von hehocra | Dez 2, 2016 | Ausstellungen |
Warst Du schon mal auf einem Weihnachtsmarkt, der in einem Brillenladen stattfand?… Nun hast Du die Gelegenheit dazu: Am kommenden Montag wird der alljährliche Weihnachtsmarkt von o t t o s freundinnen bei AllesBrille in Berlin veranstaltet.
am 5. Dezember 2016, 18 bis 22 Uhr
Weihnachtsmarkt: o t t o s freundinnen
bei AllesBrille, Otto-Suhr-Allee 36
Es erwartet Dich eine kleine, feine, bunte und erlesene Mischung aus Kunst, Design, Mode, Schmuck, Papier, Keramik und nicht zu vergessen die leckeren Köstlichkeiten. Ich werde jetzt das zweite Mal mit meinen Bildern dabei sein. Du kannst Dich auf originale Collagen und Fotografien mit Passepartout freuen. Du findest bei mir auch Weihnachts- und Kunstkarten und kleine Magnete für den Kühlschrank.
Suchst Du noch nach einem passenden Geschenk? Hast Du Lust auf einen schönen Adventsabend im Warmen? Dann komm vorbei. Ich freue mich auf Dich.
ps: Und sollten wir uns noch nicht persönlich kennen, dann sprich mich gern an.
von hehocra | Nov 30, 2016 | Ausstellungen, Künstler.innen |
Ulay hat heute, am 30. November Geburtstag. Im Oktober hatte ich die Gelegenheit, die aktuelle Ausstellung „Ulay Life-Sized“ in der Frankfurter Schirn besuchen zu können. Ulay ist Künstler und wurde am 30. November 1943 in Solingen unter dem Namen Frank Uwe Laysiepen geboren.
Ulay ist bekannt dafür, mit seinen Arbeiten, insbesondere in seinen Performances, körperliche und emotionale Grenzen zu überschreiten. In den Siebzigern erregte Ulay in gemeinsamen Performances mit seiner damaligen Partnerin Marina Abramovic* große Aufmerksamkeit. Ulays künstlerische Tätigkeiten sind sehr vielfältig und tiefgehend. Im Mittelpunkt steht für ihn immer die Frage nach der Identität: „Wer bin ich?“ Dabei beschäftigt sich Ulay auch mit Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Themen.
Die Ausstellung in der Frankfurter Schirn gibt noch bis zum 8. Januar 2017 einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Phasen Ulays künstlerischer Arbeiten. Zu sehen sind Fotografien, hauptsächlich Polaroids, Videos von älteren und neueren Performances und poetische Zeilen.
„Ulay Life-Sized“ Ausstellung, Ausschnitt mit Videos, by hehocra
Mein Besuch dort hat mich auf mehreren Ebenen berührt und inspiriert. Zum Beispiel haben mich die Worte und Zeilen, die Ulay in seinen Werken aufnimmt, und mich auch seine Aphorismen, die er in früheren Jahren aus einer Wut heraus schrieb, an meine schreibende Phase erinnert. Diese liegt schon einige Jahre zurück und beschäftigten mich lange Zeit sehr intensiv. Ich merke, wie mein Interesse daran wieder langsam erweckt und ich schon die ersten Worte in meine aktuellen Arbeiten einfließen lasse.
Ulay Life-Sized Ausstellung, Ausschnitt mit Bildern, by hehocra
Auch den außergewöhnlich gut gestalteten Katalog zur Ausstellung, herausgegeben vom Kurator Matthias Ullrich, kann ich sehr empfehlen. Er befasst sich in mehreren, verschiedenen Texten und Sichtweisen unterschiedlicher Autoren mit dem Gesamtwerk Ulays. Ich bin noch beim Lesen. Doch wenn ich es richtig gesehen habe, wird auf alle in der Ausstellung gezeigten Arbeiten eingegangen. Das Interview Ästhetik ohne Ethik ist Kosmetik mit dem Grafiker Christoph Steinegger gibt einen Einblick in die Hintergründe der Entstehung des Kataloges.
Die Schirn Kunsthalle hält auf ihrer Website weitere interessante Lesetipps und ein schwarz-weiß Videoporträt Ein Tag mit Ulay bereit. Sehr interessant ist auch der Artist Talk zwischen dem Kurator und dem Künstler. Leider gibt es den Live-Mitschnitt nur auf Facebook. Am Ende kommt auch der Hypnotiseur Nikolai Hanf hinzu. Dieser war Teil einer Performances von Ulay anlässlich der Eröffnung der Ausstellung. Dieser Teil des Gesprächs ist auch auf YouTube HIER zu sehen.
Ulay Life-Sized Ausstellung, Blättern im Katalog, by hehocra
Ich freue mich immer noch sehr, dass sich mir die Welt von Ulay über diese großartige Ausstellung öffnete. Und wenn Du die Gelegenheit hast: Ich kann sie nur empfehlen, auch die Informationen über den Katalog, Texte und Videos drumherum.
Oder warst Du schon dort? Wie sind Deine Eindrücke. Das würde mich sehr interessieren.
Schattenspiel, (c) hehocra
*Marina Abramovic hat heute, am 30. November auch Geburtstag und feiert ihren 70. Anlässlich ihrer neu erschienenen Autobiografie Marina Abramovic: Durch Mauern gehen wird an anderen Stellen viel über sie geschrieben. Daher beschränke ich mich einfach mal auf diesen Link und den Hinweis auf einen früheren Text von mir: Muss ich meine Mutterrolle opfern, um als Künstlerin erfolgreich zu sein?
von hehocra | Nov 27, 2016 | Vielfalt |
Der 1. Advent, am Abend… Gefühlt befinde ich mich schon im Dezember. Aber ich möchte nicht so voreilig sein. Der November hat ja noch ein paar Tage. Diese lasse ich ihm und uns noch. Ich hoffe, Du hattest einen schönen und gemütlichen 1. Advent im Kreise Deiner Lieben. Ich habe das Sonnenlicht mit meiner Familie bei einem Spaziergang im Berliner Tiergarten genossen. Am Nachmittag, mit Einbruch der Dunkelheit, wurden die ersten Plätzchen gebacken.
1. Advent 2016, (c) hehocra
Nun wende ich meinen Blick noch einmal kurz auf die zurückliegenden Tage und Wochen:
Mein November 2016, (c) hehocra
Am 9. November jährte sich der Tag es Mauerfalls zum 27. Mal. Dies ist einer der Tage, der mein Leben in ein Davor und Danach einteilt. Die Kraft einer solchen Prägung beschäftigt mich gerade sehr und wird mich wohl immer irgendwie beschäftigen. Das Davor und deren Veränderungen und Auswirkungen auf das Danach (einschließlich heute) erfahren gerade in meinen künstlerischen Arbeiten eine besondere Bedeutung.
Daneben beschäftigte ich mich in einer Collage mit Bambus und Schilf sowie in einem Materialmix mit der Eiche. Auch ein langer sonniger Waldspaziergang in der Uckermark ließ mich die Kraft der Natur spüren. So war es nur konsequent, Lucias Ausgangsbild beim Bilder-Pingpong in den Herbst hinaus zu tragen: Verstreute Pfützen.
Verträumt schaute ich in die Lichter an der Decke der Berliner Philharmonie, als ich den Zauber der Musik von „Peter und der Wolf“ genoss. Dabei erinnerte ich mich, wie ich mit meiner damaligen Schulklasse eine Aufführung im Konzerthaus am Alexanderplatz besuchte. „Peter und der Wolf“ ist wahrlich ein Klassiker, der alle Generationen, ob in Ost oder West, soweit ich das in meinem Umfeld beobachten kann, begeistert. Das finde ich sehr schön und ist ein gutes Beispiel für die Kraft der Musik.
Eine weitere Collage vermittelte mir die Kraft unserer Ahnen. Dies ist ein unausweichliches Thema bei der Suche auf Antworten zu den Fragen: Wo komme ich her? Wer bin ich? Was prägt mich? Auch wenn wir aus unserem Blickwinkel heute unsere Ahnen meist nur erahnen können, so finde ich es doch sehr wichtig, sich mit ihnen zu beschäftigen. Der November gilt ja allgemein als Monat des Abschied und der Trauer. Am letzten Sonntag vorm Advent wird der Totensonntag begangen. Ich war nicht an den Gräbern der Toten, die ich kannte. Ich gedachte ihrer auf meine Weise: Über jene Brücke sende ich.
Der 21. November, der Geburtstag des Malers René Magritte, führte mich zu der Kraft von Kunst. Vor elf Jahren besuchte ich eine wunderbare Ausstellung in Brüssel, die mich so sehr beeindruckt hat, dass sie immer noch nachwirkt. Ich blättere heute immer wieder gern durch den Katalog, lasse mich vom Humor und der Sichtweise des Künstlers, unterstützt durch seine Frau und deren gemeinsamen Freunden, anstecken.
Ich wünsche Dir eine schöne und vor allem genussvolle Adventszeit. Mach es Dir und Deinen Lieben schön.
ps: Was andere BloggerInnen im November so erlebt haben, findest Du wie immer bei Birgitt in ihrem Blog Erfreulichkeiten. Die Übersicht verspricht, entgegen den üblichen Annahmen eines grau-tristen Monats, eine bunte Vielfalt.
von hehocra | Nov 21, 2016 | Vielfalt |
Es gibt wenige Ausstellungen, die viele Jahre nachklingen. Aber es gibt sie und ich erfreue mich immer wieder daran. Eine Ausstellung davon war im Jahre 2005 in Brüssel mit dem Titel „René Magritte et la Photographie“.
René Magritte ist bekannt als Maler, der dem Surrealismus zugeordnet wird. Der Künstler wurde am 21. November 1898 in Belgien geboren und verstarb 1967 in Brüssel. Sein Geburtstag jährt sich heute zum 118. Mal.
Im Jahre 2005 verweilte ich einige Wochen in der europäischen Metropole und besuchte an einem Tag im Mai die Ausstellung „René Magritte et la Photographie“. Klar kannte ich die Bilder des Malers, allen voran das Bild „Ceci n’est pas une pipe.“ Doch bis zu diesem Zeitpunkt fand ich noch nicht so richtig den Zugang zu ihnen. Dies sollte sich nach dem Besuch dieser Ausstellung ändern.
Eintrittskarte Ausstellung Brüssel 2005, (c) hehocra
Bei der Ausstellung im Palais des Beaux-Arts standen zahlreiche Fotografien von und mit René Magritte im Vordergrund. Zum Teil wirkten sie, als wenn sich ein privates Fotoalbum öffnete, aber zum anderen Teil gewährten sie einen Blick hinter die Kulissen seines künstlerischen Schaffens. Eine große Rolle spielte dabei seine Frau Georgette Berger, die sein Model wurde. Mit kunstinteressierten Freunden hatte das Ehepaar viel Freude an einer humorvollen Selbstinszenierung.
Katalog zur Ausstellung „Magritte et la photographie“, Einblick by hehocra
Die Fotografien erinnerten mich an eigene Bilder, die ich mit meiner Schwester früher machte. Wir alberten hin und wieder gern vor der Kamera, mal einzeln, mal zusammen. Den Spaß, den wir dabei hatten, fand ich auch auf den Fotografien von René Magritte wieder, obwohl ich sie nicht miteinander vergleichen möchte. Die Bilder des Künstlers mit seiner Frau und seinen Freunden waren voller Leichtigkeit und Freude. Es kam nicht auf die technische Perfektion an. Ich spürte die kindliche Freude, die meine Schwester und ich auch kannten.
Seit dem erkenne ich den tiefsinnigen Humor in den Bildern des Malers René Magritte.
Bei meinen Recherchen zu diesem Artikel habe ich einen schönen Kurzfilm entdeckt: René Magritte & Georgette Berger.
Katalog zur Ausstellung „Magritte et la photographie“, Foto mit Postkarten by hehocra
Wie geht es Dir mit seinen Bildern? Oder hast Du eine ähnliche Erfahrung mit einer anderen Ausstellung gemacht?
von hehocra | Nov 20, 2016 | Vielfalt |
Heute, am Totensonntag, wird in Deutschland der Toten gedacht. Er ist immer am letzten Sonntag vorm ersten Advent. Ich finde, wir sollten nicht nur an diesem Tag unserer Toten und unserer Vorfahren gedenken, aber ich finde es gut, dass es solch einen Tag zum Innehalten hierfür gibt.
Friedhofsgarten, Fotografie, analog
sende ich dir
ein Gedanke
still und leise
sende ich dir
dorthin, wo du
jetzt lebst
in einer anderen Welt
ein Lächeln
nur für dich
sende ich dir
von hier, wo ich
zu Hause bin
in dieser Welt
geht mein Gefühl
über jene Brücke
zu euch
Friedhofslicht, Fotografie, analog
Der Totensonntag wird auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet, aber…
ewig?
augenblicke – momente
momente – augenblicke
Das Leben besteht nicht aus der Ewigkeit.
Der Tod? Das wissen wir nicht.
Ich wünsche Dir einen schönen, stillen Sonntag.
Fotografien und Texte (c) hehocra
von hehocra | Nov 18, 2016 | Collagen |
Das Ausgangsbild bei der kreativen Blogaktion Bilder-Pingpong wurde im November von Lucia zur Verfügung gestellt. Es zeigt eine Pfütze auf einem Weg und an einer Wiese. Ein kleines Stück lässt eine Hecke erahnen. Das Bild wirkt so ruhig und friedlich, das Gras so frisch. Und doch ging mir die Pfütze und das damit verbundene Nass nicht aus dem Kopf. Ich sah sie als Spuren eines grauen Regentages. Grau und nass, trüb und melancholisch, wie der Herbst sich heute wieder zeigt.
Doch dann kam ich auf die Idee, die Pfütze an eben diesen Ort zu tragen, hinaus auf die Straße, auf das Kopfsteinpflaster der Großstadt und auf das Blätterbett im noch grünen Gras.
Eine Pfütze auf Papier im Herbst 2, (c) hehocra
Eine Pfütze auf Papier im Herbst 1, (c) hehocra
ps: Du hättest die Gesichter der Menschen, Spaziergänger um mich herum sehen sollen.
Was die anderen aus diesem Bild gemacht haben, findest Du hier, im Blog Schreibtischwelten. Der Bilder-Pingpong ist eine Aktion von Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe und Lucia vom Blog Schreibtischwelten. Ein Ausgangsbild dient als kreative Inspiration zu was auch immer. Es darf geschrieben, gemalt, gestaltet, gebastelt… werden. Mehr Informationen gibt es hier. Mach doch mit.