Sibylle ist mehr als nur ein Name

Wenn es um die Mode in der DDR geht, dann werden auch immer die Zeitschrift Sibylle und ihre Fotografien vorgestellt. So auch in der Ausstellung „Guter Stoff – Kleidung im DDR-Alltag“:

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Die Sibylle „Zeitschrift für Mode und Kultur“ war eine Frauenzeitschrift in der DDR, herausgegeben vom Modeinstitut Berlin. Gründerin und Namensgeberin war Sybille Gerstner.[1] Sie erschien ab 1956 sechs mal pro Jahr in einer Auflage von nur 200.000 Exemplaren im Verlag für die Frau Leipzig, war regelmäßig schnell vergriffen und galt als Ost-Vogue. Neben anspruchsvollen Modefotos von Arno Fischer, Roger Melis, Günter Rössler, Ute Mahler, Sibylle Bergemann, Sven Marquardt, Elisabeth Meinke u. a. waren auch ansprechende redaktionelle Beiträge ihr Markenzeichen. Auf die frauenzeitschrifttypischen Ratgeberteile wurde bewusst verzichtet. Langjährige Moderedakteurin war Dorothea Bertram (später verheiratet mit dem Fotografen Roger Melis). Die gezeigte Mode hatte mit der realsozialistischen Wirklichkeit nur wenig gemein.

Quelle: Wikipedia Sibylle (Zeitschrift)

Die Porträt- und Modefotografien wurden später auch in eigenen Büchern veröffentlicht. Dieses steht zum Beispiel in meinem Regal: Sibylle – Modefotografie aus drei Jahrzehnten DDR, herausgegeben von Dorothea Melis, erschienen im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf.

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Aber auch andere Zeitschriften spielten eine Rolle, gerade, wenn man selbst Kleidung nähte, strickte oder häkelte: z.B. Modische Maschen,  pramo, Handarbeit (erschienen im Verlag für die Frau)

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Eine Weste und eine Stola

Gestern habe ich von meinem Besuch in der Ausstellung Guter Stoff – Kleidung im DDR-Alltag berichtet. Heute fange ich hinten an und zeige Dir zwei meiner Erinnerungsstücke.

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Diese Weste gehörte früher meinem Vater. Es war eine Anzugsweste. Dann habe ich sie in die Hände bekommen, per Hand bestickt und stolz angezogen. Inzwischen trage sie schon längst nicht mehr, aber ich fühle gern den Stoff und die Stickereien und erinnere mich an so manche Nähnacht mit der Hand oder an meiner Nähmaschine.

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Diese Stola gehörte früher meiner Oma. Meine Oma hängte sie sich im Sommer über ein Kleid über die Schultern und im Winter über den Mantel auch über die Schultern. Ich hatte eine weiße Stola und trug sie um den Hals gewickelt über meinen Wintermantel oder meine Winterjacke.

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Und heute? Beide Kleidungsstücke hängen nun in der Ausstellung Guter Stoff – Kleidung im DDR-Alltag. Denn dort habe ich sie bei meinem gestrigen Besuch als Leihgabe gelassen.

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Eine tolle Aktion der Studierenden, die Besucher auf diese Art und Weise mit in die Ausstellung einzubeziehen. Bei dieser Gelegenheit habe ich das alte Wort Pantalons (heute: Leggins) wieder entdeckt. Das hatte ich längst vergessen. Meine Freundin und ich standen davor: Oh ja…, weißt Du noch…?

Und wer jetzt Lust auf weitere Upcycling-Ideen bekommen hat, den empfehle ich den Blog Werkeltagebuch. Dort werden immer tolle Projekte gesammelt.

Guter Stoff im DDR-Alltag

In Berlin ist derzeit eine Ausstellung unter dem Titel Guter Stoff – Kleidung im DDR-Alltag im Lichthof Ost der Humboldt Universität zu Berlin, Unter den Linden 6 noch bis zum 13. Mai 2015 zu sehen.

Die Ausstellung ist Teil eines Studienprojekts von acht Studierenden und gibt einen sehr guten Querschnitt und Überblick zum Thema Mode in der DDR: Jeans, Sibylle, Selbst nähen, Exquisit, Entwürfe, Arbeitskleidung, Pramo etc.

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Heute war ich mit einer Freundin dort und wir tauchten in längst vergangene Erinnerungen ab… In vielem haben wir eigene Erfahrungen und Erinnerungen wieder gefunden, gleichzeitig haben wir viel Neues entdeckt. Die Ausstellung ist klein, aber birgt eine faszinierende Tiefe und lässt erahnen, dass man in die einzelnen Bereiche noch weiter einsteigen kann. Auch macht sie neugierig: Wie sah die Modewelt zur gleichen Zeit in westlichen Teil Deutschlands aus? Eintragungen im Gästebuch ließen erahnen, dass Parallelen erkennbar sein könnten.

Ausblick: Die Ausstellung hat mich dazu inspiriert, mich diesem Teil meiner Erinnerungen weiter zu zuwenden, denn viele meiner Sachen habe ich in meiner frühesten Jugend selbst genäht. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich mich in einzelnen Beiträgen diesem Thema widmen.

Tipp: Zwei meiner persönlichen Erinnerungsstücke sind nun auch Teil der Ausstellung.

Ein großes Dankeschön

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Ihr Lieben, ich danke Euch für die Unterstützung und Eure vielen Rückmeldungen zu meinem spontanen Projekt, dem BH-Organizer. Darüber freue ich mich sehr.

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BH-Organizer

 

Creative Arte TV sucht/e nach kreativen Ideen, wie man einen BH (Büstenhalter) noch anders nutzen kann. Anlass ist eine Ausstellung im Frankfurter Museum für Kommunikation „Body Talks – 100 Jahre BH“. Der Aufruf läuft schon seit einiger Zeit. Ich widmete ihm nur am Rande Beachtung. Doch vor ein paar Tagen setzte sich doch eine Idee in mir fest, die danach schrie, umgesetzt zu werden. Und wem meine Idee und die Umsetzung gefallen: Bitte gebt mir Eure Stimme. Am 2. Dezember 2014 ist leider Schluss. Also schnell. Ich danke Euch. Merci.

Bitte hier abstimmen. 

(Nachtrag: Der Link ist nicht mehr aktuell. Der Wettbewerb ist nicht mehr auf der ArteCreative-Seite verfügbar. Die Preisträgerin präsentiert eine kreative BH-Kopfbedeckung.)

***

Und nun ein paar Worte und Bilder aus dem Entstehungsprozess: In den letzten zwei Tagen habe ich dann wie wild gewerkelt, Bilder im Kopf entstehen lassen, Notizen und Skizzen gemacht, gesammelt und genäht und gefüllt…

Zunächst habe ich BHs genommen, die schon lange aussortiert in einer meiner Schublade auf einen kreativen Einsatz warteten. (Welche Erinnerungen sie verbergen, überlasse ich Eurer Fantasie.) Dann habe ich gemessen und überlegt und bin zum Baumarkt. Dort habe ich ein Brett gekauft. Zum Glück musste ich nicht erklären, wofür ich es brauche. Obwohl, das hätte sicher für einige Erheiterung gesorgt. Na beim nächsten Mal.

Dann habe ich Stoffe ausgesucht: Lila, oder auch magenta genannt, und ein graues Braun für die Vorderseite, schwarz für die Rückseite und ein alter Vorhangstoff in Hellbeige zur inneren Verstärkung. Dann ging es ans Zuschneiden. Abmessen. Mit Stecknadeln fixieren und ab an die Nähmaschine. Zum Glück macht meine alte Veritas solche Spielchen mit.

Ich habe mich der Herausforderung gestellt und das erste Mal in meinem Leben solch einen Tacker verwendet. Im Büro für mich normal, aber Klammern in Holz reinwuchten? Ich habe gelernt und freue mich, dass es super geklappt hat. So konnte ich den Stoffüberzug am Brett wunderbar fixieren und nix verrutscht.

Spassig war dann das Befüllen des Organizers. Auch das Fotoshootings auf dem Dach hat Spass gemacht, aber ganz schön frostig war’s.

Da ich mit diesem Werk aussortierte BHs und einen alten Vorhangstoff recycelt habe, möchte ich dies hinüber zum Upcycling Dienstag Dezember 2014 schicken.

Textile Kunst an einem Wochenende in Berlin

Textile Kunst an einem Wochenende in Berlin

Am vergangenen Wochenende war wieder die Textile Art Berlin. Sie zeigt zeitgenössische Textilkunst in Form einer Messe, vielen Ausstellungen, Workshops und Modenschauen. In diesem Jahr fand die Messe zum zehnten Mal – auch wieder in der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Kreuzberg – statt. Es ist ein besonderer Ort und die Schülerinnen und Schüler stehen helfend zur Seite. Sie verkaufen Tickets, Lose für die Tombola und haben einen großen Stand mit herzhaften und süßen Leckereien, die leider viel zu schnell alle waren, und und und. Die Schule ist ein wunderbarer Gastgeber der Textilen Art Berlin.

Das Besondere an diesem Jahr war, dass nun – endlich – das Fotografieren auf der Messe generell erlaubt wurde (einzelne Stände mit entsprechenden Hinweisschildern ausgenommen). Dies ist zum einen schön, weil ich Euch dann ein paar fotografische Eindrücke zeigen kann, und zum anderen erleichtert es mir den Besuch enorm. Ich nutze Fotos auch als Notizbuch, als Gedankenstütze. Ich möchte mir gern die ein oder andere Textilkünstlerin merken, nach ihren Werken recherchieren und ihr Wirken verfolgen. So bin ich zum Beispiel ein großer Fan der Arbeiten von Gabi Mett und ihrer Kollegin Judith Mundwiler und von Rita Zepf geworden. Am vergangenen Wochenende habe ich wieder viele für mich neue Namen entdeckt, deren Werke mich sehr beeindruckt haben und von denen ich Euch in späteren Beiträgen gern berichten möchte.

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Mich fasziniert an der Textilen Art Berlin immer wieder, wie sich traditionelle Handarbeitstechniken mit modernen Ideen verbinden, und wie sich unterschiedliche Materialien und Techniken ergänzen können. Ich werde noch das ein oder andere von meinem Besuch erzählen bzw. Euch meine Errungenschaften und Inspirationen zeigen.

P.s.: Ich habe schon die ganze Zeit überlegt, wann ich das erste Mal dort war und wie oft dann im Laufe der Jahre… Aber ich kann mich nicht mehr genau erinnern und vermute: 2009 war ich das erste Mal und anschließend insgesamt bisher drei oder vier Mal dort. Ist aber auch nicht wirklich wichtig. Ich könnte es nachlesen, irgendwo in den Untiefen meiner Aufzeichnungen. Ganz genau weiß ich jedoch, dass ich bisher drei Workshops auf dieser Messe besucht habe. Leider kann ich keinen wirklich empfehlen, aber vom diesjährigen Besuch habe ich Euch einiges zu zeigen und zu erzählen… Denn an meinem Werk bin ich noch dran, d.h. ich entwickle gerade etwas und arbeite mit Stoffen, Zeitungsausschnitten bzw. Bildern, mit Nähten und Bändern…