„LiveLife Berlin“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung in der Galerie Berlin-Baku in Berlin Schöneberg. Die Künstlerinnen und Künstler, sechs davon aus Aserbaidschan und drei aus Deutschland, möchten mit ihren Werken auf die Bedrohung unserer Natur aufmerksam machen und sich für deren Erhalt einsetzen.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, (c) hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, (c) hehocra

 

Ein großes Ziel, das mitunter an der Gewalt der Zerstörung der Natur durch uns Menschen unerreichbar scheint. Doch die Ausstellung zeigt, wie wichtig es ist, aktiv zu werden. Jeder Schritt, ob klein, ob groß zählt. Auf das Leben, die Liebe, die Menschlichkeit und das Gemeinsame, das Verbindende kommt es an.

Dies ist auch das Bestreben der Galeristin Parwane Ehrari. Ihr geht es nicht nur allein um den künstlerischen Austausch zwischen Aserbaidschan und Deutschland sondern vor allem um die Verbindung von Menschen und die Überwindung von Grenzen. Die Galerie feiert in diesem Jahr ihr 10jähriges Bestehen.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Die Ausstellung präsentiert Werke der Künstlerinnen und Künstler aus Aserbaidschan: Leyla Aliyeva, Maryam Alakbarli, Ragim Chopurov, Aylel Hedorva, Naila Sultan und die Künstlergruppe Oz Group unter der Leitung von Timur Ozdamirov. Die Ausstellung gastierte bereits in London und Paris. Nach Berlin wird sie in Moskau zu sehen sein. Für die Berliner Ausstellung wurden die deutschen Künstlerinnen Sabine Burmester und Sandra Hoyn sowie der deutsche Künstler Peter Lindenberg eingeladen. Kuratiert wurde die Ausstellung durch Hervé Mikaeloff. Ich hatte das Vergnügen, mich mit Sabine Burmeister und Peter Lindenberg über ihre Werke unterhalten zu können.

Gleich vorm und am Eingang werden die Besucher von Skulpturen, die teilweise auch als Sitzgelegenheit dienen, des Künstlers Peter Lindenberg begrüßt. Von ihm habe ich den Ausdruck sympathisches „Unkraut“ gelernt. So bezeichnet der Maler und Bildhauer die Kapuzinerkresse. In einem wunderbaren Licht zeigte sich auch sein „Grasgewitter“, in dem sogar das Zusammenspiel von uns Menschen erkennbar war. Spannungen, die auftreten, eine Struktur die ungeordnet scheint, aber sich dann doch findet, und die Statik, die alles aufrecht hält.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, „Grasgewitter“ von Peter Lindenberg, Foto by hehocra

 

Sabine Burmester erklärte mir ihre Arbeitsprozesse, die schon beim Finden verschiedenster Dinge und Gegenstände, oft auf Reisen, beginnen. Die Künstlerin steht in einem ständigen Dialog mit den Materialien. Meist weiß sie selbst nicht, was für ein Kunstwerk sich im Laufe des kreativen Prozesses entwickeln wird. Sehr berührend fand ich ihre Arbeit mit dem Titel „caput lampedusae“, das viele Köpfe von Menschen auf einem Bild und auf einem alten Stück Holz eines Schiffes/Bootes zeigt.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Im Rahmen der Ausstellung gibt es für Kinder von 7 – 8 Jahren einen kostenlosen Workshop. Durch Dimitra Zavakou, der Gründerin von little popup, und der Illustratorin Karin Lubenau erfahren die Kinder wie wichtig es ist, unsere Umwelt wahrzunehmen und zu fühlen, wie wichtig es für uns Menschen ist, eine Atempause einzulegen. Hierfür können sich die kleinen Besucherinnen und Besucher von der Ausstellung inspirieren lassen. Im Mittelpunkt steht dabei das Herzstück der Ausstellung: eine große Herzskulptur, in einer Kammer, deren Herzschlag zu hören und zu fühlen ist. Übrigens auch für uns Erwachsene eine sehr spürbare Installation.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Herz-Installation von Leyla Aliyeva, Foto by hehocra

 

Zum Teil wirkt die Ausstellung überladen, einzelne Werke verlieren im zu viel ihre Kraft. Doch wenn man es zulässt, hat man die Möglichkeit, in eine Welt mit vielen kleinen und großen, zarten und kraftvollen Werken eintauchen.

Ich spürte die Gefahr, dass wir Menschen in der Lage sind, die Welt, in der wir leben, zu zerstören. Gleichzeitig fühlte ich die Kraft unserer Herzen, unsere Umwelt und damit uns selbst bewahren und erhalten zu können. Es kommt auf jede und jeden Einzelnen, auf Dich und auf mich an. Lassen wir uns nicht entmutigen. Konzentrieren wir uns auf das, was wir leisten und erfüllen können. Lassen wir uns auf das ein, was uns verbindet.

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Alle Informationen und Öffnungszeiten sind auf der Website der Galerie Berlin-Baku nachzulesen.

Vernissage: 12. Februar 2017, 12 bis 14 Uhr

Ausstellung: 14. Februar bis 15. März 2017

Kreatives Kunstangebot für Kinder am 12. März 2017, von 13 bis 15 Uhr

 

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

LiveLife in der Galerie Baku-Berlin, 2017, Foto by hehocra

 

Auf diese Ausstellung bin ich durch eine Einladung aus meinem Netzwerk aufmerksam geworden und ich freue mich, dass ich die Gelegenheit hatte, für mich viel Neues entdecken und interessante Menschen kennenlernen zu können.