von hehocra | Dez. 12, 2016 | Ausstellungen |
…der Weihnachtsmarkt im Brillenladen. Genau vor einer Woche fand er statt, der Weihnachtsmarkt von Ottos Freundinnen bei AllesBrille in Berlin Charlottenburg statt. Ich war dabei und habe ein paar Eindrücke von meinem Stand mitgebracht:



Wieder mit dabei: Sterne aus alten Teelichtern.

Ein schöner Abend mit tollen Gesprächen und viel Spaß.
von hehocra | Dez. 9, 2016 | Ausstellungen, Künstler.innen, Ostdeutsches |
Den Namen der Malerin hatte ich leider vergessen. Dann sah ich eine Ankündigung der Ausstellung von Cornelia Schleime und erkannte das Bild wieder. Als ich dann davor stand, war ich den Tränen nahe. Selten hat mich ein Bild so berührt…
Aber empfehlen möchte ich die Ausstellung insgesamt. Ich bin von der Vielfalt, der enormen Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens sehr beeindruckt. Zudem fühle ich mich von allem gleichermaßen angezogen: Malerei, Fotos von Selbstinszenierungen, Fotoübermalungen, Super8-Filme, Zeichnungen und Reisetagebücher.
Die ausdrucksstarken, großen Frauenporträts sind überwältigend. Vereinen sie verschiedene und gegensätzliche Ebenen. Da sind Melancholie und Zerbrechlichkeit, gleichzeitig zeigen sich leichte und kraftvolle Elemente.
Die Künstlerin ist auch Autorin. Diese Seite kenne ich jedoch noch nicht. Aber ich werde mich weiterhin mit ihrem Werk beschäftigen, denn es beeindruckt mich sehr. Die Retrospektive macht deutlich, wie sehr die Kunst von Cornelia Schleime mit ihrer Biografie verknüpft ist.
Die Ausstellung wird bis zum 24. April 2017 in der Berlinischen Galerie gezeigt. Cornelia Schleime wurde mit dem Hannah-Höch-Preis ausgezeichnet.
Neben ein paar fotografischen Impressionen von meinem Besuch der Ausstellung findest Du weiter unten ein paar Links zu Videoporträts, Interviews und Berichten, die weitere Einblicke geben.
Nachtrag: Die Berlinische Galerie hat mich freundlicherweise auf das interessante Rahmenprogramm zur Ausstellung aufmerksam gemacht. Diese Empfehlung möchte ich Dir gern weitergeben: „Am 05.03. wird Cornelia Schleime bei uns aus eigenen Texten vorlesen. Wer nicht so lange warten möchte, ist auch herzlich zum Künstlergespräch am 15.01. eingeladen.“

Blick in die Ausstellung von Cornelia Schleime: Malerei; by hehocra

Cornelia Schleime: Fotografien zu verschiedenen Selbstinszenierungen nach Einsicht ihrer Stasi-Unterlagen; Ausschnitte; by hehocra

Blick in die Ausstellung von Cornelia Schleime: Malerei und Zeichnungen; by hehocra
Folgende Artikel, Videos und Beiträge zur Ausstellung über und mit Cornelia Schleime:
Kunst gleich Leben – Eine Retrospektive von Cornelia Schleime; Video, info arte tv
Art aber fair – die Kunstkritik von radioeins (befristet verfügbar)
StilBruch vom rbb Fernsehen (befristet verfügbar)
Die Malerin, die ihre Vergangenheit verlor; Die Berliner Morgenpost berichtet, wie eine Mappe aus dem in der DDR verschollenem Werk zur Künstlerin kürzlich zurückfand.
Dieser Fernsehbeitrag ist von 2010, aber dennoch sehr interessant: Cornelia Schleime zu Gast bei Deutsche Welle TV, in der Sendung typisch deutsch. Zu dieser Zeit malte sie gerade an ihren Tier-Menschen-/ Menschen-Tier-Bilden, wie sie es selbst am Ende des Interviews erzählt.
Das könnte Dich auch interessieren: Vor zwei Jahren erhielt die Künstlerin Nenne Meyer den Hannah-Höch-Preis; auch eine Künstlerin der Vielfalt.
von hehocra | Dez. 6, 2016 | Fundstücke |
Heute zum Nikolaustag möchte ich Dir gern wieder ein paar Fundstücke aus meiner Vitrine präsentieren. Heute mit dabei: zwei Ausstellungenstipps, ein Online-Presseartikel, eine niederländische Künstlerin und ein Videoporträt.
Die Ausstellung ULAY LIFE-SIZED in der Frankfurter Schirnkunsthalle ist noch bis zum 8. Januar 2017 zu sehen. Ich war dort und hatte schon darüber berichtet: Happy Birthday Ulay!
Vergangene Woche war ich in der Berlinischen Galerie in der Ausstellung Cornelia Schleime. Ein Wimpernschlag. Irgendwann einmal sah ich ein Bild in einer Zeitschrift, was mich sehr berührte und sich mir einprägte… Mehr dazu demnächst in einem eigenen Beitrag mit fotografischen Impressionen.
In diesem Artikel 27 Jahre Mauerfall „Ich bin schon anders geprägt“ schildert eine junge Frau, die im Jahr es Mauerfalls in Ostdeutschland geboren wurde, wie sie durch ihre Erfahrungen und die ihrer Eltern geprägt wurde. „Durch meine Herkunft reagiere ich sensibler auf soziale Fragen….versuche ich die Hintergründe zu erklären, das Chaos nach der Wende, die schwierige wirtschaftliche Lage. Manchmal fühle ich mich, als würde ich zwischen zwei Stühlen sitzen. Ich werbe für Verständnis, andererseits regt mich die Passivität vieler Ostdeutscher auch auf…“ Festgehalten hat dies die Journalistin Sabine Rennefanz.
Bei Kwerfeldein, stellt die niederländische Künstlerin Eva Gjaltema eine Serie vor, in der sie ihre Erfahrungen als Neuberlinerin und junge Mutter verarbeitet: Künstlerin, Frau und Mutter. Ich hatte drei von den Arbeiten schon in einer Ausstellung gesehen. Da war ich schon sehr beeindruckt. In diesem Kontext, mit weiteren Bildern aus dieser Serie und den Worten, bekommt die Arbeit für mich nochmals eine andere Tiefe. Sehr persönliche und dadurch sehr berührende Bilder, die gleichzeitig herausfordern.
Zum Schluss möchte ich Dir noch dieses tolle Videoporträt der Künstlerin Susanne Haun empfehlen: Einblicke in die Arbeit von Susanne Haun. Es wurde von der Dokumentarfilmerin Anna-Maria Weber von AugenZeugeKunst erstellt. Ich finde es sehr gelungen.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Nikolaustag. Wenn Dir etwas auffällt, was für meine Vitrine der Fundstücke passend wäre, dann schreibe mir einfach (in den Kommentaren über Kontakt oder die anderen Netzwerke). Ich freue mich über Anregungen.

von hehocra | Dez. 2, 2016 | Ausstellungen |
Warst Du schon mal auf einem Weihnachtsmarkt, der in einem Brillenladen stattfand?… Nun hast Du die Gelegenheit dazu: Am kommenden Montag wird der alljährliche Weihnachtsmarkt von o t t o s freundinnen bei AllesBrille in Berlin veranstaltet.
am 5. Dezember 2016, 18 bis 22 Uhr
Weihnachtsmarkt: o t t o s freundinnen
bei AllesBrille, Otto-Suhr-Allee 36
Es erwartet Dich eine kleine, feine, bunte und erlesene Mischung aus Kunst, Design, Mode, Schmuck, Papier, Keramik und nicht zu vergessen die leckeren Köstlichkeiten. Ich werde jetzt das zweite Mal mit meinen Bildern dabei sein. Du kannst Dich auf originale Collagen und Fotografien mit Passepartout freuen. Du findest bei mir auch Weihnachts- und Kunstkarten und kleine Magnete für den Kühlschrank.
Suchst Du noch nach einem passenden Geschenk? Hast Du Lust auf einen schönen Adventsabend im Warmen? Dann komm vorbei. Ich freue mich auf Dich.

ps: Und sollten wir uns noch nicht persönlich kennen, dann sprich mich gern an.
von hehocra | Nov. 30, 2016 | Ausstellungen, Künstler.innen |
Ulay hat heute, am 30. November Geburtstag. Im Oktober hatte ich die Gelegenheit, die aktuelle Ausstellung „Ulay Life-Sized“ in der Frankfurter Schirn besuchen zu können. Ulay ist Künstler und wurde am 30. November 1943 in Solingen unter dem Namen Frank Uwe Laysiepen geboren.
Ulay ist bekannt dafür, mit seinen Arbeiten, insbesondere in seinen Performances, körperliche und emotionale Grenzen zu überschreiten. In den Siebzigern erregte Ulay in gemeinsamen Performances mit seiner damaligen Partnerin Marina Abramovic* große Aufmerksamkeit. Ulays künstlerische Tätigkeiten sind sehr vielfältig und tiefgehend. Im Mittelpunkt steht für ihn immer die Frage nach der Identität: „Wer bin ich?“ Dabei beschäftigt sich Ulay auch mit Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Themen.
Die Ausstellung in der Frankfurter Schirn gibt noch bis zum 8. Januar 2017 einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Phasen Ulays künstlerischer Arbeiten. Zu sehen sind Fotografien, hauptsächlich Polaroids, Videos von älteren und neueren Performances und poetische Zeilen.

„Ulay Life-Sized“ Ausstellung, Ausschnitt mit Videos, by hehocra
Mein Besuch dort hat mich auf mehreren Ebenen berührt und inspiriert. Zum Beispiel haben mich die Worte und Zeilen, die Ulay in seinen Werken aufnimmt, und mich auch seine Aphorismen, die er in früheren Jahren aus einer Wut heraus schrieb, an meine schreibende Phase erinnert. Diese liegt schon einige Jahre zurück und beschäftigten mich lange Zeit sehr intensiv. Ich merke, wie mein Interesse daran wieder langsam erweckt und ich schon die ersten Worte in meine aktuellen Arbeiten einfließen lasse.

Ulay Life-Sized Ausstellung, Ausschnitt mit Bildern, by hehocra
Auch den außergewöhnlich gut gestalteten Katalog zur Ausstellung, herausgegeben vom Kurator Matthias Ullrich, kann ich sehr empfehlen. Er befasst sich in mehreren, verschiedenen Texten und Sichtweisen unterschiedlicher Autoren mit dem Gesamtwerk Ulays. Ich bin noch beim Lesen. Doch wenn ich es richtig gesehen habe, wird auf alle in der Ausstellung gezeigten Arbeiten eingegangen. Das Interview Ästhetik ohne Ethik ist Kosmetik mit dem Grafiker Christoph Steinegger gibt einen Einblick in die Hintergründe der Entstehung des Kataloges.
Die Schirn Kunsthalle hält auf ihrer Website weitere interessante Lesetipps und ein schwarz-weiß Videoporträt Ein Tag mit Ulay bereit. Sehr interessant ist auch der Artist Talk zwischen dem Kurator und dem Künstler. Leider gibt es den Live-Mitschnitt nur auf Facebook. Am Ende kommt auch der Hypnotiseur Nikolai Hanf hinzu. Dieser war Teil einer Performances von Ulay anlässlich der Eröffnung der Ausstellung. Dieser Teil des Gesprächs ist auch auf YouTube HIER zu sehen.

Ulay Life-Sized Ausstellung, Blättern im Katalog, by hehocra
Ich freue mich immer noch sehr, dass sich mir die Welt von Ulay über diese großartige Ausstellung öffnete. Und wenn Du die Gelegenheit hast: Ich kann sie nur empfehlen, auch die Informationen über den Katalog, Texte und Videos drumherum.
Oder warst Du schon dort? Wie sind Deine Eindrücke. Das würde mich sehr interessieren.

Schattenspiel, (c) hehocra
*Marina Abramovic hat heute, am 30. November auch Geburtstag und feiert ihren 70. Anlässlich ihrer neu erschienenen Autobiografie Marina Abramovic: Durch Mauern gehen wird an anderen Stellen viel über sie geschrieben. Daher beschränke ich mich einfach mal auf diesen Link und den Hinweis auf einen früheren Text von mir: Muss ich meine Mutterrolle opfern, um als Künstlerin erfolgreich zu sein?
von hehocra | Nov. 27, 2016 | Vielfalt |
Der 1. Advent, am Abend… Gefühlt befinde ich mich schon im Dezember. Aber ich möchte nicht so voreilig sein. Der November hat ja noch ein paar Tage. Diese lasse ich ihm und uns noch. Ich hoffe, Du hattest einen schönen und gemütlichen 1. Advent im Kreise Deiner Lieben. Ich habe das Sonnenlicht mit meiner Familie bei einem Spaziergang im Berliner Tiergarten genossen. Am Nachmittag, mit Einbruch der Dunkelheit, wurden die ersten Plätzchen gebacken.

1. Advent 2016, (c) hehocra
Nun wende ich meinen Blick noch einmal kurz auf die zurückliegenden Tage und Wochen:

Mein November 2016, (c) hehocra
Am 9. November jährte sich der Tag es Mauerfalls zum 27. Mal. Dies ist einer der Tage, der mein Leben in ein Davor und Danach einteilt. Die Kraft einer solchen Prägung beschäftigt mich gerade sehr und wird mich wohl immer irgendwie beschäftigen. Das Davor und deren Veränderungen und Auswirkungen auf das Danach (einschließlich heute) erfahren gerade in meinen künstlerischen Arbeiten eine besondere Bedeutung.
Daneben beschäftigte ich mich in einer Collage mit Bambus und Schilf sowie in einem Materialmix mit der Eiche. Auch ein langer sonniger Waldspaziergang in der Uckermark ließ mich die Kraft der Natur spüren. So war es nur konsequent, Lucias Ausgangsbild beim Bilder-Pingpong in den Herbst hinaus zu tragen: Verstreute Pfützen.
Verträumt schaute ich in die Lichter an der Decke der Berliner Philharmonie, als ich den Zauber der Musik von „Peter und der Wolf“ genoss. Dabei erinnerte ich mich, wie ich mit meiner damaligen Schulklasse eine Aufführung im Konzerthaus am Alexanderplatz besuchte. „Peter und der Wolf“ ist wahrlich ein Klassiker, der alle Generationen, ob in Ost oder West, soweit ich das in meinem Umfeld beobachten kann, begeistert. Das finde ich sehr schön und ist ein gutes Beispiel für die Kraft der Musik.
Eine weitere Collage vermittelte mir die Kraft unserer Ahnen. Dies ist ein unausweichliches Thema bei der Suche auf Antworten zu den Fragen: Wo komme ich her? Wer bin ich? Was prägt mich? Auch wenn wir aus unserem Blickwinkel heute unsere Ahnen meist nur erahnen können, so finde ich es doch sehr wichtig, sich mit ihnen zu beschäftigen. Der November gilt ja allgemein als Monat des Abschied und der Trauer. Am letzten Sonntag vorm Advent wird der Totensonntag begangen. Ich war nicht an den Gräbern der Toten, die ich kannte. Ich gedachte ihrer auf meine Weise: Über jene Brücke sende ich.
Der 21. November, der Geburtstag des Malers René Magritte, führte mich zu der Kraft von Kunst. Vor elf Jahren besuchte ich eine wunderbare Ausstellung in Brüssel, die mich so sehr beeindruckt hat, dass sie immer noch nachwirkt. Ich blättere heute immer wieder gern durch den Katalog, lasse mich vom Humor und der Sichtweise des Künstlers, unterstützt durch seine Frau und deren gemeinsamen Freunden, anstecken.
Ich wünsche Dir eine schöne und vor allem genussvolle Adventszeit. Mach es Dir und Deinen Lieben schön.
ps: Was andere BloggerInnen im November so erlebt haben, findest Du wie immer bei Birgitt in ihrem Blog Erfreulichkeiten. Die Übersicht verspricht, entgegen den üblichen Annahmen eines grau-tristen Monats, eine bunte Vielfalt.