von hehocra | Mrz 12, 2018 | Ausstellungen, Collagen, Ostdeutsches |
In dieser Woche ist es soweit: Susanne Haun und ich werden unsere Idee einer gemeinsamen Installation auf die Welt bringen, zum Leben erwecken. Wir sind sehr gespannt und ich bin auch etwas nervös, muss ich zugeben.
Im vergangenen Sommer keimte unsere Idee auf. Seit dem wuchs sie fleißig. Wir haben einzelne Elemente entwickelt, in unseren Erinnerungen und privaten Archiven gestöbert und so manches Interessante, Spannende und auch Amüsante zu Tage befördert. Die Grundlage für unsere Idee war unser persönlicher Austausch darüber, wie wir in Berlin verwurzelt sind und beide jeweils auf der anderen Seite der Berliner Mauer aufgewachsen sind – Susanne Haun in West-Berlin und ich in Ost-Berlin. Obwohl wir in zwei unterschiedlichen politischen System groß geworden sind, haben wir schnell viele Gemeinsamkeiten ausmachen können. An dieser Stelle gingen wir dann ins Detail… Und in dieser Woche kommt alles zusammen. Nächste Woche kannst Du es zum KunstSalon am Dienstag bei Susanne Haun im Atelier nicht nur sehen sondern auch erleben: Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen am 20. März 2018.
Veränderung 1, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel
Eine weitere Grundlage für unseren Austausch bildete unser Interesse und unsere Herangehensweisen an die Arbeit mit Collagen. Diese Art des künstlerischen Ausdrucks übt auf uns beide einen besonderen Reiz aus. Darüber werden wir auch am Salonabend sprechen. Die Ausstellung, die unseren Salon begleitet und auch im Anschluss noch bis zum 4. Mai 2018 zu sehen sein wird, beinhaltet demnach nicht nur die Installation, sondern auch Collagen.
Eigens hierfür haben Susanne Haun und ich jeweils zwei neue Collagen unter dem Stichwort „Veränderung“ in der Größe 30 x 40 cm angefertigt. Je eine davon findet sich auch auf unserem Flyer wieder. Zur Ausstellung kannst Du sie erstmalig im Original sehen (…und auch erwerben). Im Rahmen des KunstSalons werden wir auch darüber sprechen, ob nur originale Kunstwerke ihre Wirkung entfalten, oder ob dies auch durch Reproduktionen möglich ist.
Veränderung 2, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel
Die Hintergründe meiner Collagen bilden Ausschnitte zweier alter Landkarten, die noch von meinen Großeltern stammen. Bei der Betrachtung dieser war ich erstaunt darüber, wie alt und damit auch fern mir diese Erinnerungsstücke sind und gleichzeitig sind sie so vertraut. Die Orte, die Flüsse und Seen… Das alles gibt es heute auch noch. Hier hat sich nichts verändert. Und doch ist in den letzten Jahrzehnten so viel geschehen. Ich selbst habe mich stark verändert. Schon allein durch die Jahre und die Erfahrungen… Dies waren so meine Gedanken, als die Ausschnitte der Landkarten vor mir lagen und ich sie nach und nach mit kleinen Details aus Zeitschriften, eigenen Fotografien, verwitterten Plakaten, Geschenkpapieren, einem Teefilter und Negativfilmstreifen sowie zwei Knöpfen bestückte.
Susanne hat ihre Collagen hier in ihrem Blog vorgestellt und dazu etwas geschrieben: Geborgenheit und Freiheit – Collage von Susanne Haun | Forever Young – Collage von Susanne Haun.
Du bist herzlich eingeladen, zum KunstSalon am Dienstag – 20. März 2018 – Dich auf unsere Ausstellung einzulassen, von unseren Überlegungen inspiriert zu werden und mit uns darüber zu diskutieren. Wir sind auf Deine Sicht gespannt, denn Kunst entfaltet ihre Wirkung erst durch den Betrachter, die Betrachterin, durch Dich.
Hier kannst Du die Einladung einschließlich Programm und Sonderöffnungszeiten nachlesen und als pdf herunterladen.
Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren: Die Vorstellung der Künstlerin Doreen Trittel von Susanne Haun | Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit | KunstSalon – Der Prozess des Werdens
ps: Die Ausstellung kannst Du zum KunstSalon und nach Vereinbarung vom 21. März bis 4. Mai 2018 oder zu folgenden Sonderöffnungszeiten besuchen. Hier habe ich gekennzeichnet, an welchen Tagen ich vor Ort sein werde, ansonsten auch gern nach vorheriger Vereinbarung.
Fr. 23. März 10 – 13 Uhr (Doreen) | Do. 5. April 15 – 18 Uhr | Mo. 9. April 15 – 18 Uhr (Doreen) | Fr. 20. April 10 – 13 Uhr (Doreen) | Do 26. April 15 – 18 Uhr | Do 3. Mai, 15 – 18 Uhr | Fr. 4. Mai 10 – 13 Uhr (Doreen)
Wir freuen uns auf Dich!
von hehocra | Mrz 8, 2018 | Vielfalt |
(c) hehocra
Ich fordere Respekt in jeglicher Hinsicht und in jeder Beziehung! Respekt!
Dieses Foto stammt aus der #digitalefrauenchallenge vom Tag 3 mit dem Thema #wasfrauenfordern. An mehreren Tagen haben sich Frauen den unterschiedlichen Fragen gewidmet und hierzu ein Foto vorgestellt. So auch ich. Diese Challenge war im Herbst 2017 eine Aktion der Digital Media Women auf Instagram in Kooperation mit den Zeitschriften emotion, barbara und freundin. Aber warum poste ich das heute?
Heute ist der 8. März, der Internationale Frauentag:
Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder Frauentag ist ein Welttag, der am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen. (aus Wikipedia)
Schon im vergangenen Jahr habe ich in meinem Blogbeitrag Unsere Welt braucht Feminismus geschrieben, was Feminismus für mich heute bedeutet:
Gegenseitiger Respekt, Anerkennung der Vielfalt und Achtung der Menschenwürde!
Kurz notiert:
Am 18. März 2018 ist der Equal Pay Day, der internationale Tag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Hierzu gibt es wieder eine Challenge von @digiwomende, die am 9. März 2018 mit dem Hashtag #wasFrauenfordern und #EPD2018 startet.
Es gibt wieder viele interessante Beiträge, Artikel und Berichte zum Weltfrauentag. Von denen, die ich so bisher aktuell gelesen habe möchte ich diese empfehlen. In ihrer Kolumne beschäftigt sich Margarete Stokowski mit dieser Frage: Ist der Feminismus zu weit gegangen? Arte.TV hat einige interessante Dokumentationen und Filme im Programm bzw. in der Mediathek: Frauen, empört Euch!
In diesem Jahr jährt sich das Frauenwahlrecht in Deutschland zum 100. Mal. Ich kann mir nicht vorstellen, nicht wählen gehen zu dürfen… Ich bin dankbar für die vielen mutigen Schritte, die andere Frauen vor uns gegangen sind.
(c) hehocra
von hehocra | Feb 27, 2018 | Vielfalt |
Ein kühnes Beginnen ist halbes Gewinnen, sagte einst Heinrich Heine. Ich freue mich und danke der wunderbaren Katarina Marevic Schmieder für die Idee der Veranstaltung „Die Mutgestalter 1.0 – Persönliche Geschichten“ und ihren mutigen Schritt, sie mit dem ersten Abend ins Leben zu rufen.
So war es für uns ein ganz besonderer Abend, der erste Abend einer Veranstaltungsreihe, in der noch viele Geschichten erzählt werden. Ähnlich wie Irmgard Brand es auch für sich feststellte, geht es mir. Schon so manche Gelegenheit hat mich dazu gebracht, als Pionierin in verschiedenen Bereichen dabei zu sein. Es hat einen besonderen Reiz und eine eigene Energie, die ich an diesem Abend mit ganz wunderbaren Menschen gemeinsam genießen konnte. Darüber hinaus war es für mich wieder faszinierend, über die Vielfalt der Speakerinnen und Gäste zu staunen und über den Abend hinweg begeistert, Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Folgende Speakerinnen haben an diesem Abend neben mir ihre Geschichte erzählt. Die einzelnen Statements und Zusammenfassungen der Mutmachgeschichten kannst Du hier in der Einladung nachlesen. Katarina Marevic Schmieder, Initiatorin und Veranstalterin der „Mutgestalter 1.0“, hat uns in die Silberfabrik in München eingeladen, unsere Geschichten zu erzählen, um anderen Mut zu machen.
Irmgard Brand – Fotografin
Nina Sadlowsky – Yogalehrerin, Bloggerin, Reise-Liebhaberin
Beatriz Carmen Baldur – Gründerin der Cabea – MyBodyImage Akademie
Susanne Zehntner – Mediaplanerin, „spirituelle“ Hochzeitsplanerin, angehende Yogalehrerin
„Mutgestalter 1.0“ by Katarina Marevic Schmieder, Foto (c) Marija Krolo (kroloma)
Aber was ist das eigentlich Mut?
Das Wort „Mut“ stammt aus indogermanisch mo- = sich mühen, starken Willens sein, heftig nach etwas streben > germanisch moda-, mōþa-, mōþaz, mōda-, mōdaz = Sinn, Mut, Zorn > althochdeutsch muot = Sinn, Seele, Geist, Gemüt, Kraft des Denkens, Empfindens, Wollens. (Quelle: Wikipedia, Feb.’18)
Fällt es Dir auch schwer, hierauf eine eindeutige Antwort zu finden? Mit den Geschichten im Ohr und einem Blick in den langen Artikel des großen Onlinelexikons denke ich, dass sich Mut dadurch auszeichnet, dass man sich traut, dass man dazu fähig ist, etwas zu wagen. Dies kann darin bestehen, etwas zu tun oder auch etwas zu lassen.
Mut ist eine Charaktereigenschaft, die dazu befähigt, sich gegen Widerstand und Gefahren für eine als richtig und notwendig erkannte Sache einzusetzen… Die Eigenschaft Mut und ihre Umsetzung in mutiges Verhalten sind individuell unterschiedlich angelegt und nicht für alle Lebensfelder und Situationen gleichermaßen abrufbar. Beide aber sind erlernbar und als Merkmal einer ausgereiften Persönlichkeit wie für ein selbstbestimmtes Leben erforderlich. (Quelle: Wikipedia, Feb.’18)
Von den anderen Geschichten waren nicht nur die Besucher.innen fasziniert, sondern auch ich selbst. Wir kennen alle die Situationen, in denen wir Angst haben, in denen wir das Gefühl haben, vom Mut verlassen zu sein. Da wirken solche Geschichten wie bestärkende Ermutigungen.
Unter Ermutigung ist Mut machen durch andere zu verstehen (durch Zureden, Gesten, Mimik), aber auch Mut durch eigenes Verhalten bekommen, wenn man den Erfolg erkennt, nachdem man etwas gewagt hat. Letzteres wäre eine Selbstbestätigung (Selbstverstärkung…)… (Quelle: Wikipedia, Feb.’18)
„Mutgestalter 1.0“ by Katarina Marevic Schmieder, Foto (c) Marija Krolo (kroloma)
Wir sind mutig!
Meistens fühlt man sich ja selbst nicht so mutig in den Momenten, in denen man mutig ist bzw. man denkt nicht darüber nach. Wir hatten alle gemeinsam, dass wir unserem Herzen bzw. unserem inneren Drang gefolgt sind, mal bewusst, mal unbewusst, unseren eigenen Weg zu gehen. Wir hatten keine Angst bzw. haben unsere Ängste überwunden. Auch haben wir uns nicht von eigenen Zweifeln und denen anderer abhalten lassen.
Dankbarkeit
Ich bin dankbar für meinen inneren Drang, meinen persönlichen Antrieb oder wie auch immer man es bezeichnen mag. Irgendetwas hat mich an vielen Stellen meinen Weg gehen lassen, wo mein Verstand bzw. das Bewusstsein noch lange nichts davon ahnten. Das Vertrauen auf den eigenen inneren Antrieb fand sich in jeder Geschichte wieder – auch die Dankbarkeit. Mit Hilfe eines Dankbarkeitstagebuches lässt sich unser Blick bereichernd auf das richten, was wir geschaffen haben, das was wir geleistet haben, das was wir als Glück wahrgenommen haben, das was ist, das was uns fügend begegnet ist. Dazu schreibst Du jeden Abend mindestens fünf Dinge auf, für die Du an diesem Tag dankbar bist.
„Mutgestalter 1.0“ by Katarina Marevic Schmieder, Foto (c) Marija Krolo (kroloma)
Sich selbst wertschätzen
Es ist ein unglaublich bestärkendes Gefühl, gesehen zu werden, so gesehen zu werden, wie man ist, nicht ausschließlich darüber was man macht, was man nicht macht, sondern so, wie man einfach selbst ist. Beatriz Carmen Baldur hat sehr treffend dabei hervorgehoben, dass es letztendlich drauf ankommt, sich selbst zu lieben, so wie man ist, sich anzunehmen, sich selbst wertzuschätzen.
Wir brauchen Gleichgesinnte
Ganz wichtig war für alle Erzählerinnen in ihrem Leben auch der Austausch mit anderen, mit Gleichgesinnten. Wie hinderlich Menschen sein können, die uns ausbremsen oder aufhalten wollen, haben wir alle erlebt. Da hilft nur eins: Geh hinaus, such Dir Menschen, denen es ähnlich geht, die auch auf dem Weg sind, sich weiterzuentwickeln. Ich habe wunderbare Menschen über die Social Media Kanäle getroffen und viele auch schon persönlich kennengelernt. Ich habe Kurse und Workshops, Mastermind oder andere Gruppen zu verschiedenen Themen besucht. Hierüber habe ich auch Herzensmenschen getroffen, mit denen ich mich wunderbar austauschen kann, wie wir uns gegenseitig unterstützen und einfach durch unser Tun ermutigen.
Doreen Trittel bei den „Mutgestaltern 1.0“, Foto (c) Marija Krolo (kroloma)
Von kleinen Schritten zu großen
Mein Leben hat mir bisher gezeigt, dass es nicht immer gleich die radikale Veränderung und das Große Hinter-sich-lassen sein muss*, sondern dass auch viele Schritte, einer nach dem anderen vorwärts führen. Ich bin dankbar für meine Geduld und Ausdauer. Hierbei habe ich immer meine Opfer-Täter-Patchworkdecke vor Augen, die ich letztes Jahr für die Ausstellung im ehemaligen Frauengefängnis in Berlin Lichterfelde Stich für Stich, Wort für Wort, Naht für Naht über Monate hinweg gefertigt hatte. (* Das gab es bei mir auch, aber dies stand für mich an diesem Abend nicht im Mittelpunkt.)
Lachen, ja richtig: Lachen
Bei allen kleinen und großen Schritten dürfen wir aber nicht vergessen, zu lachen, auch mal über uns und skurrile Situationen, in denen wir uns vielleicht gerade befinden, zu lachen, herzhaft zu lachen. Das hat uns an diesem Abend nicht nur Nina Sadlowsky fröhlich vor gemacht.
Mein mir mutmachendes Motto 2018
Zum Abschluss habe ich allen noch mein Motto für 2018 verraten. Du kennst es sicher schon, aber ich nutze einfach mal die Gelegenheit, es mir selbst wieder vor Augen zu führen: „Ich mute meiner Umwelt meine volle Größe zu!*“ …und mir auch! (* Spruch von der Tasche vom Marie von Mallwitz Verlag)
Mut-Steinchen
Herzerfüllt, beseelt, glücklich, bereichert und dankbar schaue ich auf diese Erfahrung, bei den „Mutgestaltern 1.0“. Dank Susanne Zehntner habe ich nun auch ein Mut-Steinchen in der Tasche. Zum Nachahmen empfohlen.
„Mutgestalter 1.0“ by Katarina Marevic Schmieder, Foto by hehocra
Die nächsten Veranstaltungen sind schon in der Vorbereitung. Sie finden am 22. März und am 19. April 2018 in der Silberfabrik in München statt. Sobald die Informationen veröffentlicht sind, werde ich sie via Facebook und Twitter teilen.
Dein Tipp
Welche Tipps hast Du für andere, damit sie mutig ihren Weg gehen können? Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn wir hier ein paar Tipps für uns und andere zusammentragen können. Was gibt Dir Kraft und Mut? Wie gehst Du mit Zweifeln und Ängsten um? Wie sprichst Du Dir Mut zu bzw. was tust Du, um mutig sein zu können?
von hehocra | Feb 20, 2018 | Fotografien, Ostdeutsches |
Am 5. Februar 2018 war es. Das war der Tag, an dem die Mauer auf den Tag genau 10316 Tage stand und genauso viele Tage nicht mehr. Zu diesem Ereignis veröffentlichte ich in meinen Social Media Kanälen ein paar Fotografien von der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Diese möchte ich gern auch hier zeigen, verbunden mit Links zu verschiedenen interessanten Artikeln, die in zwei Berliner Zeitungen kürzlich veröffentlicht wurden.
Berliner Mauer 01, (c) Doreen Trittel
Ich habe 16 Jahre und ein paar Wochen, Monate mit der Mauer gelebt und empfand es damals als normal. Ich kannte nichts anderes. Ich bin so aufgewachsen. Wie sehr sich die Welt mit dem Fall der Mauer für mich änderte… Dafür bin ich jeden Tag dankbar. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich in ein gesellschaftspolitisches Experiment hineingeraten, das mich stark geprägt hat und mich auch heute noch beschäftigt…
Berliner Mauer 02, (c) Doreen Trittel
In Gesprächen mit Besucher.innen meiner Ausstellungen im vergangenen Jahr habe ich erfahren, dass das Interesse an diesen Geschichten groß ist. Eine in Berlin lebende Französin war sehr neugierig auf mein Erleben und meine Sicht, weil sie noch nie einem Menschen mit ostdeutscher Erfahrung begegnet war. Besucher.innen aus China, der Slowakei und Polen entdeckten Gemeinsamkeiten. Einem Mann war es wichtig, mir zu sagen, wie sehr ihn meine Arbeit bewegte, obwohl er selbst erst in den letzten Tagen der DDR geboren wurde. Ja, und mir wurde erst durch eine Besucherin bewusst: Ich bin eine Zeitzeugin. Eine junge Frau bedankte sich nach einem Gespräch bei mir: „In der Schule haben wir ja vieles über die DDR gelernt, aber das nicht.“ Am stärksten hat mich die zaghafte Offenbarung eines Besuchers berührt, der sich selbst als Stasikind outete. Dieser Austausch bestärkt mich darin, in und mit meiner Kunst von meinen individuellen Erfahrungen und Sichtweisen zu erzählen.
Berliner Mauer 03, (c) Doreen Trittel
Auf folgende interessante Artikel aus Anlass dieses Wendepunktes, am 5. Februar 2018, möchte ich Dich noch aufmerksam machen:
Der Tagesspiegel hat verschiedene Artikel zum Thema veröffentlicht: 10316 Tage Berliner Mauer. Unter anderem werden Fotos von damals und heute gegenübergestellt. Auch gehen sie der Frage nach, weshalb die Zeit mit Mauer sich so viel länger anfühlte als die Zeit ohne Mauer.
Interessant ist auch dieser Artikel der Berliner Zeitung. Er gibt einen Überblick über die Dinge, auch Produkte, die die Wende-Zeit überstanden haben: Aschenbrödel, Ampelmännchen – Was vom Osten übrig blieb. Die DDR ist präsenter denn je.
Berliner Mauer 04, (c) Doreen Trittel
Berliner Mauer 05, (c) Doreen Trittel
Und dass ich aus diesen Fotografien jetzt im Nachhinein entgegen meiner ursprünglichen Pläne einen Blogbeitrag gemacht habe, zeigt, dass mir dieser Tag, der zunächst unscheinbar daher kam, doch noch in mir nachklang…
von hehocra | Feb 13, 2018 | Ausstellungen, Künstler.innen |
Nachdem mich die Künstlerin Susanne Haun in ihren KunstSalon für den 20. März 2018 eingeladen hatte und erste Ideen aufkamen, trafen wir uns im Sommer des vergangenen Jahres zum Eis essen. Wir sprachen darüber, wie wir aufgewachsen sind. Obwohl Susanne in West-Berlin und ich in Ost-Berlin lebten und damals Welten zwischen uns lagen, entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten… Dann kam die Zeit, das Nachdenken über sie und die Collage Blatt 4 „Die Zeit“ von Susanne Haun. Sie zeigt eine Frau mit einer Armbanduhr an beiden Handgelenken. Das brachte uns zum Nachdenken und phantasieren… Dies kannst Du in meinem Blogbeitrag mit dem Titel Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit nachvollziehen.
KunstSalon – Der Prozess des Werdens, Foto by hehocra
Was alles nötig ist, um einen SalonAbend, eine gemeinsame Installation und Ausstellung auf die Beine zustellen, darüber möchten Susanne und ich in ihrem KunstSalon am 20. März 2018 auch eingehen. Du bekommst einen Blick hinter die Kulissen. Lass Dir von uns erzählen, welche Schritte wir von der Idee bis zur Präsentation gegangen sind.
Darüber hinaus kannst Du während der Ausstellung in unserem gemeinsamen Arbeitspapier blättern. Dieses schicken Susanne und ich uns per Mail hin und her. Darin halten wir einzelne Schritte, To Do’s, Absprachen, Überlegungen und Diskussionen fest. Einen weiteren Einblick geben diese Fotos, die wir während unserer Treffen gemacht haben. Und dabei kommt mir jetzt der Gedanke, dass ich diese Fotos auch in unserem Arbeitspapier aufnehmen könnte…
KunstSalon – Der Prozess des Werdens, Foto by hehocra
Wir sind selbst von diesem Weg fasziniert, beobachten staunend das Werden, das Wachsen… Und wir sind gespannt, was dann tatsächlich daraus werden wird und sich vielleicht auch danach noch entwicklen wird… Wir freuen uns auf Dich und sind gespannt, welche Sicht Du mit einbringen wirst. Denn die Kunst lebt und entwickelt sich auch immer mit den Betrachter.innen, also mit Dir.
KunstSalon – Der Prozess des Werdens, Doreen Trittel (li.) und Susanne Haun (re.), Foto by hehocra
Hier findest Du die Einladung zum KunstSalon und weitere interessante Links:
Zu Gast im KunstSalon + Ausstellung (hier im Blog)
Einladung als pdf Download und als Blogbeitrag Einladung zum 16.KunstSalon… (by Susanne Haun)
Vorstellung der Künstlerin Doreen Trittel (by Susanne Haun)
Geborgenheit und Freiheit – Collage von Susanne Haun (by Susanne Haun)
Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit (hier im Blog)
von hehocra | Feb 6, 2018 | Ausstellungen, Collagen, Künstler.innen |
Wenn eine Idee aufkeimt, man sie zulässt… Wenn sie von liebevoller Begeisterung und beflügelnden Fleiß gegossen wird… Wenn sie sich entwickelt, Abzweigungen nimmt und wächst… Und wenn man diesen Prozess gemeinsam geht, beitragen und teilen kann, dann ist das etwas ganz besonderes.
Ich freue mich sehr und fühle mich sehr geehrt, dass ich am 20. März 2018 bei der Künstlerin Susanne Haun zu ihrem legendären KunstSalon eingeladen bin und wir darüber hinaus eine gemeinsame Installation und Ausstellung präsentieren werden.
Du erinnerst Dich vielleicht an meinen Beitrag Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit, in dem ich Dir Susanne Haun vorstellen konnte. Zu dieser Zeit waren Susanne und ich schon mitten in den Vorbereitungen. Jetzt, wo ich kurz innehalte und unseren Weg in den letzten Monaten betrachte, bin ich fasziniert davon, was sich daraus bisher entwickelt hat. Gleichzeitig bin ich voller Neugier, Spannung und Vorfreude, was sich am Dienstag, den 20. März 2018 dann tatsächlich zeigen wird, welche Blüte oder gar Blüten unsere Ideen ausbreiten wird. Du bist ganz herzlich eingeladen dabei zu sein.
Susanne Haun schreibt:
***
Liebe Freundinnen und Freunde meines KunstSalons!
Der nächste KunstSalon am Dienstag findet am 20. März 2018 um 18 Uhr statt. Insgesamt diskutieren wir nun schon das 16. Mal ausgewählte Themen in meinen Atelierräumen in der Groninger Str. 22, 13347 Berlin. Als Gast freue ich mich, Doreen Trittel, hehocra – Atelier für Erinnerung & Veränderung, in meinem Atelier begrüßen zu dürfen.
Gemeinsam werden wir uns dem Thema Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen zuwenden: In Installationen, Collagen und Fotografien setzt sich die Künstlerin Doreen Trittel immer wieder mit den Themen Erinnerung und Veränderung auseinander. Dabei mixt sie die Materialien und Ausdrucksformen. Oft fügt sie ihren Werken Worte oder textile Elemente hinzu, um neue Perspektiven zu schaffen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeiten begründet sich auf ihre ostdeutsche Herkunft und in ihren Erfahrungen als Stasikind. Kunst ist für Doreen Trittel die Chance zu Veränderung und innerem Wachstum. Damit möchte sie die Menschen erreichen und ihnen Mut machen.
Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen: Manche Kunstwerke erschließen sich heute nicht mehr durch den sinnlichen ersten Eindruck, sondern ergeben sich aus der Geschichte hinter dem Werk. So ist das „WER WIE WAS WARUM“ zu erarbeiten und ermöglicht dem Betrachter eine andere Tiefe der Wahrnehmung, nimmt ihn mit auf die Reise und vervollständigt das Werk mit den Geschichten des Rezipienten.
Doreen Trittel und Susanne Haun legen dar, welche Arbeiten notwendig sind, um die Leichtigkeit der gezeigten Installation zu erzeugen.
Geborgenheit und Freiheit, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Susanne Haun
Damit ihr wisst, was euch erwartet:
Programm: KunstSalon am Dienstag, 20.3.2018, Thema „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“
Susanne: Grußwort, Vorstellung von Doreen Trittel, Vorstellung Susanne Haun
Doreen: Kurze Einführung, wie Doreen zu ihrer Art der künstlerischen Arbeit fand. Was sind Installationen und Collagen und welche Anziehungskraft üben sie auf uns aus?
Susanne: Wie beständig sind Installationen (sind sie noch in 100 Jahren zu betrachten?) und welche Art von Sammlern nehmen sie in ihre Kollektionen auf? Können Teile von Installationen als Tafelbilder verkauft werden? Wie wichtig ist die Dokumentation von Installationen? Ist die Dokumentation der Installation das Werk?
Doreen: Liegt der Reiz von Collagen nur im Original oder können sie auch anders wie z.B. in der Reproduktion ihre Wirkung entfalten?
Susanne: Ist die Idee der Installation und Collage in der von uns gezeigten Arbeit sichtbar? Schlusswort und freie Diskussion
Hier könnt ihr die Einladung inklusive Programm im pdf Format herunterladen.
Wir freuen uns, Euch im Kunstsalon mit der verbundenen Ausstellung der gemeinsamen Arbeit Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen begrüßen zu dürfen.
Die Ausstellung ist nach Vereinbarung vom 21.3. – 4.5.2018 zu besichtigen. Sonderöffnungszeiten: Fr. 23. März 10 – 13 Uhr, Do. 5. April 15 – 18 Uhr, Mo. 9. April 15 – 18 Uhr, Fr. 20. April 10 – 13 Uhr, Do 26. April 15 – 18 Uhr, Do 3. Mai, 15 – 18 Uhr, Fr. 4. Mai 10 – 13 Uhr
KunstSalon am Dienstag bei Susanne Haun
20. März 2018 um 18 Uhr
Groninger Str. 22, 13347 Berlin
info@susannehaun.de T: 030 43 00 45 72, M: 0177 232 80 70
Tram M13, M50 Osramhöfe, U6 Seestraße, Leopoldplatz, U9 Nauener Platz
***
In den kommenden Blogbeiträgen werde ich Dir im Vorfeld einiges dazu zeigen und erzählen, sozusagen einen Blick hinter die Kulissen geben.
Wir freuen uns auf Dich! Herzliche Grüße, Doreen
Veränderung 1, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel