Einladung: Textur in den Schatten sehen

Einladung: Textur in den Schatten sehen

Es ist wieder soweit. Die nächste Ausstellung steht vor der Tür. Du bist herzlich eingeladen. Wir, die Künstlergruppe „Kontrapunkt“ freuen uns auf Dich!

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Textur in den Schatten sehen

Festivalbeitrag bei 48-h-Neukölln 2017 vom 23. bis 25. Juni 2017

Gruppenausstellung der Künstlergruppe „Kontrapunkt“ mit Arbeiten von:
Ana Bathe | Peter Ehrentraut | Aino Onia | Eva Gjaltema | Ivano Pellecchia | Doreen Trittel

Da scheint etwas nicht stimmig. Da ist etwas… Die Künstler.innen der Gruppe „Kontrapunkt“ lenken den Blick ausgehend von eigenen Schatten auf gesellschaftsrelevante und politische Schatten. Im Licht der Begegnung geben sie den Schatten eine Textur.

Kontrapunkt – das sind 6 Künstler.innen aus 6 verschiedenen Ländern mit eigenen Erfahrungen und Ausdrucksformen: Fotografie, Installation, Malerei, Texte. Sie machen sich auf den Weg zu ihren Schatten und begeben sich mutig und neugierig in dunkle Räume. In unterschiedlichen, künstlerischen Ausdrucksformen schaffen die Künstler.innen eine Veränderung. Sie stellen die Schatten ins Rampenlicht.

Lesungen: Freitag 20.00, Samstag 19.00 und Sonntag 18.00 Uhr

Ort: Das Labor, Fuldastr. 56, 12043 Berlin, Donau-Nord-Kiez (DON), barrierefrei

Öffnungszeiten: Freitag 19:00 bis 23:00 Uhr, Samstag 14:00 bis 22:00 Uhr, Sonntag 14:00 bis 19:00 Uhr

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Wir freuen uns, dass wir bei diesem großartigen Kunst-Festival dabei sind! Wir freuen uns auf Deinen Besuch!

Alle Informationen und das gesamte Programm findest Du hier: 48-Stunden-Neukölln

 

Ta da da: Veränderungen auf meiner Website sind online

Ta da da: Veränderungen auf meiner Website sind online

Frei nach dem Motto „Alles neu macht der Mai.“ habe ich die Inhalte meiner Website in den letzten Wochen überarbeitet. Jetzt spiegelt sie auch meine künstlerischen Entwicklungen der vergangenen Monate wider. Vieles hat sich getan und entwickelt, manches musste noch wachsen und reifen. Sicher kommt Dir das ein oder andere Bild auch noch bekannt vor. Nicht alles ist neu. So wie ich mich weiterentwickelt habe, brauchte die Website auch hier und da Veränderungen. Nicht mehr stimmiges habe ich losgelassen, neuere Arbeiten sind hinzugekommen. Wenn Du gleich mal stöbern möchtest: www.hehocra.de Ansonsten gebe ich Dir in diesem Beitrag gern einen kleinen Vorgeschmack.

 

Zunächst ist da die Seite Über hehocra. Hier erfährst Du mehr zu mir als Künstlerin und meinem Atelier hehocra. Angestoßen durch die Teilnahme am ETBK.Erfolgsteam Bildende Künste habe ich mich intensiv mit den Fragen auseinandergesetzt: Wer bin ich als Künstlerin? Was kann ich für Dich tun? Was ist mein Antrieb?

Dabei hat sich in meiner Arbeit mit Erinnerungen und Veränderung ein wesentlicher Schwerpunkt herausgebildet. In Collagen, Installationen und Fotografien beschäftige ich mich mit meiner ostdeutschen Herkunft und meinen Erfahrungen als Stasikind. Aus dieser Themengruppe stammt auch die folgende Collage. Mehr Bilder aus dieser Serie und weitere Arbeiten findest Du in der Rubrik: Ostdeutsche und Stasikind.

 

Was für ein Spiel?, Collage, 7/7, 29 x 29 cm, 2017, (c) hehocra

Was für ein Spiel?, Collage, 7/7, 29 x 29 cm, 2017, (c) hehocra

 

Aber nicht nur diese Phase meines Lebens beschäftigt mich. Alles, was aus dem Meer der Erinnerungen zu etwas Verändertem oder gar Neuem erwächst, berührt mich. Dabei fasziniert mich der Veränderungsprozess von der Vergangenheit, über die Gegenwart, hin zur Zukunft. In der Rubrik Das Leben ist Veränderung findest Du unter anderem diese Arbeit mit einer Fotografie, mit Worten und Transparentpapier.

 

schweigen (1), Collage, 28 x 29 cm, 2016, (c) hehocra

schweigen (1), Collage, mit Pergament, 28 x 29 cm, 2016, (c) hehocra

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich die Vielfalt liebe und dass ich nicht alles in Schubladen packen und auch selbst dort nicht landen möchte. Daher gibt es noch den Bereich Einzelne Werke und Serien, in dem Du verschiedene Arbeiten, aktuell hauptsächlich Collagen, zu unterschiedlichen Themen finden kannst.

 

Collage, Papier, Frauenporträt halb mit Blumenschmuck im roten Haar, vor Ästen in sw, zwei Hände, grün, Frühling

Frühling oder Transformation, Collage, Papier, 29 x 16 cm, 2015, (c) hehocra

 

Noch ein kleiner Tipp: Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für das Kunstfestival 48-h-Neukölln vom 23. bis 25. Juni 2017 in Berlin. Dort werde ich mit der Künstlergruppe Kontrapunkt mit einer Ausstellung vertreten sein: Aktuelles. Weitere Informationen folgen bald.

Wie geht es weiter? Als nächstes möchte ich meinem Blog auch eine Frischkur verpassen. Die Kategorien werden sich verändern. Und ich habe die Idee, Dir meine Werke, insbesondere die neuen, im Blog in eigenen Beiträgen genauer vorzustellen. Ich möchte Dir die Geschichten dahinter erzählen und weitere Informationen geben. Aber dazu dann zu gegebener Zeit mehr.

Aber nun viel Spaß beim Stöbern. Ich freue mich auf Deine Sicht, Deine Anregungen, Fragen und Hinweise gern in den Kommentaren oder über eine direkte Nachricht. Das wäre toll!

 

Selbstporträt/ Selfie, (c) hehocra

Selbstporträt/ Selfie, (c) hehocra

 

Herzlichen Dank und sonnige Grüße, Doreen

Ein Labyrinth ist kein Irrgarten

Ein Labyrinth ist kein Irrgarten

…Ein Irrgarten ist kein Labyrinth. Oder doch?

Irrgarten und Labyrinth werden oft im Allgemeinen für ein und dasselbe gebraucht. Und doch bezeichnen sie wohl jeweils etwas anderes. Darauf macht Ghislana in ihrem Beitrag zum Bilder-Pingpong aufmerksam und mir gehen ihre Worte dazu nicht aus dem Kopf. Ausgangspunkt für diese Gedanken ist ein Foto von Lucia, das sie für die kreative Blogaktion Bilder-Pingpong im Mai zur Verfügung gestellt hatte.

Wenn ich mich auf einem Weg befinde und nicht weiß, wie es weitergeht, ich Begrenzungen sehe, dann weiß ich oft nicht, ob ich mich gerade in einem Labyrinth oder in einem Irrgarten befinde. Aber ich muss gestehen, dass ich darüber in solch einer Situation auch noch nie darüber nachgedacht habe. Das denke ich mir jetzt so, während ich diese Zeilen schreibe. In solche einer scheinbar Ausweglosen Situation fühle ich mich durchaus überfordert, ich bin auf der Suche, ich bin voller Fragen: Wie komme ich da durch? Wie komme ich weiter? Was mache ich jetzt?… Fragen, mehr Fragen als Antworten…

Labyrinth bezeichnet ein System von Linien oder Wegen, das durch zahlreiche Richtungsänderungen ein Verfolgen oder Abschreiten des Musters zu einem Rätsel macht. … Darüber hinaus wird der Begriff im übertragenen Sinne verwendet, um einen Sachverhalt als unüberschaubar oder schwierig zu kennzeichnen. (Quelle: Wikipedia, 21.5.17)

 

Ein Irrgarten ist ein Gestaltungselement der Gartenkunst. Seine Unübersichtlichkeit täuscht den Orientierungssinn des Besuchers zu dessen Vergnügen, seine verzweigten Wege verleiten absichtlich zum Verirren. Idealerweise besteht die Anlage aus einem engmaschigen System überkopfhoher und blickdichter Hecken und besitzt einen Zielplatz. (Quelle: Wikipedia, 21.5.17)

Nachdem ich nun diese Erklärungen gefunden habe, bin ich verwirrt und frage mich: Bezeichnen ein Labyrinth und ein Irrgarten doch das Gleiche? Der Duden erklärt, dass das Labyrinth ein Synonym für den Irrgarten ist und umgekehrt. Ich recherchiere weiter. Es wird von Wegen und Verzweigungen, von Abweichungen und Sackgassen, von Kreuzungen und Abzweigungen gesprochen. Man kann sich verirren, in beidem. Irrgärten sind künstlich angelegt, Labyrinthe können dagegen auch natürlich entstehen. Labyrinthe haben eine Mitte und nur ein Weg führt dorthin. Ein Irrgarten hat mehrere Wege. Es gibt Wege, die ins Nichts führen, Sackgassen. Dadurch ist die Gefahr, sich zu verirren größer.

Sind wir nun schlauer? Hast Du gar eine einfache Erklärung? Meine kleine Collage (im Skizzenbuch 14 x 14 cm) ist wohl weder dem Irrgarten noch dem Labyrinth zuzuordnen. Aber sie entstand heute Abend spontan zu diesem Thema. Mal schauen, was die anderen daraus gemacht haben. Alle kreativen Ergebnisse zur Blogaktion von Schreibtischwelten und Jahreszeitenbriefe sammelt Lucia dieses Mal hier: Bitte hier entlang.

 

Labyrinth - Irrgarten?, Collage im Skizzenbuch, 14 x 14 cm, 2017, (c) hehocra

Labyrinth – Irrgarten?, Collage im Skizzenbuch, 14 x 14 cm, 2017, (c) hehocra

4 Fragen und Antworten zu meinem Blog

4 Fragen und Antworten zu meinem Blog

Über eine Instagram-Challenge komme ich gerade wieder ins Schreiben. Vieles hat sich in den letzten Tagen sortiert und pointiert, so dass ich aus meinem Rückzug langsam wieder auftauche. Im Hintergrund arbeite ich an Veränderungen für meine Website.

Aber was hat das nun mit der Challenge auf sich? Angeregt durch andere Bloggerinnen hatte ich mich kurzfristig entschlossen, einer Idee von Anne Häusler auf Instagram zu folgen. Sie hat für 14 Tage jeweils eine Frage vorgegeben, mit deren Antworten man sich und seinen Blog in Bildern und Texten vorstellen kann. Vier davon jetzt auch hier:

 

Ausschnitt meiner aktuellen Werkgruppe mit dem Titel "Schießen für den Frieden", (c) hehocra

Ausschnitt meiner aktuellen Werkgruppe „Schießen für den Frieden“, Zielscheibe 14 x 14 cm, (c) hehocra

Wovon träume ich?

„Sei Du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst.“ (Gandhi) Dies ist mein größter Traum, meinem Ruf zu folgen und ihn erfüllen zu können. Dabei möchte ich mit meinen Werken viele Menschen erreichen, sie berühren und ihnen Mut machen, sich auch – zunächst – unbequemen Themen zuzuwenden.
Beim Nachdenken über meine Träume fühlte ich große Dankbarkeit, denn viele Träume habe ich mir in meinem Leben schon erfüllen können, viele Träume lebe und erfahre ich.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt meiner aktuellen Werkgruppe mit dem Titel „Schießen für den Frieden“… Daran arbeite ich gerade. Einen Teil davon werde ich im Rahmen des Kunstfestivals „48 h Neukölln“ zeigen. Ich werde darüber berichten und mehr Bilder zeigen… Somit auch ein kleiner Ausblick heute. Traumerfüllung nach dem Motto: einen Schritt nach dem anderen.

 

Veränderungsprozesse, Ausschnitt, (c) hehocra

Veränderungsprozesse, Ausschnitt, (c) hehocra

Was inspiriert mich?

Für meine Bilder und Installationen bin ich am stärksten durch eigene Veränderungsprozesse inspiriert. Dann brauche ich den Ausdruck für Emotionen, in denen mir meist die Worte fehlen. Ansonsten ist die Welt voller Inspiration: die Menschen, denen ich begegne, die Natur, unterwegs sein, im Cafe sitzen, Gespräche, einzelne Sätze, Ausstellungen, Kunst, Erinnerungen, Gegenstände, Materialien… Für meinen Blog lasse ich mich auch gern von Blogparaden und Challenges inspirieren.

 

Was brauche ich zum Bloggen?, (c) hehocra

Laptop, Cappuccino oder Tee, Notizblock und Stift, (c) hehocra

Was brauche ich zum Bloggen?

Allen voran, die Inspiration. Dann die Technik, Handy und Laptop. Ich liebe mein Laptop, mit dem ich meinen Platz frei suchen kann. Gern sitze ich beim Bloggen auch im Café und trinke einen leckeren Cappuccino. Inzwischen genieße ich dabei aber auch gern einen Tee. Etwas zum Schreiben brauche ich auch. Notizen und Ideen formuliere ich besser noch mit Zettel und Stift, am liebsten mit Tinte.

 

Selbstporträt, (c) hehocra

Selbstporträt, (c) hehocra

Was ist Social Media für mich?

Inzwischen vieles. Als ich begonnen habe, war es für mich die Möglichkeit, etwas kreatives von mir zu zeigen und mich mit anderen Kreativen auszutauschen. Dann habe ich auch mich als Person gezeigt und Menschen auch persönlich kennengelernt. Mit Social Media bleibe ich auf dem Laufenden und in Kontakt. Social Media ist auch immer wieder eine Herausforderung und zwischendurch sortiere ich auch mal aus, damit es herzlicher und tiefer werden kann, echter Austausch stattfindet. Naja, und Social Media ist auch bunt, vielfältig, voller Wissen und Anregungen, dadurch sehr verlockend, ein Meer der Unendlichkeit. Da brauche ich dann auch mal Pause 😉

 

Wenn Du mehr sehen möchtest, dann kannst Du Dich hier zu meinem Instagram-Profil hinüber klicken. Heute gab es 3 fun facts über mich…

Innehalten

Innehalten

unterwegs

auf dem Weg

innehalten

noch stimmig?

Wie weiter?

Wo entlang?

keine Antworten

bald, irgendwann?

jetzt

dem Inneren

folgen

(c) hehocra

In diesem Sinne halte ich gerade mal inne. Frage mich dies, frage mich jenes. Hinterfrage. Zweifle. Überlege. Fühle. Bin. Beobachte… Auf der Suche dem Werden vertrauen…

 

Können Künstler.innen gut zusammenarbeiten?

Können Künstler.innen gut zusammenarbeiten?

Uns Künstler.innen wird ja oft nachgesagt, dass wir eine besondere bzw. seltsame Spezies Mensch seien. Da kommen einem gleich ein paar Klischees in den Sinn. Künstler sind zum Beispiel chaotisch, narzisstisch, cholerisch, dramatisch, depressiv, exzentrisch, unzuverlässig und launisch. Na, kennst Du diese Zuschreibungen? Kannst Du Dir vorstellen, wie eine gute Zusammenarbeit unter Künstler.innen funktionieren soll?

 

Installation von Mademoiselle Maurice im Bikini Berlin, Foto by hehocra

Installation von Mademoiselle Maurice im Bikini Berlin, Foto by hehocra

 

Schauen wir mal etwas genauer hin.

Oft besuchen wir Ausstellungen, in denen Werke verschiedener Künstler.innen gezeigt werden. Oft werden die unterschiedlichen Arbeiten durch einen Kurator oder eine Kuratorin angeordnet. Doch viele Präsentationen sind meist selbst organisiert. Verschiedene Künstler.innen präsentieren ihre Arbeiten als Gemeinschaftsausstellungen. Hier ist eine gute Zusammenarbeit gefordert. Oft tuen sich Künstler.innen in Gruppen zusammen. Dir fallen sicher gleich ein paar berühmte Beispiele ein: die Brücke, Der blaue Reiter oder ZERO. Auch gibt es zahlreiche Künsterduos oder Künstlerpaare, die in ihrer Zusammenarbeit erfolgreich sind bzw. waren, zum Beispiel Christo und Jeanne-Claude, Pierre et Gilles, Yello oder Eva & Adele. Die Zusammenarbeit unter Künstler.innen geht in Künstlerkolonien sogar noch weiter bzw. tiefer, in dem man zusammen an einem Ort wohnt, sein Leben miteinander teilt, zum Beispiel die Künstlerkolonie Worpswede oder die Künstlerkolonie Ahrenshoop.

Irgendwie scheint es ja doch zu gehen,

dass Künstler.innen gut miteinander zusammenarbeiten können. Das liegt wohl daran, dass Künstler.innen genauso vielfältig in ihren Eigenschaften sind, wie alle anderen Menschen auch. Sicher gibt es auch Künstler.innen, die den allgemeinen Klischees entsprechen. Aber wie in allem, gibt es zwischen den Extremen jede Menge Vielfalt und Zwischenräume. Ich arbeite zum Beispiel sehr gern strukturiert und hab es gern ordentlich, auch wenn es mir nicht immer gelingt und das Chaos auch zu meinem kreativen Tun gehört. Auch fällt es mir schwer, mit Unzuverlässigkeit umzugehen. Schwierig empfinde ich es, wenn Menschen schreien und rücksichtslos um sich schlagen. Dies sind Aspekte, die ich gern meiden würde, aber die ich, wenn sie mir begegnen, als Herausforderung ansehe. Ich hinterfrage vieles, um meinen Blick und mein Tun, um mich persönlich weiterzuentwickeln.

Welche Erfahrungen habe ich in der Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern gemacht bzw. welche mache ich gerade?

Im vergangenen Herbst traf ich auf fünf Künstlerinnen und Künstler, die ich zum überwiegenden Teil noch nie gesehen hatte. Wir kamen zusammen, um am ETBK.Erfolgsteam bildende Künste teilzunehmen. Mehrere Monate arbeiteten wir intensiv zusammen, um uns als Künstler.innen den unternehmerischen Herausforderungen an unsere künstlerische Arbeit zu widmen. Das Programm endete mit der erfolgreichen Ausstellung Mutabor. Wir nutzten die kraftvolle Energie aus diesem Prozess und gründeten unsere Künstlergruppe mit dem Namen „Kontrapunkt“. Die erste selbstorganisierte Ausstellung und eine erfolgreiche Bewerbung für ein Kunstfestival liegen bereits hinter uns. Wir können stolz auf das erreichte sein.

Aber wie schaffen wir das?

Von einem Rezept oder einer Strategie sind wir weit entfernt, wenn es sie denn überhaupt gibt. Ich erkenne an und sehe, dass es bestimmte Voraussetzungen braucht, um gut zusammenarbeiten zu können. Doch ein Patentrezept sehe ich hier nicht. Dafür sind wir Menschen zu verschiedenen und einzigartig. Wie sich unsere Gruppe nach den aktuellen Projekten entwickeln wird, wird sich zeigen. Doch zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, dass wir jeden Tag dazu lernen, dass wir uns soweit eingespielt haben und dass wir mittlerweile unsere Stärken und Schwächen in der Zusammenarbeit gut kennen.

 

Installation von Mademoiselle Maurice im Bikini Berlin, Foto by hehocra

Installation von Mademoiselle Maurice im Bikini Berlin, Foto by hehocra

 

Was macht eine gute Zusammenarbeit eigentlich aus?

Zunächst ist da das gemeinsame Ziel, im Idealfall eine gemeinsame Vision. Dadurch sind wir in der Lage uns mit der Gruppe zu identifizieren, uns einzubringen und uns als Einzelner zurückzunehmen und durchaus auch Kompromisse einzugehen. Im Fokus steht das Zeil, das wir erreichen möchten; bei uns aktuell die Teilnahme an einem Berliner Kunstfestival. Dieses Ziel könnten wir allein nicht erreichen bzw. es wäre viel, viel schwerer. Gemeinsam entwickeln wir eine eigene Kraft, die nur durch die Gruppe möglich ist.

Eine Besonderheit macht uns speziell als Gruppe aus: Wir sind ein buntes Team. Wir verfolgen unterschiedliche, künstlerische Ausdrucksformen (Malerei, Objekte, Fotografie, Installationen u.a.) und wir kommen aus sechs verschiedenen Ländern. Wir wären von selbst nie zusammengekommen, doch der Teilnahme am ETBK.Erfolgsteam bildende Künste verdanken wir diesen wunderbaren Zufall. Denn schon in den ersten Wochen unserer Teamsitzungen erkannten wir bei all unseren offensichtlichen Abweichungen die vielen Gemeinsamkeiten. Uns eint die Kunst und der Umgang mit ihr, die eigenen Unsicherheiten und Zweifel, die Herausforderungen und Möglichkeiten. Dies sind wichtige Bausteine für eine gute Zusammenarbeit: für die Gemeinsamkeiten offen sein, den Blick darauf lenken und gleichzeitig die Vielfalt anerkennen und wertschätzen. Wir pflegen einen respektvollen Umgang mit einander und betrachten uns als gleichwertige Teammitglieder.

Missverständnisse lassen sich nicht immer vermeiden. Aber durch klare Absprachen und deutliche Aussagen lässt sich vieles vermeiden. Reden, immer wieder miteinander reden und sich gegenseitig informieren und auf dem gleichen Sachstand halten,  spielen dabei eine wichtige Rolle. Nicht immer können alle Teammitglieder bei unseren persönlichen Treffen dabei sein. Einzelne Personen übernehmen bestimmte Aufgaben, denn wir können nicht alle alles machen. Das wäre auch nicht  zielführend. Da ist es wichtig, eine offene und transparente Kommunikation zu finden. Das braucht viel Zeit, bringt aber auch unglaublich viel Produktives hervor.

Klar, gibt es Meinungsverschiedenheiten und Konflikte. Als Harmonie orientierter Mensch, wie ich geprägt bin, ist es nicht immer einfach, wenn Schwierigkeiten auftreten. Doch weiß ich, dass sie für die gruppendynamischen Prozesse wichtig sind und sie Veränderungen und Verbesserungen mit sich bringen. Einander zuhören, seine Ansichten verdeutlichen. Es ist wichtig, zum einen sich selbst gegenüber und mit den anderen Teammitgliedern achtsam, wertschätzend und respektvoll umzugehen… ein immer währender Prozess, der auch eine gute Zusammenarbeit ausmacht.

Ich beobachte mich in und mit der Gruppe, um daraus zu lernen, in mich hinein zu spüren und mich weiterzuentwickeln. Es ist nicht immer einfach. Aber sind wir ehrlich, das sind Beziehungen meist nie. Sie sind immer wieder eine Herausforderung, wenn man sich und die Beziehungen verbessern möchte. Dies sehe ich auch als große Bereicherung. Ich habe Menschen kennengelernt und arbeite mit Künstler.innen zusammen, von denen ich es nicht geahnt hätte, dass uns so viel verbindet, dass wir uns gegenseitig bestärken und unterstützen können, dass wir gemeinsam wachsen.

 

Arbeitspause mit Cappuccino, (c) hehocra

 

Ich mag es, bei gemeinsamen Besprechungen gemütlich beisammen zu sitzen und dabei einen leckeren Cappuccino oder Tee zu trinken. Gern bringe ich auch mal Kekse oder ähnliches in die Runde mit. Dies sind Kleinigkeiten, die für mich die Zusammenarbeit versüßen.

Mir persönlich ist auch wichtig, dass ich bei aller guter Zusammenarbeit auch Phasen für mich habe, Phasen, in denen ich eigenverantwortlich für das gemeinsame Ziel arbeiten kann, und dass ich darüber hinaus auch Zeit für meine eigenen Arbeiten habe. Denn ich mag die Abwechslung zwischen gemeinsamen Projekten und dem Abtauchen in meinen eigenen Flow.

 

Ich würde sagen, dass sich die Zusammenarbeit unter Künstler.innen gar nicht so sehr von der Zusammenarbeit anderer Berufsgruppen unterscheidet. Es gibt bestimmte Kriterien, die eine gute Zusammenarbeit kennzeichnen, doch ist jede Gruppe anders und gilt es immer wieder, dafür offen zu sein. Eine gute Zusammenarbeit bedeutet immer wieder dies an sich zu lernen, zu kultivieren und zu verbessern.

 

Was andere über eine gute Zusammenarbeit denken und darunter verstehen, sammelt Angelika Neumann von arts meets business in ihrer BlogparadeWas macht Zusammenarbeit richtig gut?„. Es ist spannend, dieses Thema aus verschiedenen Blickrichtungen zu betrachten. #gutezusammenarbeit

Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

 

Installation von Mademoiselle Maurice im Bikini Berlin, Foto by hehocra

Installation von Mademoiselle Maurice im Bikini Berlin, Foto by hehocra

 

Die Fotos hier in meinem Beitrag zeigen eine Installation der Künstlerin Mademoiselle Maurice (Videoporträt) aus dem BIKINI Berlin. Hier ist eine besondere Form der Zusammenarbeit zu beobachten. Während die Künstlerin die Origami-Installation von der Decke hängend gestaltet hat, sind alle Besucherinnen und Besucher aufgefordert, die Flächen auf dem Boden mit eigenen, bunten Faltobjekten zu versehen. Ich stelle mir die Frage, ob dies eine besondere Form der Zusammenarbeit zwischen Künstlerin und Besucher ist und was sie ausmacht… Darüber hinaus ist es auch eine Zusammenarbeit unter den Menschen, die sich mitreißen lassen und an dem Kunstwerk mitwirken. Sie schaffen zusammen etwas besonderes und kreieren etwas sehr schönes… Das werde ich mal weiterdenken und demnächst vielleicht hier darüber schreiben.