von hehocra | Feb 12, 2020 | 30 Jahre... - Gespräche, Interviews, Künstler.innen |
Vor einem Jahr, da hatte ich noch keine Ahnung von der Bearbeitung von Videos. Ich war noch nie live und hatte Interviewfragen bisher nur schriftlich gestellt… Und nun gibt es 6 Videos, in denen ich mich mit Menschen aus meinem Netzwerk anlässlich dem 30. Jahr des Mauerfalls unterhalten und sie gefragt habe… Es waren intensive, tief gehende und sehr bereichernde Gespräche, in denen ich mein Gegenüber immer wieder neu kennengelernt habe. Die Interviews habe ich aber nicht nur aufgezeichnet, sondern auch mit Fotos aus öffentlichen und den privaten Archiven meiner Gesprächspartner*innen unterlegt. Du findest sie am Ende dieses Beitrages alle nochmal auf einen Blick.
Zunächst hatte ich ja vor, jeden Monat mindestens ein Video zu veröffentlichen. Doch dann kamen im vergangenen Jahr interessante Ausstellungsprojekte hinzu, von denen ich am Jahresanfang noch nichts ahnte. Da habe ich mir schon Ende 2019 gedacht, ich setze meine Gesprächsreihe in 2020 zum 30. Jahr der Deutschen Einheit fort.
Ich freue mich, dass ich das 30. Jahr der Deutschen Einheit mit meiner Künstlerinkollegin und Freundin Susanne Haun eröffnen darf. Uns verbinden trotz unterschiedlicher Sozialisation viele Gemeinsamkeiten, die wir miteinander auch schon künstlerisch betrachtet haben.
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West-Berlin war ein Dorf
Die Veränderungen einer Stadt
Im Gespräch: Susanne Haun
Susanne Haun ist Künstlerin. Die Zeichnung steht für sie im Mittelpunkt: „Die Zeichnung ist für mich wie ein zusätzliches Sinnesorgan.“ Darüber hinaus ist Susanne auch eine Netzwerkerin. Sie veranstaltet in ihrem Wedding Atelier regelmäßig den KunstSalon am Dienstag verschiedenen, überwiegend künstlerischen Themen. (Für den nächsten Salon gibt’s für Dich weiter unten noch eine Einladung.)
Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.
Susanne Haun wächst in West-Berlin auf, in einer geteilten Stadt mit einer Mauer ringsum. Für sie als Kind ist es normal, weil sie es nicht anders kennt. Mit dem Fall der Mauer verändert sich nicht nur Ost-Berlin, sondern auch der Westteil der Stadt radikal.
Wir sprechen nicht nur über Susannes Erfahrungen als Berlinerin und Künstlerin sondern auch über unsere Zusammenarbeit und Installation im Umgang mit Erinnerungen und der Entdeckung von Gemeinsamkeiten.
Mit unserem Gespräch bekommst Du einen tiefen Einblick darin, wie unsere Installation entstanden ist, den Ursprung unserer Zusammenarbeit, und darin, dass wir unsere Zusammenarbeit über die gemeinsame Installation und Ausstellung fortführen.
Auf dieser Basis möchten wir mit unserer Kunst und unseren Gesprächen dazu anregen, dass mehr Menschen trotz aller Unterschiede, die Gemeinsamkeiten entdecken können. Diese Parallelen stellen eine Verbindung her und sind gerade in der heutigen Zeit unabdingbar. Sie schaffen eine Brücke zwischen den Menschen, unabhängig vom kulturellen Hintergrund. Verbindung schafft Frieden.
„Seid neugierig aufeinander. Seid respektvoll miteinander…“, Zitat von Susanne Haun, 2019, by Doreen Trittel
Susanne lädt Dich und mich ein
Wenn Du Susanne Haun persönlich treffen möchtest, dann komm doch zu ihrem nächsten KunstSalon am Dienstag, den 18. Februar 2020, um 18 Uhr in den Atelier-Räumen von Susanne Haun im Berliner Wedding. Alle Informationen zu diesem Abend und zu ihrem Gast Frank Koebsch, Künstler und Kurator, das erfährst Du hier: Einladung zum 23. KunstSalon am Dienstag. Ich verrate nur, dass Zigarrenkästen eine Rolle spielen und dass ich auch dort sein werde.
Susanne Haun (r) und Doreen Trittel (l) bei Eva & Adele in der Ausstellung L’AMOUR DU RISQUE, im me Collectors Room, Berlin 2018, Foto Doreen Trittel
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Du, liebe Susanne, uns Deine Geschichte, Deine Erfahrungen und Wahrnehmungen mit uns geteilt hast. Von Herzen: Dankeschön!
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019 und der Fortführung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in 2020. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Folgende Interviews sind bereits erschienen:
Auch über das Jubiläumsjahr 30 Jahre Mauerfall hinaus sind die Erfahrungen, Gedanken und Erkenntnisse ein Erlebnis. Klick Dich doch mal durch. Voller Freude und Dankbarkeit schaue ich auf jede einzelne Begegnung zurück und danke jedem Impuls, den uns meine Gesprächspartner*innen uns geschenkt haben.
von hehocra | Nov 22, 2019 | 30 Jahre... - Spuren, Installationen, Künstler.innen, Ostdeutsches |
Wir Frauen schauen auf ein Hier und Heute, das gewachsen ist aus einem Gestern, in dem uns Frauen oft genug das öffentliche Wort verboten wurde.
Wir wollen lernen, zu diesem Wort für uns und für andere zu finden. Deshalb müssen wir unser Geworden-Sein, unser So-Sein ergründen und uns untereinander verständigen.
Diese Zitate stammen aus dem Programmentwurf der Fraueninitiative Leipzig im neuen Forum vom 18.10.1989.
Von 1989 in die Zukunft
Diese Worte sind in diesem Jahr, 2019 in mein Leben gekommen und drücken das aus, was ich schon seit einigen Jahren selbst tue, versuche: schauen, ergründen, mein Wort finden, verbinden… Dabei kommen diese Zeilen aus dem Jahr 1989 und sind inzwischen schon 30 Jahre alt. Zunächst hatte ich sie kreativ in einer textilen Arbeit mit Taschentüchern verarbeitet: „Frauen verändern…“. Diese Arbeit ist noch in der Frauenkultur Leipzig zu sehen. Dort hatte ich damit auch den 1. Platz beim Kunstwettbewerb „Frauen 1989 – Künstlerinnen* 2019“ belegt.
Dann sagte mir meine Intuition
Diese Worte müssen auch in die Ausstellung „Verbundene Spuren“. So wurden sie zum Bestandteil unserer gemeinsamen Installation. Carla Pohl hat das Denkmal von beiden Seiten fotografiert und auf Leinwand ziehen lassen. Ich habe diese beschrieben, bestickt und mit verschiedenen Elementen versehen. Darum und um einige Ebenen mehr geht es in der heutigen Folge meiner Video-Reihe.
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In meiner heutigen Atelier-Post …
…geht es um die Angst, die Angst davor loszulegen, anzufangen, den ersten Schritt zu wagen. Über meine Atelier-Post schicke ich Dir zu jeder Folge Anregungen, wie Du selbst ins kreative Tun kommen kannst, wie Dir Deine Kreativität bei verschiedenen Themen der Auseinandersetzung helfen kann.
Gemeinsam Ängste überwinden
An dieser Stelle wünsche ich Dir ein wunderbares Wochenende. Ich melde mich am Montag mit der letzten Folge meiner Video-Reihe und meinem letzten E-Mail-Impuls wieder. Lass die Themen dieser Woche wirken. Ich freue mich auf den kommenden Mittwoch. Bist Du mit dabei?
Du hast das Gefühl, etwas steht Dir im Weg? Du hast eine Ahnung, dass da was altes sein könnte, das sich da bemerkbar macht. Aber Du weißt nicht, genau, was da ist oder sein könnte?
Selbst gestaltete Collagen können Dir helfen, Deine Emotionen auszudrücken, Deine Ängste zu überwinden und Deinem Unbewusstem Ausdruck zu verleihen. Das geht mit einfachen und wenigen Hilfsmitteln. Komm ins Tun und nutze Deine kreativen Quellen, denn die Veränderung beginnt bei Dir selbst.
Lass uns gemeinsam kreativ werden. Lass uns gemeinsam hineinführen, was sich da zeigen will.
am 27. November 2019, um 20.30 Uhr
Collagen-Online-Workshop
Am besten, Du meldest Dich direkt bei mir an. Alle Informationen und den Link zum Zoom-Raum versende ich per Mail. (Mehr Informationen zu diesem Anbieter findest Du in meiner Datenschutzerklärung.) Ich freue mich auf Dich.
von hehocra | Nov 19, 2019 | 30 Jahre... - Spuren, Fotografien, Künstler.innen |
Generation x, Generation Y, Generation, Generation… Fühlst Du Dich einer bestimmten Generation zugehörig? Oder keiner? Aus welcher Perspektive heraus schaust Du auf Dein Gestern, auf Deine Erinnerungen? Ist es das Kind in Dir oder die/ der Erwachsene von heute?
Wendekinder
Dem Blick der Wendekinder widmet sich die Fotografin Carla Pohl in ihrer Serie „Er-Ich. Dritte Generation Ost“.
…Wie schauen wir zurück auf die DDR? „Nur“ mit Kinderaugen? Ja und Nein. 1989 wurden Lebensentwürfe über Nacht über den Haufen geworfen. Was vorher wichtig war, wurde nun nicht mehr gebraucht, nicht mehr abgerufen. Unsere Eltern suchten ihre neue Identität und konnten uns, ihren Kindern, kaum dabei behilflich sein, unsere eigene zu entwickeln. Mit den Tryptichen ER-ICH inszeniere ich Zugänge zu dem verborgenen Teil unserer Wende- und Wandel-Identität und ihrer Anteile, die nicht vordergründig zu sehen und zu hören, zu vermitteln sind. Bild(er)-Erinnerungs-Arbeit… Er-Ich. Dritte Generation Ost. von Carla Pohl.
„…Als zweite Generation wird die Elterngeneration verstanden, die in der DDR geboren, sozialisiert, ausgebildet und berufstätig wurde; als erste Generation wird die Aufbaugeneration der Großeltern betrachtet (zeitliche Abfolge: Kriegskinder → DDR-Kinder → Wendekinder)…“ (Wikipedia, November 2019)
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Begegnung und Austausch und gemeinsam
2016 begegneten Carla und ich uns das erste Mal bei einer Vernissage in Berlin Charlottenburg. Ich hatte vorher schon einen Flyer von ihr gesehen, auf dem sie eines der Porträts aus der Serie „Er-Ich. Dritte Generation Ost“ zeigte. Das fand ich faszinierend. Ich sprach sie an und daraus entwickelten sich zahlreiche Gespräche über den Mauerfall, die Zeit vor dem Mauerfall und danach, die Familienhintergründe, Feminismus, Frauen und vieles mehr… Daraus entstand auch die Idee für unser realisiertes Ausstellungsprojekt „Verbundene Spuren“. Gleichzeitig wurden wir zu Teilen der jeweiligen anderen Projekte. Ich habe mich für „Er-Ich. Dritte Generation Ost“ von Carla Pohl porträtieren lassen. Carla Pohl nahm an meiner Interviewreihe zum 30. Jahr des Mauerfalls teil.
Selbst als Motiv?
In meiner heutigen Atelier-Post verrate ich Dir, was es mit mir gemacht hat, als Motiv Teil von Carlas Serie zu sein und wie Du davon profitieren kannst.
ps: Grüße nach Nevada
Im Sommer startete Carla ihre erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne für Ihr Projekt „In erster Linie bin ich Mensch, die Kamele interessieren mich mehr“. Nun realisiert sie es und setzt Ihre fotografische Serie von Frauen in der Landwirtschaft in Ely, Nevada fort. Ich bin gespannt, welche Frauen sie dort porträtieren wird und was sie uns dann erzählen kann.
von hehocra | Nov 17, 2019 | 30 Jahre... - Spuren, Ausstellungen, Fotografien, Künstler.innen, Ostdeutsches, Textiles |
Schweigen. Rückzug. Verdrängen. Angst…
Was macht das?
Erinnerst Du Dich an meinen Beitrag zur 1. Folge der Interview-Reihe mit Einblicken in unsere Ausstellung „Verbunden Spuren“? Da hatte ich von inneren Mauern gesprochen, dass ich diese nur zu gut kenne… Heute möchte ich an dieser Stell weitergehen… Kommst Du mit?
Schweigen. Rückzug. Sicherheit. Verdrängen. Angst
…Das ist der Nährboden für Mauern, für Mauern im außen, aber auch Mauern in unserem Innern.
Wie oft habe ich sie verflucht und mich darüber geärgert. Wie oft war ich wütend darauf, hinter diesen Mauern zu sitzen… Doch irgendwann erkannte ich Stück für Stück, dass ich einen Grund hatte, meine eigenen Mauern zu errichten. Unsere Mauern haben ihren tieferen Sinn, der oft weit zurückliegt… Das ist der erste Schritt: Die Mauern wahrnehmen. Die Mauern erkennen. Die Mauern sehen. Die Mauern fühlen.
Wahrnehmen… Annehmen, was ist…
Dem sind Carla Pohl und ich in unserer gemeinsamen Arbeit „Verbundene Spuren“ nachgegangen. Wie? Das erfährst Du in der heutigen Video-Folge meiner Einblicke in unserer Ausstellung. Schauen wir auf eine unserer gemeinsamen Arbeiten, eine Bilder-Serie mit Fotografien von Carla Pohl und farbigen Fäden, Stickereien von mir, Doreen Trittel.
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Die kreative Zerstörung
In meiner heutigen Atelier-Post möchte ich Deinen Blick darauf lenken, wie Du die kreative Zerstörung für Dich nutzen kannst. Ja, Du hast richtig gelesen: Zerstörung. Damit beginnen viele meiner Arbeiten.
Über meine Atelier-Post schicke ich Dir zu jeder Folge Anregungen, wie Du selbst ins kreative Tun kommen kannst, wie Dir Deine Kreativität bei verschiedenen Themen der Auseinandersetzung helfen kann. Profitiere von meinem Wissen und vor allem meinen Erfahrungen in der kreativen Arbeit mit Prägungen und Erinnerungen.
Du kannst jederzeit gern hinzu kommen. Ich freue mich auf Dich: Zur Atelier-Post eintragen.
von hehocra | Sep 19, 2019 | 30 Jahre... - Kunst & mehr, 30 Jahre... - Spuren, Ausstellungen, Künstler.innen, Ostdeutsches |
Spuren, die wir gingen
Spuren, die wir gehen
Spuren, die bleiben
Verbunden leben die Spuren – Miteinander, Gemeinsam – sind es nicht sie, die uns zu dem machen was wir sind oder im Begriff sind zu werden? Sich mit Erinnerungen auseinanderzusetzen, ebnet den Weg für Veränderungen. Das ermöglicht einen Wahrnehmungswechsel hin zum Annehmen, was ist und was sein soll. Die Spurensuche der Künstlerin Doreen Trittel und der Fotografin Carla Pohl beginnt in ihrer eigenen Vergangenheit…
Verbundene Spuren, Ausstellung, Foto (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst
Verbundene Spuren – Unsere Ausstellung
Unsere Ausstellung mit dem Titel „Verbundene Spuren“ lädt ein, sich anlässlich des 30. Jahr des Mauerfalls mit der eigenen Geschichte und dem Wandel zu beschäftigen.
Den Großteil unseres Lebens haben Carla und ich im vereinten Deutschland verbracht, aber die Kindheit in der DDR hat Spuren hinterlassen. Carla Pohl war beim Fall der Mauer 9 und ich 16 Jahre alt. Wir beide sind aus der „Dritten Generation Ost“ und genauso sind wir ein Teil der Generation der „Kriegsenkelkinder“. Wir setzen uns mit Erinnerungen und den Veränderungen auseinander. Mit unsere jeweiligen und gemeinsamen Arbeiten nehmen wir Einfluss und verändern selbst. Nicht nur die Fotografie, Collage und Installation verbinden wir miteinander…
31. August bis 28. September 2019 in der Dorfkirche Roddahn, Roddahner Dorfstraße 13, 16845 Neustadt (Dosse)
Wir danken dem Arbeitskreis offene Kirche Roddahn e.V. sowie der Unterstützung durch das Land Brandenburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, und der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin.
Verbundene Spuren, Nr. 1, 50 x 60 cm, gerahmt, im Passepartout signiert, (c) Carla Pohl und Doreen Trittel
Verbundene Spuren – Unsere Serie
Verbundene Spuren, das ist nicht nur der Titel unserer gemeinsamen Ausstellung sondern auch unserer gemeinsamen Bilderserie. Carla Pohl erkundete mit ihrer Kamera Orte am früheren Grenzstreifen in Brandenburg und an der Ostsee. Nur wenig lässt die Auswirkungen auf die Menschen dies- und jenseits der Mauer erahnen. Ist Gras über diesen Teil der Geschichte gewachsen?… Ich widmete mich den Spuren mit Nadel und Faden, in dem ich diese Fotografien per Hand mit bunten Fäden bestickt habe. Die Erfahrungen aus dem geteilten Deutschland, der geteilten Stadt und der Nachwendezeit leben noch heute in den Menschen fort. Sie prägen ihr Leben und das ihrer Nachkommen. Die Fäden, die Stiche verdeutlichen bildhaft die real kaum sichtbaren Auswirkungen. Wie Narben, wie ein roter Faden ziehen sie sich aus dem Gestern ins Heute, auch ins Morgen… Am besten geben das die Originale wieder. Du kannst in sie noch bis zum 28. September 2019 in der Dorfkirche Roddahn eintauchen und selbst erkunden. Die Serie besteht aus 5 Bilder in der Größe jeweils von 50 x 60 cm, die die Poster Galerie und Bilderrahmen Manufaktur Charlottenburg wunderbar gerahmt hat.
Verbundene Spuren, Nr. 1, 50 x 60 cm, gerahmt, im Passepartout signiert, (c) Carla Pohl und Doreen Trittel
Verbundene Spuren, Nr. 5, 50 x 60 cm, gerahmt, im Passepartout signiert, (c) Carla Pohl und Doreen Trittel
Die Dorfkirche Roddahn – Ein Ort mit eigenen Spuren
Roddahn liegt ca. 90 km nordwestlich von Berlin in der Ostprignitz, am Rand der Dosseniederung und ist Teil von Neustadt Dosse im Land Brandenburg. Die Roddahner Dorfkirche, um 1798 erbaut, steht auf dem Friedhof und ist das bauliche Zentrum des kleinen Dorfes – neben dem Gutshaus das prägnanteste architektonische Merkmal des Ortes.
Die Kulturbegegnungsstätte, die Kirche Roddahn widmet dem 30. Jahrestag des Mauerfalls in diesem Jahr eine Ausstellung mit Begleitprogramm. Die Veränderungen durch die friedliche Revolution und der Wendezeit haben bei jedem Einzelnen und in unserer Gesellschaft Spuren hinterlassen, die bis heute merkbar sind. In der Kirche Roddahn gibt es historische Spuren zu entdecken. Dies ist ein höchst spannender Ort, um auf die Suche zu gehen. Die Suche beginnt jedoch bei uns selbst und geht über die Familiengeschichten bis hin zu den gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Roddahn lebt von und mit seiner Geschichte, vor allem aber mit den Menschen, die diesen Ort durch eigenes Engagement beleben.
Nina Schuchardt, Kunsthistorikerin und Verlegerin, 2019, (c) Susanne Haun / VG Bild-Kunst
Unsere Ausstellung konnte insbesondere durch die tatkräftige Unterstützung von Nina Alice Schuchardt, Kunsthistorikerin und Verlegerin, Eichhörnchenverlag, realisiert werden. Nina hat die Ausstellung mit einer wunderbaren Laudatio eröffnet.
VERBUNDENE SPUREN …. was ist das eigentlich?
Nun es ist ein gemeinsames Installationskonzept der beiden Berliner Künstlerinnen Carla Pohl und Doreen Trittel.
Von beiden Künstlerinnen hängen Einzelarbeiten in dieser Ausstellung – von Carla Pohl stammen die fotografischen Triptychen, von Doreen Trittel die Schießscheiben und einige Collagen. Nicht nur, aber auch mit Blick auf den sich zum 30sten male jährenden Mauerfall haben sie diese Arbeiten und auch ihr aktuelles Schaffen zusammengetan und dieses gemeinsame Projekt gewagt, dass ihr geteilte Erfahrung der Kindheit und Jugend in der DDR zum Ausgangspunkt nimmt.
Die beiden Künstlerinnen ergänzen sich in diesem Projekt hervorragend, obwohl sie eigentlich recht unterschiedlich arbeiten. Ich stelle mir das so vor:
Beide Künstlerinnen beginnen ihre Interessenswege bei sich, aber…
Die komplette Laudatio kannst Du im Blog von Nina nachlesen: VERBUNDENE SPUREN eine Ausstellung von Carla Pohl und Doreen Trittel
Dorfkirche Roddan, 2019, (c) Doreen Trittel / VG Bild-Kunst
Verbundene Spuren – Meine Premiere als Performance-Künstlerin
Im Zuge der Ausstellungseröffnung habe ich eine Performance präsentiert, die gleichzeitig meine Premiere als Performance-Künstlerin darstellte.
Was ist eigentlich eine Performance? Performance ist eine durch die Künstler*in oder eine Künstler*innengruppe dargebotene künstlerische Aktion. Wikipedia sagt: Performance wird eine situationsbezogene, handlungsbetonte und vergängliche … künstlerische Darbietung eines Performers oder einer Performancegruppe genannt. Die Kunstform hinterfragt die Trennbarkeit von Künstler und Werk sowie die Warenform traditioneller Kunstwerke…
Meine Performance trägt den Titel „Immer bereit!?“ und beschäftigte sich mit den ideologischen Einflüssen, die noch heute in uns sind… Mit der Unterstützung von Carla Pohl, konnte ich diese Idee, die ich bereits seit etwa zwei Jahren im Kopf hatte, real werden lassen. Ich danke allen Besucher*innen, die zu unserer Vernissage gekommen waren und sich auf das vielschichtige und emotionale Thema eingelassen haben. Dass wir sie nicht nur mit unserer Ausstellung sondern auch mit der Performance berühren konnten, hat mich wiederum sehr berührt.
Immer bereit!?, Performance Doreen Trittel, 2019, (c) M. Franke
Immer bereit!?, Performance Doreen Trittel, 2019, (c) Susanne Haun / VG Bild-Kunst
Immer bereit!?, Performance Doreen Trittel, 2019, (c) Susanne Haun / VG Bild-Kunst
Verbundene Spuren – Unser Katalog
Dank der großzügigen Unterstützung des Landes Brandenburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, und der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin konnten wir im Zuge dieses Ausstellungsprojektes einen Katalog realisieren. Dieser gibt einen Einblick in die ausgestellten Arbeiten und den Ausstellungsort.
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Wenn Du neugierig geworden bist und gern einen Katalog haben möchtest, dann melde Dich gern – zunächst unverbindlich – bei mir oder meiner KünstlerinKollegin Carla Pohl. Für 19 EUR + Verpackung und Versand bekommst Du ihn direkt ins Haus. Und wenn Du noch mehr Interesse hast: Wir schicken Dir auch gern die Preisliste der ausgestellten Bilder und Installationen unverbindlich zu. Gib mir per Mail – kontakt @ hehocra.de – oder Carla kurz Bescheid. Der Katalog ist 21 x 21 cm groß und umfasst 48 Seiten. Er hat eine limitierte Auflage von 300 Stück. Jeder Katalog ist nummeriert und von Carla Pohl und mir signiert.
von hehocra | Aug 18, 2019 | 30 Jahre... - Gespräche, 30 Jahre... - Spuren, Künstler.innen, Ostdeutsches |
Wo ist mein Platz?
In den Zwischenwelten zu Hause
Im Gespräch mit Carla Pohl
Carla Pohl ist freie Fotografin, spezialisiert auf Reportagen und Portraitfotografie. Dabei kommt es ihr darauf an, in Bildern Geschichten zu erzählen. Das macht sie digital und auch analog.
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Carla sagt von sich: „Ick komm’ aus’m Osten.“ Sie war 9 Jahre jung, als die Mauer fiel. Heute gehört sie zur dritten Generation Ost und beschäftigt sich in ihren Arbeiten auch mit der ostdeutschen Prägung. Dabei schaut sie auf das Verbindende.
Erinnerungsorte
Wir sprechen über Orte, die erinnern, über ihre Bedeutung, über Gefühle, die sie auslösen, und auch über den Verlust: „…dass Orte, DDR-Orte immer mehr verschwinden, platt gemacht werden, weil sich niemand dafür interessiert. Doch diese Orte gehören zu unserer Geschichte und zu unserer Identität auch…“
Erinnerungen und Perspektiven verändern sich
Carla erzählt uns von ihrer Sicht auf den Fall der Mauer, damals als Kind, heute als Erwachsene. Die große Orientierungslosigkeit in der Zeit danach hat auch sie wahrgenommen.
Die Zuordnung als „Ostbraut“ empfand sie zunächst als Beleidigung. Doch irgendetwas ist da… und Carla sieht sich heute selbstbewusst als „Ostfrau“. Wir sprechen über Feminismus und Gleichberechtigung.
„Lasst uns unsere individuelle Freiheit und unsere Gemeinschaft miteinander leben.“,Zitat von Carla Pohl, 2019, by Doreen Trittel
Es wäre doch wunderbar, wenn wir den Gemeinschaftsgedanken und die individuelle Freiheit miteinander vereinen können. Welch ein großes Potential an kreativer Freiheit dadurch entstehen würde…
Auf nach Nevada
Inwieweit wird die ostdeutsche Herkunft bei Carlas neuen Projekt in Nevada eine Rolle spielen? Darauf dürfen wir gespannt sein. Denn Carla plant eine Reise in die USA, nach Nevada, um dort Frauen für ihr aktuelles Fotoprojekt zu porträtieren:
Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft sowie Tierschutz werden im Zeitalter des Klimawandels immer wichtiger. In einer noch stark androzentrischen Gesellschaft, in der Frauen wenig Anerkennung erhalten und mehr Arbeit leisten müssen, um erfolgreich sein zu können, ist es an der Zeit, die Aufmerksamkeit auf Frauen in dem oben genannten Themenfeld zu lenken. Mit meinem Projekt will ich ihre Stärken in Berufen zeigen, die für Frauen untypisch scheinen. Das Weibliche wurde kulturgeschichtlich stets mit der Natur in Verbindung gebracht. Haben daher nicht gerade Frauen einen anderen Zugang und nachhaltigeren Umgang mit der Natur?
Geplant sind Porträts, die mit Doppelbelichtungen kombiniert werden. Dadurch entstehen poetische Spannungsbögen, welche die Vielfalt der Natur, Mutter Erde und ihre Kraft zeigt. Diese Bildkombinationen sollen perspektivisch auf der ganzen Welt entstehen, um ein anerkennendes und verbindendes Frauenbild in Zeiten der Umweltveränderung zu schaffen. Die Perspektive fängt jetzt an und bringt mich als Erstes nach Ely, Nevada (USA). In Ely werde ich Frauen porträtieren aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Wissenschaft (Great Basin National Park), Ranch (Cowgirl 😉 ), Jägerin, Eisenbahn, Kupfermiene sowie Native Americans (Shoshone tribe).
Das tolle daran ist auch, dass Du mit dabei sein kannst. Schau mal hier: Carla hat eine Crowdfundingkampagne gestartet und hält hierfür einige Überraschungen für Dich bereit: In erster Linie bin ich Mensch, die Kamele interessieren mich mehr.
Carla Pohl mit Pferden, 2019, by Doreen Trittel
Unsere gemeinsame Ausstellung
Bevor sich Carla aber auf den Weg macht: Am 31. August 2019, um 14 Uhr eröffnen wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Offene Kirche Roddahn e. V. unsere Ausstellung “Verbundene Spuren” in der Dorfkirche Roddahn, Roddahner Dorfstraße 13, 16845 Neustadt (Dosse). Die Ausstellung lädt Dich ein, sich anlässlich dem 30. Jahr des Mauerfalls mit der eigenen Geschichte und dem Wandel zu beschäftigen. Sie ist bis zum 28. September 2019 (Finissage, 14 Uhr) zu sehen. Sei mit dabei, wir freuen uns auf Dich!
Danke Carla Pohl. (c) Doreen Trittel
Herzlichen Dank
Ich freue mich sehr, dass Carla ihre Geschichte, ihre Gedanken und Erkenntnisse mit uns geteilt hat. Von Herzen: Dankeschön!
Gesprächsreihe
Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in 2019. Weitere Gespräche & Aufzeichnungen findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall. Andere Beiträge – Kunst, Texte und Empfehlungen – zum diesjährigen Jubiläum gibt es hier. Folgende Interviews sind bereits erschienen: