Heute mal nur schauen, nix zum Lesen

Heute mache ich mal nicht viele Worte. Wenn Du magst, kannst Du einfach ein paar meiner jüngsten Collagen anschauen…

Die Katze findet den Fisch nicht, Collage, 2016, (c) hehocra

Die Katze findet den Fisch nicht, Collage, 2016, (c) hehocra

 

Ein schöner Rücken..., Collage, 2016, (c) hehocra

Ein schöner Rücken…, Collage, 2016, (c) hehocra

 

Eine Faust küsst, Collage, 2016, (c) hehocra

Eine Faust küsst, Collage, 2016, (c) hehocra

 

Schreiben für..., Collage, 2016, (c) hehocra

Schreiben für…, Collage, 2016, (c) hehocra

 

Ein Hase präsentiert sich, Collage, 2016, (c) hehocra

Ein Hase präsentiert sich, Collage, 2016, (c) hehocra

 

Eine Frau..., Collage, 2016, (c) hehocra

Eine Frau…, Collage, 2016, (c) hehocra

 

Ich hoffe, Dir hat’s gefallen. Hab noch einen schönen Tag. Herzliche Grüße, Doreen

Mit Buchseiten in den Flow

Mit Buchseiten in den Flow

In diesen Tagen und Wochen bin ich ganz erfüllt vom kreativen Fluss. Vor einigen Wochen befand ich mich noch in einer Leere nach Abschluss zweier Projekte. So nach und nach kam ich wieder ins Tun. Aber wie kam ich wieder in den Fluss? Davon möchte ich Dir heute gern erzählen.

 

Work in progress, (c) hehocra

 

Ein wichtiger Schritt für mich war, meinen PC-Arbeitsplatz und meinen kreativen Arbeitsplatz, an dem ich mit den Händen arbeite, zu trennen. Früher habe ich wirklich am Schreibtisch und am Esstisch gesessen. Das hieß auch immer, ständiges abräumen und wieder ausräumen… Dies schmälerte die freie Zeit zum Arbeiten und auch meine Motivation einem spontanem Schub nachzugeben und eine Idee sofort umzusetzen. Es war immer eine Hürde, dieses ausräumen, ausbreiten und dieses zusammenräumen, abräumen. Irgendwann entschied ich mich dann dazu, mir einen Arbeitstisch zuzulegen, an dem ich ausschließlich meine Bilder mache, an dem ich im Stehen und ohne Ablenkung durch den PC arbeiten kann. Noch heute bin ich sehr glücklich darüber. So kann ich meine Arbeiten liegen lassen und auch mal im Vorbeigehen etwas bearbeiten. (Ich muss den Tisch nur ab und zu mal aufräumen, weil sich immer wieder Stapel bilden. Aber das ist ein anderes Thema.) Wie wunderbar mir diese Arbeitsweise entgegenkommt und mit meinen kreativen Schüben vereinbar ist, genieße ich gerade wieder sehr.

 

Collagen-Material, (c) hehocra

 

Im vergangenen Jahr schon habe ich, gerade noch rechtzeitig, ein altes BGB-Buch vor dem Müll gerettet.  Dies kam mir jetzt sehr gelegen, denn die Buchseiten bilden nun den Hintergrund für meine aktuelle Collagen-Serie. Dafür lege ich meist drei Seiten, die ich vorher herausgetrennt hatte, nebeneinander auf meinen Tisch. (Die Seiten in der Größe A5 etwa fühlen sich wunderbar an, sie sind sehr dünn. Ich mag das.) Und so nach und nach wandern einzelne Schnipsel und kleine Motive aus meinen Vorräten auf die Blätter. Dann lasse ich sie liegen. Schaue zwischendurch immer mal wieder drauf, ändere etwas oder klebe dann alles auf. Manchmal merke ich auch, dass sich das Papier nicht so fügen möchte. Dann kann ich schieben und legen wie ich möchte, das bringt meist nichts. Dann heißt es: Loslassen und Pause machen. Später oder am nächsten Tag geht es dann um so besser von der Hand.

 

Collagen und Work in progress, (c) hehocra

 

Diese Collagen kann ich sehr gut in kleinen Schritten entwickeln. Wenn Mütze zum Beispiel gerade selbst sehr beschäftigt ist, nutze ich die Gelegenheit und gehe an meinen Arbeitstisch. Oder Mütze genießt es, parallel auf dem Fußboden auch eine Collage zu gestalten.

Das geht natürlich nicht mit allen Arbeiten. Bei vielen Sachen brauche ich viel Muße, Zeit und Freiraum. Da arbeitet es in mir und muss dann raus. Bestimmte Themen wollen über Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre wachsen. Das sind wahre Geburten. (…und dafür kommt dann auch mal die Zeit für ein eigenes Atelier.) Aber um in den Fluss zu kommen und kreativ zu sein, ja, auch um atmen zu können, genieße ich diese Arbeit gerade sehr. Ist sie auch wieder ein gutes Beispiel dafür, dass auch mit kleinen Schritten etwas (großes) entstehen kann.

 

Sechs Collagen, (c) hehocra

 

Von Susanne Haun weiß ich, dass sie jeden Tag eine Zeichnung anfertigt. Kathrin Möller empfiehlt das Schreiben von Morgenseiten nach Julia Cameron. Andere stellen sich der Herausforderung eines 365-Tage-Projekts. Diese Wege und tagtägliche Routine bewundere ich sehr. Hochachtung. Aber ich selbst habe irgendwann gemerkt, dass ich besser mit Phasen arbeiten kann. Mal entstehen mehrere Collagen an einem Tag, mal brauche ich ein paar Tage Pause, oder irgendwelche Themen drängen sich dazwischen. Mir tut es gut, mit diesen Wellen zugehen: …eins mit den Wellen des Lebens…

Wie bleibst oder kommst Du im kreativen Fluss?

 

Rabenmütter und andere Fundstücke

Rabenmütter und andere Fundstücke

schwanger, Selbstporträt, (c) hehocra

Auf meinen Artikel Muss ich meine Mutterrolle opfern, um als Künstlerin erfolgreich zu sein? habe ich interessante Anregungen und Sichtweisen bekommen. In Ergänzung dazu habe ich einige Fundstücke, die ich Dir heute einfach mal vorstellen möchte, wenn Dich die Themen Mutterschaft in der Kunst und Künstlerin & Mutter sein interessieren.

Dieses Video entstand im Rahmen einer Ausstellung im LENTOS Kunstmuseum Linz mit dem Titel Rabenmütter. Zwischen Kraft und Krise: Mütterbilder von 1900 bis heute, in der viele Künstlerinnen mit ihren Werken zum Thema Mutterschaft vertreten waren. Die Kuratorinnen kommen in dem Video zu Wort und geben einen Einblick in die Ausstellung. Hierin wird auch (ab Minute 4:45 etwa) erklärt, dass es eine Zeit gab, in der es ein Tabu war, sich als Künstlerin und gleichzeitig als Mutter zu zeigen. Die Künstlerin (sicher auch der Künstler) haben nur für die Kunst zu leben und sich der Kunst aufzuopfern. Auch mit dem Aufkommen des Feminismus Ende der 60iger und in den 70iger Jahren wurden Künsterlinnen sogar von Kolleginnen verurteilt, wenn sie ihre eigene Mutterschaft in der Kunst thematisierten. (Dies erklärt auch die Antwort von Marina Abramovic in ihrem Interview, worauf ich mich in meinem letzten Artikel  beziehe.)

Bei meinen Gedanken, die ich mir in den letzten Tagen dazu gemacht habe, fiel mir auch der autobiografische Roman „Als Mutter bin ich nicht genug“ der türkischen Schriftstellerin Elif Shafak wieder ein. Sie beschäftigt sich sehr intensiv mit der Frage: Kann ich eine erfolgreiche Schriftstellerin und gleichzeitig eine gute Mutter sein? Ich hatte das Buch im vergangenen Jahr im Blog von ohfamoos vorgestellt: Wie viele Frauen hast Du in Dir?

 

Blick in den Spiegel: Babybauch, Selbstporträt, (c) hehocra

Blick in den Spiegel: Babybauch, Selbstporträt, (c) hehocra

 

Auch fiel mir eine Ausstellung ein, die ich 2014 in Bremen besuchte: Sie.Selbst.Nackt. (Ich habe von der Ausstellung bereits in diesem Beitrag erzählt.) Verschiedene großartige Künstlerinnen stellten sich im Selbstakt dar bzw. inszenierten sich nackt. Ich traf dort das erste Mal in dieser Vielfalt auf sehr offene und interessante Sichtweisen von Künstlerinnen auf sich selbst und deren teilweise Darstellung der eigenen Mutterschaft. Diese Ausstellung hat mich sehr beeindruckt und mir Mut gemacht, mich mit meinen Themen als Künstlerin zu zeigen. (Darauf hin habe ich mein Pseudonym, meinen Nicknamen abgelegt, und bin mit meinem realen Namen ins Netz gegangen.) Und heute gesehen, welch eine Ironie: Neben den schwangeren Körpern ihrer Künstlerkolleginnen wurde auch eine Performance von Marina Abramovic aus dem Jahre 1977 gezeigt.

 

Mutter und Kind zu Hause, Fotografie (Selbstporträt), (c) hehocra

Mutter und Kind zu Hause, Fotografie (Selbstporträt), (c) hehocra

 

Susanne Haun ist Künstlerin und hat ihre anregenden Gedanken auch in einem eigenen Blogbeitrag veröffentlicht: Kind und Beruf – speziell Kunst.

Dies sind ein paar kleine Anregungen im Nachgang zu meinem Artikel. Hast Du noch interessante Fundstücke, die Du gern mit mir teilen möchtest? Ich freue mich sehr.

9-to-5: zwei neue Collagen

9-to-5: zwei neue Collagen

Für meine Serie mit dem Titel 9-to-5 habe ich zwei neue Collagen erstellt. Naja, so ganz neu sind sie eigentlich nicht. Die Ideen dafür hatte ich schon im vergangenen Jahr, als die anderen Bilder dieser Serie entstanden sind. Doch irgendwie kam etwas dazwischen und so lagen die einzelnen Schnipsel und die zwei Fotografien eine Weile im Karton. Nun habe ich sie wieder hervorgeholt, endlich vervollständigt und fertiggestellt, so dass sie die vorhandene Serie ergänzen. Die aktuell komplette Serie findest Du in meinem Portfolio bei den Collagen unter der Überschrift 9-to-5.

 

9-to-5 (09), Collage, mixed, 2016, (c) hehocra

9-to-5 (09), Collage, mixed, 2016, (c) hehocra

 

Bei dieser Serie setze ich mich mit der noch aktuell vorherrschenden Arbeitswelt (hier im Besonderen die Arbeit im Büro) auseinander, die sich in einigen Bereichen schon verändert. Der regelmäßige 8-Stunden-Job wird vielleicht irgendwann einmal ausgedient haben. Die Anforderungen an Arbeit ändern sich. Die Anforderungen an Vereinbarkeit ändern sich. Ich bin gespannt, was ich davon noch miterleben darf. Und ich muss sagen, dass ich die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens für uns als Gesellschaft sehr reizvoll finde. Mal schauen, ob und wann wir soweit sein werden.

 

9-to-5 (09), Collage, mixed, 2016, (c) hehocra

9-to-5 (09), Collage, mixed, 2016, (c) hehocra

 

Für diese Collagen habe ich eigene Fotografien verwendet, die ich im Laufe der letzten Jahrzehnte hier und dort gemacht habe. Diese habe ich dann mit verschiedenen Materialien  (z.B. aus Zeitungen und Zeitschriften, verwitterte Plakate, Folien, Pappen oder Stoffen) beklebt oder benäht. Ich habe noch ein paar Fotografien, die ich gestalten kann. Mal sehen, wann die Zeit dafür reif ist. Wie heißt es doch so schön: Alles hat seine Zeit. 

In diesem Sinne zuversichtliche Grüße, Doreen

9-to-5, Ausschnitt, Collage, mixed, 2016, (c) hehocra

9-to-5, Ausschnitt, Collage, mixed, 2016, (c) hehocra

Muss ich meine Mutterrolle opfern, um als Künstlerin erfolgreich zu sein?

Muss ich meine Mutterrolle opfern, um als Künstlerin erfolgreich zu sein?

Die Künstlerin Marina Abramovic geht in ihren Performances radikale Wege. Dafür ist sie bekannt und dafür bewundere ich sie sehr. Ich schätze ihren Mut. Und wir haben etwas gemeinsam: Auch sie sagt von sich, dass sie aus einem Land kommt, dass es nicht mehr gibt. Sie bezeichnet sich als Exjugoslawin. Ich sehe mich als Deutsche mit ostdeutschem Migrationshintergrund.

Doch eine Aussage von ihr bringt mich auf die Palme. Vertritt sie eine Ansicht, die ich längst nicht mehr zeitgemäß finde. Ich ärgere mich. Denn ihre Worte finden Gehör und wirken bremsend auf alle aufkeimenden Veränderungen.

Aber worum geht es eigentlich? Was hat sie gesagt? Hier das betreffende Zitat aus dem Interview auf die Frage „Wollten Sie nie Kinder haben?“

Nein. Nie. Ich habe drei Mal abgetrieben, weil ich überzeugt war, dass es ein Desaster für meine Arbeit wäre. Man hat nur so und so viel Energie in seinem Körper, und die hätte ich teilen müssen. Das ist meiner Ansicht nach der Grund, warum Frauen in der Kunstwelt nicht so erfolgreich sind wie Männer. Es gibt jede Menge talentierter Frauen. Warum übernehmen die Männer die wichtigen Positionen? Ganz einfach: Liebe, Familie, Kinder – all das will eine Frau nicht opfern.

Dass Marina Abramovic sich für ein Leben ohne Kinder entschieden hat, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Auch, dass sie abgetrieben hat. Dies sind Entscheidungen, die sehr persönlich sind und die, wie ich finde, jede Frau nur für sich selbst allein treffen kann. Doch die Abwertung von Frauen, die sich für Kinder entschieden haben, und die Abwertung von Künstlerinnen im Besonderen finde ich empörend. Wie kann sie das nur behaupten?

Auch fühle ich mich von ihr in eine Schublade gesteckt, in der ich mich so gar nicht wohl fühle. Sie kennt das Leben mit Kindern nicht. Sie kennt diese Welt nicht. Sie kennt uns Mütter nicht. Sie kann nicht einschätzen, wie viel Energie ich in mir habe, vor allem wie viel künstlerische Energie mir meine Mutterrolle gibt.

Seit ich Mutter bin, bin ich auf andere Art und Weise an meine Grenzen gekommen, bin ich in vielerlei Hinsicht enorm gewachsen, habe ich eine nie geahnte Kraft in mir entdeckt… Dies alles drückt sich auch in meiner Kunst aus. Öffne ich mich Themen, die ich vorher nicht einmal erahnen konnte. Betrachte ich die Welt mit anderen Augen, ist alles für mich bunter, vielfältiger, vielschichtiger und vor allem tiefer geworden.

Ja, es ist ein Spagat, meinem kreativem Schaffensdrang und den alltäglichen Verpflichtungen und Verantwortungen als Mutter gerecht zu werden. Aber diesen Spagat gibt es mit jedem anderen Beruf auch. Künstlerinnen und Künstler haben zudem den Spagat zu bewältigen, von ihrer Kunst Leben zu können oder einem Broterwerb nachgehen zu müssen. Aber das ist noch ein anderes Thema. Auch frage mich, ob einem männlichem Kollegen diese Frage überhaupt jemals gestellt worden ist: „Wollten Sie nie Kinder haben?“ Sicher nicht.

Gerade als Mutter habe ich schon in meinen dreißigern gelernt, dass „…man den Bullshit reduzieren“ muss. Als Mutter kommt es darauf an, seine Energie für die Dinge aufzuwenden, die einem wichtig sind. Dafür muss ich nicht erst 70 werden, Frau Abramovic. Das so am Rande mit einem Augenzwinkern.

Es gibt großartige Künstlerinnen, die ihre Mutterschaft auf sehr berührende, kraftvolle und offene Art und Weise thematisieren, die ich sehr eindrucksvoll finde. Sie zeigen deutlich: Klar können Künstlerinnen auch Mütter und gleichzeitig erfolgreiche Künstlerinnen sein. Sie entwickeln dadurch einen besonderen und tief gehenden Ausdruck in ihren Arbeiten.

Lassen wir uns nicht entmutigen! Gehen wir weiter unseren eigenen Weg! Wir Frauen. Wir Mütter. Wir Künstlerinnen. Unterstützen wir uns gegenseitig! Helfen wir uns und bringen wir uns damit gemeinsam nach vorn! Wir großartigen Mütter. Wir großartigen Künstlerinnen! 

Ich danke Dir, liebe Eva Beatrice Förster, dafür, dass ich durch Dich auf dieses Interview aufmerksam geworden bin. Ich danke Dir auch für Deine Empörung und Dein Statement für unsere Kinder. Denn in ihnen liegt unsere Zukunft.

***

Das obige Foto ist ein Ausschnitt aus meiner Arbeit mit dem Titel „Herausforderungen„.

Nachtrag: Dieser Artikel ist auch bei EDITION F erschienen.

1-2-3, einfach mal mischen

1-2-3, einfach mal mischen

Kürzlich habe ich Dir von meinem Missgeschickt erzählt: Wie ich mal versehentlich eine Collage zerschnitten habe. Auf Anregung von Susanne habe ich die einzelnen Teile mal gemischt und zu drei neuen Bild-Varianten gelegt. Von der Anordnung des Randes konnte ich mich nach einigen Versuchen doch nicht lösen.

Ja, ich hätte eigentlich auch schon selbst drauf kommen können, die Pappen mal fröhlich zu mischen. Aber Du kennst das sicher auch, es gibt so Dinge, wo man sich selbst wunderbar im Weg stehen kann.

Was meinst Du? Welche von den folgenden Varianten sagt Dir am ehesten zu? 1, 2 oder 3?

1)

Halluzination 1, Collage, (c) hehocra

2)

Halluzination, Collage, (c) hehocra

3)

Halluzination, Collage, (c) hehocra

Hier nochmal der Ursprung vom letzten Beitrag:

Halluzination, Collage, 39x29 cm, 2015, (c) hehocra

Sonnige Grüße, Doreen

Drei mit einem Vogel

Drei mit einem Vogel

Es ist schon einige Zeit her, da erreichten mich diese zauberhaften Postkarten. Es sind Collagen aus den inspirierenden Schreibtischwelten von Lucia.

In ihrem Beitrag Mein Vogel und ich stellte sie die Karten vor und fragte nach unserem Vogel 😉 Bei den Collagen lag dieser, mein Vogel nahe: „…Mein Vogel? … Das ist bei mir auch, Zeitschriften, Prospekte, Schnipsel für Collagen sammeln. Mein Mann muss immer schmunzeln. Und Schachteln, Kartons und Beutelchen… Ich verstaue halt gern…“

Später schrieb Lucia auch auch etwas …etwas über meine Vögel. Ihre Collagen sind aus Prospekten und Zeitschriften ihrer Russlandreise entstanden. Ich erfreue mich immer noch sehr an den wunderschönen Karten.

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine fröhlich beschwingte Woche. Magst Du mir Deinen Vogel verraten?

2016-06-08 07.25.22 - 2016-06-08 um 07-25-22

Für das Fotoshooting habe ich die Karten neben bzw. über den Balkonpflanzen positioniert. Die untere POSTKARTE ist sogar ein Original aus dieser Serie. Hach, ich bin immer noch ganz beseelt, ja auch Wochen später.

ps: Lucia ist neben Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe eine der beiden Initiatorinnen vom Bilder-Pingpong, wo ich sehr gern mitmache. Nach einer Sommerpause geht es dort am ersten Dienstag im September weiter.

 

 

 

Wie ich mal versehentlich eine Collage zerschnitten habe

Kürzlich hatte ich eine meiner Collagen in der Hand oder vielmehr die einzelnen Teile davon. Da fiel mir ein, dass ich Dir noch gar nicht von meinem Missgeschick erzählt habe.

Im September vergangenen Jahres stellte ich Dir eine neu gefertigte Collage vor: Auf Pappe. Ich habe darin versucht, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, was es heißt Halluzinationen zu haben. Eine mir sehr nahe stehende Person hatte diese Erfahrung gemacht, während sie langsam, über mehrere Tage aus einem künstlichen Koma erwachte. Ich begleitete sie dabei und ahnte nichts von den damit verbundenen Halluzinationen. Dies erfuhr ich erst später von ihr. Darauf hin entstand diese Collage.

2015-09-07 16.17.12 - 2015-09-07 um 16-17-12

Vier, fünf Monate später wollte ich ein paar Visitenkarten aus Pappe selbst gestalten. Es sollten kleine Unikate werden, weil ich gerade dabei war, mein Design und meine Website umzustellen und ich noch keine gedruckten Visitenkarten habe. Hierfür nahm ich ein paar Pappen zur Hand und zerschnitt sie, mit der weißen Seite oben. Dafür nahm ich meine Schneidemaschine zu Hilfe: ratsch und ratsch…

2016-02-03 14.02.39 - 2016-02-03 um 14-02-39

Dann legte ich die Stapel vor mir auf den Tisch, nahm eine Pappkarte nach der anderen und versah sie mit Fotoausschnitten, meinem Namen und meiner neuen Webadresse.

2016-02-03 14.50.45 - 2016-02-03 um 14-50-45

Irgendwann hielt ich eine Karte in der Hand, bei der sich auf der Rückseite ein Ausschnitt meiner Collage offenbarte… Schnappatmung. Schock. Meine Collage zerstört. Kaputt. Oh nein. Oh nein. Was habe ich getan?

2016-02-03 14.33.37 - 2016-02-03 um 14-33-37

Nachdem ich wieder zu meinem Atem fand, kam mir der Gedanke, dass das jetzt wohl irgendwie so sein musste und irgendwie auch zu etwas gut sein musste. Einen Moment später begann ich zu puzzeln…

2016-07-08 10.23.45 - 2016-07-08 um 10-23-45

…und ich muss gestehen, so fühlt sich das Bild für mich noch viel besser und stimmiger an. Dieses Missgeschick musste so sein. Ich selbst wäre niemals drauf gekommen, die Collage zu zerschneiden.

2016-07-08 10.24.30 - 2016-07-08 um 10-24-30

Ist Dir auch schon mal ein Missgeschick bei Deinem kreativen Tun passiert, was sich im Nachhinein als glücklicher Zufallstreffer herausstellte? Ich bin gespannt auf Deine Geschichte.

Dada – eine Postkarte gesellt sich zu anderen

Dada – eine Postkarte gesellt sich zu anderen

Dada/ Dadaismus – eine literarische und künstlerische Kunstrichtung, die an sich schon impliziert, nicht definiert zu werden. Wenn man doch einen Versuch unternimmt, so lässt sich Dada mit folgenden Worten kurz beschreiben:

Der Begriff Dada(ismus) steht im Sinne der Künstler für totalen Zweifel an allem, absoluten Individualismus und die Zerstörung von gefestigten Idealen und Normen. Man ersetzte die durch Disziplin und die gesellschaftliche Moral bestimmten künstlerischen Verfahren durch einfache, willkürliche, meist zufallsgesteuerte Aktionen in Bild und Wort. (Wikipedia)

Vor 100 Jahren fand der Dadaismus durch eine Gruppe von KünstlerInnen seinen Ursprung in der Schweiz: 1916. Dies habe ich bei Sabine Küster erfahren. Sabine ist Kuratorin und Autorin sowie Inhaberin von MusenTritt. Durch Zufall entdeckte ich zunächst ihre Facebookseite, anschließend stöberte ich auf ihrer Website, auf der sie viel Informatives und Wissenswertes rund um Dada veröffentlicht. Zudem engagiert sich Sabine mittels Ausschreibungen, Workshops, Performances und Projekten rund um das große Jubiläum.

In einem Projekt sammelt Sabine Küster selbst gestaltete Postkarten, die alle zusammen zum Beispiel in Wanderausstellungen gezeigt werden. Meine Postkarte ist inzwischen wohlbehalten angekommen Vielleicht magst Du Dich ja auch beteiligen? Sabine freut sich über weitere Postkarten. Oder kennst Du AusstellerInnen und VeranstalterInnen, die sich für dieses Projekt begeistern könnten? Aktuelle Termine findest Du auf Sabines Website. Wenn Du Zeit und Lust hast, dann schau doch mal vorbei. Sabine ist zum Beispiel in Zürich, Köln, Bad-Bad-Münstereifel-Effelsberg und Berlin unterwegs.

Ganz besonders habe ich mich gefreut, Sabine Küster bei der Ausstellungseröffnung „ona rabotajet. sie arbeitet.“ persönlich kennenzulernen und so, mehr von ihrer Arbeit zu erfahren. Am 5. Mai 2016 findet ein Workshop im Rahmen der Ausstellung im Projektraum 29d, in Berlin Friedrichshain statt. Ich bedaure sehr, dass ich selbst nicht dort sein kann, denn das Thema reizt mich sehr.

Im Kopf von Jelinek und Co: Sprachexperimente wagen auf der Suche nach Authentizität und Transparenz. Kraftvolle Worte finden für den eigenen Lebensweg. Den roten Faden im Leben sprachlich sichtbar werden lassen. Brüche und (Neu)Anfänge fragmentarisch verdichten…

Ich bin gespannt, was uns in den kommenden Monaten im Rahmen des 100jährigen Jubiläums erwarten wird…

Dada-faszinierte Grüße, Doreen

Die Ausstellung: ona rabotajet. sie arbeitet…

Die Gruppenausstellung “ona rabotajet – sie arbeitet. Das Bild der Frau heute in der Kunst” ist eröffnet und darf besucht werden.

Die Ausstellung ist bis zum 27.05.2016 zu sehen, im Projektraum „Komet Nr. 29d“, Rigaer Str. 29d, 10247 Berlin (Friedrichshain), zu den Öffnungszeiten Mo-Mi 15-17 Uhr und Fr 15-17 Uhr sowie auf Anfrage.

Zum Artist Talk am 13.05.2016, 19.00 Uhr werde ich auch dort sein. Sehen wir uns? Ich würde mich sehr freuen.

 

Sie sucht…, Fotografie, Diptychon, 2016 (c) Doreen Trittel

 

9 Künstler.innen betrachten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven: Bildhauerin Eva Weisse (Ehrengast), Malerin Bettina Moras, Malerin Stephanie Nückel, Fotograf Jan Sobottka, Fotokünstlerin Eva Gjaltema, Konzeptkünstlerin Sabine Küster, Bildhauerin Margret Holz, der Filmemacher Frank v.d. Hülst und ich.

Schön war´s und das war erst der Anfang einer vielfältigen, bereichernden und inspirierenden Ausstellung. Herzlichen Dank an die Galeristinnen und Kuratorinnen Dr. Carola Muysers und Sandra Y. Müller. Weitere Informationen mit Bildstrecke auf Berlin WoMan.