von hehocra | Feb. 20, 2018 | Fotografien, Ostdeutsches |
Am 5. Februar 2018 war es. Das war der Tag, an dem die Mauer auf den Tag genau 10316 Tage stand und genauso viele Tage nicht mehr. Zu diesem Ereignis veröffentlichte ich in meinen Social Media Kanälen ein paar Fotografien von der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Diese möchte ich gern auch hier zeigen, verbunden mit Links zu verschiedenen interessanten Artikeln, die in zwei Berliner Zeitungen kürzlich veröffentlicht wurden.

Berliner Mauer 01, (c) Doreen Trittel
Ich habe 16 Jahre und ein paar Wochen, Monate mit der Mauer gelebt und empfand es damals als normal. Ich kannte nichts anderes. Ich bin so aufgewachsen. Wie sehr sich die Welt mit dem Fall der Mauer für mich änderte… Dafür bin ich jeden Tag dankbar. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich in ein gesellschaftspolitisches Experiment hineingeraten, das mich stark geprägt hat und mich auch heute noch beschäftigt…

Berliner Mauer 02, (c) Doreen Trittel
In Gesprächen mit Besucher.innen meiner Ausstellungen im vergangenen Jahr habe ich erfahren, dass das Interesse an diesen Geschichten groß ist. Eine in Berlin lebende Französin war sehr neugierig auf mein Erleben und meine Sicht, weil sie noch nie einem Menschen mit ostdeutscher Erfahrung begegnet war. Besucher.innen aus China, der Slowakei und Polen entdeckten Gemeinsamkeiten. Einem Mann war es wichtig, mir zu sagen, wie sehr ihn meine Arbeit bewegte, obwohl er selbst erst in den letzten Tagen der DDR geboren wurde. Ja, und mir wurde erst durch eine Besucherin bewusst: Ich bin eine Zeitzeugin. Eine junge Frau bedankte sich nach einem Gespräch bei mir: „In der Schule haben wir ja vieles über die DDR gelernt, aber das nicht.“ Am stärksten hat mich die zaghafte Offenbarung eines Besuchers berührt, der sich selbst als Stasikind outete. Dieser Austausch bestärkt mich darin, in und mit meiner Kunst von meinen individuellen Erfahrungen und Sichtweisen zu erzählen.

Berliner Mauer 03, (c) Doreen Trittel
Auf folgende interessante Artikel aus Anlass dieses Wendepunktes, am 5. Februar 2018, möchte ich Dich noch aufmerksam machen:
Der Tagesspiegel hat verschiedene Artikel zum Thema veröffentlicht: 10316 Tage Berliner Mauer. Unter anderem werden Fotos von damals und heute gegenübergestellt. Auch gehen sie der Frage nach, weshalb die Zeit mit Mauer sich so viel länger anfühlte als die Zeit ohne Mauer.
Interessant ist auch dieser Artikel der Berliner Zeitung. Er gibt einen Überblick über die Dinge, auch Produkte, die die Wende-Zeit überstanden haben: Aschenbrödel, Ampelmännchen – Was vom Osten übrig blieb. Die DDR ist präsenter denn je.

Berliner Mauer 04, (c) Doreen Trittel

Berliner Mauer 05, (c) Doreen Trittel
Und dass ich aus diesen Fotografien jetzt im Nachhinein entgegen meiner ursprünglichen Pläne einen Blogbeitrag gemacht habe, zeigt, dass mir dieser Tag, der zunächst unscheinbar daher kam, doch noch in mir nachklang…
von hehocra | Feb. 13, 2018 | Ausstellungen, Künstler.innen |
Nachdem mich die Künstlerin Susanne Haun in ihren KunstSalon für den 20. März 2018 eingeladen hatte und erste Ideen aufkamen, trafen wir uns im Sommer des vergangenen Jahres zum Eis essen. Wir sprachen darüber, wie wir aufgewachsen sind. Obwohl Susanne in West-Berlin und ich in Ost-Berlin lebten und damals Welten zwischen uns lagen, entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten… Dann kam die Zeit, das Nachdenken über sie und die Collage Blatt 4 „Die Zeit“ von Susanne Haun. Sie zeigt eine Frau mit einer Armbanduhr an beiden Handgelenken. Das brachte uns zum Nachdenken und phantasieren… Dies kannst Du in meinem Blogbeitrag mit dem Titel Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit nachvollziehen.

KunstSalon – Der Prozess des Werdens, Foto by hehocra
Was alles nötig ist, um einen SalonAbend, eine gemeinsame Installation und Ausstellung auf die Beine zustellen, darüber möchten Susanne und ich in ihrem KunstSalon am 20. März 2018 auch eingehen. Du bekommst einen Blick hinter die Kulissen. Lass Dir von uns erzählen, welche Schritte wir von der Idee bis zur Präsentation gegangen sind.
Darüber hinaus kannst Du während der Ausstellung in unserem gemeinsamen Arbeitspapier blättern. Dieses schicken Susanne und ich uns per Mail hin und her. Darin halten wir einzelne Schritte, To Do’s, Absprachen, Überlegungen und Diskussionen fest. Einen weiteren Einblick geben diese Fotos, die wir während unserer Treffen gemacht haben. Und dabei kommt mir jetzt der Gedanke, dass ich diese Fotos auch in unserem Arbeitspapier aufnehmen könnte…

KunstSalon – Der Prozess des Werdens, Foto by hehocra
Wir sind selbst von diesem Weg fasziniert, beobachten staunend das Werden, das Wachsen… Und wir sind gespannt, was dann tatsächlich daraus werden wird und sich vielleicht auch danach noch entwicklen wird… Wir freuen uns auf Dich und sind gespannt, welche Sicht Du mit einbringen wirst. Denn die Kunst lebt und entwickelt sich auch immer mit den Betrachter.innen, also mit Dir.

KunstSalon – Der Prozess des Werdens, Doreen Trittel (li.) und Susanne Haun (re.), Foto by hehocra
Hier findest Du die Einladung zum KunstSalon und weitere interessante Links:
Zu Gast im KunstSalon + Ausstellung (hier im Blog)
Einladung als pdf Download und als Blogbeitrag Einladung zum 16.KunstSalon… (by Susanne Haun)
Vorstellung der Künstlerin Doreen Trittel (by Susanne Haun)
Geborgenheit und Freiheit – Collage von Susanne Haun (by Susanne Haun)
Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit (hier im Blog)
von hehocra | Feb. 6, 2018 | Ausstellungen, Collagen, Künstler.innen |
Wenn eine Idee aufkeimt, man sie zulässt… Wenn sie von liebevoller Begeisterung und beflügelnden Fleiß gegossen wird… Wenn sie sich entwickelt, Abzweigungen nimmt und wächst… Und wenn man diesen Prozess gemeinsam geht, beitragen und teilen kann, dann ist das etwas ganz besonderes.
Ich freue mich sehr und fühle mich sehr geehrt, dass ich am 20. März 2018 bei der Künstlerin Susanne Haun zu ihrem legendären KunstSalon eingeladen bin und wir darüber hinaus eine gemeinsame Installation und Ausstellung präsentieren werden.
Du erinnerst Dich vielleicht an meinen Beitrag Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit, in dem ich Dir Susanne Haun vorstellen konnte. Zu dieser Zeit waren Susanne und ich schon mitten in den Vorbereitungen. Jetzt, wo ich kurz innehalte und unseren Weg in den letzten Monaten betrachte, bin ich fasziniert davon, was sich daraus bisher entwickelt hat. Gleichzeitig bin ich voller Neugier, Spannung und Vorfreude, was sich am Dienstag, den 20. März 2018 dann tatsächlich zeigen wird, welche Blüte oder gar Blüten unsere Ideen ausbreiten wird. Du bist ganz herzlich eingeladen dabei zu sein.
Susanne Haun schreibt:
***

Liebe Freundinnen und Freunde meines KunstSalons!
Der nächste KunstSalon am Dienstag findet am 20. März 2018 um 18 Uhr statt. Insgesamt diskutieren wir nun schon das 16. Mal ausgewählte Themen in meinen Atelierräumen in der Groninger Str. 22, 13347 Berlin. Als Gast freue ich mich, Doreen Trittel, hehocra – Atelier für Erinnerung & Veränderung, in meinem Atelier begrüßen zu dürfen.
Gemeinsam werden wir uns dem Thema Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen zuwenden: In Installationen, Collagen und Fotografien setzt sich die Künstlerin Doreen Trittel immer wieder mit den Themen Erinnerung und Veränderung auseinander. Dabei mixt sie die Materialien und Ausdrucksformen. Oft fügt sie ihren Werken Worte oder textile Elemente hinzu, um neue Perspektiven zu schaffen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeiten begründet sich auf ihre ostdeutsche Herkunft und in ihren Erfahrungen als Stasikind. Kunst ist für Doreen Trittel die Chance zu Veränderung und innerem Wachstum. Damit möchte sie die Menschen erreichen und ihnen Mut machen.
Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen: Manche Kunstwerke erschließen sich heute nicht mehr durch den sinnlichen ersten Eindruck, sondern ergeben sich aus der Geschichte hinter dem Werk. So ist das „WER WIE WAS WARUM“ zu erarbeiten und ermöglicht dem Betrachter eine andere Tiefe der Wahrnehmung, nimmt ihn mit auf die Reise und vervollständigt das Werk mit den Geschichten des Rezipienten.
Doreen Trittel und Susanne Haun legen dar, welche Arbeiten notwendig sind, um die Leichtigkeit der gezeigten Installation zu erzeugen.

Geborgenheit und Freiheit, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Susanne Haun
Damit ihr wisst, was euch erwartet:
Programm: KunstSalon am Dienstag, 20.3.2018, Thema „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“
Susanne: Grußwort, Vorstellung von Doreen Trittel, Vorstellung Susanne Haun
Doreen: Kurze Einführung, wie Doreen zu ihrer Art der künstlerischen Arbeit fand. Was sind Installationen und Collagen und welche Anziehungskraft üben sie auf uns aus?
Susanne: Wie beständig sind Installationen (sind sie noch in 100 Jahren zu betrachten?) und welche Art von Sammlern nehmen sie in ihre Kollektionen auf? Können Teile von Installationen als Tafelbilder verkauft werden? Wie wichtig ist die Dokumentation von Installationen? Ist die Dokumentation der Installation das Werk?
Doreen: Liegt der Reiz von Collagen nur im Original oder können sie auch anders wie z.B. in der Reproduktion ihre Wirkung entfalten?
Susanne: Ist die Idee der Installation und Collage in der von uns gezeigten Arbeit sichtbar? Schlusswort und freie Diskussion
Hier könnt ihr die Einladung inklusive Programm im pdf Format herunterladen.
Wir freuen uns, Euch im Kunstsalon mit der verbundenen Ausstellung der gemeinsamen Arbeit Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen begrüßen zu dürfen.
Die Ausstellung ist nach Vereinbarung vom 21.3. – 4.5.2018 zu besichtigen. Sonderöffnungszeiten: Fr. 23. März 10 – 13 Uhr, Do. 5. April 15 – 18 Uhr, Mo. 9. April 15 – 18 Uhr, Fr. 20. April 10 – 13 Uhr, Do 26. April 15 – 18 Uhr, Do 3. Mai, 15 – 18 Uhr, Fr. 4. Mai 10 – 13 Uhr
KunstSalon am Dienstag bei Susanne Haun
20. März 2018 um 18 Uhr
Groninger Str. 22, 13347 Berlin
info@susannehaun.de T: 030 43 00 45 72, M: 0177 232 80 70
Tram M13, M50 Osramhöfe, U6 Seestraße, Leopoldplatz, U9 Nauener Platz
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In den kommenden Blogbeiträgen werde ich Dir im Vorfeld einiges dazu zeigen und erzählen, sozusagen einen Blick hinter die Kulissen geben.
Wir freuen uns auf Dich! Herzliche Grüße, Doreen

Veränderung 1, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel
von hehocra | Jan. 23, 2018 | Blogaktionen, Fotografien |
7 Tage 7 Schwarzweissfotos aus meinem Leben – Dies ist das Motto einer Aktion, die sich schon seit längerem durchs Netz zieht. Irgendwann wurde auch ich nominiert und hatte dann in dieser von Natur aus grauen Jahreszeit doch Lust, mit diesem Blick durch meinen Alltag zu gehen. Herausgekommen sind sieben Fotografien, die ich Dir gern auch in meinem Blog gesammelt vorstellen möchte.
Du hast es ja vielleicht schon mitbekommen, dass ich gern an Challenges und Blogaktionen teilnehme. Die Inspirationen, die ich aufgreife, die Gedanken, die ich mir dabei mache, die Bilder, die dabei entstehen, den Kontext, der sich daraus bildet… das sind immer wieder neue Sichtweisen und Perspektiven, aus denen etwas Neues entsteht. Neue Perspektiven ermöglichen mir, mein Tun und meine Sicht auf die Welt kreativ zu hinterfragen. Dich möchte ich gern einladen, mich dabei zu begleiten. Vielleicht magst Du den Inspirationsfunken ja auch auf Deine Weise aufgreifen.

7 Tage 7 swFotografien, 1/7, (c) hehocra

7 Tage 7 swFotografien, 2/7, (c) hehocra

7 Tage 7 swFotografien, 3/7, (c) hehocra

7 Tage 7 swFotografien, 4/7, (c) hehocra

7 Tage 7 swFotografien, 5/7, (c) hehocra

7 Tage 7 swFotografien, 6/7, (c) hehocra

7 Tage 7 swFotografien, 7/7, (c) hehocra
Das nächste Mal dann aber wieder mehr Farbe. Sonnige Grüße, Doreen
von hehocra | Jan. 16, 2018 | Fundstücke, Interviews, Künstler.innen |
Jetzt ist es raus: Das Geheimnis der Künstlerin und Autorin Sabine Küster. „Der größte erschlossene Vulkan Europas steht in Hessen: Der Vogelsberg,“ heißt es. Sabine Küster lebt zwar schon viele Jahre in Berlin, aber nun kann sie es nicht mehr verheimlichen, sie ist ein wahres Vulkangestein. Nun wissen wir auch, weshalb so wunderbare Ideen rund um Kunst, Sprache, Performances und Konzeption sprudeln. Jetzt hat Sabine Küster sogar ein neues Land hervorgebracht: das Musenland.
Das Musenland ist eine Akademie für Biografisches und Kunst. Es stehen bereits konkrete, Kunstprojekte, offene Begegnungsformate und Publikationen auf dem Programm. Ganz spontan habe ich der Gründerin des Musenlandes einfach mal ein paar Fragen gestellt, und sie hat mir genauso spontan geantwortet. Darüber freue ich mich sehr. Herzlichen Dank, Sabine. Bevor Du Dich aber wunderst, was die Fotos hier damit zu tun haben, ich verrate es Dir später und bitte Dich noch um ein paar Zeilen Geduld.

Ich bin alice* 1 für’s Musenland, (c) hehocra
Sabine, Du lässt Dich, was ich großartig und immer wieder inspirierend finde, in keine Schublade packen. Wie stellst Du Dich und Deine Vielfalt den Menschen vor? Wie bringst Du Dein Tun auf den Punkt?
Liebe Doreen,
…die ausführliche Antwort:
Als Handlungsreisende in Sachen Sprache & Kunst ist die 1967 geborene Sabine Küster unterwegs. Performative Sichtung ist Ausgangspunkt, Prozess wie Ziel ihrer künstlerischen Arbeit, die aus Raum- und Objektinstallationen, Performances und Publikationen besteht. Ihre Themenschwerpunkte findet sie im Spannungsfeld von Raum, Sprache, Biografie und Körper.
Mit diesem – aus meiner letzten Ausstellung zitierten – Mini Artist Statement lege ich alle Karten auf den Tisch: ich kann und will mich nicht entscheiden zwischen Wort & Bild, Essay & Installation, Poem & Performance. Meine Kunst ist genährt von Sprache – meine Sprache ist verliebt ins künstlerische Spiel, in die Erweiterung der Dimensionen und Ausdrucksformen. Die Auseinandersetzung mit einem Wort – derzeit gerade das Wortpaar Fluide Identität – führt mich in immer absurdere Gedankenschleifen, die dann wiederum münden in die Idee für eine Objektreihe, aus der sich dann eine Intervention ergibt, die dazu einlädt Kunstanteilseigner*in zu werden. Experimentelle Schreiblabore – im Stile der Dadaist*innen – bringen mir das Material für neue Sprachexperimente, die wiederum in den Bau einer Installation oder in den Textfluss für eine Performance führen. Ich lege meine Biografie in Wort-Schubladen ab und baue aus ihnen das Bühnenbild für einen theatralischen Monolog…
Sorry, das passt nicht alles in eine einzelne Schublade und wenn doch, dann wäre diese Schublade sooo groß, dass bestimmt der Eine oder die Andere auf die Idee käme, strukturierende Zwischenwände einzubauen und nun ja, dann wäre es ja auch nicht mehr nur eine Schublade…
oder
…die Schmalspur-Antwort:
Kunst und Reisen (nach innen wie außen) sind meine Leidenschaften, die ich gerne vielfältig teile und die dann wundersamerweise ihr Eigenleben entwickeln. Upps…
oder
…die Nano-Nano-Antwort:
Ins Gelingen verliebt (frei nach Ernst Bloch).

Ich bin alice* 2 für’s Musenland, (c) hehocra
Meine Leser.innen kennen Dich durch meine Teilnahme an Deiner Mail Art Aktion …mir ist so daDa im Kopf! und durch einen Gastbeitrag in Deinem Blog …wer nicht fragt, bleibt dumm. Wie schwer fiel es Dir, Dich von MusenTritt zu verabschieden, mit dem Du über zehn Jahre unterwegs warst, um zu neuen Ufern aufzubrechen?
Das ist ein wenig so wie mit den Schubladen…
MusenTritt war zu Beginn sehr ordentlich (!) konzipiert als Beratungsbüro für Künstler*innen und Kulturschaffende, aber dann, Jahr für Jahr, kam diese Geschichte mit dem Eigenleben zum Tragen: Ausstellungen, Kunst- und Literaturprojekte, Beratungen/Moderationen, wirbelnder Ideenaustausch, leidenschaftlichenWortgefechte, beflügelnde Reisen…
Für diese Fülle, die MusenTritt entwickelt hat, bin ich unendlich dankbar und beglückt und somit bekommt MusenTritt samt Muse und Zebra natürlich jetzt endlich ein eigenes Land und muss nicht länger in einem kleinen Büro Wände sprengen…
Es gab somit keinen Abschied von MusenTritt, nur eine freundliche Inklusion… wer sich regelmäßig im Musenland aufhält, wird auch ab und an das MusenTritt-Zebra vorbeigaloppieren sehen…Auslauf braucht es…das Künstler*innen-Herz.

Ich bin alice* 3 für’s Musenland, (c) hehocra
Das tröstet mich, denn das MusenTritt-Zebra ist mir schon ans Herz gewachsen. Aber ich freue mich sehr auf das Musenland, denn es klingt sehr verheißungsvoll. Auf was dürfen wir uns freuen?
Auf faktische wie fiktive Biografien; eine Reise in Phantasiewelten, ein Erleben sich wandelnder Identitäten; ein Auftauchen unbekannter Lebensarten im heimischen Kosmos, Türen, die sich öffnen in Paralleluniversen; Zeitkapseln, die gesprengt werden…
Im Musenland sind wir viele(s):
~ feiern wir Fülle und Freiheit
~ stiften wir Verwirrung
~ bestaunen wir Wunder
~ legen und lesen wir Spuren
~ erleben wir untergründige Wandlung
~ spinnen wir in der Zukunft unsere Vergangenheit
~ reisen wir durch Raum und Zeit
Herzlich Willkommen!

Ich bin alice* 4 für’s Musenland, (c) hehocra
Liebe Sabine, herzlichen Dank für dieses kleine Interview. Ich wünsche Dir und mit allen Interessierten eine bereichernde und anregende Erkundung des Musenlandes. Wie ich Dich kenne sind Spaß und Tiefgang garantiert.
Wer das Musenland gleich betreten und sich von ihm inspirieren lassen möchte, den empfehle ich dieses aktuelle Angebot von Sabine Küster, denn noch bis zum 31. Januar 2018 gibt es ein Frühbucher.innen-Rabatt. Sabine schreibt hierzu:
Strömung – Experimentelle Biografie-Arbeit (3-Monats-Fernkurs): Du möchtest Dich mit Dir selbst, Deiner Geschichte, Deinen Visionen/Träumen beschäftigen – spielerisch-neugierig-forschend? Du magst kreativ-künstlerisches Arbeiten, bist bereit zum Experiment? Du liebst kleine Herausforderungen, die den Alltag unterbrechen? Du bist bereit Dir ca. 5-8 Stunden Zeit/Woche zu gönnen für Dich und diesen Kurs? Dann gönne Dir die Strömung, bitte hier entlang.
Die Fotos hier sind Selbstporträts, Versuche, die ich im Rahmen der Ausschreibung von Sabine zu ihrem Vorhaben „…ich bin alice*“ gemacht hatte. Ich bin gespannt, wo und in welchem Kontext und mit welch anderen Beiträgen mein Foto dann zu sehen sein wird. Mach doch mit! Das geht noch bis zum 15. Februar 2018. Die Informationen findest Du hier: Ausschreibung I Fotoarbeiten ich bin alice*.
In diesem Sinne sende ich Dir heute viele Grüße von alice* aus dem Musenland… und von mir, Doreen
von hehocra | Jan. 9, 2018 | Fundstücke |

Vitrine der Fundstücke, by hehocra
Herzlich Willkommen in 2018. Ich wünsche Dir viel Gesundheit, Glück, Erfolg, Freude, und Zufriedenheit. Ich hoffe, Du hattest wunderschöne und erholsame Feiertage sowie einen beschwingten Start ins Neue Jahr.
In meinem Blog möchte ich das junge Jahr mit meinen aktuellen Fundstücken beginnen. Ich lade Dich ein, mit mir zu stöbern und zu schauen. Fundstücke, das sind interessante Beiträge, die mir im Netz über den Weg geklickt sind, oder inspirierende Ereignisse, die ich Dir empfehlen möchte. Wenn Du spannende Tipps hast, die meine Leser.innen und mich interessieren können, dann immer her damit. Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Dankeschön.
Kreative Jahresrückblicke
Der Jahreswechsel bietet sich für kreative Rückblicke auf die vergangenen zwölf Monate an. Folgende rund um Kunst und Online finde ich empfehlenswert:
Das Magazin für Kunst und Leben monopol hat mitunter witzige und amüsante Kunst-Fails 2017 zusammengetragen. Darunter ist auch ein Video, wo eine Besucherin versehentlich ein Kunstwerk im Dominoeffekt umwirft. Ein weiterer Rückblick des Magazins fasst augenzwinkernde und anregende Zitate aus der Kunstwelt 2017 zusammen, zum Beispiel: „Kunst ist etwas, was dich für die Welt öffnet und zu dir selbst zurückbringt.“ (Isabelle Huppert)
Was war – was bleibt – was kommt? ist das Motto der Blogparade von Marit Alle. Die Beiträge sind insbesondere für Online-Unternehmer.innen interessant, da verschiedene Online.Unternehmerinnen Einblicke in ihr Jahr 2017 geben.
In diesem Zusammenhang möchte ich für Online-Aktive auch folgenden Podcast empfehlen. In meinem Beitrag zum Jahresübergang von 2017 nach 2018 hatte ich das Buch “Selbst-PR: Der goldene Weg zu mehr Sichtbarkeit und Erfolg” von Daniela Heggmeier genannt. Bei Martina Rehberg ist die wunderbare Unternehmerin und Autorin im Interview zu hören: #005 Endlich sichtbar. Wer selbst einen Blog hat und sich Inspirationen, Unterstützung und Austausch wünscht, dem empfehle ich die Mastermind Bloggers von Daniela Heggmeier. Ich bin noch bis Februar 2018 dabei und werde auch noch ausführlicher zu meinen bereichernden Erfahrungen berichten. Aktuell laufen die Anmeldungen für den Start ab März 2018.
Kurz am Rande: Ich gebe zu, so langsam komme ich auf den Geschmack vom Podcast-Hören. Wenn Du interessante Tipps rund um Kunst und ums Bloggen hast, dann immer gern her damit. Lieben Dank!

Aktuelle Ausstellungen
Wer in oder bei Bremen wohnt oder demnächst dort vielleicht zu Besuch ist, dem empfehle ich die feine Ausstellung Schlaf – Eine produktive Zeitverschwendung im Paula Modesohn-Becker Museum. Noch bis zum 4. Februar 2018 ist die vielfältige Kunst zu diesem Thema in der Böttcherstraße in Bremen zu sehen. Ich war kürzlich dort und kann sie nur empfehlen.
In dieser Woche, am 11. Januar 2018 eröffnet die Ausstellung Glaubenswelten. Religion aus vier Perspektiven in der Fotogalerie Berlin Friedrichshain. Dieses Event möchte ich Dir besonders ans Herz legen, denn die Ausstellung zeigt großartige Arbeiten meiner bekannten Künstlerkolleginnen Ana Bathe und Carla Pohl zusammen mit Fotografien von Serge J-F. Levy und Jana Ritchie. In der Ankündigung heißt es: „Zum Auftakt eines sehr politischen Ausstellungsjahres 2018 vereint die Fotogalerie Friedrichshain vier aktuelle Serien zum Thema Religion in einer Gruppenausstellung. Tauchen Sie mit den Fotografen*innen ein in unterschiedliche Glaubenswelten. Im Zentrum steht die Frage, wie Menschen unterschiedlichen Glaubens respektvoll miteinander umgehen.“

Foto vom Winterspaziergang, (c) hehocra
Interessante Ausstellungsankündigungen
Im noch jungen Barberini Museum in Potsdam war ich bisher leider noch nicht. Aktuell ist dort noch bis zum 4. Februar 2018 die Ausstellung „Hinter der Maske. Künstler in der DDR“ zu sehen. Ab dem 30. Juni kündigt das Museum einen großen Namen an: „Gerhard Richter. Abstraktion“
Die Bundeskunsthalle in Bonn hat bereits mit dem Ticketverkauf für eine international viel diskutierte Künstlerin begonnen: Marina Abramovic. Die Ausstellung mit dem Titel „THE CLEANER“ ist ab dem 20. April 2018 zu sehen.
Das Victoria and Albert Museum in London zeigt ab dem 16. Juni 2018 nicht nur die Kleidung sondern auch andere Zeugnisse aus dem Leben der weltbekannten Künstlerin Frida Kahlo: Making Her Self Up.
Hast Du eine interessante Ausstellung besucht oder von spannenden Ankündigungen gehört? So schreib mir doch. Ich freue mich immer über tolle Tipps! Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Ich freue mich.

Tasche vom Marie von Mallwitz Verlag, Foto by hehocra
Vielen Dank, dass Du mir bis hierin gefolgt bist. Da verrate ich Dir gern auch noch mein Motto für dieses Jahr, dass mir mit meiner neuen Tasche vom Marie von Mallwitz Verlag ins Haus geflattert kam: „Ich mute meiner Umwelt meine volle Größe zu.“ …und mir selbst auch. In diesem Sinne wünsche ich Dir wunderbare zwölf Monate im Jahr 2018.
von hehocra | Dez. 12, 2017 | Blogaktionen, Fotografien, Ostdeutsches |
Im Winter leben wir von den Erinnerungen an den Sommer, heißt es doch. Oder? In Vorbereitung auf ein Projekt im kommenden Jahr habe ich in meiner Kiste mit Kindheitserinnerungen gekramt. Dabei fiel mir ein Aufsatz in die Hände, den ich einst vor etwa dreißig Jahren in der Schule schrieb. Als ich ihn las, tauchten die Bilder in mir auf, das Gefühl… dort am See…

Am See 1, Lomografie, analog, (c) Doreen Trittel
Das vorgegebene Thema lautete: „Aufsatz zum Wi(e)dergeben von Eindrücken“. (Erst jetzt – nach über zwanzig Jahren – fällt mir auf, dass die Lehrerin das fehlende ‚e‘ nicht bemerkt hat.) Heute würde ich vieles anders ausdrücken, andere Worte wählen, neue Sätze formulieren… Ich hatte auch kurz überlegt, den Text zu überarbeiten. Es sind schon einige widersprüchliche Aussagen enthalten, Worte, Formulierungen, die ich nicht mehr so verwenden würde… Doch dann bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich ihn sonst verfälschen würde. Denn es ist der Text eines jungen Mädchens, der mich zum Schmunzeln bringt und mich lächelnd an längst vergangene Zeiten erinnern lässt. In diesem Sinne möchte ich diesen Aufsatz gern mit Dir teilen.
Schaffen wir uns gerade jetzt, in der Vorweihnachtszeit gemütliche Momente zum Innehalten, zum Schmunzeln und Erinnern. Vielleicht magst Du ja einen solchen Moment teilen: Imme sammelt auf ihrem Blog Sprotten-Stories noch bis zum 31. Dezember 2017 im Rahmen einer Blogparade solche und ähnliche Nostalgiemomente.

Im Schilf, Lomografie, analog, (c) Doreen Trittel
Berlin, am 28. März 1988
Aufsatz zum Wi(e)dergeben von Eindrücken
Abschied vom See
Ich erinnere mich an einen Ferientag im August 1987 an einem See in Polen. Langsam gehe ich den Waldweg entlang. Hinter mir liegt das Lager. Stimmen sind zu hören, singende und lachende. Dort vorne muß ich in das Gebüsch nach links abbiegen.
Ein kleiner schmaler Weg, von Bäumen und Sträuchern umgeben, führt hinunter zum Steg. Das Wasser ist schon zu hören. Es plätschert leise.
Vor mir breitet sich der ruhige See aus. Bis jetzt hatten Bäume und Büsche den Blick auf ihn verdeckt.
Ich gehe auf den kleinen, zerfallenen und einsamen Steg zu. Man muß vorsichtig sein, denn er ist schon wack(e)lig, morsch, und er neigt sich langsam dem Grund des Sees zu.
Es ist schön(,) hier zu sitzen, mitten im Schilf und vor mir ein Stück vom See. Am anderen Ufer sieht man ein Haus zwischen Bäumen hervorragen.
Der Himmel färbt sich rot, orange und gelb. Zwischen diesen Farbtönen sinkt eine hellgelbe Kugel, die Sonne. Sie versinkt mehr und mehr hinter dem Berg, der mit verschiedenen Baumarten bewachsen ist.
Dort und da taucht im See mal ein Fisch auf, der kleine Wellen hinterläßt. Die Frösche geben ihr Abendkonzert, dem ich gerne zuhöre. Auf der anderen Seite des Sees sitzen einige Fischer und warten auf ihren Fang.
Morgen, um diese Zeit, sind wir schon auf dem Heimweg.
Ich sitze hier und versuche, mir dieses Bild einzuprägen, denn ich werde es bestimmt nie wiedersehen.
Jetzt muß ich aber gehen, denn gleich gibt es Abendbrot. Langsam erhebe ich mich. Meinen gepflückten Blumenstrauß überlasse ich den Wellen des Gewässers.
Traurig gehe ich auf den kleinen schmalen Weg. Doch ich drehe mich noch (ein)mal um, schiebe die Blätter beiseite und sehe noch einmal dieses schöne Bild der Natur. Ich könnte jeden Abend hier sitzen, und jedesmal g(ä)be es etwas Neues zu entdecken.
Vor mir sehe ich wieder das Lager. Die Stimmung der anderen reißt mich mit und läßt mir keine Zeit, sehnsüchtig an diese Augenblicke am See zurückzudenken.

Am See 2, Lomografie, analog, (c) Doreen Trittel
Mit meinen Erlebnissen in diesem Ferienlager beschäftige ich mich auch in meiner Arbeit mit dem Titel Sommer 1987. Hier habe ich Eintragungen aus meinem Tagebuch von damals mit Fotografien (Lomografie) verknüpft. Es sind die Erlebnisse und Gedanken an einem Sommer in einem Pfadfinderlager irgendwo in einem Wald an einem See in Polen. Auf der einen Seite unterscheiden sich diese Erfahrungen von denen in Westdeutschland aufgewachsenen Kindern, aber andererseits lassen sich auch viele Gemeinsamkeiten erkennen.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Adventszeit mit genussvollen und gemütlichen Momenten. Lasst uns auch in der kalten Jahreszeit wundervolle Erinnerungen für morgen schaffen.
von hehocra | Dez. 6, 2017 | Collagen, Künstler.innen |
Zeit. Nachdenken über die Zeit in der Adventszeit, wo wir doch eigentlich kaum Zeit haben… Die Zeit wirft immer wieder Fragen auf. Wir betrachten sie oft linear. Wir unterscheiden zwischen der gemessenen und der gefühlten Zeit… Du ahnst, es ist ein weites und vielschichtiges Thema, die Zeit… Ich möchte mich heute auf einen Impuls zu diesem Thema beschränken und Dir die Künstlerin Susanne Haun sowie eine Collage von ihr vorstellen.
Susanne Haun ist Bildende Künstlerin und Autorin. Ihre Zeichnungen sind unverwechselbar minimalistisch. Hierfür arbeitet Susanne Haun in Serien und Projekten. Sie sagt selbst: „Mich interessiert dabei das Vergehen der Zeit, was ich in meinem Blog, den ich seit März 2009 täglich schreibe, dokumentiere… Die Natur inspiriert mich und ich sehe beim Betrachten sofort die Linien und Flächen.“ (Links zu ihrer Website und ihren Blog) Ich schätze die Zeichnungen und Arbeiten von Susanne Haun sehr. Haben sie mich schon oft berührt und inspiriert. Mich beeindruckt auch ihre Herangehensweise an die vielen Tätigkeiten um die eigentliche kreative Arbeit herum.
Ich weiß gar nicht, wann Susanne Haun und ich uns kennenlernten. Aber ich erinnere mich daran, dass es virtuell begann. Damals betrieb ich noch mein Blogprojekt „wortmeer“, das ich 2014 mit der Gründung meines Ateliers „hehocra“ beendet habe. Persönlich sind wir uns dann bei den ersten KunstSalons begegnet, die sie als Gastgeberin in ihrem Atelier veranstaltet. Ich freue mich und bin sehr stolz, dass ich diese Collage von Susanne Haun nun jeden Tag im Original betrachten und mal mehr oder weniger meinen Gedanken nachhängen kann.

Blatt 4 „Die Zeit“ – 25 x 25 cm (c) Collage von Susanne Haun
Diese Collage entstammt einer Serie. Grundlage hierfür bildet eine Fotografie aus einem alten Fotoalbum. Mehr dazu schreibt und zeigt Susanne Haun in ihrem Blog: Zum Andenken an Eure Ingeborg – Collage von Susanne Haun. Mich hat diese Collage besonders angesprochen, weil die abgebildete Frau an jedem Handgelenk eine Armbanduhr trägt. Das hat mich neugierig gemacht. Aber wir können nur fantasieren, was der Grund dafür sein könnte. Susanne Haun und mich hat das Bild im gemeinsamen Gespräch dazu angeregt, über Zeit nachzudenken.
Zeit: Für meinen heutigen Impuls möchte ich Dir gern folgendes Zitat vorstellen, das ich kürzlich entdeckt habe. Es betrachtet den Fluss von der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, mit dem auch ich mich immer wieder auseinandersetze.
Was ist also die Zeit? Wenn mich niemand darüber fragt, so weiß ich es; wenn ich es aber jemandem auf seine Frage erklären möchte, so weiß ich es nicht. Das jedoch kann ich zuversichtlich sagen: Ich weiß, daß es keine vergangene Zeit gäbe, wenn nichts vorüberginge, keine zukünftige, wenn nichts da wäre. Wie sind nun aber jene beiden Zeiten, die Vergangenheit und die Zukunft, da ja doch die Vergangenheit nicht mehr ist, und die Zukunft noch nicht ist? (Augustinus Aurelius)

Ausschnitt Blatt 4 „Die Zeit“ – 25 x 25 cm (c) Collage von Susanne Haun
Ich wünsche Dir, ich wünsche uns allen,
dass uns die Zeit in der Adventszeit nicht verloren geht,
dass wir Zeit haben, die Adventszeit und die Vorfreude zu genießen.
Vielleicht hast Du ja Zeit und Lust, in diesem Jahr selbst Postkarten für die Lieben mit Tusche zu zeichnen und zu aquarellieren. Susanne Haun gibt am 9. Dezember 2017 einen Atelier Workshop 9.12.2017 von 14 bis 17 Uhr – Dozentin Susanne Haun.
Du interessierst Dich für Dämonen oder kennst jemanden, der sich dafür begeistert? Dann schau Dir dieses Angebot in Susannes Blog an: DÄMONEN – Gedichte von Diarmuid Johnson, Zeichnungen von Susanne Haun. Vorweihnachtspost 2017 von Susanne Haun.
An dieser Stelle möchte ich Dir auch verraten, dass die Collage oben – ganz wunderbar – vom Fachmann in der Poster Galerie Charlottenburg | Bilderrahmenmanufaktur gerahmt wurde. Der schlichte, dunkelbraune Holzrahmen greift die Farbtöne des Bildes sehr gut auf. Das Werk liegt frei im Passepartout, so dass nichts aus dem Inhalt verdeckt wird. Ich mag das sehr.
Dann habe ich noch einen kleinen Ausblick für Dich: Susanne und ich nehmen eine vergangene Zeit und deren Spuren, die bis heute reichen, ins Blickfeld. Im nächsten Jahr darf ich in einem ihrer inzwischen schon legendären KunstSalons zu Gast sein. Ich freue mich und bin schon sehr gespannt. Die Vorbereitungen haben begonnen… Erste Ideen keimen und wachsen… (ps: Du kannst Dir schon mal den 20. März 2018, abends vormerken.)

Rahmung, Rückseite, by Postergalerie Charlottenburg | Bilderrahmenmanufaktur
von hehocra | Nov. 20, 2017 | Blogaktionen |
Wir haben das Jahr 2017 und es neigt sich dem Ende. Aber erst jetzt merke ich, dass ich im Frühjahr dieses Jahr, genauer gesagt im März 2017, mein Jubiläum als Bloggerin versäumt habe. Vor 10 Jahren sendete ich meinen ersten Beitrag in die digitalen Weiten.

Selbstporträt, 2007, (c) Doreen Trittel
Wie konnte ich das nur vergessen?
Wie konnte ich dieses Fest nicht feiern? Heißt es nicht, man muss die Feste feiern, wie sie fallen? Ich habe es schlicht und einfach verpennt. Vielleicht auch, weil mein Blog zu meinem Atelier noch nicht so alt ist. Aber wie komme ich gerade jetzt darauf? Über die Blogparade #KultBlick bin ich auf den Blog von Tanja Praske aufmerksam geworden. Sie feierte jetzt ihren 5. Bloggeburtstag und hat dazu einen inspirierenden Beitrag geschrieben: Kulturverrückt: 5 Jahre bloggen pro Kultur – Chancen und Bereicherung. Als ich ihre Zeilen las, tauchten eigene Erinnerungen auf und ich fand mich hier und da wieder. Dabei wurde mir dann bewusst: Hey, was ist mit deinem Jubiläum? Willst du nicht mal innehalten und dieser Zeit deine Aufmerksamkeit widmen? Wie sind deine Erfahrungen? Welche Tipps hast du für andere Blogger.innen? So gehe ich dem heute einfach mal nach.

Selbstporträt, 2008, (c) Doreen Trittel
Seit 10 Jahren bin ich Bloggerin.
2007 ging es los. Damals lebte ich seit einigen Jahren in Saarbrücken und wusste noch nicht, dass ich in den folgenden Monaten wieder nach Berlin ziehen würde. Im Mittelpunkt meines kreativen Tuns standen damals das Schreiben, hauptsächlich Gedichte, und die Fotografie. Ich habe an Lesungen teilgenommen und mich mit anderen Schreibenden vernetzt. Doch irgendwann hatte ich das Gefühl, ich komme nicht weiter. Dann kam die Idee auf, dass ich doch einen Blog starten könnte: wortmeer. Zunächst war ich zaghaft, doch mit jedem veröffentlichten Beitrag, mit jedem Kommentar wuchsen mein Selbstverständnis und Selbstbewusstsein. Ich lernte andere Blogger.innen kennen und tauschte mich mit ihnen aus. Zwischendurch der Umzug nach Berlin. Ich führte diesen Blog aus reiner privater Freude. Hinzu kamen Reise- und Alltagserlebnisse, Besuche von Veranstaltungen und Ausstellungen, Gedanken und weitere kreative Projekte (z.B. Collagen und textile Arbeiten). Und ich bin Mutter geworden.

Selbstporträt, 2011, (c) Doreen Trittel
Über verschiedene Stationen und Phasen begann ich damit, mich der Kunst intensiv zu widmen. Dies war der Punkt, an dem ich mich auch entschlossen hatte, mich von meinem Blog wortmeer und der bisherigen Anonymität zu verabschieden. Das war im verflixten 7. Jahr. Das Schreiben poetischer Texte war schon längst in den Hintergrund geraten und irgendwie passte das Outfit nicht mehr. Da habe ich den Blog und die damit verbundenen Kanäle bei Twitter und Flickr vom Netz genommen. Ein radikaler Schritt, der es mir ermöglichte, neue Wege zu gehen.
Dies war die Geburtsstunde meines virtuellen Ateliers hehocra – Atelier für Erinnerung & Veränderung. Ich probierte einiges aus und spielte mit der Vielfalt. Im vergangenen Jahr holte ich mir professionelle Hilfe, hostete eine eigene WordPress-Seite und bin damit zu meinem heutigen Design und Aufbau gekommen. Anfang diesen Jahres änderte ich die Schwerpunkte meiner Themen, denn meine künstlerische Ausrichtung bekam einen neuen Schwung und Schwerpunkt. So stehe ich heute da, wo Du mich mit meiner Website inklusive Blog sehen kannst – auch auf Twitter, Instagram und Facebook.

Selbstporträt, 2015, (c) Doreen Trittel
Meine 10 Tipps für Dich und Deinen Blog:
1) Klarheit: Frage Dich, wer Du bist und was Du willst.
Was ist Deine Berufung? Was treibt Dich an? Je klarer Du Dir selbst wirst, desto klarer ist auch das, was Du Deinen Leser.innen anbieten kannst. Für mich war das ein langer und herausfordernder Weg. Umso dankbarer bin ich all denen, die mich dabei bis heute begleiten. Gleichzeitig weiß ich, dass bei diesen Themen immer wieder der Weg das Ziel ist.
2) Erfolg: Werde Dir klar darüber, was Du unter Erfolg verstehst.
Du möchtest erfolgreich sein. Aber was verstehst Du unter Erfolg genau? Hierüber habe ich kürzlich einen eigenen Beitrag geschrieben. Es ist wirklich interessant, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Denn nicht immer sind es die überbordenden Follower-Zahlen.
3) Treue: Sei und bleibe Dir selbst treu.
Bist Du in Deinem Element oder richtest Du Dich nach der Meinung anderer und nach den neuesten Trends? Nur wenn Du Dir selbst treu bleibst, bist Du im Flow. Stichwort: authentisch.
4) Innehalten: Nimm Dir immer mal wieder Zeit, um Dir diese oder andere Fragen zu stellen.
Es lohnt sich, immer mal wieder innezuhalten, zu schauen, ob sich das, was Du da tust, immer noch gut und stimmig anfühlt. Wenn dem nicht so ist, dann spüren das auch schnell Deine Leser.innen. Gleichzeitig öffnet sich in solchen Phasen der Blick und es wachsen neue Ideen.
5) Loslassen: Trenne Dich von dem, was Dich aufhält.
Das Leben ist Veränderung. So wirst auch Du Dich und Dein sich Blog verändern. Da gibt es immer mal etwas, was sich dann nicht mehr stimmig anfühlt. Dann ist es Zeit, sich davon zu verabschieden und es loszulassen.
6) Hilfe: Hole Dir professionelle Unterstützung an Board.
Die Anforderungen an einen Blog wachsen. Die Ansprüche verändern sich. Irgendwann kommt wahrscheinlich auch bei Dir der Punkt, an dem Du nicht mehr weiterkommst. Oder Du möchtest Dich einfach nicht mehr mit bestimmten Fragestellungen und Problemen auseinandersetzen. Unsere Zeit ist kostbar. Unsere Energie soll in das Fließen, was uns Freude bereitet. Scheue Dich nicht, nach professioneller Hilfe zu fragen. Oft lohnt es sich, wenn Du die Sache finanziell und zeitlich im Zusammenhang betrachtest.
7) Vernetzen: Treffe Dich mit anderen Blogger.innen.
Ein wertschätzender Austausch mit anderen Blogger.innen, ob real oder auf digitalen Wegen, ist immer sehr bereichernd und motivierend. Entweder teilt man die gleichen bzw. ähnlichen Herausforderungen. Ein Blick von außen bringt Dich selbst auf neue Sichtweisen.
8) Kooperationen: Entwickle mit anderen Blogger.innen gemeinsame Ideen.
Dies bringt frischen Wind in Deine Beiträge und Inhalte. Dies können Interviews oder Gastbeiträge sein, Porträts oder Empfehlungen. Die Ideen können auch über Deinen Blog hinauswachsen.
9) Ausdauer: Lass Dich nicht entmutigen.
Die Resonanz auf Blogs ist gerade am Anfang nicht groß und hat im Laufe der Zeit auch immer mal wieder Durststrecken. Lass Dich nicht entmutigen. Wenn das, was Du machst, für Dich gut anfühlt, dann bleibe dabei und mach weiter, kontinuierlich und ausdauernd. Die Wahrnehmung ist oft größer als das, was wir als Blogger.innen sehen.
10) Freude: Mach das, was Du tust mit Freude.
Das ist mein wichtigster und letzter Tipp an Dich. Mache das, was Du tust mit Freude. Wenn Dir bloggen kein Spaß macht, und Du Dich zwingen musst, dann merken das die Leser.innen. Die Möglichkeiten, einen Blog zu führen sind sehr vielfältig. Du musst Dich nicht nach bestimmten Formaten oder Vorgaben richten. Schreibe und poste, wie es zu Dir passt und wie es Dir Spaß macht. Das können auch wenige Sätze, Fotos oder Ideen sein. Schau Dich um. Spüre in Dich hinein und mach das, was zu Dir passt, was Dein Ding ist.

Selbstporträt, 2016, (c) Doreen Trittel
In diesem Sinne wünsche ich allen Blogger.innen viel Freude beim Bloggen. Ich danke Dir, dass Du hier bist. Ich danke auch allen, die mich auf meinem Weg begleitet haben und begleiten. Fröhliche Grüße & Prost, Doreen

Ich vor meiner Arbeit „Typenschulbau“, 2017, (c) Christian Appl
von hehocra | Nov. 9, 2017 | Fotografien, Ostdeutsches |
Vor drei Jahren etwa sind die Aufnahmen für die Serie, die ich Dir aus meinem Portfolio heute gern vorstellen möchte, entstanden. Bis jetzt hat es gedauert, die für mich stimmige Auswahl und Anordnung der einzelnen Fotografien sowie den passenden Text dazu zu finden. Diese Arbeit besteht aus einer Serie mit bewusst unscharfen Fotografien.

„Unscharf“, Serie, Fotografien und Selbstporträts, 01-11, 2014 (c) Doreen Trittel
Wenn eine Erkenntnis dein Leben verändert. Wenn du bereit bist, die Wahrheit anzuschauen, zu erkennen und auszuhalten.
Diese Selbstporträts und Fotografien habe ich gemacht, als mir bewusst wurde, dass die Stasi zu meiner Familiengeschichte gehört. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich dies nicht wahrgenommen. ‚Stasi‘, das waren immer die anderen. Plötzlich ist das ein Teil von mir. Der neutrale Hintergrund der Porträts ermöglichen die Konzentration auf den Ausdruck der Wandlung, der von Unschärfe und dem Wille, den Nebel zu lichten, geprägt war.
Stasi ist die Kurzbezeichnung für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Das Ministerium war auch Nachrichtendienst, Geheimpolizei und Auslandsgeheimdienst. Zum Fall der Mauer 1989 arbeiteten etwa 91.000 hauptamtliche und geschätzte 190.000 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) für den Überwachungsapparat.
Diese Serie ist ein Teil meiner Werkgruppe „Ostdeutsche und Stasikind“, in der ich mich mit der ostdeutschen Vergangenheit auseinandersetze. Ausgangspunkt sind dabei immer meine persönlichen Erinnerungen und meine heutige Sicht darauf. Gleichzeitig möchte ich damit auch versuchen, ein allgemeines Thema zu erkunden. Inwieweit tragen wir Verantwortung für das, was unsere Familien, unsere Vorfahren getan haben? Welche Verpflichtung ergibt sich für jeden Einzelnen daraus?

Unscharf, 01-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 02-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 03-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 04-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 05-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 06-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 07-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 08-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 09-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 10-11, 2014 (c) Doreen Trittel

Unscharf, 11-11, 2014 (c) Doreen Trittel
Herzlichen Dank an die Fotografin Susan Paufler für die Inspiration zu dieser Ausdrucksmöglichkeit und an LensCulture für das sehr hilfreiche Feedback.
Am 9. November 2017 jährt sich der Mauerfall zum 28. Mal. Weitere Beiträge von mir zu diesem Thema findest Du hier, in meinem Blog:
Weitere Arbeiten aus dieser Werkgruppe: