Erinnerungen an der Wand – aber nicht nur

Erinnerungen an der Wand – aber nicht nur

Nach fast 9 Stunden steht und hängt unsere gemeinsame Installation. Auch unsere Collagen sind gerahmt und hängen. Alles ist bereit und freut sich auf interessierte und neugierige Blicke. Heute Abend heißt es: Herzlich Willkommen!

 

Aufbau "Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen" , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

Aufbau „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“ , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

 

Susanne Haun und ich waren im Aufbau sozusagen abgetaucht. Zwischendurch waren wir immer wieder erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht. Es war ein wunderbares Erlebnis, wie sich die einzelnen Elemente aus unseren Vorbereitungen herauskristallisierten und nach und nach ihren Platz fanden. Es war schön zu erleben, wie sich unsere Arbeitsschritte wortlos aufteilten. Ich kann Dir dazu auch Susannes Blogbeitrag zu unserem Aufbau-Tag empfehlen: Aufbau der Installation Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen.

 

Aufbau „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“ , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

 

Heute Abend werden Susanne und ich zu ihrem 16. KunstSalon am Dienstag in ihrem Atelier nicht nur davon erzählen, wie wir auf die Idee zu diesem Werk gekommen sind und in welchen einzelnen Schritten wir es gemeinsam entwickelt und verwirklicht haben. Wir werden auch über Installationen und Collagen allgemein sprechen und der Frage nachgehen, welchen Reiz diese Ausdrucksformen auf uns ausüben.

Susanne präsentiert außerdem eine Auswahl an gezeichneten Fotocollagen mit Fotografien aus einem alten Fotoalbum. Von mir hängen einige Collagen aus der Serie „Postkartengrüße aus der Hauptstadt der DDR“, die ich das erste Mal im Original zeige. Bisher waren sie nur online in Form von Abbildungen zu sehen.

 

Aufbau "Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen" , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

Aufbau „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“ , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

 

Alles ist bereit. Wir freuen uns auf einen schönen gemeinsamen Abend mit Dich, mit Euch.

Der 16. KunstSalon am Dienstag findet am 20. März 2018 um 18 Uhr statt,
in Atelierräumen der Künstlerin Susanne Haunin der Groninger Str. 22, 13347 Berlin.

Die Einladung einschließlich Programm kann als pdf hier heruntergeladen werden.

 

Aufbau "Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen" , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

Aufbau „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“ , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

 

Aufbau "Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen" , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

Aufbau „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“ , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

 

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren:

Im Blog von Susanne Haun: Geborgenheit und Freiheit – Collage |  Vorstellung der Künstlerin Doreen Trittel | Forever young – Collage | Aufbau der Installation…

In meinem Blog: Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit | Zu Gast im KunstSalon + Ausstellung | KunstSalon – Der Prozess des Werdens | Die Geburtsstunde naht

 

Aufbau "Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen" , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

Aufbau „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“ , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

 

Aufbau "Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen" , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

Aufbau „Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen“ , (c) Susanne Haun und Doreen Trittel

 

Die Geburtsstunde naht

Die Geburtsstunde naht

In dieser Woche ist es soweit: Susanne Haun und ich werden unsere Idee einer gemeinsamen Installation auf die Welt bringen, zum Leben erwecken. Wir sind sehr gespannt und ich bin auch etwas nervös, muss ich zugeben.

Im vergangenen Sommer keimte unsere Idee auf. Seit dem wuchs sie fleißig. Wir haben einzelne Elemente entwickelt, in unseren Erinnerungen und privaten Archiven gestöbert und so manches Interessante, Spannende und auch Amüsante zu Tage befördert. Die Grundlage für unsere Idee war unser persönlicher Austausch darüber, wie wir in Berlin verwurzelt sind und beide jeweils auf der anderen Seite der Berliner Mauer aufgewachsen sind – Susanne Haun in West-Berlin und ich in Ost-Berlin. Obwohl wir in zwei unterschiedlichen politischen System groß geworden sind, haben wir schnell viele Gemeinsamkeiten ausmachen können. An dieser Stelle gingen wir dann ins Detail… Und in dieser Woche kommt alles zusammen. Nächste Woche kannst Du es zum KunstSalon am Dienstag bei Susanne Haun im Atelier nicht nur sehen sondern auch erleben: Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen am 20. März 2018.

Veränderung 1, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

Veränderung 1, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

 

Eine weitere Grundlage für unseren Austausch bildete unser Interesse und unsere Herangehensweisen an die Arbeit mit Collagen. Diese Art des künstlerischen Ausdrucks übt auf uns beide einen besonderen Reiz aus. Darüber werden wir auch am Salonabend sprechen. Die Ausstellung, die unseren Salon begleitet und auch im Anschluss noch bis zum 4. Mai 2018 zu sehen sein wird, beinhaltet demnach nicht nur die Installation, sondern auch Collagen.

Eigens hierfür haben Susanne Haun und ich jeweils zwei neue Collagen unter dem Stichwort „Veränderung“ in der Größe 30 x 40 cm angefertigt. Je eine davon findet sich auch auf unserem Flyer wieder. Zur Ausstellung kannst Du sie erstmalig im Original sehen (…und auch erwerben). Im Rahmen des KunstSalons werden wir auch darüber sprechen, ob nur originale Kunstwerke ihre Wirkung entfalten, oder ob dies auch durch Reproduktionen möglich ist.

Veränderung 2, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

Veränderung 2, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

 

Die Hintergründe meiner Collagen bilden Ausschnitte zweier alter Landkarten, die noch von meinen Großeltern stammen. Bei der Betrachtung dieser war ich erstaunt darüber, wie alt und damit auch fern mir diese Erinnerungsstücke sind und gleichzeitig sind sie so vertraut. Die Orte, die Flüsse und Seen… Das alles gibt es heute auch noch. Hier hat sich nichts verändert. Und doch ist in den letzten Jahrzehnten so viel geschehen. Ich selbst habe mich stark verändert. Schon allein durch die Jahre und die Erfahrungen… Dies waren so meine Gedanken, als die Ausschnitte der Landkarten vor mir lagen und ich sie nach und nach mit kleinen Details aus Zeitschriften, eigenen Fotografien, verwitterten Plakaten, Geschenkpapieren, einem Teefilter und Negativfilmstreifen sowie zwei Knöpfen bestückte.

Susanne hat ihre Collagen hier in ihrem Blog vorgestellt und dazu etwas geschrieben: Geborgenheit und Freiheit – Collage von Susanne Haun | Forever Young – Collage von Susanne Haun.

Du bist herzlich eingeladen, zum KunstSalon am Dienstag – 20. März 2018 – Dich auf unsere Ausstellung einzulassen, von unseren Überlegungen inspiriert zu werden und mit uns darüber zu diskutieren. Wir sind auf Deine Sicht gespannt, denn Kunst entfaltet ihre Wirkung erst durch den Betrachter, die Betrachterin, durch Dich.

 

Hier kannst Du die Einladung einschließlich Programm und Sonderöffnungszeiten nachlesen und als pdf herunterladen.

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren: Die Vorstellung der Künstlerin Doreen Trittel von Susanne Haun | Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit | KunstSalon – Der Prozess des Werdens

 

ps: Die Ausstellung kannst Du zum KunstSalon und nach Vereinbarung vom 21. März bis 4. Mai 2018 oder zu folgenden Sonderöffnungszeiten besuchen. Hier habe ich gekennzeichnet, an welchen Tagen ich vor Ort sein werde, ansonsten auch gern nach vorheriger Vereinbarung.

Fr. 23. März 10 – 13 Uhr (Doreen)  |  Do. 5. April 15 – 18 Uhr  |  Mo. 9. April 15 – 18 Uhr (Doreen)  |  Fr. 20. April 10 – 13 Uhr (Doreen)  |  Do 26. April 15 – 18 Uhr  |  Do 3. Mai, 15 – 18 Uhr  |  Fr. 4. Mai 10 – 13 Uhr (Doreen)

Wir freuen uns auf Dich!

Wer bin ich? – Eine Frage im KunstSalon

Wer bin ich? – Eine Frage im KunstSalon

Mit dieser und vielen weiteren Fragen zum Ich und zur Identität haben wir uns im 2. KunstSalon der Künstlerin Susanne Haun beschäftigt. In sehr netter Runde saßen wir vorgestern Abend zusammen und haben uns von Katja und Laura in das Thema einstimmen lassen.

Susanne hat unseren Abend bereits in einem Blogbeitrag wunderbar zusammengefasst. Schaut doch einfach mal zu ihr hinüber: bitte hier entlang.

 

Selbstporträt mit Kamera, analog, im Spiegel, Künstlerin, Doreen Trittel

Selbstporträt mit Kamera, analog, cross, 2001, (c) Doreen Trittel

 

Folgendes dazu einfach mal von mir dahin gedacht…

Wir müssen viele Rollen einnehmen. Wir nehmen viele Rollen ein. Kommen wir uns dabei selbst abhanden? Wann sind wir wir selbst?

Susanne wirft in ihrem Blog auch die Frage auf, inwieweit wir unsere Identität im eigenen Blog formen und beeinflussen durch Weglassen, durch Inszenierung… Aber dies ist aus meiner Sicht nicht nur eine Frage auf das Bloggen bezogen, sondern kann auch auf unser reales Leben übertragen werden. (Wobei sich hier dann auch wieder diese oder ähnliche Fragen stellen: Wann ist unser digitales Leben real?) Denn auch im alltäglichen Umgang geben wir nicht immer alles von uns preis, je nachdem in welchem Kontext wir uns befinden. Das Bloggen sehe ich einfach als einen anderen Kontext neben meinen anderen. Aber ja, es ist ein besonderes Feld, weil man hier kein konkretes Gegenüber hat, man sich auf das, was geschrieben und gezeigt wird verlässt. Wenn man sich darüber hinaus persönlich kennt wird diese Ebene erweitert. Was ich übrigens sehr bereichernd finde.

Das Andersartige im Normalen. Aber was ist normal? Und wer will schon normal sein? Die letzte Frage bezieht sich auf einen Film, an der mir dabei gerade in den Sinn kommt: Mee to – Wer will schon normal sein? – ein berührender und starker Film.

Wir haben auch über Erinnerungen gesprochen. Wie unterschiedlich Erinnerungen sind, auch wenn sie das gleiche Erlebte meinen. Denn schon die Wahrnehmung der gleichen Situation sieht bei jedem anders aus. Auch verändern sich Erinnerungen mit den Jahren, mischen sich mit neuen Erlebnissen, werden von neuen Erfahrungen überlagert. Erinnerungen verändern sich meines Erachtens auch mit der eigenen persönlichen Entwicklung, wenn sich der Blick auf Dinge ändert, auf das Leben, auf sich selbst.

Warum bin ich ich? – Diese Frage habe ich mir schon als Kind gestellt und spürte in solchen Momenten immer ein gewisses Heraustreten aus meiner Person. (Ist das verständlich?) Liegt die Antwort auf diese Frage im Sinn unseres eigenen Lebens? Liegt sie in unserer Aufgabe für die Welt? Liegt sie in der Entfaltung unserer Persönlichkeit, in unseren Fähigkeiten?

Sehr spannend finde ich die künstlerische Herangehensweise an die Frage des Ichs und der Identität. Denn ich sehe die Kunst auch als Möglichkeit der Selbsterkenntnis. Zum einen für den Künstler, für die Künstlerin selbst und zum anderen aber auch für die Betrachter und den Betrachter, wenn sie sich denn darauf einlassen. Nachdenken muss ich noch über das Künstlerich. Was ist das eigentlich? Ist das Künstlerich anders als das Ich oder ist es einfach eine weitere Rolle in unserem Leben?

Selbstporträt mit Kamera, analog, cross, Künstlerin, Doreen Trittel

Selbstporträt, analog, cross, 2001, (c) Doreen Trittel

 

Susanne, herzlichen Dank für die Idee zu Deinem sehr inspirierenden Salon. Ich genieße Deine Gastfreundschaft sehr und fühle mich wunderbar aufgehoben. Dankeschön.

Laura und Katja, herzlichen Dank für Eure interessanten und spannenden Ausführungen zum Thema. Eure Darstellungen und Gedanken waren sehr inspirierend und haben mich zum Nachdenken angeregt.

Es war ein wunderbarer und schöner Abend mit Euch allen. Ich finde die Diskussionen, Ideen und Gedanken, wie wir von einem zum anderen kommen, sehr bereichernd.

 

 

ps: Die hier gezeigten Fotografien sind Selbstporträts. 2001, analog, gecrosst, d.h. mit einem Diafilm fotografiert aber wie ein Negativfilm entwickelt.