von hehocra | Feb. 13, 2017 | Ausstellungen, Collagen |
Im vergangenen Jahr gastierte die Ausstellung „…mir ist so daDa im Kopf“ bereits in Köln, Bad Münstereifel-Effelsberg und Zürich. Nun ist sie endlich in Berlin, dem Ursprung dieses Projektes.

…daDa im Kopf – Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra
Alles begann mit einem Aufruf von Sabine Küster, der Initiatorin des fortlaufenden daDa-Mail Art Projekts, dem bereits mehrere hundert Künstlerinnen und Künstler national und international gefolgt sind. Auch ich steuerte eine Collage in Postkartengröße bei. Anlass ist das 100jährige Jubiläum von Dada / Dadaismus, der Kunstrichtung, die sich selbst nicht als solche bezeichnet.

…daDa im Kopf – Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra
Mit Neugier und Geduld kannst Du meinen Beitrag nun in der aktuellen Ausstellung entdecken. Ich habe mich besonders gefreut, viele der Collagen, die ich bereits aus dem Katalog zur Ausstellung kannte, nun live sehen und teilweise in den Händen halten zu können.

…daDa im Kopf – Mail Art Ausstellung in Berlin, Foto by hehocra
Alle Informationen und Öffnungszeiten findest Du auf der Website von Musentritt, hier.
„…mir ist so daDa im Kopf!“ Mail Art Ausstellung
in der kunst.remise, Berlin Charlotteburg
Ausstellungszeitraum: 10. bis 26. Februar 2017
Schreiblabor: 18. Februar von 15 bis 17 Uhr „Mein roter Faden im Leben ist hellgrün und auf Reisen“
Finissage: 26. Februar 2017 um 14 Uhr u.a. mit Krystiane Vajda (Performancekünstlerin) & Sabine Küster (Kuratorin/Autorin) im Dadaistischen Doppel-Selbstgespräch sowie den Gästen Thomas Noll (Musiker), Rebekka Uhlig (Stimm- & Performance-Künstlerin), DADANAUTIK (Poet).
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ps: Ich blättere und lese gerade in diesen beiden Büchern über die Künstlerin Hannah Höch.

Büchertipps: Hannah Hochzeit, Foto by hehocra
von hehocra | Feb. 8, 2017 | Collagen |
Bevor Fotoalben in den Müll landen, zerreiße ich sie lieber. Ja, Du liest richtig. Ich zerreiße alte Fotoalben. Aber warum?

Neu sortiert 1, Collage, (c) hehocra
Bei einer Aufräumaktion fielen mir alte Fotoalben die Hände und der Gedanke kam auf, dass ich sie nicht mehr brauche. Auch kann bzw. möchte ich sie später einmal nicht weitergeben. Ich bin kaum auf den Fotos abgebildet. Mehr sind da frühere Freunde zu sehen, die schon längst nichts mehr mit meinem heutigen Leben zu tun haben. Ja, ja, als ich noch jung war und das Leben vor mir lag. Da habe ich noch analog fotografiert und analoge Fotoalben gestaltet.

Neu sortiert 2, Collage, (c) hehocra
So kam mir die Idee für diese Arbeit. Ich habe begonnen, die Fotoalben zu zerreissen und Collagen daraus zu gestalten.
Diese Arbeit ist noch im Werden. Ich hatte sie vor einem Jahr begonnen. Seitdem ruht sie, weil sich andere Themen in den Vordergrund drängen.

Neu sortiert 4, Collage, (c) hehocra
Damit endet auch meine kleine Beitragsreihe über frühere Freundinnen und Freunde. Herzlichen Dank nochmals an Elke Tonscheidt von ohfamoos für den wunderbaren Auftakt, für ihre großartige Geschichte voller Leichtigkeit: Hommage an den Ex-Freund.
Weitere Beiträge zum Thema: Denke ich an frühere Freunde und Vor langer, langer Zeit… Die Geschichte dahinter.

Neu sortiert 2, Collage, (c) hehocra
von hehocra | Feb. 6, 2017 | Collagen |
Es war einmal in meinem Leben, vor langer, langer Zeit… Keine Sorge, ich möchte Dir heute kein wirkliches Märchen erzählen. Diese Bilder, diese Collagen-Serie kennst Du vielleicht auch schon, wenn Du meine Website durchstöbert hast oder Du zu meinen langjährigen Leser.innen gehörst. Heute möchte ich Dir die Geschichte hinter dieser Arbeit erzählen.

Es war einmal 1/5, Collage, (c) hehocra
Hintergrund für diese Collagen bildet eine Fotoserie, die ich vor Jahrzehnten ein Mal gemacht hatte. Es war eine gemütliche Runde an einem Wochenende nach einem gemeinsamen Abendessen mit Menschen, die mir damals sehr nahe standen. Als Linse diente mir ein Trinkglas… Dann trennte uns das Leben. Die Fotografien verschwanden in den Tiefen meines umfangreichen Fotoarchivs.

Es war einmal 2/5, Collage, (c) hehocra
Jahre später holte ich eben diese Fotos wieder hervor. Ich hatte erfahren, dass einer der Menschen von damals Monate zuvor verstorben war. Dann lag da dieser Schutzumschlag eines alten russischen Märchenbuches, den ich schon längst hatte kleben wollen. Doch die Farben passten wunderbar zu meinen Fotografien.

Es war einmal 3/5, Collage, (c) hehocra
So nahm diese Serie ihren Anfang. Ich lies die Fotografien im Copyshop meines Vertrauens auf A4-Blätter ausdrucken und begann, die Märchenmotive auszuschneiden. An mehreren Abenden entwickelte ich die einzelnen Collagen. Teilweise fügte ich textile Elemente hinzu. Am Ende arbeitete ich noch mit farbigen Pastellkreiden.

Es war einmal 4/5, Collage, (c) hehocra
Immer wenn ich die Collagen betrachte, denke ich mit einem Lächeln an längst vergangene Zeiten und freue mich darüber, dass sie einen Platz in meinem Herzen haben. Wir haben viel zusammen gelacht, geweint und miteinander erlebt. Es war in meinen Zwanzigern. Ja, lange ist es her.

Es war einmal 5/5, Collage, (c) hehocra
An meine langjährigen, treuen Leser.innen: Ich weiß, vor zwei Jahren habe ich diese Serie schon einmal vorgestellt. Aber ich wollte sie meinen neueren Leser.innen nicht vorenthalten. Ist sie für mich das wichtigste Beispiel zu meinem Umgang mit Erinnerungen an frühere Freunde. Die Collagen und deren Geschichte gehört für mich einfach zu dem Thema, was Elke in ihrem Beitrag Hommage an den Ex-Freund angestoßen hat. Im nächsten Beitrag stelle ich Dir eine weitere Serie vor, die aber noch in Arbeit ist.
von hehocra | Jan. 19, 2017 | Collagen |
Irgendwie fühlt es sich gerade so an, als wenn bei mir kreativ die Luft raus wäre. In den letzten Monaten habe ich unglaublich vieles gelernt, habe viel gearbeitet. Der Höhepunkt ist die Ausstellung Mutabor, die morgen Abend mit einer Finissage ausklingen wird. Es scheint eine Mischung zu sein. Ich brauche wohl dringend eine Pause, um die letzten Monate in Ruhe wirken lassen zu können und gleichzeitig bin ich traurig, dass dieses Projekt nun sein Ende findet. Das braucht gerade beides Raum.

Mutabor 1, Collage, (c) hehocra
Irgendwie spürte ich das auch beim aktuellen Ausgangsbild, ein Dachfenster von Lucia, beim Bilder-Pingpong. Ich hatte Ideen und wollte etwas über Fenster schreiben, wie sie unseren Blick lenken, darüber dass sich Fenster auch wie Türen öffnen und schließen. Dass wir geborgen im innern des Hauses, unterm Dach in die Lüfte schauen können, träumen können. Dass wir aber auch das Fenster öffnen, unsere Flügel ausbreiten und mutig in die Lüfte hinaus fliegen können…
Aber irgendwie fließen die Zeilen gerade nicht. Auch als ich das Ausgangsbild von Lucia vor mir in schwarz-weiß ausgedruckt hatte, fügten sich die Bildelemente nicht so passend zusammen.

Mutabor 2, Collage, (c) hehocra
Aber dann doch: Hier zeigte sich für mich deutlich, dass ich meine Verwandlung aus den letzten Monaten verarbeiten möchte. Die Zeit ist reif. Rückzug für die innere Verwandlung. Dann folgt: Fenster öffnen und verwandelt hinaus.
In diesem Sinne freue ich mich auf morgen, auf unsere gemeinsame Zeit bei der Finissage ab 19 Uhr, im ETBK Projektraum, in der Herrfurthstr. 29, Berlin Neukölln (geöffnet ist schon ab 15 Uhr). Ich werde die letzten Stunden unserer Ausstellung genießen und mich auf das Kommende freuen.

Mutabor 3, Collage, (c) hehocra
Falls Du Dich fragst, was Mutabor eigentlich bedeutet und was für uns dahinter steht: Das zentrale Zauberwort aus dem Kunstmärchen Die Geschichte von Kalif Storch von Wilhelm Hauff diente als Inspiration für den Ausstellungstitel: Mutabor, lateinisch „ich werde verwandelt werden“, steht für den Antrieb zur Veränderung. Präsentiert werden Werke der Malerei, Fotografie, Objekt- und Videokunst, die sich auf persönliche und gesellschaftliche Wandlungsprozesse beziehen.

Mutabor 4, Collage, (c) hehocra
Was die anderen aus dem Ausgangsbild gemacht haben, findest Du hier, im Blog Schreibtischwelten. Der Bilder-Pingpong ist eine Aktion von Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe und Lucia vom Blog Schreibtischwelten. Ein Ausgangsbild dient als kreative Inspiration zu was auch immer. Es darf geschrieben, gemalt, gestaltet, gebastelt… werden, und alle dürfen mitmachen. Auch Du, wenn Du magst.
von hehocra | Dez. 22, 2016 | Collagen |
Die letzten Runde der kreativen Blogaktion Bilder-Pingpong und ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ich ausgerechnet im Dezember nicht mehr mitmachen werde. Hatte ich bisher noch keine Zeit und Muße gefunden, mich dem Ausgangsbild zu widmen. Und dann…
Am Abend vorher der Anschlag, hier quasi um die Ecke… Am Tag zuvor genoss ich dort das Zusammensein mit Freunden, die ich lange nicht gesehen hatte… Fassungslos, sprachlos… Ich denke an die Opfer und deren Familien, deren Freunde… Hilflos, machtlos… Erschüttert…

Berlin am 19. Dez. 2016, Collage, Ausschnitt vom Work in Progress, (c) hehocra
Dann erreichte mich die liebevoll gestaltete Collage von Birgitt. In ihrem Blog Erfreulichkeiten zeigt sie ihre vielfältigen Ideen und Ergebnisse zum Ausgangsbild des Bilder-Pingpong. Und eines dieser Bilder hielt ich plötzlich in den Händen…

Collage, (c) Birgitt von Erfreulichkeiten
…überraschend, wie ein Licht, mit einem Engel und einem grünen Ampelmännchen, voller Frieden und Kreativität. Ich bin immer noch sehr berührt. Von Herzen großen Dank, liebe Birgitt. Deine Collage hat in mir etwas angestoßen:
Kurzer Hand machten Mütze und ich uns am großen Esstisch breit, holten bunte Zeitschriften, Schere, Klebestifte und Fineliner. Da unser Drucker nur schwarz-weiß kann, sind dementsprechend die Ausdrucke des Ausgangsbildes. Aber irgendwie fühlte es sich gestern für mich stimmig an. Dann legten wir los… Zwischendurch machte ich das ein oder andere Foto.

Berlin am 19. Dez. 2016, Collage, erste Linien Work in Progress, (c) hehocra
Plötzlich fühlte ich die Energie in mir aufsteigen: Über das kreative Tun wieder zu mir finden: heraus aus der Sprachlosigkeit…

Berlin am 19. Dez. 2016, Collage, (c) hehocra
Dazu stiftete mich Mütze mit ihrer Collage und ihren Worten an: heraus aus der Trübsal…

Berlin am 19. Dez. 2016, Collage, (c) Mütze
Leben. Lachen. Machen… Lasst uns nicht einschüchtern! Lasst uns die Hände reichen! Lasst uns beieinander sein, füreinander, miteinander!
Ich danke dem Bilder-Pingpong, der Aktion von Ghislana und Lucia. Ich danke allen Teilnehmerinnen. Ich danke Birgitt. Ich fühle mich dieser kreativen Gemeinschaft sehr verbunden. Gemeinsam, das schenkt mir Kraft. Das farbige, friedvolle Impulsfoto und die anderen Beiträge findest Du im Blog Jahreszeitenbriefe hier. Vielleicht springt der Inspirationsfunke auch zu Dir.
Kürzlich schrieb ich nach längerer Zeit ein paar Zeilen an eine Freundin. Darauf hin bekam ich eine kurze Nachricht: „Du gibst mir Aufwind.“ Einfach, in dem ich von mir erzählt habe… Auch das hat mich sehr berührt.
In diesem Sinne, schenken wir uns gegenseitig Aufwind.
Herzlichst, Doreen
von hehocra | Nov. 18, 2016 | Collagen |
Das Ausgangsbild bei der kreativen Blogaktion Bilder-Pingpong wurde im November von Lucia zur Verfügung gestellt. Es zeigt eine Pfütze auf einem Weg und an einer Wiese. Ein kleines Stück lässt eine Hecke erahnen. Das Bild wirkt so ruhig und friedlich, das Gras so frisch. Und doch ging mir die Pfütze und das damit verbundene Nass nicht aus dem Kopf. Ich sah sie als Spuren eines grauen Regentages. Grau und nass, trüb und melancholisch, wie der Herbst sich heute wieder zeigt.
Doch dann kam ich auf die Idee, die Pfütze an eben diesen Ort zu tragen, hinaus auf die Straße, auf das Kopfsteinpflaster der Großstadt und auf das Blätterbett im noch grünen Gras.

Eine Pfütze auf Papier im Herbst 2, (c) hehocra

Eine Pfütze auf Papier im Herbst 1, (c) hehocra
ps: Du hättest die Gesichter der Menschen, Spaziergänger um mich herum sehen sollen.
Was die anderen aus diesem Bild gemacht haben, findest Du hier, im Blog Schreibtischwelten. Der Bilder-Pingpong ist eine Aktion von Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe und Lucia vom Blog Schreibtischwelten. Ein Ausgangsbild dient als kreative Inspiration zu was auch immer. Es darf geschrieben, gemalt, gestaltet, gebastelt… werden. Mehr Informationen gibt es hier. Mach doch mit.
