Hattest Du noch Handarbeitsunterricht?

Handarbeitsunterricht – ruft das bei Dir auch Erinnerungen wach? Oder gehörst Du zu denjenigen, die das aus der Schule nicht mehr kennen? Ist der Handarbeitsunterricht eines der früheren Unterrichtsfächer, das neben den Tanzstunden irgendwann abgeschafft wurde?…

Ich jedenfalls hatte als Kind in einer der unteren Klassenstufen noch Handarbeitsunterricht. Dort habe ich verschiedene Stickarten kennengelernt und sie auf einem Aida-Stoff (zählbares Gewebe) geübt. Aus diesem Stoff nähten wir dann von Hand, selbstverständlich, eine kleine Tasche. (Heute würde ich sagen, dies war eine Buchtasche. Aber damals sah ich diese Verwendung noch nicht.) Ich habe sie lange aufgehoben gehabt. Doch bei einer meiner letzten Umzüge vor vielen Jahren muss ich sie aussortiert haben. Das finde ich heute sehr schade. Aber es ist so und ich kann es nicht ändern.

Hiervon erzählte ich Susanne Bröer. Ich lernte die Textilkünstlerin kürzlich bei Susanne Hauns 10. Salon kennen. (Von diesem berichtete ich hier: Textile Kunst zu Gast bei der Zeichenkunst) Susanne Bröer wusste sofort, wovon ich sprach, denn auch sie bestickte im Handarbeitsunterricht Aida-Stoff und nähte daraus ebenfalls eine Tasche. UND sie hat ihre Tasche noch. Suanne Bröer hat ihre Handarbeit freundlicher Weise  fotografiert und für meinen Blog das Foto zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.

(c) Susanne Bröer

Tasche aus dem Handarbeitsunterricht (c) Susanne Bröer

Na, wer kann sich an solch ein Stück noch erinnern? Wer hat sein Werk aus Kindertagen noch?

Der Handarbeitsunterricht war eines der Fächer, das ich sehr mochte, obwohl die Lehrerin nicht gerade mitreißend war. Sie untersagte uns, die Fäden anzulecken, um sie ins Nadelöhr zu fädeln. (Noch heute mache ich das und muss grinsen.) Ich bekam von meinen Eltern ein altes Nähkörbchen, das ich stolz in die Schule trug. ich weiß gar nicht mehr, ob ich vorher schon genäht hatte. Aber irgendwie war meine Begeisterung für Handarbeiten schon da. Zu Hause hatte ich eine große Kiste verschiedenster Stoffreste und -schnipsel, die ich immer wieder gern durchstöberte.

Aktuell fließen diese Erinnerungen in eine neue Serie ein. Ich besticke Papier bzw. Karton. Da ich diese Arbeiten für einen Wettbewerb vorbereite, kann ich sie hier leider noch nicht zeigen. Aber ich finde, die Rückseiten, die ich während des Entstehungsprozesses immer mal wieder fotografisch festgehalten habe, haben auch ihren Reiz.

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Work in progress, Rückseiten (c) hehocra

Vor einigen Monaten begann Mütze erste Nähversuche zu unternehmen. Ich finde, dies ist ihr sehr gut gelungen (klar, ich bin die Mutter). Aber dieses kleine Werk zeigt so schön die Grenzenlosigkeit kreativen Arbeitens.

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Freie Näharbeit von Mütze (c) hehocra

In diesem Sinne, kreativ fröhliche und herzliche Grüße, Doreen

Textile Kunst zu Gast bei der Zeichenkunst

Wusstest Du, dass die Arbeit mit Textilien früher hauptsächlich von Männern durchgeführt wurde? Erst mit dem Beginn der Industrialisierung übernahmen Frauen diesen Arbeitsbereich.

Dies habe ich kürzlich beim 10. Salon der Künstlerin, Zeichnerin Susanne Haun erfahren. Zu Gast war Nathalie Wolters. Sie ist begeisterte Textilkünstlerin und  Autorin des Buches Das große Perlenbuch: Fädeln, Sticken, Weben, Stricken. Vor allem aber ist Nathalie Wolters, Initiatorin und Organisatorin der Textilen Art Berlin, die in diesem Jahr bereits zum 12. Mal stattfinden wird: am 9. und 10. Juli 2016, in der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Kreuzberg.

Ich bewundere immer wieder die Geschicklichkeit, Geduld, Schönheit und Vielfalt textiler Arbeiten. Nathalie Wolters zeigte uns ganz besondere historische Objekte, die mit bzw. aus Perlen gearbeitet waren. Auch hatte sie eigene faszinierende Arbeiten dabei. Darüber hinaus erzählte sie natürlich von der Textilen Art Berlin und sprach ganz begeistert von sehr innovativen Ideen, die immer wieder auf der Veranstaltung zu entdecken sind. Das wunderbare an der textilen Kunst ist, alles ist möglich.

Textile Arbeit von Elke von Nieding, fotografiert auf der Textile Art Berlin 2014

Die Gastgeberin, Susanne Haun setzt sich in einer aktuellen Arbeit auch mit textilen Materialien auseinander und kombiniert diese mit ihren Zeichnungen. Es ist immer wieder schön, die Bilder aus ihrem Blog, dann live zu sehen. Ich bin gespannt, wie Susanne diese Arbeit weiter entwickeln wird: Zeichnen mit der Nähmaschine, Mehr Liebe den Schnüren

Textile Arbeit von Katherine Hinteren-Klitzke, fotografiert auf der Textile Art Berlin 2015

Am Rande sprachen wir auch über unsere Erfahrungen aus unserem frühen Handarbeitsunterricht. Aber davon möchte ich Dir gern ein anderes Mal erzählen und auch etwas zeigen.

Mehr von diesem wieder sehr inspirierenden Salon und bereichernden Abend kannst Du auch bei Susanne selbst nachlesen und schauen: Die Akzeptanz von textiler Kunst…

Ausschnitt, Work in progress, textile Arbeit "Durch's Leben gehen" (c) hehocra

Ausschnitt, Work in progress, textile Arbeit „Durch’s Leben gehen“ (c) hehocra

 

Weitere Links zu textilen Themen in meinem Blog:

Textile Art Berlin 2015: Impressionen

Stoff-Erinnerungen: Textile Collagen

Textile Kunst an einem Wochenende in Berlin (2014)

Damals: Der Antrag

ps: Und am darauffolgenden Morgen beschrieb ich zwei schöne Postkarten von Susanne Haun und schickte sie in die Ferne. Sie sind inzwischen auch wohlbehalten angekommen.

 

Postkarten mit Zeichnungen von Susanne Haun

Postkarten mit Zeichnungen von Susanne Haun

Und sie arbeitet weiter…

Am vergangenen Freitag endete die Gruppenausstellung ona rabotajet – sie arbeitet! Das Bild der Frau heute in der Kunst mit einer berührenden und amüsanten Lesung. Ina Weisse las Auszüge aus ihren Romanen Die Töchter der Weber und Die Liebhaberin. Gyp Pauly las aus ihrem Buch Tochter zweier Ungeheuer und zwei Anekdoten aus ihrem Leben. Es war ein zauberhafter Abend mit einem bereichernden Ausklang.

Herzlich Willkommen im Projektraum "Komet Nr. 29b"

Herzlich Willkommen im Projektraum „Komet Nr. 29 d“

 

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Skulptur von Eva Weisse (Ehrengast) vor der Fotografie von Jan Sobottka

 

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Blick in einen Teil der Ausstellung

 

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Ausblick und Einblick

 

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Selfie vor Selbstporträt – mit Fragezeichen?

 

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Sie arbeitet und verpackt, Dr. Carola Muysers.

 

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Sie geht nach Hause: ich.

 

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…aber zuvor lässt sie den Abend noch ausklingen.

Wenn etwas zu Ende geht, bietet dies die Möglichkeit für Neues. Sie arbeitet weiter. Wir arbeiten weiter. In diesem Sinne herzliche Grüße, Doreen

 

Links:

Impressionen vom Artist Talk: ona rabotajet. sie arbeitet…

„ona rabotajet. sie arbeitet…“ Gruppenausstellung

Bilder-Pingpong 05|16: Pause – Erdbeeren – Erinnerungen

Bilder-Pingpong 05|16: Pause – Erdbeeren – Erinnerungen

Da sitzen sie, die Menschen, machen Pause, warten, essen, trinken, reden miteinander, beobachten Passanten, sind in Gedanken versunken, telefonieren, lesen oder tuen einfach nichts. Das sehen bzw. erahnen wir vielleicht, wenn wir das folgende Ausgangsbild von Lucia vom Blog Schreibtischwelten betrachten.

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Ausgangsbild für den Bilder-Pingpong von Lucia: Pause

Doch was sehen wir tatsächlich? Füße mit Strümpfen in Schuhen, Beine in Hosen… Daran muss ich denken, als ich das Bild jetzt beim Schreiben dieses Beitrages erneut betrachte. Was sehen wir tatsächlich und was denkt sich unser Gehirn einfach mal so schnell von sich aus dazu?…

Wie war es, als ich das Bild zum ersten Mal sah? Da dachte ich, wenn ich ganz ehrlich bin, „Aha. Ok…?“ und ich klickte es gleich wieder weg. Fragezeichen. Was mache ich damit? Ich schob die Frage erst einmal zur Seite…

Das Bild ‚ploppte‘ in mir wieder hoch, als ich kürzlich die aktuelle „Fotografieausstellung“ von Hans-Peter Feldmann im Fotografiemuseum C|O Berlin besuchte. Hans-Peter Feldmann ist Konzeptkünstler, wobei er selbst wohl nicht als Künstler bezeichnet werden möchte. Ich würde sagen, er spielt mit Bildern. Dies sind zum Teil Bilder aus den Medien, Bilder von anderen und Bilder, die er selbst gemacht hat. Wichtig sind dabei die Zusammenstellungen der Fotografien, die besondere Geschichten erzählen und den Blick auf gewöhnlich Ungewöhnliches lenken.

Über die Installation „Ein Pfund Erdbeeren“ musste ich vor vielen Jahren im Hamburger Bahnhof, Berlin schon schmunzeln, und stand nun wieder lächelnd davor. Eine einfache, geniale Idee: Jede Erdbeere einzeln fotografiert und zusammen an die Wand gepinnt. Herrlich.

Die Serie „100 Jahre“ hat mich sehr berührt. In einem Raum sind einhundert Porträts abgebildet, die Hans-Peter Feldmann selbst gemacht hat. Ein Porträt eines Menschen aus dem jeweiligen Lebensjahr. Ich war sehr ergriffen, weil diese Serie unser Leben darstellt, wenn wir überhaupt denn einhundert Jahre alt werden. Anhand dieses Zeitstrahls wird dem Betrachter die Endlichkeit deutlich vor Augen geführt. Jeder kann sehen, an welcher Stelle er bzw. sie sich gerade befindet.

Aber zurück zum Bilder-Pingpong: In der Ausstellung hatte ich eine Zusammenstellungen vor Augen, die ich vor vielen Jahren mal zur Illustration von einem Texten in meinem alten Blog gemacht hatte. Analog dazu mein Beitrag heute zum Bilder-Pingpong, eine Zusammenstellung aus alten schwarz-weiß Fotografien meiner Schwester und mir. Alle drei entstanden irgendwann zwischen 1982 und 2004. Erinnerungen werden wach…

Aber nun möchte ich Euch nicht länger auf die Folter spannen. Hier mein Beitrag zum Bilder-Pingpong Mai 2016. Danke fürs Lesen und schauen.

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…Erinnerungen. (c) hehocra

Die anderen wunderbaren und vielfältigen Ergebnisse findest Du hier, bei Lucia im Blog. Alle Infos zum Bilder-Pingpong gibt es hier.

Herzliche Grüße, Doreen

Impressionen vom Artist Talk: ona rabotajet. sie arbeitet…

Impressionen vom Artist Talk: ona rabotajet. sie arbeitet…

Gestern war es dann soweit, im Rahmen der Gruppenausstellung “ona rabotajet – sie arbeitet. Das Bild der Frau heute in der Kunst.” sprachen gestern die KünstlerInnen mit dem interessierten Publikum und untereinander über ihre ausgestellten Werke, das Thema und ihre Arbeit.

Noch ganz erfüllt von den bereichernden Gedanken, Sichtweisen und Geschichten des gestrigen Abends habe ich für heute ein paar fotografische Schnipsel mitgebracht.

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Blick in den Eingangsbereich des Ausstellungs- und Projektraumes „Komet Nr. 29d“ von Dr. Carola Muysers

 

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Alle vertretenen KünstlerInnen – im Ausblick.

Die Ausstellung ist bis zum 27.05.2016 zu sehen, im Projektraum „Komet Nr. 29d“, Rigaer Str. 29d, 10247 Berlin (Friedrichshain). Öffnungszeiten : Mo-Mi 15-17 Uhr und Fr 15-17 Uhr sowie auf Anfrage.

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Angeregter Austausch

9 Künstler.innen betrachten das Thema „…sie arbeitet…“ aus unterschiedlichen Perspektiven: Bildhauerin Eva Weisse (Ehrengast), Malerin Bettina Moras, Malerin Stephanie Nückel, Fotograf Jan Sobottka, Fotokünstlerin Eva Gjaltema, Konzeptkünstlerin Sabine Küster, Bildhauerin Margret Holz, der Filmemacher Frank v.d. Hülst und ich.

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Die Bildhauerin Eva Weisse (Ehrengast) erzählt von ihrer Arbeit, von sich und aus ihrem Leben – eine sehr beeindruckende Frau und Künstlerin.

Herzlichen Dank an die beiden wunderbaren Kuratorinnen Dr. Carola Muysers, Bees & Butterflies und Sandra Y. Müller.

Weitere Informationen mit Bildstrecke auf Berlin WoMan hier, mit Bildstrecke, und hier, mit Bildstrecke und kleinen, feinen Anekdoten von der Vernissage.

Impressionen von der Vernissage hier im Blog mit Links zu den einzelnen Websiten der KünstlerInnen

Infos zur Gruppenausstellung hier im Blog

Einladung zum Artist Talk hier im Blog

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Mein Bild mit Flieder 🙂

In diesem Sinne wünsche ich Dir

wunderschöne, bereichernde und erholsame Pfingsten,

Doreen

Einladung zum Artist Talk: ona rabotajet. sie arbeitet…

Einladung zum Artist Talk: ona rabotajet. sie arbeitet…

Morgen Nachmittag/ Abend noch nichts vor? Du bist herzlich Willkommen: Zum Artist Talk in der Gruppenausstellung “ona rabotajet – sie arbeitet. Das Bild der Frau heute in der Kunst.” Ab 16 Uhr ist geöffnet und die Kuratorinnen führen durch die vielfältige Ausstellung. Ab 19 Uhr sprechen dann die KünstlerInnen über ihre Werke und ihre Arbeit. Du bist neugierig? Du hast Fragen? Wir freuen uns auf Dich. Ich werde 19 Uhr auch dabei sein.

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Die Kuratorin Dr. Carola Muysers mit meinem Bild am Eingang.

Die Ausstellung ist bis zum 27.05.2016 zu sehen, im Projektraum „Komet Nr. 29d“, Rigaer Str. 29d, 10247 Berlin (Friedrichshain), zu den Öffnungszeiten Mo-Mi 15-17 Uhr und Fr 15-17 Uhr sowie auf Anfrage.

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Der Fotograf Jan Sobottka hängt sein Bild. Umrahmt von Skulpturen der Künstlerin Eva Weisse.

9 Künstler.innen betrachten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven: Bildhauerin Eva Weisse (Ehrengast), Malerin Bettina Moras, Malerin Stephanie Nückel, Fotograf Jan Sobottka, Fotokünstlerin Eva Gjaltema, Konzeptkünstlerin Sabine Küster, Bildhauerin Margret Holz, der Filmemacher Frank v.d. Hülst und ich.

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Skulpturen: Eva Weisse. Fotografie: Jan Sobottka.

Weitere Informationen mit Bildstrecke auf Berlin WoMan hier, mit Bildstrecke, und hier, mit Bildstrecke und kleinen Anekdoten von der Vernissage.

Impressionen von der Vernissage hier im Blog mit Links zu den einzelnen Websiten der KünstlerInnen

Infos zur Gruppenausstellung hier im Blog