen. Auch mal die andere Straßenseite.
Und dabei den Kopf heben und aufmerksam diw Dinge um Dich herum betrachten. Man entdeckt auch nach langer Zeit noch Unbekanntes und Neues.
Fussige Grüsse, Jana
Liebe Jana, herzlichen Dank für Deinen Besuch hier. Ich freue mich. Den Wechsel auf alltäglichen Wegen mag ich auch. Aber es gelingt mir nicht immer, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich heute mit der S-Bahn fahre freue ich mich immer noch über einen Blick, der mir erst möglich war, nachdem ich mal ein paar Jahre nicht in Berlin gewohnt hatte. Als wenn sich mein Blick dadurch buchstäblich geweitet hat. Wandernde (zur Zeit) Grüße, Doreen
Liebe Doreen,
eine ungewöhnliche Methode, eine Stadt zu erkunden. Deine Arbeiten gefallen mir gut, sie sind vertraut und doch anders.
Ich bin öfter mit einem Festobjektiv 50 mm durch Berlin gelaufen, mein Freund Micha nennt es „Laufzoom“, denn um bestimmte Ausschnitte festzuhalten, musst du deinen Standort verändern.
Wir stellen uns auch oft Aufgaben, wie Türen, Lampen, Blau etc ….
Einen schönen Tag wünscht dir Susanne
Liebe Susanne, ich bin gerade mit einem Teleobjektiv unterwegs, was aber einen Zoom hat. Mal schauen, was dabei so rauskommt… 50 mm sind auch spannend. Sich Aufgaben stellen, ist eine tolle Idee. Ich bin mal auf der Suche nach bestimmten Farben mit der Kamera durch die Wohnung gelaufen… Sonnige Grüße, Doreen