von hehocra | März 15, 2015 | Ausstellungen |
Die Geschichte der Vivian Maier kann man kurz oder auch lang erzählen. Sie war ein Kindermädchen aus Chicago und starb in armen Verhältnissen (1926 – 2009). Im Rahmen einer Versteigerung wurden ihre zahlreichen Filmrollen mit bisher unentwickelten Aufnahmen entdeckt und aufgekauft. Weitere Informationen und Einblicke in das fotografische Werk findest Du unter anderem hier (englisch) und hier (deutsch). Das unscheinbare Leben der Vivian Maier, die Entdeckung ihrer großartigen Fotografien, die aktuelle Begeisterung für die Straßenfotografie im Allgemeinen… – eine Mischung aus vielem, die eine große Faszination hervorrufen und die durch einen Streit um den Nachlass noch mehr Feuer bekommt.
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Ich stehe solchen Begeisterungsstürmen ja meist eher skeptisch gegenüber. Doch dann musste ich die aktuelle Ausstellung Vivian Maier – Streetphotographer im Willy-Brand-Haus in Berlin doch besuchen. Und ich muss sagen, die Fotografien sind wahrlich großartig. Mich begeistern insbesondere ihre Selbstporträts und Schattenbilder. Die wunderbare Carola Muysers, die ich übrigens kürzlich persönlich kennenlernen durfte, hat die Ausstellung ebenfalls besucht und auf Berlin-Woman davon berichtet. Die Ausstellung läuft noch bis zum 12. April 2015.
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Ergänzen dazu möchte ich: Wem es in der Ausstellung zu eng und zu stickig wird, dem hätte ich eine weitere, äußerst interessante Ausstellung eine Etage höher gern empfohlen. Diese lief leider nur bis zum 25. Februar 2015. Aber ich möchte nicht versäumen, Dir kurz davon zu berichten: Heimat. Deutschland – Deine Gesichter. Der Fotograf Carsten Sander (Achtung: Link mit Musik) porträtiert zahlreiche Menschen in der immer gleichen Anordnung. Die Fotografien „…unterscheiden nicht, woher man kommt oder was man macht. Durch den Verzicht künstlicher Posen zeigen die Portraits immer die Essenz eines Menschen, und damit auch die Essenz dieses Landes…“, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung. Ich bin mir sicher, von diesem engagierten Projekt wird es künftig noch mehr Ausstellungen und Berichte geben. Und wenn Du schon jetzt mehr erfahren möchtest, dann schau doch einfach mal hier: Deutschland – Deine Gesichter.
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von hehocra | März 13, 2015 | Ausstellungen |
Unter Fotokunstbegeisterten hat sich bereits herumgesprochen, dass das C|O Berlin umgezogen ist. Nach einer längeren Umbauphase hat es im vergangenen Herbst seine neuen Türen im Amerika Haus in Berlin geöffnet. Nun habe ich das neue Haus auch besucht. Wunderschön ist es dort.
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Der Bau stammt aus den Jahren 1956/57 und blickt auf eine politisch bewegende Geschichte zurück. Der schlichte Stil seines Ursprungs wurde mit viel Liebe zum Detail hervorgeholt und bietet nun eine Fläche für neue faszinierende Ausstellungen.
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Die aktuellen Ausstellungen umfassen eine kleine Zeitreise:
Lore Krüger – Ein Koffer voller Bilder. Fotografien von 1934 – 1944.
Blow-up -vAntonionis Filmklassiker und die Fotografie… (aus den 60er Jahren)
Niina Vatanen – Beyond the Visible Surface. (zeitgenössische Fotografie)
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Die letztgenannte Ausstellung hat mich am meisten beeindruckt. Die finnische Künstlerin Nina Vatanen spielt mit alten Fotografien und damit auch gleichzeitig mit Erinnerungen, Gefühlen und Stimmungen. Sie arbeitet mit der Oberfläche und verändert damit auch die Tiefe. Sie widmet sich dem Sichtbarem und Nicht-Sichtbarem.
Über die Ausstellung mit den Fotografien von Lore Krüger kannst Du auch im Online-Magazin Berlin-Woman nachlesen.
Und wie ich gerade gesehen habe, gibt es eine neue Ausstellung: Somewhere on disappearing path. Talents 31. Iveta Vaivode. Die lettische Fotografin Iveta Vaivode porträtiert die dörfliche Heimat ihrer Familie, in der sie selbst nie gelebt hat. In der Ausstellungsbeschreibung heißt es: „…Ein Ort, der eigene Erinnerungen wachruft, obwohl man nie zuvor dort war…“ Na das klingt doch spannend. Da muss ich unbedingt hin. Vielleicht begegnen wir uns ja dort…
Alle hier genannten Ausstellungen gehen noch bis zum 8. bzw. 10. April 2015. Infos zum jeweils aktuellen Programm bitte hier.
Wo war das C|O Berlin vorher? Hier kannst Du mit mir in Erinnerungen schwelgen.
von hehocra | Feb. 26, 2015 | Fundstücke |
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Fünf Dinge, für die Dein Herz schlägt? Verschiedene Leute stellen auf dieser Website fünf Dinge zusammen, an denen ihr Herz hängt. Das wunderbare dabei sind natürlich die Geschichten hinter diesen Dingen.
Der alltägliche Wahnsinn: In diesem knapp fünfminütigen Video wird der Künstler Peter Piller mit einigen seiner Arbeiten vorgestellt. Er sammelt zum Beispiel alte Fotos und Zeitschriften und sieht darin Zusammenhänge, die sonst kaum jemand sieht. Faszinierend und Blick verändernd.
Blätter und Fäden – wie das zusammengeht? Ganz wunderbar, wie diese kleinen, sehr kunstvollen Objekte zeigen: Stitched Leaves by Hillary Fayles Mal eine andere Erinnerung an den Herbst.
Miss Herzfrisch schaut in ihrem Blog auf ihr Projekt vom vergangenen Jahr zurück: 365 Papiergeschichten… Aus alten Postkarten vom Flohmarkt hat sie 365 kleine Collagen gestaltet. Hast Du auch noch eine Kiste mit alten Postkarten im Schrank?
Ich bin stark. Diesen und andere Sätze hat Selma Berger auf kleine Stoffe alter Kleidungsstücke gestickt und mit zierenden Bändern umrandet. Ein Tagebuch der besonderen Art.
Das Dunkle in mir. Christoph Ermert setzt sich in seinen großartigen fotografischen Selbstporträts mit den eigenen tief gehenden Gefühlen auseinander, die gemeinhin als Depression zusammengefasst werden. Sehr berührend und ermutigend.
In der Sammelmappe findet Ihr ein paar Links zum Thema Tagebuchbloggen. Es gibt sie (wieder), die BloggerInnen, die tagtäglich aus ihrem persönlichen Leben berichten. Ich selbst schaffe es nicht, dies so regelmäßig umzusetzen. Aber ich lese gern, was andere schreiben. Und Du, kannst Du Dich eher fürs Schreiben oder eher fürs Lesen von Tagebüchern oder Tagebuchnotizen begeistern?
Wenn Dir etwas interessantes über den Weg läuft, dann immer her damit. Vielen Dank.
von hehocra | Feb. 12, 2015 | Künstler.innen |
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Im Kupferstichkabinett, im Kulturforum beim Potsdamer Platz in Berlin ist nur noch bis zum 15. Februar 2015 die Ausstellung Nanne Meyer. Nichts als der Moment. Zeichnungen zu sehen. Die Künstlerin wurde mit dem Hannah-Höch-Preis ausgezeichnet und die Ausstellung zeigt die Vielfalt ihrer Arbeiten. Im Mittelpunkt stehen ungewöhnliche und faszinierende Zeichnungen. Aber auch Collagen und malerische Herangehensweisen zeigen sich in ihren Werken. Dabei bedient sie sich nicht nur dem einfachen weißen Blatt Papier sondern verwendet auch Buchseiten, Kartenmaterial, Postkarten oder alte Tonbandverpackungen.
Ich selbst kannte die Künstlerin bzw. ihre Arbeiten bisher nicht und war aufgrund einer ganz besonderen Empfehlung in dieser Ausstellung. Sehr beeindruckend und sehr inspirierend. Wer diese Ausstellung nicht mehr besuchen kann, der kann sich wunderbar auf der Website von Nanne Meyer verlieren. Auch in den Katalog, der zur Ausstellung herausgegeben wurde, vertiefe ich mich selbst immer wieder gern.
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von hehocra | Feb. 4, 2015 | Fundstücke |
Vor Weihnachten war es schon. Auf einem kleinen, sehr feinen Weihnachtsmarkt in der Adventszeit verliebte ich mich in eine Tasche. Doch ich traute mich nicht, dieser Verliebtheit spontan nachzugeben. So kam es, dass sich meine Gedanken in den Tagen darauf immer wieder um diese Tasche drehten, die ich zurück gelassen hatte. Aber ich hatte zum Glück den Namen der Herstellerin und ihre Kontaktdaten. Also schrieb ich ihr und musste dann aber leider erfahren, dass sich die Tasche bereits in dem Besitz einer mutigeren Kundin befindet. Doch ich hatte wiederum Glück, denn solch eine ähnliche Tasche könne ohne Probleme von der Produzentin – für mich – genäht werden. Und dann war es soweit, ich trat meiner neuen Tasche gegenüber, war sofort begeistert und laufe nun mit ihr beschwingt durch den Alltag.
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Nun aber mal ein bisschen genauer: Auf besagtem Weihnachtsmarkt entdeckte ich das wunderbare Taschenangebot von Rut Meyburg. Unter dem Label Meyburg stellt sie selbst die Taschen her. Das besondere daran: Sie verwendet hierfür das Leder von alten Sofas und für den Tragegurt abgelegte Gürtel. Dieser Hintergrund faszinierte mich gleich. Nun habe ich eine Tasche voller Erinnerungen. Dies sind Erinnerungen, die ich nicht kenne und was vollkommen in Ordnung ist, denn so habe ich die Möglichkeit, meine eigenen Erinnerungen mit dieser, meiner, neuen, alten Tasche zu sammeln. Ich freue mich darauf.
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Wer möchte, kann sich hier selbst ein Bild machen und vielleicht sogar fündig werden. Hier die Website von Meyburg mit Links zu den Shops und weiteren Informationen. (Ein kleiner Tipp: Auf der Fanseite gibt es ein Video, wo man sehen kann, wie einem Sofa das Fell über die Ohren gezogen wird. Sieht man ja auch nicht alle Tage.)
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Im Übrigen: Dieser Blogbeitrag ist nicht gesponsert. Er enthält meine persönliche Erfahrung und Meinung.
von hehocra | Jan. 27, 2015 | Blogaktionen, Künstler.innen |
Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mal wieder mit Fragen rund um das Thema Kunst: Was ist Kunst? Was kann Kunst? Warum mache ich Kunst? Was möchte ich mit meiner Kunst erreichen? …
Über die aktuelle Einladung der Künstlerin Susanne Haun zu ihrem 5. Salonabend bin ich auf die Künstlerin Ulli Gau und ihren Blog aufmerksam geworden. In einem Beitrag widmet sie sich ihrem Weg zur Künstlerin. Und sie wurde wiederum von Hagen Graf dazu inspiriert, der auf seinem Blog Fragen zur Kunst stellte, die auch andere aufgegriffen und dazu ihre Antworten formuliert haben (s. Kommentare dort). Herrlich, wie die Inspirationsfunken hüpfen.
Je mehr ich mich mit dem Thema, den hier gestellten Fragen zur Kunst beschäftige, dazu lese, darüber nachdenke und verschiedene Gedanken in mir wirken lasse, um so mehr komme ich zu dem Schluss, dass sich diese Fragen – zumindest für mich – wohl nie abschließend beantworten lassen. Dennoch möchte ich heute ein paar meiner Ansichten hier formulieren. Ein Versuch.
Was verstehst du unter Kunst?
Für Kunst gibt es wohl keine eindeutige Definition und ich denke, das ist auch das Wesen der Kunst. Kunst kann man nicht definieren.
Kunst bedeutet für mich: Kunst spiegelt und stellt Fragen.
Kunst ist immer auch subjektiv. Was ruft sie in mir als Betrachterin wach? Was klingt in mir an? Was entsteht daraus wiederum bei mir? Neue Gedanken, neue Sichtweisen?
Nicht zu vergessen: Kunst muss nicht immer nur tiefgründig und erst sein. Kunst muss auch leicht und witzig sein können.
Ansonsten ergeben sich meine Gedanken zu dem, was ich unter Kunst versehe, auch aus meinen folgenden Worten…
Worum geht es bei deiner Kunst? (oder: Wozu mache ich Kunst?)
Mit heutigem Blick auf Vergangenes schauen, um daraus etwas für das Morgen zu gestalten. Gestern. Heute. Morgen. Mich mit Erinnerungen beschäftigen, sie in einen neuen Kontext stellen und daraus etwas Verändertes entwickeln, ist ein Prozess, der mich immer wieder sehr berührt. Wichtig ist mir dabei, offen mit Erinnerungen umzugehen, sie zu reflektieren, sie neu zu betrachten, um ihnen einen gebührenden Platz im Leben geben zu können. Ich betrachte Dinge und spiegle sie. Ich hinterfrage und stelle Fragen. Ich möchte berühren und einladen.
… * spiegeln * thematisieren * fragen * neu betrachten * an Grenzen gehen * verdauen * transformieren * berühren * innehalten * aufwühlen * nachdenken * einladen * …
Wie bist du eigentlich Künstlerin geworden? (oder: Warum machst du Kunst?)
Kunst ist der Zweck der Kunst, wie Liebe der Zweck der Liebe ist, und gar das Leben selbst der Zweck des Lebens ist. (Heinrich Heine)
Sammeln, fotografieren, schreiben, nähen, handarbeiten und gestalten spielen seit meiner Kindheit und Jugend eine wichtige Rolle in meinem Leben. Irgendwie war ich schon immer Künstlerin. Oder viel mehr: Irgendwie habe ich schon immer den Drang, mich kreativ zu betätigen und auszudrücken. Manch eine/r nennt es KünstlerInnenseele andere bezeichnen es als Berufung. Und wiederum andere nennen es Lebenselixier. Und ich sage: Ich kann nicht ohne. Da ist etwas in mir, was sich den Weg nach draußen sucht. Und wenn die Ergebnisse daraus in der Betrachtung durch andere ihren eigenen, weiteren Weg finden… Ich bin immer wieder gespannt darauf und freue mich, was sich daraus dann wieder entwickelt bzw. entwickeln wird. Ein immerwährender Prozess.
Ich habe den Beruf des Künstlers nicht gelernt. Ich bin Autodidaktin und habe im Laufe der Jahre verschiedene Workshops, Kurse, Schreib- und Projektgruppen besucht. Doch bis ich mich selbst als Künstlerin sah und mich auch so nenne, war es ein weiter Weg, der viele Phasen und Schlüsselmomente in sich hatte.
In einer Phase präsentierte ich Gedichte und Fotografien sowie Geschichten auf Lesungen, in Gemeinschaftsausstellungen und in Anthologien. Dann recycelte ich zum Beispiel alte Laken und Tischdecken, nähte daraus neue Gebrauchsgegenstände. Irgendwann entdeckte ich im Rahmen eines Workshops und einer daraus entstandenen Projektgruppe meine Begeisterung für die Autobiografische Fotografie. Hieraus entwickelte ich dann meine eigene Ausstellung, die ich mir zu meinem vierzigsten Geburtstag schenkte. Auch ein tiefgehender Workshop zum Thema Berufung bestätigte meinen Weg und machte mir meine Faszination für autobiografische und biografische Geschichten bewusst. Und alles, was aus dem Meer der Erinnerungen zu etwas Verändertem oder gar Neuem entsteht, berührt mich.
Daraus wurde dann der Titel Atelier für Erinnerungen geboren. Gestern, heute, morgen. Dies war dann auch die Geburtsstunde des Names hehocra, unter dem ich in den Sozialen Netzwerken unterwegs bin. Hehocra ist die Zusammenfassung aus diesen drei Worten: heri * hodie * cras. Dies ist lateinisch für: gestern * heute * morgen. Hehocra – Atelier für Erinnerungen.
Anfang 2014 veröffentlichte ich dann meine Website und präsentiere damit ein Teil meines Portfolios. Ich nenne mich Künstlerin. Dass es mir nun auch leichter über die Lippen kommt, daran arbeite ich noch.
„Sie ist Künstlerin!“ „Oooh wow, wie cool und ich dachte schon, sie wäre einfach nur seltsam!“ (@KarlaKnows via Twitter)
Hast du ein Atelier?
Ein reales Atelier habe ich nicht. Ich arbeite zu Hause am Schreibtisch, am Kreativtisch oder an der Nähmaschine, auch unterwegs mit der Kamera und einem Notizbuch bin ich irgendwie immer kreativ bzw. kommen mir Ideen, die ich gleich festhalten muss. Aber ich habe mit meiner Website und meinem Blog ein virtuelles Atelier.
Wie entstehen deine Kunstwerke?
Wenn ich fotografiere oder schreibe, habe ich oft kein fertiges Konzept im Kopf. Ich tue es einfach, sammle Fotos, sammle Texte, sammle Gedanken und Ideen. Später gestalte ich daraus etwas, etwas aus meinen Erinnerungen mit meiner Sicht von heute und einer Botschaft für morgen.
Es gibt aber auch die Momente, wo ich Ideen habe, sie viele Tage hin und her wälze, durchdenke, durchfühle, Skizzen und Notizen mache und dann versuche, sie umzusetzen. Dabei kann dann mitunter aber auch etwas gänzlich anderes entstehen, als ich ursprünglich angedacht hatte.
Inspiriert werde ich auch durch persönliche Lebensgeschichten anderer Menschen, insbesondere von Frauen. Hierbei interessieren mich ebenso die verschiedenen Möglichkeiten der Erzählformen (Autobiografie, Tagebuch, Fotografien, Bilder, Filme, Installationen), die literarischen und künstlerischen Auseinandersetzungen mit individuellen Lebensthemen.
Ich wechsle zwischen Kamera und Rechner, Stift, Schere und Papier, Nadel, Faden und Stoff. Oft arbeite ich an mehreren Projekten gleichzeitig. Manche Werke entstehen quasi über Nacht und manche brauchen zwischendurch eine oder mehrere längere Pausen bis sie fertig sind.
Wie verbringst du einen „normalen“ Tag?
Ein „normaler“ Tag… Schwierig. Vorrangig sind meine Tage durch mein Familienleben und durch meine Bürotätigkeit bestimmt. Für meine künstlerische Arbeit bleiben mir dazwischen ein paar Freiräume. Aber wie gesagt, oft kommen Ideen unter der Dusche oder im Schlaf, wenn ich in der S-Bahn sitze oder mich auf Spielplätzen rumtreibe. Mein „Künstlerleben“ organisiere ich nebenbei. Vorher war es ein Ausgleich. Aber seitdem ich meine Richtung, meine Berufung als solche erkannt habe, und ich mich auch traue, mich Künstlerin zu nennen, bekommt meine Arbeit in der Nebentätigkeit mehr Energie und Struktur.
Wie finanzierst du dein „Künstlerleben“?
Hauptberuflich arbeite ich als Sachbearbeiterin; ein klassischer Bürojob.
Wo kann ich deine Kunst sehen und vielleicht sogar kaufen?
Meine Kunst kannst du auf meiner Website sehen.
Einen Blick hinter die Kulissen und anderes mehr zu meinem kreativen Tun, meinen Beobachtungen und Entdeckungen – hauptsächlich zum Thema Erinnerungen – präsentiere ich hier auf meinem Blog, meiner Fanseite, auf Twitter und Instagram.
Ich habe (noch?) kein Konzept zum Ausstellen und/oder zum Verkauf meiner Kunst. Wenn Euch etwas gefällt, Ihr Ideen habt, dann sprecht mich einfach an. Ansonsten könnt Ihr gespannt sein, was sich so entwickeln wird. Ich bin es auch.
von hehocra | Jan. 20, 2015 | Fotografien |
Foto
Abbild der Vergangenheit
Papier gewordene Erinnerung
wieder belebt
*
Foto
Ausdruck der Poesie
Papier gewordene Gefühle
neu erlebt
Gedicht, Elfchen (c) hehocra
von hehocra | Jan. 14, 2015 | Fundstücke |
Immer wieder stoße ich im Netz auf interessante Anregungen, Ideen, Artikel und Gedanken, die ich bisher via Twitter oder auch Facebook geteilt habe. Doch nun ist es an der Zeit, dass ich die Highlights auch hier im Blog präsentiere. Dies sind meistens Links, die sich mit Erinnerungen, dem kreativen Umgang mit Erinnerungen bzw. Erinnerungsstücken beschäftigen – auch biografisches, autobiografisches, Tagebücher, Fotoalben und ähnlich spannendes mehr. Dafür rufe ich hiermit die Reihe Netzfundstücke ins Leben und werde, je nachdem, wann mir etwas über den Weg läuft, berichten. Wenn Ihr etwas tolles findet oder von etwas wisst, dann immer her damit. Schreibt mir. Vielen Dank.

Heute gibt es folgende Link-Tipps von mir für Euch:
Habt Ihr auch Bücher, die Ihr nicht mehr lest, die eigentlich weg könnten, es aber dann doch zu schade ist, um sie wegzugeben? Dann ist ja diese Idee vielleicht etwas für Euch. Kathrin Möller, die Inhaberin von möllerskript – Gedanken werden Texte, beschrieb in ihrem Blog eine kreative und inspirierende Idee. Seminarmethoden vorgestellt: Das Begleitbuch. Nicht nur in Seminaren, sondern auch für sich selbst kann ein altes Buch gestalterisch neu genutzt werden: kritzeln, malen, kleben, kringeln… Einfach drauf los.
Habt Ihr noch alte schwarzweiß Fotos in Euren Schubladen herumliegen? Vielleicht gefällt Euch ja dann der Beitrag Embroidered photos | DIY von Kathie in ihrem Blog. Sie hat farbiges Garn genommen und ein altes Erinnerungsfoto bestickt.
ArteCreative hat den Gewinnerbeitrag aus den Einreichungen zur Aktion 100 Ways to use a Bra ausgewählt, eine elegante, rote Kopfbedeckung. Die Auswahl war bei den vielfältigen und großartigen, kreativen Ideen sicher nicht einfach. (Ich bin immer noch ganz beseelt von den positiven Rückmeldungen zu meinem BH-Organizer. Diesen nutze ich jetzt auch tatsächlich im Alltag als solchen – momentan für Tücher und Schals.)
Dem Aufruf Zeig dein wichtigstes Foto 2014 sind viele gefolgt. Kwerfeldein hat nun eine tolle Auswahl an spannenden Fotos zusammengestellt. Wenn Euch alle Einreichungen interessieren, dann klickt Euch durch die Kommentare zum Aufruf. Es lohnt sich. (Mein wichtigstes Foto 2014: hier.)
von hehocra | Jan. 5, 2015 | Fotografien |
Wir sind schon im Neuen Jahr, doch angeregt durch kwerfeldein schaue heute nochmal auf das vergangene Jahr zurück: Zeig Dein wichtigstes Foto 2014. Meine Wahl fiel auf dieses Selbstporträt.

In meiner Arbeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit autobiografischen Themen. Das Porträt ist ein Teil einer Serie, die in 2014 begann und die ich in 2015 fertig stellen möchte. Es geht darum, mich mutig Themen meiner Vergangenheit zu stellen, den Nebel zu lüften und ehrlich zu mir selbst zu sein. Das ist nicht einfach, aber es lässt mich wachsen, ungeahnte Energien entdecken und zu mir selbst finden. Das Selbstporträt entstand während eines Workshops, der sich der Unschärfe widmete. Dies war in vielerlei Hinsicht ein für mich prägender und inspirierender Kurs, der mir für meine oft spielerische und intuitive Herangehensweise mein Selbstbewusstsein gestärkt hat. Gleichzeitig steht dieses Foto für mich für die neuen fotografischen und künstlerischen Herausforderungen, die mich in ihren Bann ziehen. Insofern: Vieles hat sich in 2014 bewegt. Vieles habe ich mir angeschaut. Vieles habe ich ausprobiert. Dabei vertraue ich meinem Tempo und meinen Stärken. Eine Zuversicht schenkende Grundlage für das Neue Jahr, und das fühlt sich unglaublich gut an. Yeah.
von hehocra | Dez. 18, 2014 | Collagen |
„Collagentechnik: Bilder zaubern“ – unter diesem Titel widmete ich mich vor einigen Wochen an mehreren Abenden dem Gestalten von Collagen. Das erste Mal, dass ich einen Kurs dieser Art besuchte – und ich gleich zog mich die kreative Luft in ihren Bann. Rechts und links von mir, vor mir und hinter mir klebten und schnippelten und schoben und verwarfen und überdachten und suchten und lachten andere Teilnehmerinnen, die die gleiche Freude bei ihrem Tun hatten, wie ich. Volker Noth, der den Kurs gestaltete, ließ uns viel Raum für unsere Ideen, schaffte eine sehr angenehme Atmosphäre und gab uns hilfreiche Tipps und Anregungen. Dies und noch vieles andere schöne mehr konnte ich erfahren: Einfach machen. Das, was ich intuitiv tue, hat seine Berechtigung. Dass es wunderbar ist, sich mit anderen auszutauschen, gemeinsam an jeweils seinen Ideen zu arbeiten, den anderen anerkennend über die Schulter zu schauen, einen Raum mit Kreativität zu erfüllen, gemeinsam darin abzutauchen… Hier seht Ihr meine Bilder, die an diesen Abenden entstanden:
Einen guten Einstieg hatte ich, in dem ich mich auf die Vorlage konzentrierte, die jede Teilnehmerin bekam. Faszinierend war am Ende zu sehen, wie vielfältig die Ergebnisse waren. Jede hatte aus dem gleichen Ursprung ein völlig neues Bild geschaffen.
Wie unterschiedlich die Herangehensweisen und Ideen, wie inspirierend die jeweiligen Vorlieben und Sichtweisen waren.
Ich habe mich von den vorhandenen Materialien, Zeitschriften und Zeitungen, Broschüren und Schnipseln inspirieren lassen, ohne darüber nachzudenken, was ich mit den Bildern ausdrücken möchte.
Das, was ich aber – angeregt von meinem ersten Bild – doch bewusst einbaute, war in jeder Collage eine Schleife. Vielleicht in Gedanken an das bevorstehende Weihnachtsfest? Ich weiß es nicht. Mir war danach – Augenzwinkernd.
Nun aber tauche ich wieder ins Adventstreiben – das heißt bei mir: Den Alltag mit wärmenden Kerzenschein verzaubern, Tee- oder Ingwerwasser schlürfen, basteln, Handarbeiten, Plätzchen backen, Karten schreiben, Päckchen und Geschenke packen, auf Weihnachtsmärkte gehen. Ich hoffe, Ihr könnt diese magische Zeit auch genießen und lasst den Stress & Druck – von wo auch immer sie herkommen mögen – im Regen stehen.

Made for you, Collage, Papier, 37 x 26 cm, 2014, (c) hehocra