Kunst kann Mauern verändern

Kunst kann Mauern verändern

Machtvoll stehen sie
Auf Grenzen, starr
Unbezwingbar, scheinbar
Erfühlen, erleben
Raus aus dem Gefängnis
Natürlich leben, lachen und lieben

(c) Doreen Trittel

 

Lieber glücklich ohne Mauern…

Über Mauern, DIE Mauer und insbesondere über unsere eigenen, unsere inneren Mauern habe ich im Rahmen der Blogreihe Lieber glücklich von A bis Z einen Gastbeitrag geschrieben:

Mauern sind massiv. Mauern trennen. Mauern begrenzen. …Im Zuge der friedlichen Revolution ist die Mauer am 9. November 1989 gefallen. Und wie ist es mit den Mauern im inneren der Menschen? …Unsere eigenen Mauern, die unser Selbst im Innern abgrenzen, haben viel mit Schweigen und Verdrängen, mit Rückzug und Sicherheit zu tun. Wir hatten einen Grund, sie zu errichten. …Eleni Iatridi, Spirit-Botschafterin, sagte in einem Interview einmal sehr heilend: „Umarme deine Mauern.“ Das ist der erste Schritt. Die Mauern wahrnehmen… Hier geht es zu meinem Gastbeitrag: Lieber glücklich ohne Mauern

 

Efeu und Fenster alt in sw im Hintergrund, bunte Mauer rechts und links, Hand im Seil hängend, Hundekissen darüber, Beine in gestreifter Strumpfhose

Hand schwer, Collage, Papier, 28 x 20 cm, 2015, (c) Doreen Trittel – Ein Tipp hierzu am Ende des Blogbeitrages im ps.

 

Ein berührender Gruß aus einer längst vergangenen Zeit

Es gibt viele interessante und spannende Bücher zur Mauer, insbesondere zur Berliner Mauer – mit alten Fotografien, teilweise in Gegenüberstellung zu heutigen Aufnahmen… Aber ich möchte Dir heute dieses einmalige Buch gern ans Herz legen. Denn es macht deutlich, wie Künstler*innen es schaffen, mit ihrer Kunst DIE Mauer zu umarmen. Das Buch zeigt Fotografien der Kunst auf der Berliner Mauer. Künstlerinnen und Künstler waren auf West-Berliner Seite kreativ und haben das Grau der Mauer mit Farben und Bildern verändert.

Berliner Mauer.
Botschaften gegen das Grau

von Volker Noth, Grafiker und Fotograf
mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011
Hardcover
Seitenformat 21 x 14,8 cm, 88 Seiten
Selbstverlag, 2011

 

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau. von Volker Noth, mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011, Selbstverlag 2011, fotografiert von Doreen Trittel, 2019

 

„Der weiße Strich“

Aber da war auch jemand und malte eine weiße Linie, die sich durch viele Kunstwerke zog, und die die Betrachtung der zunächst Bilder störte… Doch dann stellte sich heraus, dass diese Linie einen tieferen Sinn hatte… So bildenden die Fotografien in diesem Buch nicht nur die Kunstwerke sondern auch eine Protestaktion ab. Diese kannst Du hier, bei Wikipedia nachlesen.

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

Durchblick

…Doch wenn wir erst einmal auch nur einen kleinen Blick durch die Mauern bekommen haben, dann erreicht uns die Ahnung, welch freies und leichtes Leben sich dahinter verbergen kann,… Zitat aus meinem Gastbeitrag. hier kannst Du weiterlesen: Lieber glücklich ohne Mauern

Durchblick… Eine Ahnung bekommen, für das, was hinter der Mauer verbirgt und sein kann… Dies wird durch das letzte Bild im Buch im Gegensatz zu den anderen Aufnahmen, die die Kunst im Mittelpunkt haben, mehr als deutlich. Denn hier tritt die Mauer und damit auch das Kunstwerk, das auf ihr entstand, in den Hintergrund, der Blick geht in die Freiheit…

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

Kunst transformiert

Und weil ich dieses Buch so besonders finde und Volker Noth nicht nur in seiner Arbeit und seinem kreativen Tun persönlich sehr schätze, war ich mit seinem Buch im Juni an der Berliner Mauer Gedenkstätte Bernauer Straße. Dieses Buch direkt an der Berliner Mauer zu fotografieren, war für mich ein faszinierendes Erlebnis. Es zeigt die Veränderung, die Transformation… Die Kunst von damals war ein Stück davon… Von West-Berliner Seite konnte man direkt an die Mauer herantreten. Künstlerinnen und Künstler haben diese genutzt, um das Grau der Mauer mit ihren Farbein, mit ihrer Kreativität zu verändern. Im Buch „Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau“ zeigt sich die Kraft der Kunst zu verändern… Dies berührt mich im Nachhinein und mit meinem Blick heute sehr.

 

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau von Volker Noth, Grafiker und Fotograf mit Fotografien aus den Jahren 1982 – 1990 und 2011 Hardcover Seitenformat 21 x 14,8 cm, 88 Seiten Selbstverlag, 2011

Berliner Mauer. Botschaften gegen das Grau von Volker Noth, vor der Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, fotografiert von Doreen Trittel

 

Vorbei

Die Berliner Mauer ist Geschichte und damit auch ihre Kunst. Insofern ist dieses Buch nicht nur ein wichtiges Zeugnis unserer Stadt und deren Teilung, die man sich heute kaum noch vorstellen kann, sondern es zeigt auch was Kunst bewirken und wie Kunst verändern kann.  Danke, dass die Kunst mit den von Volker Noth in diesem Buch versammelten Fotografien weiterlebt und die Zeit überdauert.

 

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

Berliner Mauer, Gedenkstätte Bernauer Straße, 2019, by Doreen Trittel

 

***
ps: Die Collage „Hand schwer“ kannst Du Dir als Abzug nach Deinen Wünschen in meinem Shop bei Artflakes bestellen. Bitte hier entlang – von Postkarte über Poster bis hin zum Kunstdruck. In meinem Shop dort findest Du weitere Collagen und Fotografien. Viel Vergnügen beim Stöbern! Ansonsten kannst Du das Original selbstverständlich bei mir direkt erwerben. Schreibe mir hierzu eine kurze Mail: kontakt@hehocra.de

Das hier vorgestellte Buch ist in einer kleinen Auflage erschienen. Du kannst es direkt bei Herrn Volker Noth erwerben: Kontakt.

Ansonsten schau Dich gern auch in der Blogreihe – Lieber glücklich von A bis Z um. Die Beiträge erscheinen nach und nach. Bisher ist von mir auch ein Gastbeitrag mit dem Titel Lieber glücklich mit Deiner Collagen erschienen.

Erleuchtung in der S-Bahn – Im Gespräch mit Harald Polzin

Erleuchtung in der S-Bahn – Im Gespräch mit Harald Polzin

 

Erleuchtung in der S-Bahn – Erfahrungen als Bausoldat in der DDR

Im Gespräch: Harald Polzin, Schauspieler, Coach und Trainer

 

Für dieses und das nächste Interview habe ich mir mein Erfolgsteam eingeladen. Das sind Stefanie Sändig und Harald Polzin. Beide leben und arbeiten in Berlin. Wir haben uns vor vielen Jahren* zusammengefunden, um uns gegenseitig zu unterstützen. Davon erzählen wir auch am Rande der beiden Interviews. Heute nimmt uns Harald mit in seine Zeit als Bausoldat.

 


Hinweis: Beim Anklicken des Videos, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt.

 

 

Bausoldaten – Wer war das? Was war das?

„Ein Bausoldat… war ein Angehöriger der Baueinheiten der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Der Dienst als Bausoldat bot den DDR-Bürgern eine Möglichkeit, den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern…. Es handelte sich um keinen zivilen Wehrersatzdienst… Am 24. Januar 1962 wurde in der Deutschen Demokratischen Republik die Wehrpflicht eingeführt. …mit Unterstützung der Kirchen wurde diese einzige Möglichkeit, den Dienst an der Waffe zu verweigern, geschaffen, die es in keinem anderen sozialistischen Land außer der DDR gab. Die Gründe, die dazu führten, dass die Staatsführung die Schaffung eines Waffenersatzdienstes ermöglichte, sind nicht hinreichend erforscht. Auch diese Sonderform des Wehrdienstes dauerte genau wie der Dienst mit der Waffe 18 Monate…“ (Quelle: Wikipedia, Jan.19)

 

Spaten der Schulterstücke von Bausoldaten

Spaten der Schulterstücke von Bausoldaten

 

„Zeit, die viel gebracht hat“

Sich für den Weg des Bausoldaten zu entscheiden, war für Harald Polzin eine Erleuchtung und er sagt von sich „Ich hatte Glück.“ Er erzählt erstaunliche Anekdoten. Für diesen Weg spielen sein Vater und seine Frau entscheidende Rollen. Aber auch die vielen Begegnungen prägen Harald bis heute.

Mit dem Mauerfall verändert sich die Situation auch für die Bausoldaten. Harald kam nach seinen Einsätzen in der ostdeutschen Industrie in eine Pflegeeinrichtung. Dort arbeitet er als Zivildienstleistender, ohne das es diese Bezeichnung und den Dienst zu dieser Zeit schon gab.

 

Verbundenheit, Zitat von Harald Polzin, 2019, by Doreen Trittel

Verbundenheit, Zitat von Harald Polzin, 2019, by Doreen Trittel

 

Herzlichen Dank!

„Verbundenheit lebt in jedem Herzen.“ Diesen Gedanken nehmen wir gern mit. Herzlichen Dank, Harald Polzin!

Herzlichen Dank auch an Tanja Ries. Über ihre Workshops haben wir uns einst gefunden. Das möchte ich an dieser Stelle gern erwähnen.

 

Harald Polzin und Doreen Trittel, (c) Doreen Trittel

Danke Harald Polzin, 2019, (c) Doreen Trittel

 

Gesprächsreihe

Dieses Video erscheint im Rahmen meiner Gesprächsreihe anlässlich 30 Jahre Mauerfall. Weitere Aufzeichnungen zu diesem Anlass findest Du in der Kategorie: 30 Jahre Mauerfall: Interviews. Weitere Beiträge findest Du hier: 30 Jahre Mauerfall: Kunst & mehr.

Zudem erscheint dieser Blogbeitrag im Rahmen der Aktion 28 Tage Content, bei der ich im Februar 20129 mitmache, von Anna Koschinski.

Im nächsten Video, das in Kürze erscheint, spricht Stefanie Ständig von ihren Ausreiseerfahrungen als Kind. Ich freue mich darauf und, dass Du dann wieder mit dabei bist.

 

Danke, dass Du mit dabei bist.

#interviews30Jmauerfall #gespräche30Jmauerfall #doreentrittel30Jmauerfall

Die Geburtsstunde naht

Die Geburtsstunde naht

In dieser Woche ist es soweit: Susanne Haun und ich werden unsere Idee einer gemeinsamen Installation auf die Welt bringen, zum Leben erwecken. Wir sind sehr gespannt und ich bin auch etwas nervös, muss ich zugeben.

Im vergangenen Sommer keimte unsere Idee auf. Seit dem wuchs sie fleißig. Wir haben einzelne Elemente entwickelt, in unseren Erinnerungen und privaten Archiven gestöbert und so manches Interessante, Spannende und auch Amüsante zu Tage befördert. Die Grundlage für unsere Idee war unser persönlicher Austausch darüber, wie wir in Berlin verwurzelt sind und beide jeweils auf der anderen Seite der Berliner Mauer aufgewachsen sind – Susanne Haun in West-Berlin und ich in Ost-Berlin. Obwohl wir in zwei unterschiedlichen politischen System groß geworden sind, haben wir schnell viele Gemeinsamkeiten ausmachen können. An dieser Stelle gingen wir dann ins Detail… Und in dieser Woche kommt alles zusammen. Nächste Woche kannst Du es zum KunstSalon am Dienstag bei Susanne Haun im Atelier nicht nur sehen sondern auch erleben: Künstlerischer Umgang mit Erinnerungen am 20. März 2018.

Veränderung 1, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

Veränderung 1, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

 

Eine weitere Grundlage für unseren Austausch bildete unser Interesse und unsere Herangehensweisen an die Arbeit mit Collagen. Diese Art des künstlerischen Ausdrucks übt auf uns beide einen besonderen Reiz aus. Darüber werden wir auch am Salonabend sprechen. Die Ausstellung, die unseren Salon begleitet und auch im Anschluss noch bis zum 4. Mai 2018 zu sehen sein wird, beinhaltet demnach nicht nur die Installation, sondern auch Collagen.

Eigens hierfür haben Susanne Haun und ich jeweils zwei neue Collagen unter dem Stichwort „Veränderung“ in der Größe 30 x 40 cm angefertigt. Je eine davon findet sich auch auf unserem Flyer wieder. Zur Ausstellung kannst Du sie erstmalig im Original sehen (…und auch erwerben). Im Rahmen des KunstSalons werden wir auch darüber sprechen, ob nur originale Kunstwerke ihre Wirkung entfalten, oder ob dies auch durch Reproduktionen möglich ist.

Veränderung 2, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

Veränderung 2, Collage, 30 x 40 cm, 2018, (c) Doreen Trittel

 

Die Hintergründe meiner Collagen bilden Ausschnitte zweier alter Landkarten, die noch von meinen Großeltern stammen. Bei der Betrachtung dieser war ich erstaunt darüber, wie alt und damit auch fern mir diese Erinnerungsstücke sind und gleichzeitig sind sie so vertraut. Die Orte, die Flüsse und Seen… Das alles gibt es heute auch noch. Hier hat sich nichts verändert. Und doch ist in den letzten Jahrzehnten so viel geschehen. Ich selbst habe mich stark verändert. Schon allein durch die Jahre und die Erfahrungen… Dies waren so meine Gedanken, als die Ausschnitte der Landkarten vor mir lagen und ich sie nach und nach mit kleinen Details aus Zeitschriften, eigenen Fotografien, verwitterten Plakaten, Geschenkpapieren, einem Teefilter und Negativfilmstreifen sowie zwei Knöpfen bestückte.

Susanne hat ihre Collagen hier in ihrem Blog vorgestellt und dazu etwas geschrieben: Geborgenheit und Freiheit – Collage von Susanne Haun | Forever Young – Collage von Susanne Haun.

Du bist herzlich eingeladen, zum KunstSalon am Dienstag – 20. März 2018 – Dich auf unsere Ausstellung einzulassen, von unseren Überlegungen inspiriert zu werden und mit uns darüber zu diskutieren. Wir sind auf Deine Sicht gespannt, denn Kunst entfaltet ihre Wirkung erst durch den Betrachter, die Betrachterin, durch Dich.

 

Hier kannst Du die Einladung einschließlich Programm und Sonderöffnungszeiten nachlesen und als pdf herunterladen.

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren: Die Vorstellung der Künstlerin Doreen Trittel von Susanne Haun | Eine Künstlerin, eine Collage und die Zeit | KunstSalon – Der Prozess des Werdens

 

ps: Die Ausstellung kannst Du zum KunstSalon und nach Vereinbarung vom 21. März bis 4. Mai 2018 oder zu folgenden Sonderöffnungszeiten besuchen. Hier habe ich gekennzeichnet, an welchen Tagen ich vor Ort sein werde, ansonsten auch gern nach vorheriger Vereinbarung.

Fr. 23. März 10 – 13 Uhr (Doreen)  |  Do. 5. April 15 – 18 Uhr  |  Mo. 9. April 15 – 18 Uhr (Doreen)  |  Fr. 20. April 10 – 13 Uhr (Doreen)  |  Do 26. April 15 – 18 Uhr  |  Do 3. Mai, 15 – 18 Uhr  |  Fr. 4. Mai 10 – 13 Uhr (Doreen)

Wir freuen uns auf Dich!

Ein neues Land erblickt die Welt – Interview

Ein neues Land erblickt die Welt – Interview

Jetzt ist es raus: Das Geheimnis der Künstlerin und Autorin Sabine Küster. „Der größte erschlossene Vulkan Europas steht in Hessen: Der Vogelsberg,“ heißt es. Sabine Küster lebt zwar schon viele Jahre in Berlin, aber nun kann sie es nicht mehr verheimlichen, sie ist ein wahres Vulkangestein. Nun wissen wir auch, weshalb so wunderbare Ideen rund um Kunst, Sprache, Performances und Konzeption sprudeln. Jetzt hat Sabine Küster sogar ein neues Land hervorgebracht: das Musenland.

Das Musenland ist eine Akademie für Biografisches und Kunst. Es stehen bereits konkrete, Kunstprojekte, offene Begegnungsformate und Publikationen auf dem Programm. Ganz spontan habe ich der Gründerin des Musenlandes einfach mal ein paar Fragen gestellt, und sie hat mir genauso spontan geantwortet. Darüber freue ich mich sehr. Herzlichen Dank, Sabine. Bevor Du Dich aber wunderst, was die Fotos hier damit zu tun haben, ich verrate es Dir später und bitte Dich noch um ein paar Zeilen Geduld.

 

Ich bin alice* für's Musenland, (c) hehocra

Ich bin alice* 1 für’s Musenland, (c) hehocra

 

Sabine, Du lässt Dich, was ich großartig und immer wieder inspirierend finde, in keine Schublade packen. Wie stellst Du Dich und Deine Vielfalt den Menschen vor? Wie bringst Du Dein Tun auf den Punkt?

Liebe Doreen,

…die ausführliche Antwort:

Als Handlungsreisende in Sachen Sprache & Kunst ist die 1967 geborene Sabine Küster unterwegs. Performative Sichtung ist Ausgangspunkt, Prozess wie Ziel ihrer künstlerischen Arbeit, die aus Raum- und Objektinstallationen, Performances und Publikationen besteht. Ihre Themenschwerpunkte findet sie im Spannungsfeld von Raum, Sprache, Biografie und Körper.

Mit diesem – aus meiner letzten Ausstellung zitierten – Mini Artist Statement lege ich alle Karten auf den Tisch: ich kann und will mich nicht entscheiden zwischen Wort & Bild, Essay & Installation, Poem & Performance. Meine Kunst ist genährt von Sprache – meine Sprache ist verliebt ins künstlerische Spiel, in die Erweiterung der Dimensionen und Ausdrucksformen. Die Auseinandersetzung mit einem Wort – derzeit gerade das Wortpaar Fluide Identität – führt mich in immer absurdere Gedankenschleifen, die dann wiederum münden in die Idee für eine Objektreihe, aus der sich dann eine Intervention ergibt, die dazu einlädt Kunstanteilseigner*in zu werden. Experimentelle Schreiblabore – im Stile der Dadaist*innen – bringen mir das Material für neue Sprachexperimente, die wiederum in den Bau einer Installation oder in den Textfluss für eine Performance führen. Ich lege meine Biografie in Wort-Schubladen ab und baue aus ihnen das Bühnenbild für einen theatralischen Monolog…

Sorry, das passt nicht alles in eine einzelne Schublade und wenn doch, dann wäre diese Schublade sooo groß, dass bestimmt der Eine oder die Andere auf die Idee käme, strukturierende Zwischenwände einzubauen und nun ja, dann wäre es ja auch nicht mehr nur eine Schublade…

oder

…die Schmalspur-Antwort:

Kunst und Reisen (nach innen wie außen) sind meine Leidenschaften, die ich gerne vielfältig teile und die dann wundersamerweise ihr Eigenleben entwickeln. Upps…

oder

…die Nano-Nano-Antwort:

Ins Gelingen verliebt (frei nach Ernst Bloch).

 

Ich bin alice* für's Musenland, (c) hehocra

Ich bin alice* 2 für’s Musenland, (c) hehocra

 

Meine Leser.innen kennen Dich durch meine Teilnahme an Deiner Mail Art Aktion …mir ist so daDa im Kopf! und durch einen Gastbeitrag in Deinem Blog …wer nicht fragt, bleibt dumm. Wie schwer fiel es Dir, Dich von MusenTritt zu verabschieden, mit dem Du über zehn Jahre unterwegs warst, um zu neuen Ufern aufzubrechen?

Das ist ein wenig so wie mit den Schubladen…
MusenTritt war zu Beginn sehr ordentlich (!) konzipiert als Beratungsbüro für Künstler*innen und Kulturschaffende, aber dann, Jahr für Jahr, kam diese Geschichte mit dem Eigenleben zum Tragen: Ausstellungen, Kunst- und Literaturprojekte, Beratungen/Moderationen, wirbelnder Ideenaustausch, leidenschaftlichenWortgefechte, beflügelnde Reisen…

Für diese Fülle, die MusenTritt entwickelt hat, bin ich unendlich dankbar und beglückt und somit bekommt MusenTritt samt Muse und Zebra natürlich jetzt endlich ein eigenes Land und muss nicht länger in einem kleinen Büro Wände sprengen…

Es gab somit keinen Abschied von MusenTritt, nur eine freundliche Inklusion… wer sich regelmäßig im Musenland aufhält, wird auch ab und an das MusenTritt-Zebra vorbeigaloppieren sehen…Auslauf braucht es…das Künstler*innen-Herz.

 

Ich bin alice* für's Musenland, (c) hehocra

Ich bin alice* 3 für’s Musenland, (c) hehocra

 

Das tröstet mich, denn das MusenTritt-Zebra ist mir schon ans Herz gewachsen. Aber ich freue mich sehr auf das Musenland, denn es klingt sehr verheißungsvoll. Auf was dürfen wir uns freuen?

Auf faktische wie fiktive Biografien; eine Reise in Phantasiewelten, ein Erleben sich wandelnder Identitäten; ein Auftauchen unbekannter Lebensarten im heimischen Kosmos, Türen, die sich öffnen in Paralleluniversen; Zeitkapseln, die gesprengt werden…

Im Musenland sind wir viele(s):

~ feiern wir Fülle und Freiheit
~ stiften wir Verwirrung
~ bestaunen wir Wunder
~ legen und lesen wir Spuren
~ erleben wir untergründige Wandlung
~ spinnen wir in der Zukunft unsere Vergangenheit
~ reisen wir durch Raum und Zeit

Herzlich Willkommen!

 

...alice* für's Musenland 1, (c) hehocra

Ich bin alice* 4 für’s Musenland, (c) hehocra

 

Liebe Sabine, herzlichen Dank für dieses kleine Interview. Ich wünsche Dir und mit allen Interessierten eine bereichernde und anregende Erkundung des Musenlandes. Wie ich Dich kenne sind Spaß und Tiefgang garantiert.

Wer das Musenland gleich betreten und sich von ihm inspirieren lassen möchte, den empfehle ich dieses aktuelle Angebot von Sabine Küster, denn noch bis zum 31. Januar 2018 gibt es ein Frühbucher.innen-Rabatt. Sabine schreibt hierzu:

Strömung – Experimentelle Biografie-Arbeit (3-Monats-Fernkurs): Du möchtest Dich mit Dir selbst, Deiner Geschichte, Deinen Visionen/Träumen beschäftigen – spielerisch-neugierig-forschend? Du magst kreativ-künstlerisches Arbeiten, bist bereit zum Experiment? Du liebst kleine Herausforderungen, die den Alltag unterbrechen? Du bist bereit Dir ca. 5-8 Stunden Zeit/Woche zu gönnen für Dich und diesen Kurs? Dann gönne Dir die Strömung, bitte hier entlang.

Die Fotos hier sind Selbstporträts, Versuche, die ich im Rahmen der Ausschreibung von Sabine zu ihrem Vorhaben „…ich bin alice*“ gemacht hatte. Ich bin gespannt, wo und in welchem Kontext und mit welch anderen Beiträgen mein Foto dann zu sehen sein wird. Mach doch mit! Das geht noch bis zum 15. Februar 2018. Die Informationen findest Du hier: Ausschreibung I Fotoarbeiten ich bin alice*.

In diesem Sinne sende ich Dir heute viele Grüße von alice* aus dem Musenland… und von mir, Doreen

Vitrine der Fundstücke |0118

Vitrine der Fundstücke, by hehocra

 

Herzlich Willkommen in 2018. Ich wünsche Dir viel Gesundheit, Glück, Erfolg, Freude,  und Zufriedenheit. Ich hoffe, Du hattest wunderschöne und erholsame Feiertage sowie einen beschwingten Start ins Neue Jahr.

In meinem Blog möchte ich das junge Jahr mit meinen aktuellen Fundstücken beginnen. Ich lade Dich ein, mit mir zu stöbern und zu schauen. Fundstücke, das sind interessante Beiträge, die mir im Netz über den Weg geklickt sind, oder inspirierende Ereignisse, die ich Dir empfehlen möchte. Wenn Du spannende Tipps hast, die meine Leser.innen und mich interessieren können, dann immer her damit. Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Dankeschön.

 

Kreative Jahresrückblicke

Der Jahreswechsel bietet sich für kreative Rückblicke auf die vergangenen zwölf Monate an. Folgende rund um Kunst und Online finde ich empfehlenswert:

Das Magazin für Kunst und Leben monopol hat mitunter witzige und amüsante Kunst-Fails 2017 zusammengetragen. Darunter ist auch ein Video, wo eine Besucherin versehentlich ein Kunstwerk im Dominoeffekt umwirft. Ein weiterer Rückblick des Magazins fasst augenzwinkernde und anregende Zitate aus der Kunstwelt 2017 zusammen, zum Beispiel: „Kunst ist etwas, was dich für die Welt öffnet und zu dir selbst zurückbringt.“ (Isabelle Huppert)

Was war – was bleibt – was kommt? ist das Motto der Blogparade von Marit Alle. Die Beiträge sind insbesondere für Online-Unternehmer.innen interessant, da verschiedene Online.Unternehmerinnen Einblicke in ihr Jahr 2017 geben.

In diesem Zusammenhang möchte ich für Online-Aktive auch folgenden Podcast empfehlen. In meinem Beitrag zum Jahresübergang von 2017 nach 2018 hatte ich das Buch “Selbst-PR: Der goldene Weg zu mehr Sichtbarkeit und Erfolg” von Daniela Heggmeier genannt. Bei Martina Rehberg ist die wunderbare Unternehmerin und Autorin im Interview zu hören: #005 Endlich sichtbar. Wer selbst einen Blog hat und sich Inspirationen, Unterstützung und Austausch wünscht, dem empfehle ich die Mastermind Bloggers von Daniela Heggmeier. Ich bin noch bis Februar 2018 dabei und werde auch noch ausführlicher zu meinen bereichernden Erfahrungen berichten. Aktuell laufen die Anmeldungen für den Start ab März 2018.

Kurz am Rande: Ich gebe zu, so langsam komme ich auf den Geschmack vom Podcast-Hören. Wenn Du interessante Tipps rund um Kunst und ums Bloggen hast, dann immer gern her damit. Lieben Dank!

 

 

Aktuelle Ausstellungen

Wer in oder bei Bremen wohnt oder demnächst dort vielleicht zu Besuch ist, dem empfehle ich die feine Ausstellung Schlaf – Eine produktive Zeitverschwendung im Paula Modesohn-Becker Museum. Noch bis zum 4. Februar 2018 ist die vielfältige Kunst zu diesem Thema in der Böttcherstraße in Bremen zu sehen. Ich war kürzlich dort und kann sie nur empfehlen.

In dieser Woche, am 11. Januar 2018 eröffnet die Ausstellung Glaubenswelten. Religion aus vier Perspektiven in der Fotogalerie Berlin Friedrichshain. Dieses Event möchte ich Dir besonders ans Herz legen, denn die Ausstellung zeigt großartige Arbeiten meiner bekannten Künstlerkolleginnen Ana Bathe und Carla Pohl zusammen mit Fotografien von Serge J-F. Levy und Jana Ritchie. In der Ankündigung heißt es: „Zum Auftakt eines sehr politischen Ausstellungsjahres 2018 vereint die Fotogalerie Friedrichshain vier aktuelle Serien zum Thema Religion in einer Gruppenausstellung. Tauchen Sie mit den Fotografen*innen ein in unterschiedliche Glaubenswelten. Im Zentrum steht die Frage, wie Menschen unterschiedlichen Glaubens respektvoll miteinander umgehen.“

Foto vom Winterspaziergang, (c) hehocra

 

Interessante Ausstellungsankündigungen

Im noch jungen Barberini Museum in Potsdam war ich bisher leider noch nicht. Aktuell ist dort noch bis zum 4. Februar 2018 die Ausstellung „Hinter der Maske. Künstler in der DDR“ zu sehen. Ab dem 30. Juni kündigt das Museum einen großen Namen an: „Gerhard Richter. Abstraktion“

Die Bundeskunsthalle in Bonn hat bereits mit dem Ticketverkauf für eine international viel diskutierte Künstlerin begonnen: Marina Abramovic. Die Ausstellung mit dem Titel „THE CLEANER“ ist ab dem 20. April 2018 zu sehen.

Das Victoria and Albert Museum in London zeigt ab dem 16. Juni 2018 nicht nur die Kleidung sondern auch andere Zeugnisse aus dem Leben der weltbekannten Künstlerin Frida Kahlo: Making Her Self Up.

Hast Du eine interessante Ausstellung besucht oder von spannenden Ankündigungen gehört? So schreib mir doch. Ich freue mich immer über tolle Tipps! Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Ich freue mich.

 

Tasche vom Marie von Mallwitz Verlag, Foto by hehocra

Tasche vom Marie von Mallwitz Verlag, Foto by hehocra

 

Vielen Dank, dass Du mir bis hierin gefolgt bist. Da verrate ich Dir gern auch noch mein Motto für dieses Jahr, dass mir mit meiner neuen Tasche vom Marie von Mallwitz Verlag ins Haus geflattert kam: „Ich mute meiner Umwelt meine volle Größe zu.“ …und mir selbst auch. In diesem Sinne wünsche ich Dir wunderbare zwölf Monate im Jahr 2018.

Vitrine der Fundstücke |1017

Vitrine der Fundstücke, by hehocra

 

Heute wird es mal wieder Zeit für meine Fundstücke. Fundstücke, das sind interessante Beiträge, die mir im Netz über den Weg geklickt sind, oder inspirierende Ereignisse, die ich Dir empfehlen möchte. Wenn Du spannende Tipps hast, die meine Leser.innen und mich interessieren können, dann immer her damit. Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Dankeschön.

 

Beginnen möchte ich gleich mit dem Link zu meinem Gastbeitrag bei der Künstlerin Sabine Küster: Stellt Euch doch mal vor – Gastauftritt IX. …wer nicht fragt, bleibt dumm. Ich habe ein paar Fragen beantwortet, zumindest habe ich es versucht.

Faktor X – Gibt es eine Erfolgsformel für Kunst? – ein Artikel, der versucht, eine Antwort zu finden. Ich habe ihn interessiert gelesen. Habe ich mir doch kürzlich auch Gedanken über den Erfolg gemacht: Wir wollen ihn alle, den Erfolg!

„One day young“ ist ein sehr berührender Bildband mit Fotografien von Jenny Lewis, die Frauen mit ihren sehr jungen, neugeborenen Kindern zu Hause porträtiert. Das Online-Fotomagazin Kwerfeldein hat die Fotografin interviewt. Das Buch wurde hier – Buchtipp – vorgestellt.

In einem Fernsehbeitrag der Sendung „KUNSCHT!“ mit Denis Scheck bin ich auf die schottische Künstlerin Georgia Russell aufmerksam geworden. Sie fertigt faszinierende Arbeiten aus Büchern, und das mit einem Skalpell. Eine irre Technik. Live sind die Werke sicher nochmal beeindruckender.  Hier geht’s zum Porträt in der Mediathek des SWR.

Aufgrund einer unerwarteten und überraschenden Entdeckung können wir heute Bilder betrachten, die vor Jahrzehnten von Ruth Wolf-Rehfeldt getippt wurden, ja, mit der Schreibmaschine: Typewritings. Der Artikel porträtiert die Scheibmaschinen-Künstlerin aus der DDR, deren Arbeiten in diesem Jahr auch auf der Documenta in Kassel zu sehen waren.

Zum Abschluss habe ich noch zwei Tipps für Berlin:

„Das Kunstwerk im Bilderbuch“ – Im Eichhörnchenverlag gestalten Künstler.innen Bücher für Babys und Kleinkinder. Susanne Haun hat den Anfang gemacht. Am 14.11.2017 präsentiert sie ihre Originale in einer Ausstellung und begrüßt Nina Alice Schuchardt vom Verlag zu ihrem 15. Salon. Du bist auch herzlich eingeladen. Ich werde den Salon besuchen und freue mich auf einen inspirierenden Abend.

In der Galerie „DasLabor“ in Berlin Neukölln sind noch bis zum 17. November 2017 Arbeiten der Künstlerin Aino Onia und π aka Peter Ehrentraut zusammen mit den Bilderni von Nicolas Nicopol zu sehen. Die Ausstellung trägt den Titel: modern talking. Aino Onia wird täglich von Montag bis Freitag von 13 bis 14 Uhr live an ihrem Projekt „My first Million“ weiterarbeiten. Unbedingte Empfehlung. Ich mag es sehr und bin immer wieder von der Idee, der täglichen und konsequenten Umsetzung und den Gedanken hinter dieser Arbeit beeindruckt. (Mit Aino Onia und Peter Ehrentraut bin ich in der Künstlergruppe „Kontrapunkt“.)

 

Hast Du anregende Tipps für mich? Schreibe mir in den Kommentaren oder via Kontakt. Ich freue mich.