von hehocra | Okt 18, 2016 | Blogaktionen, Collagen |
Ups, fast hätte ich die Ergebnisse der kreativen Monatsaktion Bilder-Pingpong verschlafen. Ich hab‘ mich wohl noch nicht an die Zeitumstellung von vier auf drei Wochen gewöhnt. Oh je, und mir fällt gerade auf, die nächste Zeitumstellung steht Ende Oktober vor der Tür. Aber das ist ein anderes Thema.
Zurück zum Bilder-Pingpong: Das Ausgangsbild stellte Ghislana zur Verfügung. Fragt, mich nicht, was das für ein Turm ist und wo ersteht. Keine Ahnung. Ich bin selbst gespannt und neugierig das zu erfahren. Losgelöst davon habe ich das Bild einfach mal schwarz-weiß ausgedruckt und den Turm ausgeschnitten, dann mal wieder eine Seite aus dem alten BGB-Kommentar herausgenommen, weitere Schnipsel hinzugefügt, und fertig ist die Gedanken ART:
Gedanken ART, Collage, (c) hehocra
So, jetzt schaue ich trotz fortgeschrittener Stunde doch schon mal hinüber zu den Antworten und den anderen Ergebnissen…
Der Bilder-Pingpong ist eine Aktion von Ghislana vom Blog Jahreszeitenbriefe und Lucia vom Blog Schreibtischwelten. Ein Ausgangsbild dient als kreative Inspiration zu was auch immer. Es darf geschrieben, gemalt, gestaltet, gebastelt… werden. Mehr Informationen gibt es hier. Mach doch mit.
von hehocra | Okt 13, 2016 | Fundstücke |
Der Herbst ist da und bringt uns wieder die Tage, es uns gemütlich zu machen, Tee zu trinken, zu lesen und zu stöbern. Der passende Zeitpunkt, um meine Netzfundstücke wieder ins Leben zu rufen. Und weil sich hier einiges seit meinem Umzug der Website verändert hat, ist dies auch die Gelegenheit, dieser Reihe einen frischen Wind zu verpassen. Ich bin gespannt, wie sie Dir gefällt, meine neue
Vitrine der Fundstücke.
In dieser Rubrik möchte ich Dir regelmäßig Entdeckungen vorstellen, die mich beeindruckt, berührt oder in anderer Weise interessiert haben. Dabei begrenze ich mich jetzt nicht mehr nur auf die Weiten des Internets, sondern schaue auch darüber hinaus, was empfehlenswert ist; zum Beispiel Zeitungsartikel, Bücher, Ausstellungen, Events.
Wenn Dir etwas Interessantes zum Thema Erinnerung & Veränderung, spannende Kunstprojekte, Berichte oder Ideen über den Weg läuft, dann immer her damit. Ich freue mich.
Also, los geht’s:
Berlin steckt gerade mitten im Europäischen Monat der Fotografie. Zahlreiche Ausstellungen und Events sind über die Stadt verteilt.
3sat zeigte kürzlich eine sehr interessante Dokumentation mit dem Titel „Das getäuschte Gedächtnis“. Sie ist noch in der Mediathek zu sehen. Faszinierend, wie formbar unsere Erinnerungen ist.
Sabine Küster, Autorin, Künstlerin und Kuratorin ist weiterhin in Sachen „…mir ist so daDa im Kopf!“ unterwegs. Parallel hat sie jetzt einen neuen Webauftritt, der zum Stöbern, Lesen und Inspirieren einlädt. Schau doch mal vorbei: MusenTritt.
Ich habe eine Seite entdeckt, auf der es alte Videoaufnahmen von Berlin aus dem Jahr 1990 gibt. Mit der S-Bahn geht es unter anderem vorbei an dem damals noch geschlossenen Bahnhof Bornholmer Straße. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir im Sommer 1989 zum Baden vor die Stadt dort an der Mauer vorbei fuhren. Die Warnanlagen in der S-Bahn waren auf dieser Teilstrecke im Dauerbetrieb, damit niemand die Türen während der Fahrt öffnen konnte (Ja, damals war das noch möglich.). Mitte der Neunziger habe ich in dieser Ecke, im Prenzlauer Berg gewohnt… Weitere Videos zeigen Berlin Friedrichshain und Prenzlauer Berg ebenfalls aus dem Jahr 1990 in schwarz-weißen Momentaufnahmen. Ich bin beeindruckt. Die Bilder wirken lange, sehr lange her, wie vor meiner Zeit. Aber nein, ich war damals 17 Jahre alt und kann mich gut erinnern… Ich glaube, ich stöbere auf der Seite inBerlin noch weiter. Mal schauen, was ich dort noch so interessantes finde… Ach, ich sehe schon: alte Redewendungen…
Durch den 3. Oktober und den noch bevorstehenden 9. November häufen sich gerade wieder die Berichte und Meldungen zum Tag der Deutschen Einheit und dem Jahrestag des Mauerfalls. Gleichzeitig gibt es heftige Diskussionen um die aktuellen, erschreckenden politischen Entwicklungen. Einen interessanten Kommentar hat Sabine Rennefatz geschrieben. Es wird höchste Zeit, aufzuarbeiten. Mein Versuch: Ich widme mich diesen Themen aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus in meinem künstlerischen Tun. Neue Ideen sind in den vergangenen Tagen entstanden und erwarten nun ihre Umsetzung. Ich werde berichten.
Ein mir auch wichtiges Thema habe ich in einem interessanten Interview des Kunstmagazins art wiedergefunden. Der Galerist Johann König schildert die aktuelle Situation des Geschlechterverhältnisses in der Kunstszene und sagt: Mütter müssen kämpfen.
Das war es für heute, querbeet. Wie gesagt, wenn Dir etwas auffällt, dann schreibe mir einfach (in den Kommentaren über Kontakt oder die anderen Netzwerke).
Ich wünsche Dir Zeit und Muße für gemütliche Stunden und Momente zum Rückzug, um den Herbst, den Lauf der Jahreszeiten genießen zu können. In diesem Sinne herzliche Grüße, Doreen
von hehocra | Okt 6, 2016 | Vielfalt |
„Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen.“ Meret Oppenheim (Wikipedia)
Heute jährt sich der Geburtstag dieser großartigen Künstlerin zum 103. Mal. Anlass für mich, mich an die erste Begegnung mit ihren Werken zu erinnern.
Meret Elisabeth Oppenheim (* 6. Oktober 1913 in Charlottenburg, heute Berlin; † 15. November 1985 in Basel) war eine deutsch-schweizerische Künstlerin und Lyrikerin. Sie war eine der wichtigsten Vertreterinnen des magischen Surrealismus. (Wikipedia)
Mir begegneten die Künstlerin und ihre Werke erstmals in der großen Retrospektive im Martin Gropius Bau in Berlin, im Jahr 2013. Ihr Gesicht kannte ich von den Fotografien Man Rays „Érotique voilée“. Aber mehr bis dato nicht. Nicht einmal ihre „Pelztasse“ mit der sie durch den Ankauf durch das MoMa 1936 bekannt wurde. Welch eine Wissenslücke.
Ich weiß nicht mehr, was mich dazu bewegte, diese Ausstellung zu besuchen. Aber ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, was mich überkam, als ich durch die Räume ging, mehr und mehr entdeckte, mehr und mehr fasziniert war. Ihre Offenheit für autobiografische Themen, ihr Humor, ihre Vielfalt in Bildern, Worten und Objekten sowie ihr Mut vor dem Hintergrund ihrer Zeit haben mich unglaublich beeindruckt.
Buch mit Ideen, Notizen, Briefen und anderen Zeugnissen von Meret Oppenheim: Warum ich meine Schuhe liebe. Insel-Bücherei Nr. 1374. Foto by hehocra.
Für beide Fotos hier habe ich meinen BH-Organizer als Kulisse verwendet. Irgendwie dachte ich, das passt ganz gut, insbesondere zum Inhalt des Büchleins „Warum ich meine Schuhe liebe.“ Hierin werden zahlreiche modische und humorvolle Ideen und Projekte dargestellt.
von hehocra | Sep 29, 2016 | Ausstellungen |
Vor einigen Wochen berichtete Susanne Haun in ihrem Blog von ihren Erfahrungen zur Ausstellung/ zum Salon Wegschütten gemeinsam mit dem Künstler Jürgen Küster und der Kuratorin Cristina Wiedebusch. Der Titel des Salons lautete „Möglichkeiten der Präsentation von Kunst.“
Susanne machte die Erfahrung, dass Bilder, die ‚einfach nur‘ mit einer Klammer an der Wand angebracht sind, als nicht so wertig empfunden wurden, wie gerahmte Bilder. Eine interessante Beobachtung. Interessant, sich darüber Gedanken zu machen. Darauf hin schrieb ich die folgenden Zeilen als Kommentar:
…Ich greife auch gern auf Rahmungen zurück. Ich mag die Ergänzung, die Unterstützung und auch die Vervollkommnung sehr. Aber ich empfinde keinen Qualitätsverlust, wenn ich Bilder ohne Rahmen – auch in Museen – sehe. (Kentridges Bilder waren ja auch oft ohne Rahmen und aneinander an der Wand angebracht.) Es kommt für mich darauf an, dass es stimmig ist.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele Besucher es so empfinden, wie Du es beschrieben hast. Ich denke, das hat etwas mit vertrautem Sehen und Gewohntem zu tun. Ich mag mir zum Beispiel meist gern ein erworbenes Bild selbst rahmen (lassen).
Ich habe in einer Ausstellung mal den Großteil an die Wände geklebt (versteckt mit Masking Tape) oder Pappen auch mit Klammern (etwas größere als Eure) gehängt. Es waren aber keine Einzelbilder, sondern Stories: Fotografien und Papier mit Text. Auch mit Posterhängung (eine Leiste oben und eine unten) habe ich schon gearbeitet. Das fand ich für große Fotografien und auch für eine große Collage auf Karton sehr gut.
Aber Dein Bericht zeigt mir auch wieder, dass man nicht immer von sich ausgehen kann 😉
Zu Hause mag ich die Petersburger Hängung, obwohl ich sie noch nicht komplett umgesetzt habe, d.h. es ist noch Platz. Ich suche den Rahmen zum Bild aus und dann überlege ich mir, in welchem Raum ich es haben möchte. In der Küche ist es etwas anders, da passen die Rahmen in den Raum.
Ich mag Passepartout sehr, ganz klassisch. Aber das passt auch nicht zu jedem Bild. Bei meinen letzten Beiträgen für Gruppenausstellungen habe ich diese Präsentation gewählt. Ich mag sie bei Fotografien und dann meist mit einem weißen Rahmen, so dass die Fotografie voll zur Geltung kommt. Diese hänge ich gern frei ins Passepartout, d.h. zwischen Bild und Passepartout ist noch etwas Abstand. Das weicht von der üblichen Präsentation ab und macht es für mich nochmal ausdrucksstärker. So rahme ich auch oft Collagen. Außer sie haben durch das Papier, auf dem sie sind, schon eine Art Passepartout bzw. Rahmen…
…Nicht immer einfach und erfordert viele Überlegungen. Aber ich finde es sehr spannend, dieses Thema zu betrachten und sich darüber auszutauschen…
Als ich die Berlin Art Week besuchte, musste ich wieder an diese Überlegungen denken. Denn dort zeigten sich verschiedene Präsentationen der Werke.
S.M.S. (Shit Must Shop), Copley and Petrov vereinte gerahmte und mit Klammern angebrachte Bilder:
Einige Künstler, darunter auch Sofie Thorsen, verwendeten direkt die Wand (hier rechts im Bild):
Überraschend und beeindruckend fand ich die Verknüpfung von Vorhängen, unterschiedlichster Art und Anbringung, und einen Bauzaun mit gerahmten Fotografien:
Aya Haidar präsentierte ihre Postkartenbilder in Drehständern, wie wir sie von Geschäften kennen. Jedoch hatte jede Postkarte ihr eigenes Fach, so dass auch die Rückseiten sichtbar waren:
Wie empfindest Du Kunst bzw. Bilder in ihrer Präsentation? Magst Du es eher klassisch gerahmt, oder wirst Du gern von neuen Darstellungen überrascht?
von hehocra | Sep 26, 2016 | Vielfalt |
In der vorletzten Woche fand die Berlin Art Week statt. Zum fünften Mal stellt diese Aktion die zeitgenössische Kunst in den Mittelpunkt…
…und bündelt Ausstellungen, Messen, Kunstpreise, sowie Rahmenprogramme mit Talks, Film- und Führungsangeboten. Zudem gewährt die Berlin Art Week immer wieder neue, überraschende Einblicke in private Sammlungen, Projekträume und die Produktionsorte der Stadt… (Berlin Art Week)
Wie in den letzten Jahren leider auch schon konnte ich zeitlich nur einen kleinen Einblick gewinnen. Aber immerhin, denn mein Besuch eines Kunststandortes hat mir interessante Perspektiven und inspirierende Darstellungen aufgezeigt. Diese möchte ich Dir gern zeigen, von der abc – art berlin contemporary in der Station am Gleisdreieck.
Meine erste Entdeckung: die Fotografien von Kirsten Justesen. Im Nachhinein habe ich mich auf ihrer Website umgesehen und entdeckte faszinierende künstlerische Auseinandersetzungen. Und dann lese ich, dass sie auch in der Ausstellung Feminist Avant-Garde of the 1970S in London, in The Photographers‘ Gallery vom 7. Oktober 2016 bis zum 15. Januar 2017 vertreten sein wird. (Diese Ausstellung hatte ich mir schon vorgemerkt gehabt, für den Fall, dass ich in dieser Zeit vielleicht irgendwie nach London komme.)
Noa Eshkol war nicht nur eine Künstlerin sondern auch eine israelische Tänzerin und Tanzpädagogin. Ihre Wandteppiche gestaltete sie aus Stoffresten, die sie ohne Zuschnitt auf alte Armee- und Tagesdecken nähte. Davor zu stehen, war sehr beeindruckend. Und irgendwie erinnerten mich die Muster und Materialien an meine Kindheit.
Aya Haidar präsentierte Postkarten, die sie, wie sich erst auf den zweiten Blick zeigte, bestickte: „Wish you were here“. Es sind alte Postkarten von Urlaubsorten aus Europa, deren Badegäste sie mit orangefarbenen/ roten Fäden, die Schwimmwesten darstellen, bekleidet. Europa und Menschen mit Schwimmwesten… Eine beeindruckende und sehr berührende Auseinandersetzung.
Dies waren meine Highlights von meinem kleinen Einblick in die Berlin Art Week. Warst Du auch dort? Was hast Du interessantes, beeindruckendes, berührendes entdecken können?
In meinem nächsten Beitrag werde ich auch nochmals auf diesen Besuch zurückkommen. Da geht es dann um Präsentationsformen bzw. -möglichkeiten. Vor einigen Wochen war dies Thema bei Susanne Haun – anlässlich Ihres letzten Salonabends im August und der gleichzeitig stattfindenden Ausstellungseröffnung „Wegschütten“: „Möglichkeiten der Präsentation von Kunst“ …aber wie gesagt, dazu dann im nächsten Beitrag mehr.
Zum Schluss noch ein Klassiker. Entschuldigt, aber dieses Motiv flehte mich förmlich an, es zu fotografieren und danach zu fragen: Ist das Kunst, oder kann das weg?
😉
von hehocra | Sep 21, 2016 | Blogaktionen, Collagen |
Die Sommerpause ist vorüber. Der September startet bei der kreativen Blog-Aktion mit einem Löwen-Bild von Lucia, Schreibtischwelten. Zunächst wusste ich ja wieder nichts so richtig, was ich mit dem Ausgangsbild anfangen sollte. Aber das ist irgendwie meistens so. Irgendwann kommt dann eine Idee.
So auch dieses Mal. Ich habe das Bild in schwarz-weiß ausgedruckt. Beim Ausschneiden des Bildes sah ich plötzlich die Linien der Mähne, die ich dann mit dem Cutter teilweise ‚freilegte‘, genauso die Augen und Ohren.
Dann wanderte der Löwe von Hintergrund zu Hintergrund. Schaut einfach selbst:
Klar, der Löwe auch vor einer BGB-Buchseite; (c) hehocra
Der weiß-graue Löwe vor einer umgedrehten Schneelandschaft, (c) hehocra
Herzlichen Dank an Ghislana, Jahreszeitenbriefe, und Lucia, Schreibtischwelten, für die monatliche Inspiration, dem Bilder-Pingpong. Alle Löwen-Ergebnisse findest Du hier. Ich hab noch gar nicht geschaut, aber klicke mich gleich mal hinüber…