von hehocra | Jul 4, 2019 | Blogaktionen, Gedichte, Installationen |
„Wer dreht eigentlich all diese Schicksalsräder? Bestimmt eine Leihfirma.“
Dieser Satz wurde mir im Januar diesen Jahres beim KunstSalon am Dienstag von Susanne Haun in die Hände gespielt. Er entstammt der Performance MUSE//MOIRA vom Performanceduo ‚Krysti Himmelfahrt & 1 Muse‘, mit der Sabine Küster das zweite Jahr der MUSENLAND Akademie für Biografisches & Kunst startete. Weitere Sätze findest Du hier, im Gastbeitrag von Sabine Küster: Kairos, Karma, Kismet – oder doch nur Zufall? Jedes Mal, wenn ich diesen Satz lese, er mir in den Sinn kommt, muss ich schmunzeln…
Zufall
Zeitlos fallen,
Unten oder oben?
Fliegen, kannst du das?
Alles da. Alles loslassen.
Licht aus. Licht an.
Leben, doch!
(c) Doreen Trittel
Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel
„…das Glück sollte sich sanft verhalten, es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten…“
Kürzlich tanzte ich durch die Wohnung, als das Lied von Hildegard Kneef „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ erklang… Da gesellte sich zufällig das Schicksal mit hinzu…
Schicksal
Schreiben, schreiben
Chancen im Chaos erkennen
Halten, haltlos
Im Blick, was?
Chill doch mal!
Krieg dich ein!
Sagt, wer?
Allein oder gemeinsam?
Leben, miteinander
(c) Doreen Trittel
Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel
Ist das Schicksal immer schwer? Ist die Fügung das leichte Gegenteil?
Fühlte es sich wie Schicksal an? Aber heute, mit einer neuen Perspektive: Es könnte auch eine Fügung gewesen sein… Aber kein Zufall…
Schicksal
So und so
Chancen bekommen
Halte ich (dich) mich
Im Innern leben das
Chaos & die Ordnung
Kinderlachen
Selbst bei uns
Alles ist miteinander verbunden
Liebe
(c) Doreen Trittel
Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, Detail, 2019, (c) Doreen Trittel
Beeinflussen unsere Entscheidungen unser Schicksal oder den Zufall?
Wie oft fällt der Nebensatz: „…aber es gibt ja eigentlich keine Zufälle.“ Wenn es keine Zufälle mehr gibt, was dann? Ist der Zufall eine Erfindung des Menschen, um etwas unerklärlichem ein Wort zu geben, es damit zu etwas Erklärtem zu machen?
Zufall
Zauberworte sprechen wir
Unter uns in die Welt hinaus
Funken sprühen weit
Allumfassend umarmen wir
Laut & leise die
Liebe
(c) Doreen Trittel
Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, 2019, (c) Doreen Trittel
#SchicksalIstZufall
Die MUSENLAND Akademie für Biografisches & Kunst hat zu einer Blogparade aufgerufen – Ausschreibung: #SchicksalIstZufall.
Mir ging dieser Inspirationsfunken einige Zeit durch den Kopf. Ich habe ihn mit in meinen Alltag und auch mit auf Reisen genommen. Und wie die Inspirationsfunken so sind, sie sprühen Funken ohne Kontrolle, ohne Plan, ohne Richtung… So widme ich mich hier auf diese Art den Worten Schicksal und Zufall, Zufall und Schicksal…
Bis zum 31. Juli 2019 kannst Du auch noch mitmachen: mit einem eigenen Blogbeitrag oder einer Einsendung an die MUSENLAND Akademie… (siehe Link)
Zufall Schicksal…, Installation mit Tampons, 2019, (c) Doreen Trittel
Tampons?
Ja, das sind Tampons. Was es damit auf sich hat, das erzähle ich Dir lieber in meiner nächsten Atelier-Post 😉 Du kannst Dich auf der rechten Seite (mobil: weiter unten) dafür eintragen – oder direkt hinter diesem Link: Atelier-Post. Ich freue mich auf Dich.
von hehocra | Jun 16, 2019 | Ausstellungen, 30 Jahre... - Kunst & mehr, Gedichte, Ostdeutsches |
vorwärts gehen
sich drehen
Kreis um Kreis
fragen, suchen
leben – wie?
Erinnerungen
gelebtes gelebt
nach dem Sinn
der Weg – wohin?
im Spiegel der Augen
die Tiefe erahnen
versinken ohne Reue
die Hand reichen
voller Leichtigkeit
das Licht spüren
den Lohn im Tanz
Kraft für den Morgen
der Zuversicht folgen
den Träumen vertrauen
Fuß vor Fuß
vorwärts gehen
© Doreen Trittel
Mit diesem Gedicht eröffnete ich meine Vernissage zur Ausstellung „erinnern & verändern“ am 6. Juni im Café Mahlsdorf, Hönower Str. 65, 12623 Berlin. Es war ein ganz besonderer Nachmittag, ein sehr intensiver und berührender Nachmittag, der Raum für Leichtigkeit und Tiefe hatte, der Verbindungen zwischen sich scheinbar fremden Menschen Themen offenbarte…
erinnern & verändern, Ausstellung von Doreen Trittel im Café Mahlsdorf, 28. Mai bis 10. Juli 2019
Tief erfüllende Energie…
Zum Abend hin saß ich mit einem Teil der Gäste an einem der großen Tische beisammen… Zwischendurch kam mir in den Sinn: Ich müsste ja mal Fotos für Social Media machen… Aber stattdessen ließ ich mein Handy in der Tasche, schaute um mich und genoss die ganz besondere Energie, die diesen Raum an diesem Nachmittag erfüllte.
Es haben leider nicht viele den Weg in das Café Mahlsdorf gefunden. Aber diejenigen, die dort waren, haben die Vernissage zu einem unvergesslichen Nachmittag werden lassen. Es zeigten sich Verbindungen zwischen Menschen, die sich bis dahin nicht kannten. Der Austausch untereinander ging tief und war leichtfüßig zugleich.
Mir bis dahin fremde Menschen, die für einen Besuch in der Stadt waren, fanden zufällig den Weg ins Café Mahlsdorf. Sie waren von meinen Bildern so eingenommen, dass sie ein zweites Mal kamen und wir uns kennenlernen konnten… Es brauchte nicht viele Worte, um die Magie der Begegnung und Resonanz zu spüren.
Herzensmenschen haben den weiten Weg nach Mahlsdorf auf sich genommen, um Melina Paetzold und mich zu begleiten, ihre Musik und meine Bilder zu erleben, die Inspiration zu genießen. Danke für Euer Kommen, Euer Sein und die zauberschönen Blumen.
Ausstellung „erinnern & verändern“ von Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf
Mahlsdorf…
Das Café Mahlsdorf ist gut mit der S5, eine Linie zwischen Ost und West in Berlin, zu erreichen. Mahlsdorf liegt an der östlichen Grenze der Stadt und ist zusammen mit den angrenzenden Teilen Kaulsdorf und Biesdorf das größte zusammenhängende Gebiet an 1- und 2-Familienhäusern in Deutschland.
Es kann viele Gründe haben, weshalb niemand aus Mahlsdorf zu meiner Vernissage gekommen war: das Wetter? die Uhrzeit?… Aber ich frage mich auch: Sind die Mahsldorfer (noch) nicht bereit für das Thema?…
Der Berliner Tagesspiegel hatte eine Ankündigung in seinem Newsletter veröffentlicht: Kunst als Ergebnis einer ostdeutschen Kindheit.
Ausstellung „erinnern & verändern“ von Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf
Berührende Musik…
Melina Paetzold brachte ihre Klarinette und einnehmende Musik von Hans Eisler und Ilse Fromm-Michaels mit. Damit griff sie das Thema der Ausstellung „erinnern & verändern“ sowie den 30. Jahrestag des Mauerfalls auf musikalische Art und Weise inspirierend auf: „…Beide Komponist*innen, Ilse Fromm-Michaels und Hanns Eisler, haben zur Zeit der Teilung in Deutschland gelebt und wurden von ihr geprägt. Ebenso wie die Künstlerin Doreen Trittel reflektieren sie Veränderungen aus ihrem Leben in ihren Werken.“
Melina Paetzold absolvierte ihre künstlerische Ausbildung auf der Klarinette an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt) und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw). Das Thema der Verfemung und der Exilkomponisten ist ihr seit ihrer Arbeit am Zentrum für Verfemte Musik an der hmt ans Herz gewachsen. Die berührenden Begegnungen mit Zeitzeugen wie Ester Bejarano, Ursula Mamlok und vielen mehr, inspirierten die junge Musikerin, dieses Thema weiterzuverfolgen. Bereits seit einigen Jahren setzt sich Melina Paetzold nun sehr für das Erinnerndes Exilkomponisten Ingolf Dahl ein. 2017 brachte ihr Ensemble SONeO die Kammermusik-CD Ingolf Dahl. Intervals heraus und vor kurzem erschien ihr Buch Ingolf Dahl. Biografie eines musikalischen Wanderers.
Herzlichen Dank an Melina auch dafür, dass sie sich auf meine Fragen eingelassen und dem Publikum einen Einblick in die Musik und ihre persönliche Motivation gegeben hat. Ich wünsche Dir, dass Du einmal Melina und ihre Klarinette live erleben kannst. Melina Paetzold, Musikerin, Klarinettistin: http://www.melina-paetzold.de/
Melina Paetzold (re.) und Doreen Trittel eröffnen die Ausstellung „erinnern & verändern“
Netzwerken online und offline…
Die Inhaberin des Cafés, Fanny Leichmann, Melina Paetzold und ich haben uns über das Netzwerk She-preneur, das von Tanja Lenke gegründet wurde, kennengelernt. Das Netzwerk ist für Frauen, Unternehmerinnen, Selbständige verschiedener Branchen und Themen. Wie wir drei zusammenkamen? Diese Geschichte führte mich in den vergangenen Dezember zurück… Bei diesen Temperaturen fühlte es sich angenehm an, sich die Kälte aus dem Winter für einen Moment vorzustellen… Herzlichen Dank an das wertschätzende Miteinander und die Unterstützung aus dem Netzwerk. Diese Ausstellung und Vernissage zeigen, wie sich Wege online und offline wunderbar miteinander verbinden können. Tanja Lenke hat im Vorfeld der Vernissage mit Melina und mir über unsere Kooperation in einem Facebook-Live-Video gesprochen. Hier kannst Du das Gespräch nachschauen. (Dieser Link führt zu Facebook. Wenn Du ihm folgst gelten die dortigen Datenschutzbestimmungen.) She-preneur: https://she-preneur.de
Eine Gemeinschafts-Collage von den Gästen der Vernissage „erinnern & verändern“, auf Einladung von Doreen Trittel
Kunst ist eine Einladung…
Kunst ist eine Einladung… Zwei meiner Collagen inspirierten zu einer kurzen aber intensiven Körperarbeit, zu der ein Gast spontan einlud. So standen wir im Café und konzentrierten uns auf uns und unsere Bewegungen, spürten unter Anleitung in uns hinein, verweilten im Moment, hier und jetzt.
Kunst ist eine Einladung… Mit diesem Gedanken habe ich unsere Gäste eingeladen, selbst kreativ zu sein, aber nicht allein, sondern gemeinsam. Dabei ist mir aufgefallen, dass es für so manche eine kleine Überwindung war. Umso mehr freue ich mich über die Begeisterung fürs kreative und intuitive Tun, die dann aufkam.
Ausstellung „erinnern & verändern“ von Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf
Herzliche Einladung an Dich…
Du bist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen. Hab eine gemütliche und anregende Zeit im Café Mahlsdorf. Die Ausstellung geht noch bis zum 10. Juli 2019. Ich freue mich über Deinen Besuch und Deine Rückmeldung.
Ausstellung „erinnern & verändern“, Doreen Trittel, vom 29.5. bis 10.7.2019 im Café Mahlsdorf
Café Mahlsdorf, Hönower Str. 65, 12623 Berlin – Leckerer Kaffee, leckerer Kuchen…
Die Vernissage klingt wunderbar nach… Sie macht mich sehr stolz und dankbar…
Danke für Eurer Kommen, Euer Sein und die wunderschönen Blumen…
Nachdenken
über das Leben
Veränderung
auf Reisen sein ankommen
Halt finden
auf der Suche sein
wonach?
Halt
in der Veränderung
das Leben
erleben und gestalten
ein neuer Tag
nicht nur die Welt
sondern auch
sich selbst entdecken
den Herausforderungen und
der Angst begegnen
in die Tiefe schauen
die Dunkelheit zulassen
es wissen wollen
den fluss spüren
mit der Veränderung tanzen
beschwingt
zulassen
wachsen
© Doreen Trittel
von hehocra | Feb 28, 2019 | Blogaktionen, Gedichte |
Vielleicht
Müde.
Worte schreiben.
Ja? Nein?
Morgen.
Nicht mehr jetzt.
Ja? Nein?
Den Bogen spannen:
Vielleicht?
Schließ die Augen.
Heute: Gute Nacht.
2009, (c) Doreen Trittel
28 Tage Inhalte posten. 28 Blogbeiträge. 28 Tage schreiben, Bilder heraussuchen, Gedanken machen, suchen, auswählen, schreiben, schreiben… 28 Tage. Heute ist der 28. Tag, der letzte Tag.
Vielen Dank an Anna Koschinski. Sie ist die Initiatorin der Aktion 28 Tage Content. Hierfür hat sie im Februar täglich inspirierende Impulse, Anregungen und Tipps rund ums Schreiben bereitgestellt. Es lohnt sich, Annas Blog zu durchstöbern.
(c) Doreen Trittel
Geschichte & Gedichte
In diesem Jahr, dem 30. Jahr des Mauerfalls, wollte ich nicht nur einzelne sondern mehrere Blogbeiträge zu diesem Anlass posten. Hierfür hatte ich bereits vor, auch in mein persönliches Archiv zu gehen und Texte hervorzuholen, die ich noch nie veröffentlicht hatte. Dabei half mir mein Ziel, im Rahmen von #28tagecontent jeden Tag einen Blogbeitrag zu posten. Aber auch aktuelle Texte und Empfehlungen sind mit eingeflossen. Unerwartet waren für mich die Gedichte, die mir bei meiner Suche über den Weg liefen. Hier zeigte sich für mich der rote Faden: Gedichte aus und für Umbruchsphasen. Vielleicht steckst Du gerade in einer Veränderung und ich kann Dir damit ein wenig Mut machen und Kraft schenken.
Gestresst?
Weshalb habe ich bei dieser Aktion überhaupt mitgemacht? Das hat sich so manche, so mancher schon gefragt. Ich möchte es Dir gern beantworten. Bloggen bedeutet für mich nicht Stress. Das Bloggen gehört seit 2007 zu meinem Leben und ich kann es mir nicht mehr ohne vorstellen. Das Vergnügen, Dir zu schreiben, erfüllt mich mit großer Freude.
Aber ja, ich gebe zu, mitunter habe auch ich die ein oder andere Durststrecke. Aber selten mache ich eine Pause, denn irgendwo kommt dann doch unverhofft ein Inspirationsfunken daher geflogen. Und dann bin ich selbst erstaunt, was sich da mitunter so zeigt. Ähnlich wie beim Gestalten von Bildern, Installationen oder Serien. Ich habe eine Idee im Kopf, bin auf der Suche… bis sich dann etwas zeigt, das ich nicht unbedingt gesucht habe.
(c) Doreen Trittel
Gemeinsam
In Gemeinschaft zu Bloggen, im Austausch zu sein, das brauche ich zwischendurch. Dann genieße ich die Motivation, den Austausch und die Anregungen sehr. Wir haben unterschiedliche Themen und Inhalte, doch wir sind mit den ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Eine wichtige Begleiterin ist für mich nicht nur die Initiatorin Anna Koschinski, sondern auch meine Bloggerfreundin und Kollegin Astrid Grövert. Sie schrieb und veröffentlichte im Februar auf ihrem Blog die Serie „Singe deine Lebensmelodie“. Diese besteht aus Fragen und Übungen rund um Deine Stimme – Trust your inner sound.
(c) Doreen Trittel
Geschafft
Das Ziel, dass ich mir gesetzt und nach außen kommuniziert hatte, beflügelte mich, ins Tun zu kommen. Ja, zur Kreativität gehört auch Disziplin. So freue ich mich, dass ich 28 Beiträge fertigstellen konnte, die Dir Impulse, neue Sichtweisen oder Anregungen geben können.
Gespannt
Auf mich warten nach dem täglichen Bloggen Freiräume für andere Dinge. Ich freue mich aus offline Kreativsein. Das kam jetzt eindeutig zu kurz. Die Beiträge sind online, so dass Du sie Dir in Ruhe durchschauen und lesen kannst. Viel Freude beim Entdecken und Inspirieren lassen.
Ich freue mich, dass Du mit dabei warst. Herzliche Grüße, Doreen
Dankeschön #dankbar #28tagecontent #28tc – (c) Doreen Trittel
28 Tage Content – Alle meine Beiträge:
28 – Schreiben. Ja? Nein? – Mein Fazit nach 28 Tagen
27 – Erleuchtung in der S-Bahn – Im Gespräch mit Harald Polzin #videointerview
26 – Zeitzeugin – ich
25 – Kairos, Karma, Kismet – oder doch nur Zufall? – Ein Gastbeitrag aus dem Musenland
24 – Halt finden im Fluss #gedicht
23 – Aus der Vergangenheit auftauchen #10minblog #collagen
22 – Alte Zeichen #gedicht
21 – „War schon froh, dass du mit dabei warst.“ #podcast
20 – ohne punkt und komma #kreativesschreiben
19 – Fragen an die Großeltern: Sei dennoch unverzagt #buch
18 – Der Weg des Schmetterlings #selbstporträts
17 – Das Leben, ein Experiment #gedicht #collage
16 – Sommer 1990 – die D-Mark und der Sternenhimmel
15 – Schreiben, schreiben und nochmals schreiben #kreativesschreiben #collagen
14 – Der 14. Februar – Bergfest
13 – Zukunft #gedicht
12 – Sommer 1989 – Menschen flüchten
11 – annehmen #gedicht
10 – Lang war die Nacht #gedicht #collagen
9 – Sommer 1985 – Immer bereit! #installation
8 – Verändertes Leben #gedicht
7 – Mich sehen #gedicht
6 – 3 Trompeterbücher mit 2 Widmungen – (keine) Erinnerungen
5 – Vor einem Jahr: 10.316 Tage
4 – Loslassen #gedicht
3 – Im Meer der Schichten #gedicht
2 – Schulfete war langweilig #installation
1 – Eine Reise: 28 Tage neue Inhalte.
Was für eine Reise. Ich freue mich auf den Nachklang…
von hehocra | Feb 26, 2019 | Gedichte, 30 Jahre... - Kunst & mehr |
Eine junge Frau bedankte sich nach einem Gespräch bei mir: „In der Schule haben wir ja vieles über die DDR gelernt, aber das nicht.“
Dies war für mich der Moment, in dem mir so richtig bewusst wurde: Ich bin Zeitzeugin. Ja, ich bin in einem Land aufgewachsen, dass es nicht mehr gibt, in der DDR. Ich war 16 Jahre alt, als 1989 die Mauer fiel. Ich bin ein Stasi-Kind. Ich bin Deutsche mit ostdeutschem Migrationshintergrund. Ich bin eine Zeitzeugin.
…eine einheitliche Definition des Begriffs Zeitzeuge kaum möglich. Der Begriff ist sehr wandelbar, in stetiger Entwicklung begriffen, und unterliegt hierbei bestimmten Funktionalisierungen und Zuschreibungen. Die genannten Kontexte überschneiden sich teilweise, was die Komplexität der Erscheinungsformen von Zeitzeugenschaft aufzeigt. Die DDR-Zeitzeugenschaft ist zum einen eng verknüpft mit den Debatten um die Aufarbeitung der Geschichte der DDR;… Bevor dieses Wort endgültig zum Allgemeinbegriff wurde, wurde dieselbe Bedeutung mit den Umschreibungen „Zeuge der Zeit“oder „Zeuge seiner Zeit“ verbunden… (Quelle: Wikipedia, Feb.19)
40 Jahre Ich, Ausschnitt, Fotografie (c) hehocra
Zeitzeugin
Zeuge
Ich
Zeugin
Meinung
Stark
Wahrheit
Meine
Lieber leise
Zweifel
Still
Schreien
Schrei
Reden
Sagen
Vertreten
Mich
Erzählen
meine Geschichte
Zeugin
meiner Zeit
ich
2014, (c) Doreen Trittel
Seitdem ich mir meiner Verantwortung bewusst geworden bin, stehe ich gern als Gesprächspartnerin und Zeitzeugin zur Verfügung.
neugierig, reflektierend, Tabu brechend
Ein Schwerpunkt meiner Arbeiten liegt auf meiner ostdeutschen Herkunft, meinen Erfahrungen als Stasi-Kind und als Teenager in der Wende-Zeit. Insbesondere vor diesem Hintergrund bin ich neben meinen künstlerischen Arbeiten gern auch Impulsgeberin, Gesprächspartnerin, Zeitzeugin und Mutmacherin. Mit meinen Erfahrungen in der kreativen Auseinandersetzung und meinem Weg des inneren Wachstums bin ich überzeugt davon: Veränderungen beginnen bei uns selbst und das erfordern Mut.
Meine Geschichte bei „Mutgestalter 1.0“ von Katarina Marevic Schmieder, 2018, Foto (c) Marija Krolo (kroloma)
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Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski. Gleichzeitig ist er ein Teil meiner Aktionen rund um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall.
Doreen Trittel vor ihrer Arbeit „Schießen für den Frieden, Teil 1“, (c) Christian Appl
von hehocra | Feb 24, 2019 | Gedichte |
veränderung
in der Bewegung liegen
immer wieder laufen
Tag für Tag den Morgen begrüßen
schmerzlich der Abschied
fern reisen nah zu Hause sein
dem Ich in die Augen sehen
im Schatten baden
lächelnd im Sommerregen weinen
mit den Tropfen tanzen
springen die Knospen
ins Leben
allein – miteinander
unter der Weite des Himmels
Halt finden im Fluss
Leben
2007, © Doreen Trittel
Eins mit den Wellen, Fotografie, digital sw, 2005, (c) Doreen Trittel
Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski.
von hehocra | Feb 22, 2019 | Gedichte, 30 Jahre... - Kunst & mehr, Ostdeutsches |
alte zeichen
die zeichen der zeit
schweigen laut
schreien stumm
tragen spuren vieler jahre
leben die erinnerungen
die zeichen der zeit
2007, © Doreen Trittel
Spuren vom Konsum, 2009, (c) Doreen Trittel
Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Blogaktion 28 Tage Content von Anna Koschinski. Gleichzeitig ist er ein Teil meiner Aktionen rund um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall.