Mein wichtigstes Foto 2014

Wir sind schon im Neuen Jahr, doch angeregt durch kwerfeldein schaue heute nochmal auf das vergangene Jahr zurück: Zeig Dein wichtigstes Foto 2014. Meine Wahl fiel auf dieses Selbstporträt.

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In meiner Arbeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit autobiografischen Themen. Das Porträt ist ein Teil einer Serie, die in 2014 begann und die ich in 2015 fertig stellen möchte. Es geht darum, mich mutig Themen meiner Vergangenheit zu stellen, den Nebel zu lüften und ehrlich zu mir selbst zu sein. Das ist nicht einfach, aber es lässt mich wachsen, ungeahnte Energien entdecken und zu mir selbst finden. Das Selbstporträt entstand während eines Workshops, der sich der Unschärfe widmete. Dies war in vielerlei Hinsicht ein für mich prägender und inspirierender Kurs, der mir für meine oft spielerische und intuitive Herangehensweise mein Selbstbewusstsein gestärkt hat. Gleichzeitig steht dieses Foto für mich für die neuen fotografischen und künstlerischen Herausforderungen, die mich in ihren Bann ziehen. Insofern: Vieles hat sich in 2014 bewegt. Vieles habe ich mir angeschaut. Vieles habe ich ausprobiert. Dabei vertraue ich meinem Tempo und meinen Stärken. Eine Zuversicht schenkende Grundlage für das Neue Jahr, und das fühlt sich unglaublich gut an. Yeah.

Klarheit durch Unschärfe

Der gestrige Tag stand, wie auch schon der Tag zuvor, im Mittelpunkt der Unschärfe. Es war ein intensives Wochenende für mich, das einiges ausgelöst hat und auf verschiedenen Ebenen nachwirkt.

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Schon vor langer Zeit habe ich beim Durchklicken von einem Link zum nächsten (Ihr kennt das.) die Bilder von Susan Paufler entdeckt. Sie wirken auf mich tief gehend und vielschichtig. Auch ihr inspirierendes Kurs- und Coachingangebot fasziniert mich. Nun war es dann soweit, dass ich es auch organisiert bekommen habe, dass ich an einem ihrer Kurse teilnehmen konnte. Oder anders gesagt: Meine Zeit war reif dafür.

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Klarheit durch Unschärfe.

Was und wie viel sich durch Unschärfe klären und zeigen kann – wenn man es zulässt…

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…Unschärfe verlässt die Oberfläche und geht in die Tiefe.

Unscharf ist nicht gleich unscharf.

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Am Rande beobachtet: Den Kurs besuchten sowohl Frauen als auch Männer. Zu Beginn hielt sich das Verhältnis die Waage. Am Ende vom Kurs waren nur noch die Frauen anwesend und ein Mann.

Und diesem einen Mann rechne ich hoch an, dass er diesen tief gehenden Prozess respektvoll anerkannte und für sich selbst aber entschied, diesen nicht mitzumachen. Das hat mich sehr berührt. Berührt haben mich auch die Fotografien der anderen Teilnehmerinnen. Ich stellte erstaunt fest, wie viel Kreativität in uns Menschen steckt – vielfältig, vielschichtig – und wie wenig diese Fähigkeiten im Alltag unserer Gesellschaft Raum und Entfaltungsmöglichkeiten finden.

Und über das Kursthema hinaus hat mir das Wochenende für mich mal wieder gezeigt, dass es sich lohnt geduldig zu sein, einen Sinn in den Dingen, in den Geschehnissen zu akzeptieren, auch wenn ich ihn nicht immer gleich erkennen kann.

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Danke Susan und allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Wer bin ich? – Eine Frage im KunstSalon

Wer bin ich? – Eine Frage im KunstSalon

Mit dieser und vielen weiteren Fragen zum Ich und zur Identität haben wir uns im 2. KunstSalon der Künstlerin Susanne Haun beschäftigt. In sehr netter Runde saßen wir vorgestern Abend zusammen und haben uns von Katja und Laura in das Thema einstimmen lassen.

Susanne hat unseren Abend bereits in einem Blogbeitrag wunderbar zusammengefasst. Schaut doch einfach mal zu ihr hinüber: bitte hier entlang.

 

Selbstporträt mit Kamera, analog, im Spiegel, Künstlerin, Doreen Trittel

Selbstporträt mit Kamera, analog, cross, 2001, (c) Doreen Trittel

 

Folgendes dazu einfach mal von mir dahin gedacht…

Wir müssen viele Rollen einnehmen. Wir nehmen viele Rollen ein. Kommen wir uns dabei selbst abhanden? Wann sind wir wir selbst?

Susanne wirft in ihrem Blog auch die Frage auf, inwieweit wir unsere Identität im eigenen Blog formen und beeinflussen durch Weglassen, durch Inszenierung… Aber dies ist aus meiner Sicht nicht nur eine Frage auf das Bloggen bezogen, sondern kann auch auf unser reales Leben übertragen werden. (Wobei sich hier dann auch wieder diese oder ähnliche Fragen stellen: Wann ist unser digitales Leben real?) Denn auch im alltäglichen Umgang geben wir nicht immer alles von uns preis, je nachdem in welchem Kontext wir uns befinden. Das Bloggen sehe ich einfach als einen anderen Kontext neben meinen anderen. Aber ja, es ist ein besonderes Feld, weil man hier kein konkretes Gegenüber hat, man sich auf das, was geschrieben und gezeigt wird verlässt. Wenn man sich darüber hinaus persönlich kennt wird diese Ebene erweitert. Was ich übrigens sehr bereichernd finde.

Das Andersartige im Normalen. Aber was ist normal? Und wer will schon normal sein? Die letzte Frage bezieht sich auf einen Film, an der mir dabei gerade in den Sinn kommt: Mee to – Wer will schon normal sein? – ein berührender und starker Film.

Wir haben auch über Erinnerungen gesprochen. Wie unterschiedlich Erinnerungen sind, auch wenn sie das gleiche Erlebte meinen. Denn schon die Wahrnehmung der gleichen Situation sieht bei jedem anders aus. Auch verändern sich Erinnerungen mit den Jahren, mischen sich mit neuen Erlebnissen, werden von neuen Erfahrungen überlagert. Erinnerungen verändern sich meines Erachtens auch mit der eigenen persönlichen Entwicklung, wenn sich der Blick auf Dinge ändert, auf das Leben, auf sich selbst.

Warum bin ich ich? – Diese Frage habe ich mir schon als Kind gestellt und spürte in solchen Momenten immer ein gewisses Heraustreten aus meiner Person. (Ist das verständlich?) Liegt die Antwort auf diese Frage im Sinn unseres eigenen Lebens? Liegt sie in unserer Aufgabe für die Welt? Liegt sie in der Entfaltung unserer Persönlichkeit, in unseren Fähigkeiten?

Sehr spannend finde ich die künstlerische Herangehensweise an die Frage des Ichs und der Identität. Denn ich sehe die Kunst auch als Möglichkeit der Selbsterkenntnis. Zum einen für den Künstler, für die Künstlerin selbst und zum anderen aber auch für die Betrachter und den Betrachter, wenn sie sich denn darauf einlassen. Nachdenken muss ich noch über das Künstlerich. Was ist das eigentlich? Ist das Künstlerich anders als das Ich oder ist es einfach eine weitere Rolle in unserem Leben?

Selbstporträt mit Kamera, analog, cross, Künstlerin, Doreen Trittel

Selbstporträt, analog, cross, 2001, (c) Doreen Trittel

 

Susanne, herzlichen Dank für die Idee zu Deinem sehr inspirierenden Salon. Ich genieße Deine Gastfreundschaft sehr und fühle mich wunderbar aufgehoben. Dankeschön.

Laura und Katja, herzlichen Dank für Eure interessanten und spannenden Ausführungen zum Thema. Eure Darstellungen und Gedanken waren sehr inspirierend und haben mich zum Nachdenken angeregt.

Es war ein wunderbarer und schöner Abend mit Euch allen. Ich finde die Diskussionen, Ideen und Gedanken, wie wir von einem zum anderen kommen, sehr bereichernd.

 

 

ps: Die hier gezeigten Fotografien sind Selbstporträts. 2001, analog, gecrosst, d.h. mit einem Diafilm fotografiert aber wie ein Negativfilm entwickelt.