Kunst kann Mauern verändern

Kunst kann Mauern verändern

Machtvoll stehen sie
Auf Grenzen, starr
Unbezwingbar, scheinbar
Erfühlen, erleben
Raus aus dem Gefängnis
Natürlich leben, lachen und lieben

(c) Doreen Trittel

 

Lieber glücklich ohne Mauern…

Über Mauern, DIE Mauer und insbesondere über unsere eigenen, unsere inneren Mauern habe ich im Rahmen der Blogreihe Lieber glücklich von A bis Z einen Gastbeitrag geschrieben:

Mauern sind massiv. Mauern trennen. Mauern begrenzen. …Im Zuge der friedlichen Revolution ist die Mauer am 9. November 1989 gefallen. Und wie ist es mit den Mauern im inneren der Menschen? …Unsere eigenen Mauern, die unser Selbst im Innern abgrenzen, haben viel mit Schweigen und Verdrängen, mit Rückzug und Sicherheit zu tun. Wir hatten einen Grund, sie zu errichten. …Eleni Iatridi, Spirit-Botschafterin, sagte in einem Interview einmal sehr heilend: „Umarme deine Mauern.“ Das ist der erste Schritt. Die Mauern wahrnehmen… Hier geht es zu meinem Gastbeitrag: Lieber glücklich ohne Mauern

 

Efeu und Fenster alt in sw im Hintergrund, bunte Mauer rechts und links, Hand im Seil hängend, Hundekissen darüber, Beine in gestreifter Strumpfhose

Hand schwer, Collage, Papier, 28 x 20 cm, 2015, (c) Doreen Trittel – Ein Tipp hierzu am Ende des Blogbeitrages im ps.

 

Ein berührender Gruß aus einer längst vergangenen Zeit

Es gibt viele interessante und spannende Bücher zur Mauer, insbesondere zur Berliner Mauer – mit alten Fotografien, teilweise in Gegenüberstellung zu heutigen Aufnahmen… Aber ich möchte Dir heute dieses einmalige Buch gern ans Herz legen. Denn es macht deutlich, wie Künstler*innen es schaffen, mit ihrer Kunst DIE Mauer zu umarmen. Das Buch zeigt Fotografien der Kunst auf der Berliner Mauer. Künstlerinnen und Künstler waren auf West-Berliner Seite kreativ und haben das Grau der Mauer mit Farben und Bildern verändert.

Berliner Mauer.
Botschaften gegen das Grau

von Volker Noth, Grafiker und Fotograf
mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011
Hardcover
Seitenformat 21 x 14,8 cm, 88 Seiten
Selbstverlag, 2011

 

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau. von Volker Noth, mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011, Selbstverlag 2011, fotografiert von Doreen Trittel, 2019

 

„Der weiße Strich“

Aber da war auch jemand und malte eine weiße Linie, die sich durch viele Kunstwerke zog, und die die Betrachtung der zunächst Bilder störte… Doch dann stellte sich heraus, dass diese Linie einen tieferen Sinn hatte… So bildenden die Fotografien in diesem Buch nicht nur die Kunstwerke sondern auch eine Protestaktion ab. Diese kannst Du hier, bei Wikipedia nachlesen.

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

Durchblick

…Doch wenn wir erst einmal auch nur einen kleinen Blick durch die Mauern bekommen haben, dann erreicht uns die Ahnung, welch freies und leichtes Leben sich dahinter verbergen kann,… Zitat aus meinem Gastbeitrag. hier kannst Du weiterlesen: Lieber glücklich ohne Mauern

Durchblick… Eine Ahnung bekommen, für das, was hinter der Mauer verbirgt und sein kann… Dies wird durch das letzte Bild im Buch im Gegensatz zu den anderen Aufnahmen, die die Kunst im Mittelpunkt haben, mehr als deutlich. Denn hier tritt die Mauer und damit auch das Kunstwerk, das auf ihr entstand, in den Hintergrund, der Blick geht in die Freiheit…

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

Kunst transformiert

Und weil ich dieses Buch so besonders finde und Volker Noth nicht nur in seiner Arbeit und seinem kreativen Tun persönlich sehr schätze, war ich mit seinem Buch im Juni an der Berliner Mauer Gedenkstätte Bernauer Straße. Dieses Buch direkt an der Berliner Mauer zu fotografieren, war für mich ein faszinierendes Erlebnis. Es zeigt die Veränderung, die Transformation… Die Kunst von damals war ein Stück davon… Von West-Berliner Seite konnte man direkt an die Mauer herantreten. Künstlerinnen und Künstler haben diese genutzt, um das Grau der Mauer mit ihren Farbein, mit ihrer Kreativität zu verändern. Im Buch „Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau“ zeigt sich die Kraft der Kunst zu verändern… Dies berührt mich im Nachhinein und mit meinem Blick heute sehr.

 

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau von Volker Noth, Grafiker und Fotograf mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011 Hardcover Seitenformat 21 x 14,8 cm, 88 Seiten Selbstverlag, 2011

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau von Volker Noth, vor der Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, fotografiert von Doreen Trittel

 

Vorbei

Die Berliner Mauer ist Geschichte und damit auch ihre Kunst. Insofern ist dieses Buch nicht nur ein wichtiges Zeugnis unserer Stadt und deren Teilung, die man sich heute kaum noch vorstellen kann, sondern es zeigt auch was Kunst bewirken und wie Kunst verändern kann.  Danke, dass die Kunst mit den von Volker Noth in diesem Buch versammelten Fotografien weiterlebt und die Zeit überdauert.

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

***
ps: Die Collage „Hand schwer“ kannst Du Dir als Abzug nach Deinen Wünschen in meinem Shop bei Artflakes bestellen. Bitte hier entlang – von Postkarte über Poster bis hin zum Kunstdruck. In meinem Shop dort findest Du weitere Collagen und Fotografien. Viel Vergnügen beim Stöbern! Ansonsten kannst Du das Original selbstverständlich bei mir direkt erwerben. Schreibe mir hierzu eine kurze Mail: kontakt@hehocra.de

Das hier vorgestellte Buch ist in einer kleinen Auflage erschienen. Du kannst es direkt bei Herrn Volker Noth erwerben: Kontakt.

Ansonsten schau Dich gern auch in der Blogreihe – Lieber glücklich von A bis Z um. Die Beiträge erscheinen nach und nach. Bisher ist von mir auch ein Gastbeitrag mit dem Titel Lieber glücklich mit Deiner Collagen erschienen.

Kampf um die Vergangenheit – Im Gespräch mit Lucia Henke

Kampf um die Vergangenheit – Im Gespräch mit Lucia Henke

Kampf um die Vergangenheit – Die selbstreflektierende Pionierarbeit einer Historikerin

Im Gespräch mit Lucia Henke

 

Schreibtischwelten: Lucia Henke ist Kreative, Bloggerin, Lehrerin, Historikerin und schreibt gerade an ihrer Masterarbeit.

 


Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.

 

Vom Mittelalter und dem drittgrößten Denkmal Deutschlands

Lucia Henke hat sich schon immer für Geschichte interessiert. 1989 war sie in der 8. Klasse und plötzlich gab es da einen Bruch… Dem geht sie heute nach. Lucia untersucht das sozialistische Geschichtsbild. Bei diesen Forschungen stellt sie fest, dass wir vieles als Fakten in unseren Köpfen haben, die eigentlich Konstruktionen sind. Diese Konstruktionen werden durch die jeweilige Gegenwart der Historiker wesentlich mitbestimmt. Im Mittelpunkt unseres Gespräches steht die Masterarbeit, die Lucia gerade schreibt. Darin möchte sie das Geschichtsbild über das Mittelalter untersuchen. Wie hat die DDR (Deutsche Demokratische Republik) das Mittelalter dargestellt, wie hat man in der DDR das Mittelalter vermittelt und über Herrscherpersönlichkeiten berichtet? Dabei fließen auch folgende Fragestellungen mit ein: Unter welchen Gesichtspunkten man in der DDR Geschichte geschrieben? Welchen Einfluss hatte der „Kampf um die Vergangenheit“ im Kalten Krieg?

Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit, also etwa die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. Sowohl der Beginn als auch das Ende des Mittelalters sind Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und werden recht unterschiedlich angesetzt. (Wikipedia, Juni 2019)

Dabei betrachtet sie nicht nur die Epoche sondern auch zwei ausgewählte Herrscherpersönlichkeiten Das sind:

Otto I. der Große (* 23. November 912; † 7. Mai 973 in Memleben) aus dem Geschlecht der Liudolfinger war ab 936 Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreiches (regnum francorum orientalium), ab 951 König von Italien und ab 962 römisch-deutscher Kaiser. (Wikipedia, Juni 2019)

und

Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für „Rotbart“) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III.Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. (Wikipedia, Juni 2019)

Barbarossa kennst Du vielleicht vom Kyffhäuserdenkmal in Thüringen:

Das Kyffhäuserdenkmal (auch Barbarossadenkmal) ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Kyffhäusergebirge im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen in der Gemarkung von Steinthaleben im thüringischen Kyffhäuserkreis. Das 81 m hohe Denkmal wurde 1890 bis 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet und ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands. (Wikipedia, Juni 2019)

Dort war ich als Kind (vor 1989) und später in den 90igern einmal. Es ist in seiner Größe schon sehr beeindruckend. Im Video zeigen wir Dir ein paar Fotos davon.

 

3 DDR-Postkarten vom Kyffhäuser mit Barbarossa-Denkmal

DDR-Postkarten vom Kyffhäuser, by Doreen Trittel

 

Aus der Oberlausitz unterwegs über Berlin

Ich freue mich, dass Lucias Wege ab und zu über Berlin führt und wir uns treffen können. Denn eigentlich kommt Lucia aus der Oberlausitz.

Die Oberlausitz… ist eine Region, die zu etwa 67 % zu Sachsen sowie 30 % zu Polen und 3 % zu Brandenburg gehört. In Sachsen umfasst die Oberlausitz in etwa die Landkreise Görlitz und Bautzen mit einer nördlichen Grenze zwischen Hoyerswerda und Lauta und in Brandenburg den südlichen Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz um die Stadt Ruhland sowie einige Orte östlich und südlich davon. Der seit 1945 polnische Teil der Oberlausitz zwischen den Flüssen Queis im Osten und der Lausitzer Neiße im Westen gehört administrativ zur Woiwodschaft Niederschlesien (polnisch Dolnośląskie); nur ein kleiner Zipfel um Łęknica (Lugknitz) gehört zusammen mit dem polnischen Teil der Niederlausitz zur Woiwodschaft Lebus. Im Süden entspricht die Grenze der Oberlausitz der sächsisch-tschechischen Grenze von Steinigtwolmsdorf im Westen bis nach Zittau und östlich davon der polnisch-tschechischen Grenze bis zur Tafelfichte. (Wikipedia, Juni 2019)

Diese Gegend gehörte früher zum Tal der Ahnungslosen. Darüber sprechen wir auch kurz:

Tal der Ahnungslosen war ein sarkastischer DDR-Ausdruck für Gebiete, in denen Westfernsehen und -UKW-Rundfunk nur schwer zu empfangen war. Konkret galt das für Greifswald und den Bezirk Dresden, in denen der Empfang nur mit großem Aufwand terrestrisch erfolgen konnte. (Wikipedia, Juni 2019)

 

Hinterfragen, immer wieder hinterfragen

Ich freue mich, dass Lucia uns von ihrer Arbeit und ihren ersten Erkenntnissen erzählt. Ich komme selbst wieder ins Nachdenken und hinterfragen: Nur weil ich etwas im Kopf habe und für selbstverständlich nehme, ist das kein Kriterium dafür, dass es auch richtig ist. Es darf und muss hinterfragt werden. Mir drängte sich im Gespräch dabei auch das Thema der Deutungshoheit über die Geschichte der DDR in den letzten 30 Jahren auf… Denn „in der Gegenwart wird um die Vergangenheit gekämpft. Wer stellt sie richtig dar?“… Ich bin gespannt, wie das einmal reflektiert werden wird.

  

„Hinterfragt die eigenen Geschichtsbilder.“ Zitat von Lucia Henke, 2019, by Doreen Trittel

„Hinterfragt die eigenen Geschichtsbilder.“ Zitat von Lucia Henke, 2019, by Doreen Trittel

 

Herzlichen Dank

Ich freue mich sehr, dass Lucia einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit, die noch am Entstehen ist, gegeben hat. Von Herzen: Dankeschön!

 

Selfie von Lucia Henke (rechts) und Doreen Trittel (links)

Danke Lucia Henke, (c) Doreen Trittel

 

Gesprächsreihe

Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier. Folgende Interviews sind bereits erschienen:

#interviews30Jmauerfall #gespräche30Jmauerfall #doreentrittel30Jmauerfall

Sei mit mir gespannt auf die folgende Geschichte und Impulse. Ich freue mich auf das folgende Interview.

 

Bunter Blumenstrauß vor einer Betonwand in der Boros Collection (private Sammlung in Berlin), fotografiert von Doreen Trittel

Blumen in der Boros Collection, by Doreen Trittel

 

ps:

Und weil ich es im Video erwähnt habe, möchte ich hier auch gern die Boros Collection verlinken. Das Interview mit Lucia führten wir neben dem ehemaligen Bunker in der Reinhardtstr. 20 in Berlin Mitte. Zufällig sahen wir die sonst verschlossenen Türen weit geöffnet. An diesem Tag konnten die Besucher*innen die Kunstsammlung eigenständig über die vielen verwinkelten Etagen entdecken, die sonst nur mit einer vorab gebuchten Führung zugänglich ist. Was für eine wunderbare Möglichkeit, die wir gern genutzt haben.

 

Zufall ist Schicksal – oder – Schicksal ist Zufall

Zufall ist Schicksal – oder – Schicksal ist Zufall

      „Wer dreht eigentlich all diese Schicksalsräder? Bestimmt eine Leihfirma.“

Dieser Satz wurde mir im Januar diesen Jahres beim KunstSalon am Dienstag von Susanne Haun in die Hände gespielt. Er entstammt der Performance MUSE//MOIRA vom Performanceduo ‚Krysti Himmelfahrt & 1 Muse‘, mit der Sabine Küster das zweite Jahr der MUSENLAND Akademie für Biografisches & Kunst startete. Weitere Sätze findest Du hier, im Gastbeitrag von Sabine Küster: Kairos, Karma, Kismet – oder doch nur Zufall? Jedes Mal, wenn ich diesen Satz lese, er mir in den Sinn kommt, muss ich schmunzeln…

 

Zufall

Zeitlos fallen,

Unten oder oben?

Fliegen, kannst du das?

Alles da. Alles loslassen.

Licht aus. Licht an.

Leben, doch!

(c) Doreen Trittel

 

Schicksal und Zufall abwechselnd auf Pappe geschrieben, diese hängt am roten Faden

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel

 

„…das Glück sollte sich sanft verhalten, es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten…“

Kürzlich tanzte ich durch die Wohnung, als das Lied von Hildegard Kneef „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ erklang… Da gesellte sich zufällig das Schicksal mit hinzu…

 

Schicksal

Schreiben, schreiben

Chancen im Chaos erkennen

Halten, haltlos

Im Blick, was?

Chill doch mal!

Krieg dich ein!

Sagt, wer?

Allein oder gemeinsam?

Leben, miteinander

(c) Doreen Trittel

 

Zufall, Schicksal abwechselnd auf Pappe geschrieben, davor Tampons hängend

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel

 

Ist das Schicksal immer schwer? Ist die Fügung das leichte Gegenteil?

Fühlte es sich wie Schicksal an? Aber heute, mit einer neuen Perspektive: Es könnte auch eine Fügung gewesen sein… Aber kein Zufall…

 

Schicksal

So und so

Chancen bekommen

Halte ich (dich) mich

Im Innern leben das

Chaos & die Ordnung

Kinderlachen

Selbst bei uns

Alles ist miteinander verbunden

Liebe

(c) Doreen Trittel

 

Schicksal Zufall abwechselnd auf Pappe, Rückseite, mit rotem und blauen Faden

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel

 

Beeinflussen unsere Entscheidungen unser Schicksal oder den Zufall?

Wie oft fällt der Nebensatz: „…aber es gibt ja eigentlich keine Zufälle.“ Wenn es keine Zufälle mehr gibt, was dann? Ist der Zufall eine Erfindung des Menschen, um etwas unerklärlichem ein Wort zu geben, es damit zu etwas Erklärtem zu machen?

Zufall

Zauberworte sprechen wir

Unter uns in die Welt hinaus

Funken sprühen weit

Allumfassend umarmen wir

Laut & leise die

Liebe

(c) Doreen Trittel

 

mehrere Tampons vor einer Pappe hängend, auf der Pappe die Worte Schicksal Zufall

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, 2019, (c) Doreen Trittel

 

#SchicksalIstZufall

Die MUSENLAND Akademie für Biografisches & Kunst hat zu einer Blogparade aufgerufen – Ausschreibung: #SchicksalIstZufall.

Mir ging dieser Inspirationsfunken einige Zeit durch den Kopf. Ich habe ihn mit in meinen Alltag und auch mit auf Reisen genommen. Und wie die Inspirationsfunken so sind, sie sprühen Funken ohne Kontrolle, ohne Plan, ohne Richtung… So widme ich mich hier auf diese Art den Worten Schicksal und Zufall, Zufall und Schicksal…

Bis zum 31. Juli 2019 kannst Du auch noch mitmachen: mit einem eigenen Blogbeitrag oder einer Einsendung an die MUSENLAND Akademie… (siehe Link)

 

an einem roten Faden hängt eine Pappe mit den abwechselnden Worten Schicksal Zufall

Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, 2019, (c) Doreen Trittel

 

Tampons?

Ja, das sind Tampons. Was es damit auf sich hat, das erzähle ich Dir lieber in meiner nächsten Atelier-Post 😉 Du kannst Dich auf der rechten Seite (mobil: weiter unten) dafür eintragen – oder direkt hinter diesem Link: Atelier-Post. Ich freue mich auf Dich.

erinnern & verändern | meine Ausstellung

erinnern & verändern | meine Ausstellung

 

vorwärts gehen

sich drehen
Kreis um Kreis
fragen, suchen
leben – wie?

Erinnerungen
gelebtes gelebt
nach dem Sinn
der Weg – wohin?

im Spiegel der Augen
die Tiefe erahnen
versinken ohne Reue
die Hand reichen

voller Leichtigkeit
das Licht spüren
den Lohn im Tanz
Kraft für den Morgen

der Zuversicht folgen
den Träumen vertrauen
Fuß vor Fuß
vorwärts gehen

© Doreen Trittel

 

Mit diesem Gedicht eröffnete ich meine Vernissage zur Ausstellung „erinnern & verändern“ am 6. Juni im Café Mahlsdorf, Hönower Str. 65, 12623 Berlin. Es war ein ganz besonderer Nachmittag, ein sehr intensiver und berührender Nachmittag, der Raum für Leichtigkeit und Tiefe hatte, der Verbindungen zwischen sich scheinbar fremden Menschen Themen offenbarte…

 

Ausstellungsmappe "erinnern & verändern" mit Cappuccino und einem Stück Kuchen im Café Mahlsdorf

erinnern & verändern, Ausstellung von Doreen Trittel im Café Mahlsdorf, 28. Mai bis 10. Juli 2019

 

Tief erfüllende Energie…

Zum Abend hin saß ich mit einem Teil der Gäste an einem der großen Tische beisammen… Zwischendurch kam mir in den Sinn: Ich müsste ja mal Fotos für Social Media machen… Aber stattdessen ließ ich mein Handy in der Tasche, schaute um mich und genoss die ganz besondere Energie, die diesen Raum an diesem Nachmittag erfüllte.

Es haben leider nicht viele den Weg in das Café Mahlsdorf gefunden. Aber diejenigen, die dort waren, haben die Vernissage zu einem unvergesslichen Nachmittag werden lassen. Es zeigten sich Verbindungen zwischen Menschen, die sich bis dahin nicht kannten. Der Austausch untereinander ging tief und war leichtfüßig zugleich.

Mir bis dahin fremde Menschen, die für einen Besuch in der Stadt waren, fanden zufällig den Weg ins Café Mahlsdorf. Sie waren von meinen Bildern so eingenommen, dass sie ein zweites Mal kamen und wir uns kennenlernen konnten… Es brauchte nicht viele Worte, um die Magie der Begegnung und Resonanz zu spüren.

Herzensmenschen haben den weiten Weg nach Mahlsdorf auf sich genommen, um Melina Paetzold und mich zu begleiten, ihre Musik und meine Bilder zu erleben, die Inspiration zu genießen. Danke für Euer Kommen, Euer Sein und die zauberschönen Blumen.

 

Collagen von Doreen Trittel im Café Mahlsdorf

Ausstellung „erinnern & verändern“ von Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf

 

Mahlsdorf…

Das Café Mahlsdorf ist gut mit der S5, eine Linie zwischen Ost und West in Berlin, zu erreichen. Mahlsdorf liegt an der östlichen Grenze der Stadt und ist zusammen mit den angrenzenden Teilen Kaulsdorf und Biesdorf das größte zusammenhängende Gebiet an 1- und 2-Familienhäusern in Deutschland.

Es kann viele Gründe haben, weshalb niemand aus Mahlsdorf zu meiner Vernissage gekommen war: das Wetter? die Uhrzeit?… Aber ich frage mich auch: Sind die Mahsldorfer (noch) nicht bereit für das Thema?…

Der Berliner Tagesspiegel hatte eine Ankündigung in seinem Newsletter veröffentlicht: Kunst als Ergebnis einer ostdeutschen Kindheit.

 

Ausschnitt vom Café Mahlsdorf, Sofaecke mit Bildern darüber von Doreen Trittel

Ausstellung „erinnern & verändern“ von Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf

 

Berührende Musik…

Melina Paetzold brachte ihre Klarinette und einnehmende Musik von Hans Eisler und Ilse Fromm-Michaels mit. Damit griff sie das Thema der Ausstellung „erinnern & verändern“ sowie den 30. Jahrestag des Mauerfalls auf musikalische Art und Weise inspirierend auf: „…Beide Komponist*innen, Ilse Fromm-Michaels und Hanns Eisler, haben zur Zeit der Teilung in Deutschland gelebt und wurden von ihr geprägt. Ebenso wie die Künstlerin Doreen Trittel reflektieren sie Veränderungen aus ihrem Leben in ihren Werken.“

Melina Paetzold absolvierte ihre künstlerische Ausbildung auf der Klarinette an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt) und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw). Das Thema der Verfemung und der Exilkomponisten ist ihr seit ihrer Arbeit am Zentrum für Verfemte Musik an der hmt ans Herz gewachsen. Die berührenden Begegnungen mit Zeitzeugen wie Ester Bejarano, Ursula Mamlok und vielen mehr, inspirierten die junge Musikerin, dieses Thema weiterzuverfolgen. Bereits seit einigen Jahren setzt sich Melina Paetzold nun sehr für das Erinnerndes Exilkomponisten Ingolf Dahl ein. 2017 brachte ihr Ensemble SONeO die Kammermusik-CD Ingolf Dahl. Intervals heraus und vor kurzem erschien ihr Buch Ingolf Dahl. Biografie eines musikalischen Wanderers.

Herzlichen Dank an Melina auch dafür, dass sie sich auf meine Fragen eingelassen und dem Publikum einen Einblick in die Musik und ihre persönliche Motivation gegeben hat. Ich wünsche Dir, dass Du einmal Melina und ihre Klarinette live erleben kannst. Melina Paetzold, Musikerin, Klarinettistin: http://www.melina-paetzold.de/

 

Doreen Trittel (links) hält eine Rede bei ihrer Vernissage. Daneben steht die Musikerin Melina Paetzold (rechts) mit ihrer Klarinette. Im Café Mahlsdorf, Hönower Str. 65, Berlin.

Melina Paetzold (re.) und Doreen Trittel eröffnen die Ausstellung „erinnern & verändern“

 

Netzwerken online und offline…

Die Inhaberin des Cafés, Fanny Leichmann, Melina Paetzold und ich haben uns über das Netzwerk She-preneur, das von Tanja Lenke gegründet wurde, kennengelernt. Das Netzwerk ist für Frauen, Unternehmerinnen, Selbständige verschiedener Branchen und Themen. Wie wir drei zusammenkamen? Diese Geschichte führte mich in den vergangenen Dezember zurück… Bei diesen Temperaturen fühlte es sich angenehm an, sich die Kälte aus dem Winter für einen Moment vorzustellen… Herzlichen Dank an das wertschätzende Miteinander und die Unterstützung aus dem Netzwerk. Diese Ausstellung und Vernissage zeigen, wie sich Wege online und offline wunderbar miteinander verbinden können. Tanja Lenke hat im Vorfeld der Vernissage mit Melina und mir über unsere Kooperation in einem Facebook-Live-Video gesprochen. Hier kannst Du das Gespräch nachschauen. (Dieser Link führt zu Facebook. Wenn Du ihm folgst gelten die dortigen Datenschutzbestimmungen.) She-preneur: https://she-preneur.de

 

Ringbuch mit weißen Seiten, darauf bunte Schnipsel - Collage, rechts und links

Eine Gemeinschafts-Collage von den Gästen der Vernissage „erinnern & verändern“, auf Einladung von Doreen Trittel

 

Kunst ist eine Einladung…

Kunst ist eine Einladung… Zwei meiner Collagen inspirierten zu einer kurzen aber intensiven Körperarbeit, zu der ein Gast spontan einlud. So standen wir im Café und konzentrierten uns auf uns und unsere Bewegungen, spürten unter Anleitung in uns hinein, verweilten im Moment, hier und jetzt. 

Kunst ist eine Einladung… Mit diesem Gedanken habe ich unsere Gäste eingeladen, selbst kreativ zu sein, aber nicht allein, sondern gemeinsam. Dabei ist mir aufgefallen, dass es für so manche eine kleine Überwindung war. Umso mehr freue ich mich über die Begeisterung fürs kreative und intuitive Tun, die dann aufkam. 

 

Bilder von Doreen Trittel im Café Mahlsdorf

Ausstellung „erinnern & verändern“ von Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf

 

Herzliche Einladung an Dich…

Du bist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen. Hab eine gemütliche und anregende Zeit im Café Mahlsdorf. Die Ausstellung geht noch bis zum 10. Juli 2019. Ich freue mich über Deinen Besuch und Deine Rückmeldung.

 

Die Künstlerin Doreen Trittel steht vorm Café Mahlsdorf mit ihrer Ausstellung, Collagen

Ausstellung „erinnern & verändern“, Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf

 

Café Mahlsdorf, Hönower Str. 65, 12623 Berlin – Leckerer Kaffee, leckerer Kuchen…

 

Die Vernissage klingt wunderbar nach… Sie macht mich sehr stolz und dankbar…

 

Porträt von Doreen Trittel von Blumen umrankt

Danke für Eurer Kommen, Euer Sein und die wunderschönen Blumen…

 

Nachdenken 

über das Leben 

Veränderung
auf Reisen sein ankommen
Halt finden
auf der Suche sein 

wonach? 

Halt
in der Veränderung
das Leben
erleben und gestalten 

ein neuer Tag
nicht nur die Welt
sondern auch
sich selbst entdecken 

den Herausforderungen und
der Angst begegnen
in die Tiefe schauen
die Dunkelheit zulassen

es wissen wollen 
den fluss spüren 
mit der Veränderung tanzen 
beschwingt 

zulassen
wachsen

© Doreen Trittel

Bist Du mutig, die Verantwortung zu übernehmen? – Über Demokratie, Kunst und meine ostdeutsche Herkunft

Bist Du mutig, die Verantwortung zu übernehmen? – Über Demokratie, Kunst und meine ostdeutsche Herkunft

Ich bin in der DDR, der Deutschen Demokratischen Republik aufgewachsen und war 16 Jahre alt, als die Mauer fiel, und 17 Jahre alt als die Wiedervereinigung vollzogen wurde. Im Artikel 5 der Verfassung der DDR hieß es: „…Die Bürger der Deutschen Demokratischen Republik üben ihre politische Macht durch demokratisch gewählte Volksvertretungen aus…“… Der Name DDR beinhaltet das Wort Demokratie… Wahlen in der DDR… Ich sehe frühere Bilder aus Zeitungen vor mir… Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie Demokratie in der Schule vermittelt wurde…, oder ob sie gar verschwiegen wurde… Es wurde ja eine Menge in diesem Land verschwiegen…

Demokratie war immer ein Bestandteil meines Lebens. Für mich war sie immer da. Aber wie wenig das stimmt, habe ich erst verstanden, als es die DDR nicht mehr gab, als ich aufgehört habe, die DDR mit meinen naiven Kinderaugen zu betrachten.

Das Deutsche Historische Museum hat in Kooperation mit Tanja Praske die Blogparade Was bedeutet mir die Demokratie? #dhmDemokratie ins Leben gerufen. Zahlreiche, sehr spannende Beiträge sind bereits erschienen.

Demokratie – was ist das?

Demokratie (von altgriechisch δημοκρατία ‚Herrschaft des Staatsvolkes‘; von δῆμος dēmos „Staatsvolk“ und altgriechisch κρατός kratós „Gewalt“, „Macht“, „Herrschaft“) bezeichnet heute Herrschaftsformen, politische Ordnungen oder politische Systeme, in denen Macht und Regierung vom Volk ausgehen (Volksherrschaften). Dieses wird entweder unmittelbar (direkte Demokratie) oder durch Auswahl entscheidungstragender Repräsentanten an allen Entscheidungen, die die Allgemeinheit verbindlich betreffen, (repräsentative Demokratie) beteiligt.[1] In demokratischen Staaten und politischen Systemen geht die Regierung durch politische Wahlen aus dem Volk hervor. (Wikipedia, Mai 2019)

Wodurch kennzeichnet sich Demokratie eigentlich aus?

Typische Merkmale einer modernen Demokratie sind freie Wahlen, das Mehrheits- oder Konsensprinzip, Minderheitenschutz, die Akzeptanz einer politischen Opposition, Gewaltenteilung, Verfassungsmäßigkeit, Schutz der Grundrechte, Schutz der Bürgerrechte und Achtung der Menschenrechte. Da die Herrschaft durch die Allgemeinheit ausgeübt wird, sind Meinungs- und Pressefreiheit zur politischen Willensbildung unerlässlich. Viele der existierenden Demokratien sind außerdem Republiken. (Wikipedia, Mai 2019)

Ja, Demokratie, das haben wir in der DDR nicht gelernt. Aber war uns das bewusst? War es allen bewusst? Mir nicht; und in dieser Deutlichkeit wird es mir heute erst klar: Ich bin nicht mit einer gelebten Demokratie und mit dem gelebten Recht einer freien Meinungsäußerung aufgewachsen. Ich habe die Möglichkeit, seit meiner Volljährigkeit wählen zu gehen, immer genutzt. Ich lebe schon einen Großteil meines Lebens in und mit der Demokratie und damit, meine Meinung frei äußern zu dürfen. Doch ich gebe zu, das wurde für mich schnell selbstverständlich.

Dies veränderte sich, je mehr ich begann, tiefere und vor allem persönlichere Fragen zu stellen, als ich begann, mich mit meiner ostdeutschen Herkunft und auch mit meiner eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Die Linie zieht sich über die Zeit des Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg, über die vierzig Jahre DDR, über den Mauerfall und über die Wiedervereinigung bis heute, dreißig Jahre nach dem Ende der DDR… Auf vielen Ebenen gibt es Themen, die bis heute nicht einmal ansatzweise betrachtet wurden, geschweige denn aufgearbeitet.

 

Was steckt in uns? Was hat uns geprägt,
das uns heute noch so große Angst macht?

Angst vor dem Unbekannten
Angst vor Veränderung
Angst vor Verunsicherung
Angst vor Vielfalt
Angst vor Konflikten
Angst vor Problemen
Angst vor Irritation
Angst vor Gefühlen
Angst vor Freiheit
Angst vor Demokratie
Angst Angst Angst Angst

Mit der Angst lässt sich Geschäfte machen.
Mit der Angst lässt sich Politik machen.
Die Angst zieht mediale Aufmerksamkeit auf sich.

 

 

Wovor haben wir Angst? Wovor will uns unsere Angst eigentlich schützen?
Wo kommt unsere Angst her? Wo liegen ihre Wurzeln?…

 

Es war bei Weitem nicht einfach für mich, meinen Blick dafür zu öffnen, dass meine Ängste auch mit Politik zu tun haben, dass sie eng mit dem Nationalsozialismus, dem 2. Weltkrieg, der DDR, dem Fall der Mauer, der Wiedervereinigung und meinen Auseinandersetzungen damit verbunden sind… Diesen Ängsten konnte ich mich irgendwann nicht mehr verschließen… So erkenne ich mehr und mehr die Bezüge und Verbindungen vom Persönlichen, zum Gesellschaftlichen und Politischen. Als Demokratie für mich selbstverständlich war, habe ich mich aus vielen versteckten Gründen, von der Politik und auch von der Gesellschaft abgegrenzt. Doch mehr und mehr lösten sich meine inneren Grenzen auf…

Ich habe erfahren, wie es ist, Angst als Wegweiser zu betrachten. Angst kann eine Tür sein, durch die wir gehen können… Es ist eine große Herausforderung und fühlt sich nicht unbedingt gut an. Aber durch dieses Nadelöhr zu gehen, eröffnet Entwicklungsmöglichkeiten. Wir können innerlich wachsen…

 

Verdammt nochmal, wir haben ‚ne ganze Menge aus unserer Vergangenheit zu lernen!

 

 

Bevor ich die ersten Fotografien aus der Serie „rechts“ veröffentlichte, hier im gleichnamigen Blogbeitrag, spürte ich die Angst in mir aufsteigen, die Angst vor der Sichtbarkeit, die Angst davor, öffentlich Stellung zu beziehen, die Angst, mich politisch zu äußern, die Angst, dass meine Provokation nach hinten los geht, die Angst, dass ich zu sehr schocken würde, die Angst, Angst, Angst…

 

Doch es ist verdammt nochmal, meine Aufgabe,
was ich sehe, was ich fühle öffentlich zu zeigen,
damit zu berühren und ja, auch aufzuwühlen!
Ich bin Künstlerin.

 

 

Wir erleben weltweit einen stärker werdenden und gesellschaftsfähigeren Druck von rechts. Die aktuellen Ergebnisse zur Europa-Wahl zeigen es… Das wissen wir. Doch wie sehr der Druck von rechts außen wächst, das bekommen wir mehr und mehr auch zu spüren. Ja, wir müssen uns Sorgen machen!

 

Ja, wir müssen aufstehen! Ja, wir müssen aktiv werden!

 

Schaut Euch nur mal allein die aktuellen Einschränkungen der freien Meinungsäußerung und der Freiheit der Kunst an:

…Die Kunstfreiheit sei immer die erste, die von autoritären Strömungen angegriffen werde, sagt Sara Baban. Aber nicht die letzte: „Es geht nicht nur um Kunst und Künstler, es geht darum, als Mensch frei in einer freien Gesellschaft zu sein.“… (Deutschlandfunk Kultur, Mai 2019)

 

Behalten wir die Kunst im Auge!
Davon hängt unsere Demokratie ab! Davon hängt unsere Freiheit ab!

 

Die Kunst ist eng mit der Demokratie verbunden. Kunst und Demokratie gehen nur miteinander. Die Kunst ist der Gradmesser, der Sensor der Demokratie.

Die Aufgabe von Kunst ist es, Stimmungen wahrzunehmen, Empfindungen auszudrücken, zu irritieren und ja, auch zu provozieren, um Diskussionen anzuregen. Kunst darf und muss die Gesellschaft, die Politik im Blick behalten, sie hinterfragen und auch kritisieren.… Kunst setzt sich mit Themen auseinander. Gleichzeitig hat Kunst die Macht zu verbinden, zu vermitteln, vorzuleben…

 

 

Wir sind an einem Punkt, an dem wir uns deutlich fragen müssen: Wie wollen wir leben? Was müssen wir dafür tun? Meine Antwort ist die Freiheit! Meine Antwort ist die Kunst! Meine Antwort ist die Demokratie! Und ja, all das erfordert Mut und Verantwortung.

 

Lasst uns mutig sein! Lasst uns die Verantwortung übernehmen!

 

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Wie viel Kreativität steckt in Dir?

Wie viel Kreativität steckt in Dir?

Wie viel Kreativität steckt in Dir? Wie viel Kreativität steckt in mir? Gedanken und Impulse…

Spontan erinnere ich mich an einen Wochenendworkshop vor mehreren Jahr, in dem es um Unschärfe als Stilmittel in der Fotografie ging. Ich weiß noch, wie beeindruckt ich von der Kreativität war, die aus den Menschen hervor kam, vor allem, weil sie selbst nicht damit gerechnet hatten. Da habe ich sehr gestaunt und mich auch gefragt, wie viel unentdeckte Kreativität in den Menschen wohl schlummert und wie viel Kreativität in jedem von uns stecken mag…

 

Neuland**, Collage, (c) Doreen Trittel

Neuland***, Collage, (c) Doreen Trittel

 

Als Künstler und Künstlerin werden heute die in der Bildenden Kunst, der Angewandten Kunst, der Darstellenden Kunst sowie der Literatur und der Musik kreativ tätigen Menschen bezeichnet, die als Arbeiten bezeichnete Erzeugnisse künstlerischen Schaffens hervorbringen. Diese werden umgangssprachlich als Kunstwerke bezeichnet. Die Summe aller Arbeiten eines Künstlers wird als sein Werk bezeichnet… (Wikipedia, Mai 2019)

Ich lebe von und mit der Kreativität

…in meiner Arbeit als Künstlerin, Bloggerin und Impulsgeberin. Und als Impulsgeberin habe ich mir überlegt, dass ich diesen Blogbeitrag fragmentarisch mit ein paar Impulsen zum Thema Kreativität gestalte. Schau Dich gern bei den anderen Blogbeiträgen zur Blogparade Kreativität im Business von Eva Peters Onlinekurse Kompass um. Dort findest Du konkrete Erfahrungen und Anregungen im Umgang mit Kreativität in Deinem Business. 

Mir begegnen

…immer wieder Vorurteile gegenüber Kreativität. Viele Menschen denken von sich selbst, dass sie nicht kreativ sind. Kein Wunder, wenn sich Kreativität oft auf den Kunstunterricht und konkreten Vorgaben konzentriert… Dabei ist Kreativität nicht  Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Genies vorbehalten. Ich bin überzeugt davon, dass jede, jeder kreativ ist. 

Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. Darüber hinaus gibt es verschiedene Ansätze, was Kreativität im Einzelnen auszeichnet und wie sie entsteht. (Wikipedia, 18.5.2019)

 

Im Blick**, Collage, (c) Doreen Trittel

Im Blick***, Collage, (c) Doreen Trittel

 

Ich kann für mich behaupten, dass Kreativität vieles für mich ist und vieles in mir bewirkt. Sie gibt mir Halt, sie begleitet mich durch tiefe Veränderungsprozesse, lässt mich wachsen und weiterentwickeln. Sie ist für mich eine wesentliche Möglichkeit, zu leben und mich auszudrücken. Darüber entstehen interessante Gespräche und ich merke, dass ich mitunter Themen anstoße, über die sonst wenig geredet wird. Ich wünsche mir, dass sich mehr Menschen öffnen und trauen, kreativ zu sein.

Kreativität braucht Mut.
Henri Matisse

 

Sich trauen**, Collage, (c) Doreen Trittel

Sich trauen***, Collage, (c) Doreen Trittel

 

Kürzlich habe ich in einem Video-Interview mit Ludowika Boemanns (Link zu meinem YouTube-Kanal) unter anderem über Kreativität gesprochen. Sie ist Business- und Mentalcoach und bezeichnet sich als Expertin für Klarheit und Struktur. Hier sind ein paar interessante Gedanken und Ansichten daraus:

 

Kreativität ist die höchste Form meines Seins.

Aus allem Wissen, was man hat, eine eigene Lösung zu erschaffen. Das ist eine hohe Form der Kreativität.

Kreativität ist auch mit verschiedenen Lebenssituationen umzugehen.

Wir sind kreativer als wir denken.

Ludowika Boemanns

 

Anmutig**, Collage, (c) Doreen Trittel

Anmutig***, Collage, (c) Doreen Trittel

 

Auch

…Managementsysteme beschäftigen sich mit der Kreativität von Führungskräften und der Kreativität von Mitarbeiter*innen in Unternehmen. Und im Zuge der Digitalisierung und in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz denke ich, dass die Kreativität von uns Menschen mehr und mehr in den Mittelpunkt rückt. Denn aus der Kreativität heraus, aus dem kreativen Denken und Tun entstehen Ideen und Innovationen.

Wir sind kreative Wesen. Der Mensch kommt als kreatives Wesen auf die Welt. Kreativität ist überlebensnotwendig. Daher sind wir durch und durch kreativ. Es steckt unglaublich viel Kreativität in uns, um meine Ausgangsfrage zu beantworten. Es liegt an uns, was wir davon leben können und tatsächlich leben.

 

In diesem Sinne wünsche ich Dir wunderbar beflügelnde Inspirationsfunken für Deine ganz persönliche Kreativität.

 

Zwischen drinnen**, Collage, (c) Doreen Trittel

Zwischen drinnen***, Collage, (c) Doreen Trittel

 

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