von hehocra | Sep 28, 2020 | 30 Jahre... - Gespräche |
Begegnungen er-fahren
Persönliche Geschichten bauen Vorurteile ab.
Im Gespräch mit Mina Esfandiari
Mina Esfandiari ist Fotografin, Grafikdesignerin und Autorin. Im Mittelpunkt stehen die Porträt-, Dokumentar- und Unternehmensfotografie. Eines ihrer konzeptionellen Projekte ist Ihre Reise auf dem Radweg der Deutschen Einheit von Bonn nach Berlin. Ich freue mich, dass ich Dir heute Minas Projekt vorstellen darf und das ganz pünktlich zum 3. Oktober 2020, dem 30. Jahrestag der Deutschen Einheit.
Vorab möchte ich noch kurz erwähnen, dass wir dieses Gespräch vor Corona aufgezeichnet haben. Da mussten wir uns noch keine Gedanken um den Abstand machen.
Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.
Wieso nicht einfach mal Deutschland mit dem Rad bereisen?
Kennst Du den Radweg Deutsche Einheit? Ich habe ihn durch das Projekt von Mina kennengelernt.
Der Radweg Deutsche Einheit ist ein touristischer Radfernweg, der auf einer Gesamtstrecke von rund 1.100 Kilometern von Bonn kommend durch sieben Bundesländer nach Berlin verläuft. Er verfolgt zum einen das Ziel, den Entwicklungsprozess und den Stand der Deutschen Einheit zu veranschaulichen. Neuartig ist das weitere Ziel, Radtourismus mit Angeboten digitaler Information zu versehen und eine Infrastruktur für Elektromobilität von Radfahrern zu errichten… Das Konzept für den Radweg wurde 2015 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Zusammenarbeit mit den Bundesländern aus Anlass des Jubiläumsjahrs 25 Jahre „Deutsche Einheit“ entwickelt. 2016 wurde der Weg ausgeschildert… (Wikipedia, September 2020)
Diesen Weg ist die Fotografin im August 2019 von Bonn nach Berlin gefahren, um sich mit diesem Teil der Deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. Mina selbst kommt aus Hamburg und hat westdeutsche und iranische Wurzeln. Den letzten widmete sie bereits vorherige Projekte. Beim Fall der Mauer war sie 4 Jahre alt. 30 Jahre später hat sie sich neugierig auf den Weg gemacht, um sich der „deutschen Seele“ zuzuwenden. Mina wollte Menschen zu begegnen, die an diesem Radweg wohnen. Sie hat sie porträtiert und nach ihren persönlichen Geschichten rund um die Deutsche Teilung, den Fall der Mauer und die Deutsche Einheit befragt.
Hinter den Kulissen
Was alles dazu gehört und was es zu organisieren galt, das verrät uns Mina mit einem offenen Einblick in dieses Projekt. Denn es war mehr als nur eine „einfache“ Radtour. Die Natur, die Menschen, Dankbarkeit und freies WLan spielen dabei eine große Rolle. Mina spricht von den Herausforderungen und der Freude des Radfahrens und eines solchen konzeptionellen Projekts.
Von Begegnungen, die verändern
Welche Geschichten und Porträts Mina von ihrer Reise mitgebracht hat, das erfahren wir in diesem Jahr. Denn am 3. Oktober 2020 erscheint Ihr Buch „Von B nach B. Begegnungen auf dem Radweg Deutsche Einheit“ bei capybarabooks. Zudem ist eine Ausstellung im bzw. durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geplant.
Nachtrag: Die Ausstellung im BMVI musste leider aufgrund der Corona-Maßnahmen abgesagt werden. Aber dafür kannst Du online mehr Einblicke bekommen. Bitte hier entlang…
„Sei neugierig und hab Spass am Entdecken! Lass Dich auf die Geschichten der Menschen ein.“, Zitat von Mina Esfandiari, 2020, by Doreen Trittel
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Mina uns so offene Einblicke in ihre Reise gegeben und mit uns ihre Erfahrungen geteilt hat. Ich wünsche Ihrer Ausstellung und ihrem Buch viele Interessenten, aus denen vielleicht neue Begegnungen miteinander entstehen werden. Ich bin dankbar für diesen wunderbaren Austausch und dafür, dass ich Mina begegnet bin. Danke auch an Heike Lachnit, Journalistin und Texterin www.hl-journal.de Denn sie hat mich auf das Projekt von Mina aufmerksam gemacht. UND Heikes Geschichte findest Du auch in diesem Buch und in der geplanten Ausstellung.
Danke Mina Esfandiari (li.)
Die Reise ist zu Ende, aber weiter geht’s:
Mina Esfandiari
https://www.minaesfandiari.com
Radweg Deutsche Einheit
https://www.radweg-deutsche-einheit.de/home/
Video-Tagebuch auf der Seite des BMVI
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/von-bonn-nach-berlin.html
Verlag CAPYBARABOOKS
http://www.capybarabooks.com/buecher/reise/von-b-nach-b.html
Von B nach B. Begegnungen auf dem Radweg Deutsche Einheit. – Mina Esfandiari
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019 und der Fortführung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in 2020. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre -… Gespräche. Folgende Interviews sind bereits erschienen:
Auch über das Jubiläumsjahr 30 Jahre Mauerfall hinaus sind die Erfahrungen, Gedanken und Erkenntnisse ein Erlebnis. Klick Dich doch mal durch. Voller Freude und Dankbarkeit schaue ich auf jede einzelne Begegnung zurück und danke jedem Impuls, den uns meine Gesprächspartner*innen geschenkt haben.
von hehocra | Jul 2, 2020 | 30 Jahre... - Gespräche |
Alles ist jetzt. Alles ist hier.
Es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen.
Im Gespräch mit Jessica Josiger
Jessica Josiger ist Schamanin. Jessicas Arbeit muss man erfahren. Bei ihr bekommen die tiefen Themen ihrer Kundinnen einen Raum. Jessica gibt Impulse und unterstützt die Selbstverantwortung, damit jede Frau sich erkennen und ihren Weg gehen kann.
Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.
…und dann kam Corona.
Diese Formulierung werden wir jetzt häufiger hören, lesen und auch selbst benutzen. Für mich ist es aber jetzt, wenn ich ehrlich bin, eine ‚Ausrede‘. Denn ich kann nicht genau sagen, weshalb das Gespräch mit der wunderbaren Jessica Josiger nun mehrere Monate bei mir ruhte, und heute der Moment gekommen ist, es Euch zu zeigen. Bisher fühlte es sich nicht stimmig an. Ich überlegte, wegen der Fotos, die ich einfügen wollte. Dann kamen andere Themen in den Vordergrund. Dann war dies… Dann war jenes… Und immer das Gefühl: Jetzt noch nicht.
Der Wahrnehmung folgen…
Und damit bin ich mittendrin im Thema von Jessica. Denn Jessica ist Schamanin und achtet sehr genau auf Wahrnehmungen und Impulse. Wir können nicht alles sehen und wissen, begreifen und verstehen, aber wir können unseren Wahrnehmungen vertrauen, denn sie führen uns immer zur Lösung, weisen uns den Weg.
So habe ich mir erlaubt, meinem Gefühl zu folgen, und die Gesprächsaufzeichnung immer wieder zur Seite zu legen. Aber leicht fiel es mir nicht, denn immer saß das schlechte Gewissen auf meiner Schulter und wollte mich antreiben. Da war er wieder, der Leistungsanspruch, der Druck, zu machen. Dass aber das Sein auch Machen in dem Sinne ist, das erfährst Du auch in unserem Gespräch. Und ich bin froh, dass meine Intuition letztendlich stärker war und ich ihr gefolgt bin.
Aber jetzt. Warum?
Heute ist er nun da, der Moment, Euch mein Gespräch mit Jessica Josiger zu zeigen. Und ich habe mich dafür entschieden, entgegen der bisherigen Interviews, keine Fotos in das Video einzufügen, dafür die Worte, Gedanken und den Austausch dieses Mal pur fließen zu lassen. Warum? Auch das kann ich Dir, ehrlich gesagt, nicht sagen. Ich weiß es nicht. Aber ich habe das Vertrauen in mir, dass es jetzt genau so richtig ist und dass es seinen Sinn haben wird. Vielleicht liegt er ja in Dir? Vielleicht brauchst Du einen Impuls, eine Perspektive aus unserem Gespräch genau zu diesem Zeitpunkt. Vielleicht brauchst Du das genau so, ohne visuelle Beiträge.
Von Systemen, übers Anderssein hin zur Sanftheit
Wir sprechen nicht nur über die Arbeit und ihre Fähigkeiten von Jessica als Schamanin sondern auch über ihre Erfahrungen und ihren persönlichen Weg. Denn Jessica ist in der DDR geboren und hat dort ihre ersten Lebensjahre verbracht. Was hat sie geprägt? Wie geht sie heute damit um?
„Du bist immer richtig. Deine Wahrnehmung ist immer richtig.“, Zitat von Jessica Josiger, 2020, by Doreen Trittel
Obwohl Jessicas Erfahrungen ganz andere sind als meine, finde ich mich in vielen Erkenntnissen und Wahrnehmungen, ja auch in Bewertungen wieder. Wir sehen Parallelen zwischen verschiedenen kleinen und größeren Systemen. Wir tauschen uns über das anders sein und das Gefühl, dazu gehören zu wollen aus. Wir reflektieren die Unterdrückung unserer weiblichen Anteile und die Veränderungen, die wir schon gegangen sind. Darüber hinaus nehmen die Sanftheit in uns wahr.
Danke Jessica Josiger
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Jessica ihre Geschichte, ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen mit uns geteilt hat. Vor allem danke ich ihr für ihre Geduld. Ich bin tief dankbar für diesen tiergehenden Austausch. Danke.
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019 und der Fortführung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in 2020. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre -… Gespräche. Folgende Interviews sind bereits erschienen:
Auch über das Jubiläumsjahr 30 Jahre Mauerfall hinaus sind die Erfahrungen, Gedanken und Erkenntnisse ein Erlebnis. Klick Dich doch mal durch. Voller Freude und Dankbarkeit schaue ich auf jede einzelne Begegnung zurück und danke jedem Impuls, den uns meine Gesprächspartner*innen geschenkt haben.
von hehocra | Feb 12, 2020 | 30 Jahre... - Gespräche, Interviews, Künstler.innen |
Vor einem Jahr, da hatte ich noch keine Ahnung von der Bearbeitung von Videos. Ich war noch nie live und hatte Interviewfragen bisher nur schriftlich gestellt… Und nun gibt es 6 Videos, in denen ich mich mit Menschen aus meinem Netzwerk anlässlich dem 30. Jahr des Mauerfalls unterhalten und sie gefragt habe… Es waren intensive, tief gehende und sehr bereichernde Gespräche, in denen ich mein Gegenüber immer wieder neu kennengelernt habe. Die Interviews habe ich aber nicht nur aufgezeichnet, sondern auch mit Fotos aus öffentlichen und den privaten Archiven meiner Gesprächspartner*innen unterlegt. Du findest sie am Ende dieses Beitrages alle nochmal auf einen Blick.
Zunächst hatte ich ja vor, jeden Monat mindestens ein Video zu veröffentlichen. Doch dann kamen im vergangenen Jahr interessante Ausstellungsprojekte hinzu, von denen ich am Jahresanfang noch nichts ahnte. Da habe ich mir schon Ende 2019 gedacht, ich setze meine Gesprächsreihe in 2020 zum 30. Jahr der Deutschen Einheit fort.
Ich freue mich, dass ich das 30. Jahr der Deutschen Einheit mit meiner Künstlerinkollegin und Freundin Susanne Haun eröffnen darf. Uns verbinden trotz unterschiedlicher Sozialisation viele Gemeinsamkeiten, die wir miteinander auch schon künstlerisch betrachtet haben.
***
West-Berlin war ein Dorf
Die Veränderungen einer Stadt
Im Gespräch: Susanne Haun
Susanne Haun ist Künstlerin. Die Zeichnung steht für sie im Mittelpunkt: „Die Zeichnung ist für mich wie ein zusätzliches Sinnesorgan.“ Darüber hinaus ist Susanne auch eine Netzwerkerin. Sie veranstaltet in ihrem Wedding Atelier regelmäßig den KunstSalon am Dienstag verschiedenen, überwiegend künstlerischen Themen. (Für den nächsten Salon gibt’s für Dich weiter unten noch eine Einladung.)
Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.
Susanne Haun wächst in West-Berlin auf, in einer geteilten Stadt mit einer Mauer ringsum. Für sie als Kind ist es normal, weil sie es nicht anders kennt. Mit dem Fall der Mauer verändert sich nicht nur Ost-Berlin, sondern auch der Westteil der Stadt radikal.
Wir sprechen nicht nur über Susannes Erfahrungen als Berlinerin und Künstlerin sondern auch über unsere Zusammenarbeit und Installation im Umgang mit Erinnerungen und der Entdeckung von Gemeinsamkeiten.
Mit unserem Gespräch bekommst Du einen tiefen Einblick darin, wie unsere Installation entstanden ist, den Ursprung unserer Zusammenarbeit, und darin, dass wir unsere Zusammenarbeit über die gemeinsame Installation und Ausstellung fortführen.
Auf dieser Basis möchten wir mit unserer Kunst und unseren Gesprächen dazu anregen, dass mehr Menschen trotz aller Unterschiede, die Gemeinsamkeiten entdecken können. Diese Parallelen stellen eine Verbindung her und sind gerade in der heutigen Zeit unabdingbar. Sie schaffen eine Brücke zwischen den Menschen, unabhängig vom kulturellen Hintergrund. Verbindung schafft Frieden.
„Seid neugierig aufeinander. Seid respektvoll miteinander…“, Zitat von Susanne Haun, 2019, by Doreen Trittel
Susanne lädt Dich und mich ein
Wenn Du Susanne Haun persönlich treffen möchtest, dann komm doch zu ihrem nächsten KunstSalon am Dienstag, den 18. Februar 2020, um 18 Uhr in den Atelier-Räumen von Susanne Haun im Berliner Wedding. Alle Informationen zu diesem Abend und zu ihrem Gast Frank Koebsch, Künstler und Kurator, das erfährst Du hier: Einladung zum 23. KunstSalon am Dienstag. Ich verrate nur, dass Zigarrenkästen eine Rolle spielen und dass ich auch dort sein werde.
Susanne Haun (r) und Doreen Trittel (l) bei Eva & Adele in der Ausstellung L’AMOUR DU RISQUE, im me Collectors Room, Berlin 2018, Foto Doreen Trittel
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Du, liebe Susanne, uns Deine Geschichte, Deine Erfahrungen und Wahrnehmungen mit uns geteilt hast. Von Herzen: Dankeschön!
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019 und der Fortführung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in 2020. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Folgende Interviews sind bereits erschienen:
Auch über das Jubiläumsjahr 30 Jahre Mauerfall hinaus sind die Erfahrungen, Gedanken und Erkenntnisse ein Erlebnis. Klick Dich doch mal durch. Voller Freude und Dankbarkeit schaue ich auf jede einzelne Begegnung zurück und danke jedem Impuls, den uns meine Gesprächspartner*innen uns geschenkt haben.
von hehocra | Aug 18, 2019 | 30 Jahre... - Gespräche, 30 Jahre... - Spuren, Künstler.innen, Ostdeutsches |
Wo ist mein Platz?
In den Zwischenwelten zu Hause
Im Gespräch mit Carla Pohl
Carla Pohl ist freie Fotografin, spezialisiert auf Reportagen und Portraitfotografie. Dabei kommt es ihr darauf an, in Bildern Geschichten zu erzählen. Das macht sie digital und auch analog.
Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.
Carla sagt von sich: „Ick komm’ aus’m Osten.“ Sie war 9 Jahre jung, als die Mauer fiel. Heute gehört sie zur dritten Generation Ost und beschäftigt sich in ihren Arbeiten auch mit der ostdeutschen Prägung. Dabei schaut sie auf das Verbindende.
Erinnerungsorte
Wir sprechen über Orte, die erinnern, über ihre Bedeutung, über Gefühle, die sie auslösen, und auch über den Verlust: „…dass Orte, DDR-Orte immer mehr verschwinden, platt gemacht werden, weil sich niemand dafür interessiert. Doch diese Orte gehören zu unserer Geschichte und zu unserer Identität auch…“
Erinnerungen und Perspektiven verändern sich
Carla erzählt uns von ihrer Sicht auf den Fall der Mauer, damals als Kind, heute als Erwachsene. Die große Orientierungslosigkeit in der Zeit danach hat auch sie wahrgenommen.
Die Zuordnung als „Ostbraut“ empfand sie zunächst als Beleidigung. Doch irgendetwas ist da… und Carla sieht sich heute selbstbewusst als „Ostfrau“. Wir sprechen über Feminismus und Gleichberechtigung.
„Lasst uns unsere individuelle Freiheit und unsere Gemeinschaft miteinander leben.“,Zitat von Carla Pohl, 2019, by Doreen Trittel
Es wäre doch wunderbar, wenn wir den Gemeinschaftsgedanken und die individuelle Freiheit miteinander vereinen können. Welch ein großes Potential an kreativer Freiheit dadurch entstehen würde…
Auf nach Nevada
Inwieweit wird die ostdeutsche Herkunft bei Carlas neuen Projekt in Nevada eine Rolle spielen? Darauf dürfen wir gespannt sein. Denn Carla plant eine Reise in die USA, nach Nevada, um dort Frauen für ihr aktuelles Fotoprojekt zu porträtieren:
Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft sowie Tierschutz werden im Zeitalter des Klimawandels immer wichtiger. In einer noch stark androzentrischen Gesellschaft, in der Frauen wenig Anerkennung erhalten und mehr Arbeit leisten müssen, um erfolgreich sein zu können, ist es an der Zeit, die Aufmerksamkeit auf Frauen in dem oben genannten Themenfeld zu lenken. Mit meinem Projekt will ich ihre Stärken in Berufen zeigen, die für Frauen untypisch scheinen. Das Weibliche wurde kulturgeschichtlich stets mit der Natur in Verbindung gebracht. Haben daher nicht gerade Frauen einen anderen Zugang und nachhaltigeren Umgang mit der Natur?
Geplant sind Porträts, die mit Doppelbelichtungen kombiniert werden. Dadurch entstehen poetische Spannungsbögen, welche die Vielfalt der Natur, Mutter Erde und ihre Kraft zeigt. Diese Bildkombinationen sollen perspektivisch auf der ganzen Welt entstehen, um ein anerkennendes und verbindendes Frauenbild in Zeiten der Umweltveränderung zu schaffen. Die Perspektive fängt jetzt an und bringt mich als Erstes nach Ely, Nevada (USA). In Ely werde ich Frauen porträtieren aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Wissenschaft (Great Basin National Park), Ranch (Cowgirl 😉 ), Jägerin, Eisenbahn, Kupfermiene sowie Native Americans (Shoshone tribe).
Das tolle daran ist auch, dass Du mit dabei sein kannst. Schau mal hier: Carla hat eine Crowdfundingkampagne gestartet und hält hierfür einige Überraschungen für Dich bereit: In erster Linie bin ich Mensch, die Kamele interessieren mich mehr.
Carla Pohl mit Pferden, 2019, by Doreen Trittel
Unsere gemeinsame Ausstellung
Bevor sich Carla aber auf den Weg macht: Am 31. August 2019, um 14 Uhr eröffnen wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Offene Kirche Roddahn e. V. unsere Ausstellung “Verbundene Spuren” in der Dorfkirche Roddahn, Roddahner Dorfstraße 13, 16845 Neustadt (Dosse). Die Ausstellung lädt Dich ein, sich anlässlich dem 30. Jahr des Mauerfalls mit der eigenen Geschichte und dem Wandel zu beschäftigen. Sie ist bis zum 28. September 2019 (Finissage, 14 Uhr) zu sehen. Sei mit dabei, wir freuen uns auf Dich!
Danke Carla Pohl. (c) Doreen Trittel
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Carla ihre Geschichte, ihre Gedanken und Erkenntnisse mit uns geteilt hat. Von Herzen: Dankeschön!
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier. Folgende Interviews sind bereits erschienen:
von hehocra | Jul 10, 2019 | 30 Jahre... - Gespräche, Ostdeutsches |
Kampf um die Vergangenheit – Die selbstreflektierende Pionierarbeit einer Historikerin
Im Gespräch mit Lucia Henke
Schreibtischwelten: Lucia Henke ist Kreative, Bloggerin, Lehrerin, Historikerin und schreibt gerade an ihrer Masterarbeit.
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Vom Mittelalter und dem drittgrößten Denkmal Deutschlands
Lucia Henke hat sich schon immer für Geschichte interessiert. 1989 war sie in der 8. Klasse und plötzlich gab es da einen Bruch… Dem geht sie heute nach. Lucia untersucht das sozialistische Geschichtsbild. Bei diesen Forschungen stellt sie fest, dass wir vieles als Fakten in unseren Köpfen haben, die eigentlich Konstruktionen sind. Diese Konstruktionen werden durch die jeweilige Gegenwart der Historiker wesentlich mitbestimmt. Im Mittelpunkt unseres Gespräches steht die Masterarbeit, die Lucia gerade schreibt. Darin möchte sie das Geschichtsbild über das Mittelalter untersuchen. Wie hat die DDR (Deutsche Demokratische Republik) das Mittelalter dargestellt, wie hat man in der DDR das Mittelalter vermittelt und über Herrscherpersönlichkeiten berichtet? Dabei fließen auch folgende Fragestellungen mit ein: Unter welchen Gesichtspunkten man in der DDR Geschichte geschrieben? Welchen Einfluss hatte der „Kampf um die Vergangenheit“ im Kalten Krieg?
Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit, also etwa die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. Sowohl der Beginn als auch das Ende des Mittelalters sind Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und werden recht unterschiedlich angesetzt. (Wikipedia, Juni 2019)
Dabei betrachtet sie nicht nur die Epoche sondern auch zwei ausgewählte Herrscherpersönlichkeiten Das sind:
Otto I. der Große (* 23. November 912; † 7. Mai 973 in Memleben) aus dem Geschlecht der Liudolfinger war ab 936 Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreiches (regnum francorum orientalium), ab 951 König von Italien und ab 962 römisch-deutscher Kaiser. (Wikipedia, Juni 2019)
und
Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für „Rotbart“) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III.Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. (Wikipedia, Juni 2019)
Barbarossa kennst Du vielleicht vom Kyffhäuserdenkmal in Thüringen:
Das Kyffhäuserdenkmal (auch Barbarossadenkmal) ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Kyffhäusergebirge im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen in der Gemarkung von Steinthaleben im thüringischen Kyffhäuserkreis. Das 81 m hohe Denkmal wurde 1890 bis 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet und ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands. (Wikipedia, Juni 2019)
Dort war ich als Kind (vor 1989) und später in den 90igern einmal. Es ist in seiner Größe schon sehr beeindruckend. Im Video zeigen wir Dir ein paar Fotos davon.
DDR-Postkarten vom Kyffhäuser, by Doreen Trittel
Aus der Oberlausitz unterwegs über Berlin
Ich freue mich, dass Lucias Wege ab und zu über Berlin führt und wir uns treffen können. Denn eigentlich kommt Lucia aus der Oberlausitz.
Die Oberlausitz… ist eine Region, die zu etwa 67 % zu Sachsen sowie 30 % zu Polen und 3 % zu Brandenburg gehört. In Sachsen umfasst die Oberlausitz in etwa die Landkreise Görlitz und Bautzen mit einer nördlichen Grenze zwischen Hoyerswerda und Lauta und in Brandenburg den südlichen Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz um die Stadt Ruhland sowie einige Orte östlich und südlich davon. Der seit 1945 polnische Teil der Oberlausitz zwischen den Flüssen Queis im Osten und der Lausitzer Neiße im Westen gehört administrativ zur Woiwodschaft Niederschlesien (polnisch Dolnośląskie); nur ein kleiner Zipfel um Łęknica (Lugknitz) gehört zusammen mit dem polnischen Teil der Niederlausitz zur Woiwodschaft Lebus. Im Süden entspricht die Grenze der Oberlausitz der sächsisch-tschechischen Grenze von Steinigtwolmsdorf im Westen bis nach Zittau und östlich davon der polnisch-tschechischen Grenze bis zur Tafelfichte. (Wikipedia, Juni 2019)
Diese Gegend gehörte früher zum Tal der Ahnungslosen. Darüber sprechen wir auch kurz:
Tal der Ahnungslosen war ein sarkastischer DDR-Ausdruck für Gebiete, in denen Westfernsehen und -UKW-Rundfunk nur schwer zu empfangen war. Konkret galt das für Greifswald und den Bezirk Dresden, in denen der Empfang nur mit großem Aufwand terrestrisch erfolgen konnte. (Wikipedia, Juni 2019)
Hinterfragen, immer wieder hinterfragen
Ich freue mich, dass Lucia uns von ihrer Arbeit und ihren ersten Erkenntnissen erzählt. Ich komme selbst wieder ins Nachdenken und hinterfragen: Nur weil ich etwas im Kopf habe und für selbstverständlich nehme, ist das kein Kriterium dafür, dass es auch richtig ist. Es darf und muss hinterfragt werden. Mir drängte sich im Gespräch dabei auch das Thema der Deutungshoheit über die Geschichte der DDR in den letzten 30 Jahren auf… Denn „in der Gegenwart wird um die Vergangenheit gekämpft. Wer stellt sie richtig dar?“… Ich bin gespannt, wie das einmal reflektiert werden wird.
„Hinterfragt die eigenen Geschichtsbilder.“ Zitat von Lucia Henke, 2019, by Doreen Trittel
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Lucia einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit, die noch am Entstehen ist, gegeben hat. Von Herzen: Dankeschön!
Danke Lucia Henke, (c) Doreen Trittel
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier. Folgende Interviews sind bereits erschienen:
#interviews30Jmauerfall #gespräche30Jmauerfall #doreentrittel30Jmauerfall
Sei mit mir gespannt auf die folgende Geschichte und Impulse. Ich freue mich auf das folgende Interview.
Blumen in der Boros Collection, by Doreen Trittel
ps:
Und weil ich es im Video erwähnt habe, möchte ich hier auch gern die Boros Collection verlinken. Das Interview mit Lucia führten wir neben dem ehemaligen Bunker in der Reinhardtstr. 20 in Berlin Mitte. Zufällig sahen wir die sonst verschlossenen Türen weit geöffnet. An diesem Tag konnten die Besucher*innen die Kunstsammlung eigenständig über die vielen verwinkelten Etagen entdecken, die sonst nur mit einer vorab gebuchten Führung zugänglich ist. Was für eine wunderbare Möglichkeit, die wir gern genutzt haben.
von hehocra | Apr 30, 2019 | 30 Jahre... - Gespräche, Ostdeutsches |
Schubladen, die nicht passen – Erfahrungen mit Perspektiven
Im Gespräch: Gisela Backe
Powerfull Coaching For Free Minds: Als Coach bestärkt Gisela Backe Frauen, ihre Berufung zu finden und ihre schöpferische Kraft zu leben. Dies verbindet sie auch mit kreativen Sessions, in denen ihre Klientinnen Silber in Symbole verwandeln.
Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.
Gisela Backe hörte ich das erste Mal in einem Interview des eigenstimmig Podcast. Das war im vergangenen Jahr während einer Zugreise nach Bonn. Ich war von ihren Worten, wie sie den Prozess der Transformation im kreativen Tun beschreibt, berührt. Ich erkannte eigene kreative Prozesse und Veränderungen. Das musste ich ihr gleich schreiben und so kamen wir in Kontakt. Dabei tauschten wir uns auch über unsere jeweiligen Erfahrungen mit unserer ostdeutschen Herkunft aus. Ich freue mich, dass Gisela uns im Rahmen meiner Interview-Reihe zum 30. Jahrestag des Mauerfalls von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen erzählt.
In Ost und West verwurzelt
Gisela Backe kommt aus Dresden und war bei den Montagsdemonstrationen 1989 mit dabei. Später sind ihr das Ostdeutsche und das Deutsche sein im Ausland begegnet. Heute lebt Gisela seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Mannheim und ist hier zu Hause.
„Was ich nicht habe mit ihnen, ist eine gemeinsame Geschichte.“
Bunte Schubladen
Wir sprechen nicht nur über Schubladen und Vorurteile, sondern auch über Dialekte, Demonstrationen, Irritationen, Offenheit und Neugierde, über Einladungen und Begegnungen.
„Weil ich um meine Schubladen weiß, kann ich sie ganz weit öffnen.“
Offenheit, Zitat von Gisela Backe, 2019, by Doreen Trittel
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Gisela ihre Geschichte und Erkenntnisse mit uns geteilt hat. Von Herzen: Dankeschön!
Danke Gisela Backe, (c) Doreen Trittel
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall – Video-Interviews. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier.
Folgende Interviews sind bereits erschienen:
#interviews30Jmauerfall #gespräche30Jmauerfall #doreentrittel30Jmauerfall
Sei mit mir gespannt auf die folgende Geschichte und Impulse. Ich freue mich auf das folgende Interview.